– Fachtagung an der ISM Köln (22.–24. Februar 2024) zum „New Normal“
– Remote Work und Homeoffice als Attraktivitätsfaktor, 50 % der Jobs nur in Präsenz
– Generation Z bevorzugt hybride Arbeit und 4-Tage-Woche, fordert individuelle Arbeitsmodelle
Mitten im Wandel: Impulse zur Arbeitswelt des "New Normal" von der ISM-Fachtagung
Vom 22. bis 24. Februar 2024 fand an der International School of Management (ISM) in Köln eine hochkarätig besetzte Fachtagung statt, die sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen der neuen Arbeitswelt befasste. Unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Thiemann, einem Experten für Wirtschaftspsychologie an der ISM, kamen über 70 Referenten und etwa 140 Teilnehmende zusammen, um praxisnah und wissenschaftlich fundiert zu erörtern, wie sich Arbeit im sogenannten "New Normal" gestalten lässt.
Die Diskussionsbasis spiegelt den Paradox der Begrifflichkeiten wider, denn „New und Normal stellen zunächst einen Widerspruch dar. Sobald jedoch etwas zur Normalität geworden ist, ist es nicht mehr neu“, erläuterte Prof. Thiemann pointiert. Die Debatten zeigten deutlich, dass die Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle in Deutschland komplex bleibt: „Flexibles Arbeiten ist nicht für alle machbar. 50 Prozent der Jobs in Deutschland können nur in Präsenz ausgeübt werden, was zu Diskussionen über Benachteiligung führt“, wies Jochmann auf eine zentrale Herausforderung hin. Dies macht deutlich, dass der Wandel hin zum "New Normal" nicht nur technologische, sondern vor allem soziale Fragen aufwirft.
Eine aktuelle Studie, die im Rahmen der Tagung thematisiert wurde, verdeutlicht die Erwartungen der jüngeren Generation: Sie bevorzugt eine Mischung aus Büroarbeit und Homeoffice und zeigt sich offen für die Einführung einer 4-Tage-Woche – allerdings unter der Bedingung längerer täglicher Arbeitszeiten. Dabei wurde auch auf die emotionale Dimension des Wandels eingegangen: „Veränderungen oft Abschiede bedeuten, was Trauerreaktionen auslösen kann. Unternehmen sollten lernen, mit diesen Reaktionen umzugehen und Rituale zur Unterstützung der Mitarbeitenden etablieren.“
Die von der ISM veranstaltete Fachtagung bot damit nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch wertvolle Impulse für eine menschenzentrierte Entwicklung der Arbeitskultur. Sie verdeutlichte, dass die Auseinandersetzung mit dem „New Normal“ eine gemeinschaftliche Aufgabe bleibt und Raum für Innovation sowie empathische Führungsansätze bietet. Die International School of Management (ISM) selbst steht mit ihrem umfangreichen Netzwerk und Studienangeboten als eine der führenden privaten Hochschulen in Deutschland für die Förderung des internationalen Führungsnachwuchses – ein passender Ort also, um diese zukunftsweisenden Themen zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Wie das 'New Normal' unseren Berufsalltag verändert
Das 'New Normal' beschreibt eine tiefgreifende Veränderung der Arbeitswelt, die weit über einzelne Unternehmen hinausgeht und zahlreiche gesellschaftliche Gruppen betrifft. Es ist nicht nur ein Modebegriff, sondern spiegelt umfassende Umbrüche in Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitskultur wider. Für Beschäftigte bedeutet das 'New Normal' vor allem neue Anforderungen und Chancen, die ihren beruflichen Alltag grundlegend umkrempeln. Dabei ist es relevant für Menschen in unterschiedlichen Branchen und Positionen – von Fachkräften bis zu Führungsebenen, von Mitarbeitenden in urbanen Zentren bis zu weniger digitalisierten Regionen. Die Debatte um diese neue Normalität zeigt, wie sehr Arbeitsmodelle sich anpassen müssen, um den Erwartungen von Arbeitnehmer:innen gerecht zu werden und gleichzeitig den wirtschaftlichen Erfordernissen zu entsprechen.
Wichtig ist, dass das 'New Normal' keine Einbahnstraße ist, sondern dynamisch und gestaltbar bleibt. Technologische Innovationen, flexible Gestaltungsmöglichkeiten und der Fokus auf Chancengleichheit prägen die Diskussion. Zudem zeigt sich, dass der Wandel auch gesellschaftliche Auswirkungen hat: Er beeinflusst die Work-Life-Balance, die Inklusion unterschiedlicher Gruppen und die individuelle Selbstbestimmung in der Arbeitswelt.
Was bedeutet das 'New Normal' für Beschäftigte?
Es entstehen neue Arbeitsmodelle, die auf Flexibilität, Digitalisierung und Eigenverantwortung setzen. Diese Modelle bringen sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich:
- Hybrides Arbeiten ermöglicht eine Mischung aus Büropräsenz und Homeoffice, fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, verlangt aber auch neue Kompetenzen im Selbstmanagement.
- Digitale Kommunikationstools erleichtern die Zusammenarbeit über Entfernungen, können aber auch zu Informationsüberflutung und Erreichbarkeitsdruck führen.
- Projekt- und Teamarbeit stärkt das Vernetzen und die Agilität, fordert aber gleichzeitig mehr Anpassungsfähigkeit und soziale Kompetenz.
- Individualisierte Arbeitszeitmodelle erlauben mehr Freiheit, stellen aber insbesondere in schwächeren Beschäftigungsverhältnissen die Absicherung und klare Grenzen zur Verfügung.
- Automatisierung und KI verändern Tätigkeitsprofile und eröffnen neue Berufsfelder, erzeugen aber auch Unsicherheiten und erfordern lebenslanges Lernen.
Diese Trends verdeutlichen, wie das Arbeitsleben durch das 'New Normal' nicht nur technologische Neuerungen erfährt, sondern vor allem eine Verschiebung kultureller Werte und Erwartungen mit sich bringt. Für Arbeitnehmer:innen wird es daher entscheidend sein, sich aktiv an der Gestaltung der Arbeitswelt zu beteiligen, um von den Chancen zu profitieren.
Der Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zeigt, dass Innovationen in der Arbeitsorganisation nicht nur Effizienzsteigerung zum Ziel haben, sondern auch Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, Generationen und sozialen Gruppen fördern sollen. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gewinnen an Bedeutung, sodass Beschäftigte ihre Arbeit zunehmend nach ihren Lebensumständen ausrichten können. Damit das gelingt, sind jedoch auch klare Rahmenbedingungen und Unterstützungssysteme notwendig, die die neuen Arbeitsformen nachhaltig und gerecht gestalten.
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Wirtschaftspsychologen tagten zum „New Normal“ / Forschung und Praxis analysierten …
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