VdZ-Jahrestagung 2024 in Heidelberg: Wie Zoos durch Umweltbildung und Artenschutz gesellschaftliches Engagement stärken

Vom 29. Mai bis 1. Juni versammelt die Jahrestagung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) rund 150 Expertinnen und Experten aus 70 Zoos in Heidelberg unter dem Motto „Naturnahe Bildung und gesellschaftliches Engagement“. Eine Auswertung von mehr als 50 Studien belegt, dass Zoobesuche das Umweltbewusstsein stärken und zu nachhaltigem Engagement für den Artenschutz motivieren. Mit jährlich 43 Millionen Gästen in seinen Mitgliedseinrichtungen will der VdZ auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse seine Bildungs- und Schutzfunktion weiter ausbauen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– VdZ-Jahrestagung im Zoo Heidelberg 29. Mai–1. Juni, Motto „Naturnahe Bildung und gesellschaftliches Engagement“
– Systematische Überprüfung von über 50 Studien zeigt Zoos fördern Umweltbewusstsein und nachhaltiges Engagement
– Tagung betont Rolle moderner Zoos als Plattformen für Umweltbildung und Artenschutz

VdZ-Jahrestagung in Heidelberg: Naturnahe Bildung und gesellschaftliches Engagement im Fokus

Vom 29. Mai bis zum 1. Juni trifft sich der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) im Zoo Heidelberg zur Jahrestagung unter dem Motto „Naturnahe Bildung und gesellschaftliches Engagement.“ Über 150 Fachleute aus mehr als 70 zoologischen Einrichtungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien sowie Vertreter von Behörden und Organisationen kommen zusammen, um zentrale Themen des Naturschutzes und der öffentlichen Umweltbildung zu diskutieren. Die Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung von Zoos als wichtige Akteure sowohl für den Wissenstransfer als auch für den Schutz der Biodiversität.

Eine aktuelle systematische Überprüfung von über 50 Studien, geleitet von Wissenschaftler Xavier McNally, belegt den positiven Einfluss von Zoos auf das Umweltbewusstsein ihrer Besucher: „Die neuste systematische Überprüfung von über 50 Studien, geleitet durch Wissenschaftler Xavier McNally, zeigt eindeutig: Zoos haben einen positiven Einfluss auf das Umweltbewusstsein ihrer Besucher. Menschen, die Zoos besuchen, sind besser informiert und engagieren sich nachhaltiger für den Schutz der Biodiversität.“ Diese Erkenntnisse untermauern die Rolle der Zoos als Bildungsinstitutionen.

VdZ-Präsident Prof. Dr. Jörg Junhold, zugleich Direktor des Zoo Leipzig, hebt die Doppelrolle der Zoos hervor: „Zoos sind nicht nur Orte des Staunens, sondern auch bedeutende Bildungsplattformen.“ Mit jährlich 43 Millionen Besuchenden in den Mitgliedszoos trägt der Verband eine große Verantwortung.* Daher setzt der VdZ auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen, um die Einrichtungen stetig weiterzuentwickeln.

Die Tagung beginnt mit einem Grußwort des Heidelberger Bürgermeisters Raoul Schmidt-Lamontain und umfasst Keynotes renommierter Wissenschaftler wie Prof. Dr. Josef Settele und Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel. Ministerialdirektorin Isabel Kling überbrachte Grüße des Ministers Peter Hauk und lobte das Engagement der Zoos für die Biodiversität: „Die Rückkehr des Luchses in Baden-Württemberg und die Bemühungen um die Feldhamster-Wiederansiedlung zeigen, wie wichtig engagierte Zusammenarbeit für den Naturschutz ist.“

Als Gastgeber betont Dr. Klaus Wünnemann, Direktor des Zoos Heidelberg, die zentrale Bedeutung der Zoo-Akademie: „Unser Ziel ist es, jedem Besucher mehr Wissen und Begeisterung für den Umweltschutz mitzugeben.“ Die Akademie bietet ein breites Bildungsangebot mit Kursen, Ausstellungen und Laboren, das Besucher jeder Altersgruppe anspricht.

Der Verband sieht in dieser Jahrestagung eine einzigartige Möglichkeit, „sowohl die Rolle der Zoos in der Gesellschaft als auch deren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu stärken.“ Geschäftsführer Volker Homes unterstreicht die Bedeutung der Besucher als wichtige Akteure im Naturschutz: „Besucher spielen eine entscheidende Rolle im Naturschutz. Ihr Engagement ist unerlässlich, um das Artensterben zu stoppen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.“ So präsentiert sich die VdZ-Jahrestagung als zentrales Forum zur Bündelung von Expertise, Innovation und gesellschaftlichem Engagement für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Wie moderne Zoos Gesellschaft und Naturschutz nachhaltig verändern

Moderne Zoos sind längst mehr als Orte der Tierschau. Ihre Rolle hat sich fundamental gewandelt: Sie sind heute wichtige Zentren für Umweltbildung, Artenschutz und gesellschaftliche Teilhabe. Inmitten zunehmender globaler Umweltkrisen wächst das Interesse daran, wie Zoos einen Beitrag leisten können – nicht nur zum Erhalt bedrohter Tierarten, sondern auch zur Sensibilisierung der Gesellschaft für ökologische Zusammenhänge.

Zoos als Bildungsorte im Wandel

Der Wandel der Zoos zeigt sich vor allem in ihrem Bildungsauftrag. Statt reiner Unterhaltung stehen interaktive Lernangebote und Erlebniswelten im Vordergrund, die Besucherinnen und Besucher auf neue Weise ansprechen. Dabei geht es um mehr als Faktenvermittlung: Innovative Umweltbildung zielt darauf ab, komplexe Ökosysteme greifbar zu machen und persönliche Bezüge zur Natur herzustellen. Wie nachhaltig sind Zoobesuche in diesem Sinne? Sie regen dazu an, über die eigene Verantwortung nachzudenken und Handlungsoptionen zu entwickeln. 

Doch diese Entwicklung bringt auch Herausforderungen mit sich. Zoos müssen sich ständig neu positionieren und zielgruppengerecht kommunizieren – vom jungen Publikum bis zu Erwachsenen mit unterschiedlichem Vorwissen. Sie stehen vor der Aufgabe, ethische Fragen und Tierschutzkritik ehrlich anzugehen, ohne ihren Bildungs- und Schutzauftrag zu vernachlässigen.

Bedeutung für Umweltbewusstsein und Artenvielfalt

Der unmittelbare Bezug zu lebenden Tieren schafft eine emotionale Verbindung, die oft die Basis für ein neues Umweltbewusstsein bildet. Zoos sind dadurch Schauplätze gesellschaftlicher Diskussionen über Naturschutz, nachhaltiges Verhalten und Verantwortung. Mit ihrem Engagement für bedrohte Arten wirken sie zudem als wichtige Akteure im globalen Artenschutz.

Dabei eröffnen sich vielfältige Chancen:

  • Zoos können Zielgruppen erreichen, die klassische Umweltbildung nicht immer anspricht.
  • Sie bieten Plattformen für partizipative Naturschutzprojekte und Vernetzung.
  • Innovative Technologien erlauben beispielsweise neue Erlebnisse durch digitale Vermittlung.

Gleichzeitig müssen sich Zoos fortlaufend mit Kritik auseinandersetzen:

  • Wie artgerecht sind Haltungsbedingungen wirklich?
  • Welchen ökologischen Fußabdruck hinterlässt der Betrieb?
  • Inwieweit gelingt es, tatsächlichen Naturschutz über den eigenen Zaun hinaus zu fördern?

Diese Fragen prägen die öffentliche Debatte und motivieren Zoos, sich transparent und offen weiterzuentwickeln.

Die Zukunft der Zoos liegt in ihrer Fähigkeit, gesellschaftliche Trends aufzugreifen, aufzuklären und so zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen beizutragen. Indem sie Lernen, Schutz und Teilhabe miteinander verbinden, können sie zu wichtigen Knotenpunkten einer nachhaltigen Gesellschaft werden.


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Moderne Zoos: Jetzt gemeinsam Handeln / Zooverband setzt auf Bildung und Engagement …

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