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Zukunftsicherer Pflanzenbau: Innovation und Schutz im Fokus

IVA: Pflanzenbau der Zukunft braucht Innovationen / Bandbreite moderner ...
Am 4. September 2024 präsentierte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Berlin sein neues Zukunftsprogramm Pflanzenschutz. Der Industrieverband Agrar e.V. (IVA) lobt zwar die vermehrte Betonung auf "Anreize, Förderung und freiwillige Maßnahmen", aber kritisiert, dass entscheidende Fragen zur Effizienz und Innovationsförderung im Zulassungssystem unbeantwortet bleiben. In einem Kontext steigender Klimarisiken und fortschreitenden Biodiversitätsverlusts fordert der IVA eine breite Palette an modernen Pflanzenschutzmitteln, um nachhaltige und produktive Landwirtschaft zu gewährleisten. Dies unterstreicht die Bedeutung der Debatte um Pflanzenschutzmittel und deren entscheidende Rolle für die zukünftige Ernte- und Versorgungssicherheit.

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Bremen (VBR). Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in Berlin sein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz vorgestellt. Nach Minister Cem Özdemir setzt das Programm vor allem auf „Anreize, Förderung und freiwillige Maßnahmen“. Der Industrieverband Agrar e.V. (IVA) sieht jedoch dringende Fragen offen, insbesondere wie das Zulassungssystem für alle Pflanzenschutzmittel – nicht nur biologische – effektiver und innovationsfreundlicher gestaltet werden kann, um den Verlust an Wirkstoffen zu stoppen.

Die Landwirtschaft ist in ihrer Zukunftssicherung auf ein breites Sortiment an innovativen Pflanzenschutzmethoden angewiesen. Dazu zählen ebenso innovative chemisch-synthetische Mittel als auch moderne Züchtungsmethoden. Der IVA hatte bereits im Februar konkrete Vorschläge gemacht, wie das Zulassungssystem modernisiert werden könnte. Diese Vorschläge wurden während der Abschlusskonferenz zum Projekt “Pflanzenschutzmittel-Zulassung 2030” des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) diskutiert. Das BMEL-Diskussionspapier wurde von wissenschaftlichen Experten aufgrund seiner Unausgereiftheit und mangelnden Praktikabilität kritisiert. Doch es scheint, dass diese Kritik nun zumindest teilweise berücksichtigt wurde.

Massive Ertragsausfälle aufgrund klimatischer Veränderungen bedrohen die zukünftige Agrarproduktion. Ohne wirksame Pflanzenschutzmittel könnten Landwirte mit bedeutenden Verlusten konfrontiert werden, wie sich schon dieses Jahr zeigte: Starke Witterungsbedingungen führten zu erheblichen Ernteeinbußen. Kartoffeln und Zuckerrüben litten unter verschiedenen Schaderregern und invasiven Organismen wie der Schilf-Glasflügelzikade.

Minister Özdemir betont die Notwendigkeit einer Reduktion der Pflanzenschutzmittelanwendung, um den fortschreitenden Verlust der Biodiversität in der Agrarlandschaft aufzuhalten. Der IVA steht hinter einer nachhaltigen, innovativen und produktiven Pflanzenproduktion. Dr. Mark Winter, Leiter des Bereichs Wissenschaft und Innovation beim IVA, erklärt: „Es muss generell um die Verbesserung der Verfügbarkeit von biologischen und modernen chemisch-synthetischen Mitteln gehen, nicht um weitere Einschränkungen der Anwendung.“

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Eine neue Studie von HFFA Research, in Auftrag gegeben vom IVA, kommt zu dem Schluss, dass ein alleiniger Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel keine positiven Auswirkungen auf die Biodiversität hat. Die Studie plädiert für einen ausgewogenen Politikansatz, der sowohl ökonomische als auch ökologische Ziele integriert. Der IVA setzt sich für eine gezielte Förderung der Biodiversität über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sowie für regionalspezifische Vertragsnaturschutzmaßnahmen ein.

Die vollständige Studie ist auf der Webseite von HFFA Research kostenlos verfügbar. Sie trägt den Titel “Balanced approach for enhancing biodiversity and agricultural productivity in Germany required”.

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) repräsentiert die Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland und zählt 47 Mitgliedsunternehmen. Diese Firmen engagieren sich in Bereichen wie Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die Branche bietet dabei innovative Lösungen für moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Anwendungen im Privatbereich.

Kontakt für Medienanfragen:
Maik Baumbach
Pressesprecher, Industrieverband Agrar e. V.
Tel.: +49 69 2556-1268 oder +49 151 54417691
E-Mail: baumbach.iva@vci.de

Original-Content von: Industrieverband Agrar e.V., übermittelt durch news aktuell


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Zukunftsperspektiven im Pflanzenschutz: Herausforderungen und Chancen

Die heutige Vorstellung des Zukunftsprogramms „Pflanzenschutz“ durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) könnte einen bedeutenden Wendepunkt in der landwirtschaftlichen Praxis Deutschlands markieren. Trotz Fortschritte in der Methodik und modernen Technologien bleibt die zentrale Herausforderung bestehen, wie nachhaltiger Pflanzenschutz optimiert und zugänglich gemacht werden kann. Diese Frage ist komplex und weitreichend und betrifft unmittelbar die Ertragsfähigkeit und den Umweltschutz.

Innovationsdynamik im Zulassungssystem

Die Landwirtschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits müssen neue Pflanzenschutzmittel schnell und sicher verfügbar gemacht werden, andererseits gilt es, den ökologischen Anforderungen gerecht zu werden. Während der aktuelle Fokus des BMEL auf Anreizen, Förderung und freiwilligen Maßnahmen liegt, bleibt das Thema der Zulassungsverfahren umstritten. Fehlende Effizienz im aktuellen Zulassungssystem führt zu Verzögerungen, die wiederum negative Auswirkungen auf die Innovationskraft haben. In Anbetracht dessen hat der Industrieverband Agrar e.V. (IVA) bereits praktikable Vorschläge gemacht, wie das Zulassungssystem modernisiert werden kann, um flexibler und innovationsfreundlicher zu werden.

Wissenschaftliche Studien und ihre Implikationen

Eine kürzlich vom IVA in Auftrag gegebene Studie von HFFA Research verdeutlicht die Komplexität eines alleinigen Verzichts auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Die Ergebnisse zeigen, dass ein solcher Verzicht nicht automatisch positive Biodiversitätseffekte bewirkt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines ausgewogenen Politikkurses, der sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte integriert. Die Landwirtschaft der Zukunft muss sich daher an multifunktionalen Ansätzen orientieren, die auch biologische Pflanzenschutzmittel und moderne Züchtungstechnologien umfassen.

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Internationale Vergleiche und Trends

Ein Blick über die nationalen Grenzen hinaus zeigt, dass andere Länder ähnliche Herausforderungen erfolgreich meistern, indem sie gezielt auf eine Kombination aus biologischen und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln setzen. Beispielsweise hat Kanada durch die Harmonisierung seiner Zulassungsverfahren und die Förderung innovativer Technologien deutliche Fortschritte erzielt. Europa hingegen steht vor der Aufgabe, etwaige Diskrepanzen zwischen den Mitgliedsstaaten zu beseitigen und eine kohärente Strategie zu entwickeln, die das Potenzial technologischer Innovationen voll ausschöpft.

Prognosen und mögliche Entwicklungen

Mit zunehmendem Klimawandel und häufigeren Extremwetterereignissen wird der Bedarf an wirksamen Pflanzenschutzmitteln weiter steigen. Prognosen deuten darauf hin, dass ohne adäquate Mittel zur Bekämpfung von Schaderregern massive Ernteeinbußen drohen. Daher ist es essenziell, dass Politik, Wissenschaft und Industrie gemeinsam Lösungen erarbeiten, die langfristige Nachhaltigkeit mit unmittelbarer Praxistauglichkeit verbinden.

Im Hinblick auf die soziale Akzeptanz und den gesellschaftlichen Diskurs wird Transparenz eine Schlüsselrolle spielen. Eine offene Kommunikation über die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Pflanzenschutzmittel sowie deren ökologischen Fußabdruck könnte dazu beitragen, Vorbehalte abzubauen und Vertrauen aufzubauen.

Insgesamt zeigt die Diskussion um das Zukunftsprogramm „Pflanzenschutz“, dass ein dynamischer und integrativer Ansatz erforderlich ist, um den vielfältigen Anforderungen an eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft gerecht zu werden. Der Weg zu einer erfolgreichen Integration von innovativen technologien und umweltbewussten Praktiken scheint zwar anspruchsvoll, jedoch nicht unüberwindbar.

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5 Antworten

  1. Ich find das gut das sie neue methoden suchen. Aber die Zulassungssystem ist sehr langsam und kompliziert.

  2. Warum macht der Minister nix richtig? Immer nur reden aber nichts passiert. Die bauern brauchen hilfe jetzt!

  3. Die landwirte brauchen mehr chemische sachen! Die pflanzen gehen sonst kaputt. Das hab ich auch in mein garten gemerkt.

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