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Immer mehr Schwimmbäder in Deutschland befinden sich in einem beklagenswerten Zustand. Laut der Bäderallianz Deutschland, einem Zusammenschluss von 15 bedeutenden Verbänden aus der Bäderlandschaft, wird es höchste Zeit für umfassende Sanierungen und Neubauten. Am 3. Juli wurde in Hannover der Deutsche Schwimmbadplan vorgestellt, der als erste bundesweite Strategie dient, um die Schwimmbadversorgung zukunftsfähig zu gestalten. „Damit legen wir erstmals eine bundesweite Strategie vor, die aufzeigt, wie eine zukunftsfähige Versorgung mit Schwimmbädern gelingen kann“, erklärt Prof. Dr. Christian Kuhn, Sprecher der Allianz.
Der Schwimmbadplan sieht ein System von vier Bädertypen vor, die bedarfsgerecht und in ausreichender Zahl vorhanden sein müssen. Zentrales Ziel ist der Schwimmunterricht für Kinder. „Nur mit einer flächendeckenden, modernen Infrastruktur kann Schwimmunterricht in Schulen und Vereinen wieder für alle zugänglich werden – unabhängig vom Wohnort oder Einkommen der Eltern“, betont Kuhn.
Aktuelle Studien der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zeigen alarmierende Zahlen: Rund 60 Prozent der Kinder können am Ende der Grundschule nicht sicher schwimmen. Währenddessen schrumpft das Netz nutzbarer Schwimmbäder in Deutschland seit Jahrzehnten. „Schwimmen zu lernen ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“, sagt Ute Vogt, Präsidentin der DLRG. Hunderte Schwimmbäder wurden geschlossen, und die Hälfte der verbleibenden Anlagen ist sanierungsbedürftig.
Die Dringlichkeit, Kinder sicher aufwachsen zu lassen, unterstreicht auch David Profit, Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV): „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass bis Mitte des kommenden Jahrzehnts jedes Kind in Deutschland beim Verlassen der Grundschule sicher schwimmen kann. Der Deutsche Schwimmbadplan schafft dafür die notwendige Grundlage.“
Die Verbände der Bäderallianz Deutschland fordern, dass jede Grundschule in Zukunft ein Schwimmbad in erreichbarer Nähe hat, in dem das Schwimmabzeichen Bronze erreicht werden kann. Auch die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen soll ausgebaut werden, um die Schwimmfähigkeit der Kinder zu verbessern. Wartelisten für Präventions- und Rehasport sollen der Vergangenheit angehören.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, muss zunächst der regionale Bedarf erfasst werden. Die Bäderallianz appelliert an Bund, Länder und Kommunen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und verbindlich zu planen, um dem Sanierungsstau und der Schließung von Bädern entgegenzuwirken. Die Verbände stehen bereit, diesen Prozess zu unterstützen.
Zur Finanzierung schlägt die Bäderallianz ein Bäderförderprogramm vor, das über die nächsten 12 Jahre jährlich mindestens eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen soll. Diese Mittel sollen durch eigene Landesbäderpläne ergänzt werden. Eine Servicestelle Bädersanierung und -entwicklung wird eingerichtet, um den Bedarf zu ermitteln und Empfehlungen für eine sinnvolle Mittelverwendung auszusprechen.
Der Deutsche Schwimmbadplan könnte eine entscheidende Wende in der Schwimmausbildung und -versorgung in Deutschland bringen. Die Schaffung einer modernen Infrastruktur ist notwendig, um sicherzustellen, dass keine Kinder aus mangelndem Zugang zu Schwimmmöglichkeiten in ihrer Entwicklung benachteiligt werden.
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Ausweg aus der Misere: Bäderallianz Deutschland stellt Schwimmbadplan vor
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Der Handlungsbedarf für eine sichere Schwimmkultur in Deutschland
Die Schwimmbadlandschaft in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang erlebt, was nicht nur die Freizeitgestaltung, sondern auch die Sicherstellung der Schwimmfähigkeit von Kindern betrifft. Während rund 60 Prozent der Grundschüler am Ende ihrer Schulzeit nicht sicher schwimmen können, ist die Anzahl der verfügbaren Schwimmbäder drastisch gesunken. Hunderte dieser Einrichtungen wurden geschlossen, und die Hälfte der verbleibenden ist sanierungsbedürftig. Dies führt zu einer alarmierenden Situation, denn der Zugang zu Schwimmunterricht hängt zunehmend von geografischen und finanziellen Faktoren ab, was inakzeptabel ist.
Der von der Bäderallianz Deutschland vorgestellte Deutsche Schwimmbadplan ist ein bedeutender Schritt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Durch die Differenzierung in vier Bädertypen wird eine bedarfsgerechte Verteilung angestrebt, sodass jeder Bürger innerhalb von 30 Minuten ein Schwimmbad erreichen kann. Diese Initiativen sind nicht nur erforderlich, um den Schwimmunterricht für Kinder zu sichern, sondern auch um den bestehenden Sanierungsstau zu beheben und zukünftige Schließungen zu vermeiden. Ein solches Maßnahmenpaket ist entscheidend, um der Wasserangst der jungen Generation entgegenzuwirken und die Sicherheit im sowie am Wasser zu erhöhen.
Ähnliche Initiativen in anderen Ländern zeigen, dass eine solide Schwimminfrastruktur nicht nur der Gesundheit dient, sondern auch als integrativer Bestandteil der Gemeinschaft und des Sportes fungiert. In Ländern, wo der Zugang zu Schwimmbädern gesichert ist, zeigt sich oft ein positiver Effekt auf die Schwimmkompetenz der Bevölkerung und damit verbunden eine geringere Anzahl an Wasserunfällen.
Die Unterzeichnung von Kooperationsverträgen zwischen Schulen, Vereinen und Kommunen wird als dringendes Anliegen hervorgehoben, um langfristig die Wasserkompetenz in Deutschland zu festigen. Die vorgesehenen finanziellen Mittel von mindestens 1 Milliarde Euro jährlich über einen Zeitraum von 12 Jahren bilden dabei die Grundlage für notwendige Investitionen.
Zusätzliche Unterstützung durch eine neue Servicestelle für Bädersanierung könnte es den Kommunen erleichtern, bedarfsgerechte Lösungen zu finden. Der Aufruf zur Verantwortung an Bund, Länder und Kommunen ist deutlich: Nur im Schulterschluss kann die Schwimmkultur in Deutschland revitalisiert werden. Damit Schwimmen lernen nicht zum Luxusgut wird, sondern ein selbstverständlicher Teil der Kindheit ist, ist ein fundierter Strategiewechsel unabdingbar.
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12 Antworten
Freibäder sind auch soziale Einrichtungen. Gerade habe ich gelesen, dass sich über 25 Prozent der Familien in unserem reichen Land (in dem die Kinderarmut hoch ist) keinen Urlaub erlauben können. Da können Familien und die Kinder wenigstens dort die Ferien genießen.
Aus dem Gedanken „Freibad als soziale Einrichtung“ ist in Emden übrigens im letzten Jahr ein sanierungsbedürftiges und zur Schließung anstehendes Freibad in einem Arbeitervorort nicht geschlossen, sondern renoviert worden. Mittel dazu wurden übrigens in größerem Umfang auch durch Spenden eingeworben.
Freibäder sind auch soziale Einrichtungen. Gerade habe ich gelesen, dass sich über 25 Prozent der Familien in unserem reichen Land (in dem die Kinderarmut hoch ist) keinen Urlaub erlauben können. Da können Familien und die Kinder wenigstens dort die Ferien genießen.
Aus dem Gedanken „Freibad als soziale Einrichtung“ ist in Emden übrigens im letzten Jahr ein sanierungsbedürftiges und zur Schließung anstehendes Freibad in einem Arbeitervorort nicht gechlossen, sondern renoviert worden. Mittel dazu wurden übrigens in größerem Umfang auch durch Spenden eingeworben.
Bei uns in Empelde (bei Hannover) haben wir ein sogen. Lehrschwimmbecken. Da haben alle GrundschülerInnen der 3. Klasse 1 Stunde in der Woche „Schwinnuntewrricht. Ein Badebus holt sie aus alle Ortsteilen ab. Die Fahrt dauert bis zu 20 Minuten. Dann müssen sich die Kinder umziehen, sind vielleicht 20 Minuten im Wasser, müssen sich wieder umziehen und werden zurückgefahren. Kein Kind lernt so Schimmen! Das ist allenfalls „Wassergewöhnung“! Es scheint nicht möglich zu sein, dafür wenigstens eine Doppelstunde anzusetzen. So wid eine vorhandene Kapazität quasi verschwendet. Allerdings ist das Lehrschwimmbecken auch sehr marode. Es wird eventuell bald ohnehin geschlossen.
Die Idee eines Förderprogramms ist super! Aber wie realistisch sind die jährlichen Milliarden? Gibt es schon konkrete Pläne für bestimmte Regionen oder Städte? Lasst uns darüber diskutieren.
Ich denke auch, dass so viel Geld notwendig ist! Vielleicht sollten wir mehr über die Nutzung von bestehenden Bädern reden und was man dort verbessern kann?
‚Schwimmen lernen ist kein Luxus‘ – genau! Ich hoffe wirklich auf eine positive Veränderung durch den Schwimmbadplan. Was denkt ihr über die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen? Ist das realistisch?
‚Einfache Zugänglichkeit‘ ist wichtig! Ich mache mir Sorgen um den Sanierungsstau. Wie schnell könnten wir Fortschritte sehen? Gibt es andere Länder als Vorbilder für uns?
Es ist traurig zu sehen, wie viele Schwimmbäder geschlossen wurden. Was haltet ihr von der geplanten Servicestelle für Bädersanierung? Glaubt ihr, dass das helfen kann? Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Der Artikel spricht ein großes Problem an! Schwimmen lernen sollte für alle Kinder möglich sein. Es wäre gut zu wissen, wie die Finanzierung konkret aussehen soll. Welche weiteren Schritte sind nötig, um den Plan umzusetzen?
Ich hoffe, dass diese Idee auch in kleineren Städten umgesetzt wird. Es gibt dort oft nicht genug Angebote. Wer hat schon Erfahrungen mit der Umsetzung solcher Pläne gemacht?
Die Idee mit den vier Bädertypen klingt vielversprechend! Ich frage mich nur, ob die Kommunen die nötigen Ressourcen haben werden. Wie können wir sicherstellen, dass kein Kind ausgeschlossen wird?
Ich finde es echt wichtig, dass wir mehr Schwimmbäder bekommen. Es ist nicht okay, dass viele Kinder nicht schwimmen können. Was denkt ihr über die Pläne? Glaubt ihr, dass sie wirklich helfen werden?