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ZIA begrüßt KNN-Start: Zinsverbilligung stärkt Wohnungsbau

Immobilienwirtschaft ist erfreut über schnellen Start von KNN: Zinsverbilligung kann ...

Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment startet am 1. Oktober: Immobilienwirtschaft sieht Potenzial, aber auch Verbesserungsbedarf

Am 1. Oktober fällt der Startschuss für das neue Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN). Die Immobilienbranche zeigt sich erfreut über die Zinsvergünstigungen, die den Wohnungsbau ankurbeln könnten. Besonders positiv bewertet der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) die Möglichkeit, bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten zu finanzieren. Kritisch merkt ZIA-Präsidentin Iris Schöberl jedoch an, dass eine Anhebung der Finanzierungssumme pro Wohneinheit auf 150.000 Euro praxisnäher wäre. Auch die bürokratischen Hürden und Zinssatzanpassungen bei KfW-Programmen stoßen auf Kritik. Der ZIA fordert daher mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit, um Investoren nachhaltiger zu unterstützen.


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Bremen (VBR). Die Immobilienbranche begrüßt mit gespannter Erwartung den bevorstehenden Start des Förderprogramms „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN) am 1. Oktober dieses Jahres. Dieses Programm soll durch die Zinsverbilligung eine entscheidende Unterstützung für den Wohnungsbau bieten und mangelt es nicht an positiven Stimmen aus der Branche.

Iris Schöberl, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses e.V. (ZIA), betont: „Die Zinsverbilligung kann dem Wohnungsbau einen echten Schub geben.“ Nach ihrer Einschätzung ist es besonders erfreulich, dass das neue Förderprogramm bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten abdeckt. Jedoch hätte sie sich eine Anpassung der Obergrenze auf 150.000 Euro pro Wohneinheit gewünscht, um finanzielle Hürden zu verringern und so mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können. “Bezahlbarer Wohnraum braucht in diesen Zeiten die ganze Kraft – da ginge mehr“, fügt sie hinzu.

Ein weiterer Pluspunkt: Der ZIA begrüßt, dass das Programm nicht wie üblich mit den strengen Auflagen für den Effizienzhaus-Standard 40 (EH 40) verbunden ist, sondern den weniger restriktiven EH 55 als Maßstab nimmt. Zudem sollen die Grenzwerte nach Lebenszyklus-Prinzipien bestimmt werden, was als Fortschritt betrachtet wird. Dennoch bleibt Kritik bestehen. Der Nachweis über das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG-Plus) sei mit Mehrkosten und unnötiger bürokratischer Extra-Planung verbunden, erklärt Schöberl.

Besonders dringlich sieht der ZIA die Notwendigkeit verlässlicher Zinssätze. Schon beim 2023 eingeführten Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) wurde der Zinssatz seitdem mindestens 15-mal angepasst. Investoren benötigen Planbarkeit und Verlässlichkeit, um langfristige Projekte sicher zu kalkulieren. Die Bundesregierung muss überzeugt werden, konstante KfW-Zinssätze zu gewährleisten – eine Beständigkeit, die auch für das KNN-Programm essenziell sei.

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Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) agiert als führender Verband der Immobilienwirtschaft und vertritt die Interessen von rund 37.000 Unternehmen. Mit Mitgliedern aus 34 Verbänden deckt der ZIA die gesamte Wertschöpfungskette der Branche ab. Iris Schöberl führt als Präsidentin den Verband, der neben nationaler Präsenz auch international in Brüssel, Wien und Zürich vertreten ist.

Für weiterführende Informationen und Presseanfragen steht die Pressestelle des ZIA unter presse@zia-deutschland.de oder telefonisch unter +4930202158523 zur Verfügung. Weitere Details sind auf der offiziellen Website des ZIA unter www.zia-deutschland.de zu finden.

Mit dieser Programminitiative könnten entscheidende Weichen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Bauweise gestellt werden, die nicht nur die gegenwärtige Wohnungsnot mildert, sondern auch ökologische Standards berücksichtigt.


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Zusätzlicher Kontext und Aussicht: Herausforderung und Chancen im Klimafreundlichen Wohnungsbau

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Die Einführung des „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN) Programms markiert einen bedeutenden Schritt für die deutsche Immobilienwirtschaft, insbesondere in Zeiten rasant steigender Baukosten und hoher Anforderungen an nachhaltiges Bauen. Doch die Euphorie über die neue Fördermaßnahme ist nicht ungetrübt, da sowohl finanzielle als auch bürokratische Hürden weiterhin bestehen.

Eine der Hauptkritiken seitens der ZIA ist die Deckelung der förderfähigen Kosten auf 100.000 Euro pro Wohneinheit im neuen KNN-Programm. Experten in der Branche argumentieren, dass gerade in städtischen Ballungsgebieten, wo die Baupreise höher liegen, eine Erhöhung dieser Grenze auf 150.000 Euro weitaus praxisnäher wäre. Diese Differenz könnte den entscheidenden Unterschied darstellen, um mehr Investoren und Entwickler dazu zu bewegen, in den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu investieren.

Ein weiteres zentrales Thema ist die bürokratische Komplexität, die durch die Anforderungen des Qualitätssiegels "Nachhaltiges Gebäude Plus" entsteht. Während nachhaltiges Bauen zweifellos notwendig ist, sind viele Akteure der Ansicht, dass die aktuelle Regelung zusätzliche Kosten und Planungsaufwand mit sich bringt, die kleinere Entwickler und Bauherren besonders hart treffen könnten. Die ZIA appelliert daher an die Bundesregierung, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie praktikabler und weniger bürokratisch werden.

Vergleichbare Initiativen in anderen europäischen Ländern zeigen gemischte Ergebnisse. In den Niederlanden beispielsweise war das ähnlich strukturierte Programm zur Förderung energieeffizienter Neubauten zwar erfolgreich, jedoch wurden Anpassungen bei den Fördersätzen und Auflagen erforderlich, um sowohl große als auch kleine Unternehmen gleichermaßen unterstützen zu können. Ein vergleichender Blick nach Schweden zeigt wiederum, wie wichtig langfristige Zinssatzstabilität für Investoren ist. Wiederholte und kurzfristige Änderungen erschweren die Finanzplanung und führen zu Unsicherheiten, die potenzielle Bauprojekte verzögern oder sogar verhindern können.

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Prognosen deuten darauf hin, dass, sollte das KNN-Programm geringfügig angepasst werden, das Ziel, den klimafreundlichen Wohnungsbau signifikant voranzutreiben, realistischer erscheint. Eine mögliche Entwicklung könnte die Einführung regional differenzierter Förderhöchstsätze sein, die sich am jeweiligen Marktumfeld orientieren – ein Modell, das bereits in verschiedenen regionalen Förderprogrammen Anwendung findet.

Insgesamt bietet das KNN-Programm trotz seiner aktuellen Defizite eine bedeutende Chance. Mit gezielten Anpassungen könnte es zum Vorbild für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnungsbau werden, der langfristig sowohl ökonomische als auch ökologische Ziele verwirklicht. Die Herausforderungen von heute könnten demnach die Grundlage für zukunftsweisende Lösungen von morgen sein, sofern die Politik offen für konstruktive Kritik und flexible Anpassungen bleibt.


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6 Antworten

  1. ‘Zuverlässige Zinssätze’ sind entscheidend für Investoren. Aber warum hat die Regierung das bisher so oft geändert?

  2. Na ja, die Klimafreundliche Bauweise is wichitg, aber diese QNG-Plus Siegel macht alles kompliziert. Da werden kleine Bauer und Entwickler doch abgeschrekt.

    1. @Njordan Ja genau! Kleine Unternehmen haben es schwerer damit zu kalkulieren. Warum nich einfachere Kriterien?

  3. Ich find das neue Fördersystem echt gut! Die Zinsverbilligung is ne Super Idee. Aber warum nich mehr wie 100.000 Euro pro Wohneinheit? In Städten wie Berlin oder München reicht das nich aus, um wirklich viel zu erreichen.

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