Zivile Schifffahrt stärken: Ausflaggungen stoppen!

Einleitung

Die deutsche Handelsflotte steht vor einer kritischen Wende: Während der Deutsche Schifffahrtstag vom 6. bis 8. Mai 2025 in Hamburg ansteht, schlägt die Gewerkschaft ver.di Alarm. Nur 258 von 1.655 deutschen Handelsschiffen setzen auf die nationale Flagge, was nicht nur die maritimen Arbeitsbedingungen gefährdet, sondern auch das Know-how und den Standort Deutschland schwächt. Branchenleiterin Maren Ulbrich fordert eine Wiederbelebung der deutschen Flagge und eine Stärkung der maritimen Ausbildung, um den Herausforderungen des globalen Warenverkehrs zu begegnen. Der Moment für eine grundlegende Wende in der Schifffahrt ist gekommen.

Bremen (VBR).

Die deutsche Handelsflotte steht vor einer ernsten Herausforderung: Der Anteil der unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe nimmt stark ab, während die Marktanteile weltweit schwinden. Anlässlich des Deutschen Schifffahrtstages, der vom 6. bis 8. Mai 2025 in Hamburg stattfindet, fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine umfassende Unterstützung für die zivile Handelsflotte. „Es ist wichtig, dass die neue Bundesregierung die Anstrengungen forciert, wieder deutlich mehr Handelsschiffe unter deutscher Flagge fahren zu lassen“, betont Maren Ulbrich, die Branchenleiterin der Maritimen Wirtschaft bei ver.di.

Derzeit sind nur 258 von insgesamt 1.655 Handelsschiffen in Deutschland registriert. Diese Ausflaggungen führen dazu, dass die deutschen Reedereien ihre Schiffe meist unter fremden Flaggen betreiben. Das hat gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen an Bord, da die Gesetze des jeweiligen Flaggenlandes gelten. „Ausflaggungen sind Tarifflucht auf See“, warnt Ulbrich. Die dadurch entstehenden Defizite gefährden nicht nur die fairen Löhne und den guten Arbeitsschutz, sondern auch das maritime Know-how in Deutschland. In einer globalisierten Welt, in der nahezu 90 Prozent des Warenverkehrs auf dem Wasser abgewickelt werden, ist dieser Trend besonders besorgniserregend.

Die Gewerkschafterin fordert die Bundesregierung auf, die bestehenden Steueranreize für die Tonnagebesteuerung, die ursprünglich zur Eindämmung von Ausflaggungen eingeführt wurden, künftig an das Führen der Bundesflagge und die Ausbildung deutscher Seeleute zu koppeln. Auch sollte der bereits beschlossene Gesetzestext, der eine Vorgabe zur deutschen Flaggenführung für Schlepper auf Bundeswasserstraßen enthält, endlich in die Tat umgesetzt werden. Erfreulicherweise gibt es einen positiven Trend: Im Ausbildungsjahr 2024 haben 14 Prozent mehr junge Menschen in Deutschland eine maritime Ausbildung begonnen. „Diesen Trend gilt es zu verstärken, mit guten Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen unter der Bundesflagge.“

Es ist bedauerlich, dass der 37. Deutsche Schifffahrtstag in Hamburg die Thematik der persistierenden Ausflaggungen kaum anspricht. Stattdessen liegt der Fokus auf Fragen der äußeren Sicherheit und dem militärischen Schutz von Handelsrouten. „Wir werden die Sicherheit der Seeleute, der Schiffe und der globalen Handelswege aber nicht durch immer mehr Aufrüstung gewährleisten können“, kritisiert Ulbrich und fordert einen Perspektivwechsel in der Diskussion.

Die aktuelle Situation der deutschen Schifffahrt erfordert dringende Maßnahmen und ein Umdenken der politischen Akteure. Die Stärkung der nationalen Handelsflotte ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Anliegen.


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Medien-Info: Zivile Schifffahrt stärken – Ausflaggungen verhindern!

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Stärkung der deutschen Handelsflotte: Ein unverzichtbarer Schritt in die Zukunft

Die deutsche Handelsflotte steht vor einer existenziellen Krise, und die bevorstehenden Entscheidungen vonseiten der Bundesregierung könnten wegweisend für die maritime Zukunft des Landes sein. Die anhaltende Ausflaggung von Schiffen ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein sozialpolitisches Problem. Viele Reedereien wählen aus Kostengründen bewusst ausländische Flaggen und umgehen dadurch sowohl Faire Löhne als auch wesentliche Arbeitsschutzvorschriften.

Der Rückgang der Schiffe unter deutscher Flagge, von nur 258 von insgesamt 1.655, verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas. Dies führt zu einem schleichenden Verlust von maritimem Know-how, welches für den Standort Deutschland von zentraler Bedeutung ist. In einer Zeit, in der 90 Prozent des globalen Warenverkehrs auf dem Wasserweg abgewickelt werden, ist die Abhängigkeit von internationalen Standards und Gesetzen nicht nur eine wirtschaftliche Schwäche, sondern gefährdet auch die Sicherheitsstandards auf See.

Obwohl der 37. Deutsche Schifffahrtstag in Hamburg zahlreiche relevante Themen anreißt, wird die Problematik der Ausflaggungen praktisch ignoriert. Solche Entscheidungen, auf Sicherheitsfragen und Militärschutz zu fokussieren, können nicht die eigentlichen Herausforderungen der Branche bewältigen. Es braucht eine umfassende Strategie, die neben militärischem Schutz auch die Förderung fairer Arbeitsbedingungen und die Rückführung von Schiffen unter deutscher Flagge umfasst.

Ein positives Signal ist die steigende Anzahl von jungen Menschen, die sich für eine maritime Ausbildung entscheiden. Ein Anstieg von 14 Prozent im Ausbildungsjahr 2024 könnte ein Wendepunkt sein, doch dieser Trend erfordert Unterstützung durch attraktive Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung. Die Bindung von Tonnagebesteuerung an die Ausbildung einheimischer Seeleute könnte einen positiven Impuls für die Branche auslösen, doch dafür müssen sofortige Maßnahmen ergriffen werden.

Insgesamt müssen sowohl politische Entscheidungsträger als auch die maritime Industrie gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Handelsflotte zu stärken und die Ausflaggungen zu stoppen. Nur durch klare Bekenntnisse zur Maritime Wirtschaft, verbunden mit aktiven Fördermaßnahmen, kann Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Handel zurückgewinnen und aufrechterhalten.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Zivile Schifffahrt
  2. Flaggenstaat
  3. Handelsflotte
  4. Tonnagebesteuerung
  5. Seerecht

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Medien-Info: Zivile Schifffahrt stärken – Ausflaggungen verhindern!

12 Antworten

  1. Der Rückgang der Schiffe unter deutscher Flagge ist echt besorgniserregend. Ich finde es wichtig, dass auch die Arbeitsbedingungen an Bord angesprochen werden – was denkt ihr darüber? Warum wird das nicht mehr diskutiert?

  2. Es ist traurig, dass beim Schifffahrtstag wichtige Themen ignoriert werden. Wie können wir mehr Druck auf die Politik ausüben, damit sie sich mit den eigentlichen Herausforderungen befasst?

    1. Vielleicht sollten wir eine Petition starten oder öffentliche Foren organisieren! Das würde sicher mehr Aufmerksamkeit erzeugen.

  3. Die Ankündigung eines Anstiegs bei maritimen Ausbildungen ist positiv, aber wie lange können wir darauf vertrauen? Gibt es Pläne zur langfristigen Sicherstellung dieser Ausbildungsmöglichkeiten?

    1. Gute Frage! Langfristige Strategien sind wichtig, damit diese positiven Entwicklungen nicht nur vorübergehend sind.

  4. Die Problematik der Ausflaggungen ist wirklich alarmierend. Ich frage mich, ob es bereits Modelle gibt, wie andere Länder mit ähnlichen Situationen umgegangen sind. Mehr Informationen dazu wären hilfreich!

    1. Ja, das wäre wirklich interessant zu wissen! Vielleicht könnten wir von den Erfahrungen anderer Nationen lernen und die besten Praktiken übernehmen.

  5. Ich finde den Artikel sehr aufschlussreich. Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Schiffe unter deutscher Flagge fehlen. Was könnte die Regierung konkret tun, um dies zu ändern?

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