Verkehrsinfrastruktur und Elektromobilität: Wie Lkw-Maut und Förderpolitik die Zukunft der Straßen in Deutschland gestalten

ZDK-Präsident Arne Joswig und Bundesverkehrsminister Volker Wissing haben sich darauf verständigt, die Finanzierung von Straßenprojekten zu sichern und das Prinzip „Straße finanziert Straße“ fortzuführen. Joswig fordert dabei insbesondere die zweckgebundene Verwendung der Rekordeinnahmen aus der Lkw-Maut sowie die zügige Nutzung der 2,3 Milliarden Euro aus der EU-Aufbau- und Resilienzfazilität. Hintergrund ist der drastische Einbruch der Zulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge nach Wegfall der Umweltprämie, den es mit politischen Maßnahmen wie dem Ausbau der Ladeinfrastruktur umzukehren gilt. Deutschland soll so seine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Mobilität behaupten.
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Inhaltsübersicht

– Treffen Joswig und Wissing signalisiert gesicherte Straßenfinanzierung und Priorität „Straße finanziert Straße“.
– Forderung nach zweckgebundener Lkw-Maut-Rückkehr für dauerhaftes Straßenerhalt-Budget.
– EU-ARF-Mittel (2,3 Mrd. €) für E-Mobilität vorgesehen, BEV-Neuzulassungen um etwa 20 % gesunken.

Zukunft der Verkehrsinfrastruktur und Elektromobilität: Zentrale Weichenstellungen

Nach einem Treffen zwischen ZDK-Präsident Arne Joswig und Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing zeigt sich Joswig zuversichtlich über die zukünftige Ausrichtung der Finanzierung von Straßenprojekten. „Die Hängepartie zwischen Investitionen und konsumtiven Ausgaben ist vorerst beendet, und der Erhalt der Verkehrsinfrastruktur scheint gesichert zu sein,“ betont er. Deutschland ist in hohem Maße auf ein gut ausgebautes Straßennetz angewiesen, da sowohl der Güter- als auch der Personenverkehr davon maßgeblich abhängen. Die Vernetzung von Stadt und Land bleibt dabei unerlässlich, weshalb das Prinzip „Straße finanziert Straße“ weiterhin Priorität haben müsse. Besonders unterstreicht Joswig die Forderung nach einer Rückkehr zur zweckgebundenen Verwendung der Rekordeinnahmen aus der Lkw-Maut.

Mit Blick auf die Mobilitätswende gibt Joswig der Elektromobilität eine Schlüsselrolle: Der notwendige Hochlauf der Elektromobilität muss zu einem Erfolgsfaktor für Deutschland werden. Hierbei sieht er wichtige Chancen durch die Mittel der Europäischen Union aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) von 2,3 Milliarden Euro, die genutzt werden sollten, um die E-Mobilität im Land schnellstmöglich zu fördern. Aktuell schlägt sich ein Wandel mit dramatischen Folgen nieder: Nach dem Wegfall der Umweltprämie Ende 2023 sei der Verkauf von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) stark rückläufig. Statt eines geplanten Wachstums von 30 Prozent bei den Neuzulassungen schrumpfen die Zahlen aktuell um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Mangel an ausreichend verfügbaren Modellen im Niedrigpreissegment, der bezahlbare E-Mobilität ohne Förderung nahezu unmöglich macht.

Angesichts dieser Lage sind, so Joswig, politische Maßnahmen dringend erforderlich, um diesen Abwärtstrend umzukehren. Die bereitstehenden EU-Mittel könnten neue Impulse setzen, etwa durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur oder eine intelligente Förderungspolitik. Der ZDK fordert eine zügige Bereitstellung der europäischen Fördergelder und eine strategische Umsetzung politischer Ziele, damit Deutschland seine Vorreiterrolle im Bereich der nachhaltigen Mobilität behaupten kann.

Warum die Mobilitätswende jetzt echte Chancen bietet: Infrastruktur, Klimaziele und mehr

Die sichere Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Deutschland seine Klimaziele im Verkehrssektor erreichen kann. Ohne stabile Mittel für den Erhalt und Ausbau von Straßen und vor allem von Ladeinfrastruktur bleibt die Umstellung auf Elektromobilität nicht nur eine Frage des Aufwands, sondern auch der Glaubwürdigkeit. Denn die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen führt zu neuen Anforderungen an das Straßennetz und dessen digitale Vernetzung – von zuverlässigen Ladestationen bis hin zu intelligenten Verkehrssystemen.

Die Herausforderungen, die sich aus dem Wandel ergeben, sind vielfältig. Technologisch wie logistisch verlangt die Elektromobilität eine deutlich höhere Integrationsleistung. Gleichzeitig eröffnen sich durch eine konsequente Förderung und Vernetzung enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Chancen: neue Arbeitsplätze in der Ladeinfrastrukturplanung, innovative Geschäftsmodelle im Bereich der nachhaltigen Mobilität sowie ein Beitrag zur Luftreinhaltung und Lebensqualität in Städten und Gemeinden.

Schlüsselrolle von Förderpolitik und europäischer Zusammenarbeit

Eine bedeutsame Rolle spielt dabei das Zusammenspiel von nationaler Politik und europäischen Fördermitteln. Gemeinsam können sie Investitionen ermöglichen, die über das bisherige Maß hinausgehen, und technische Standards setzen, die grenzüberschreitende Mobilität leichter machen. So wird die Mobilitätswende nicht nur lokal und regional gestaltet, sondern eingebettet in eine umfassende europäische Strategie. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen und unterstützt Innovationen im Verkehrssektor.

Dabei gilt es, verschiedene Ebenen zu berücksichtigen: Die Finanzierung der Straßeninfrastruktur muss langfristig und verlässlich sein, um nicht nur die Grundversorgung sicherzustellen, sondern auch die notwendige Flexibilität für künftige technologische Entwicklungen zu ermöglichen. Nur so lässt sich ein modernes Mobilitätssystem aufbauen, das den Anforderungen von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gerecht wird.

Einige Herausforderungen bei der Elektromobilität im Überblick:

  • Der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss mit dem Wachstum der Elektrofahrzeuge Schritt halten, um Versorgungslücken zu vermeiden.

  • Die Integration von erneuerbaren Energien und intelligenter Netzsteuerung ist entscheidend, um Elektromobilität wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu gestalten.

Insgesamt zeigt sich: Der Wandel der Mobilität ist keine Option mehr, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit mit hohen Chancen für nachhaltiges Wirtschaften und neuen Lebensqualitäten. Die kommenden Jahre werden prägend sein für die Verkehrsinfrastruktur und die Art, wie wir uns künftig bewegen.


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Kfz-Gewerbe fordert Verlässlichkeit bei Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur

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9 Antworten

  1. Straßen sind wichtig, aber was ist mit den E-Autos? Warum gibt es keine billigen Modelle, wenn wir schon so viel dafür zahlen?

  2. Ich hoffe, dass das mit den EU-Geldern klappt. Deutschland muss weiter Vorreiter im Bereich nachhaltiger Verkehr sein.

  3. Ich finde das gut das die Lkw-Maut wieder für die straßen genutzt wirt. So bleibt die Infrastruktur sicher und die Lkw Fahrer zahlen für den verschleiss.

  4. Ich verstehe nicht warum die Umweltprämie abgeschafft wurde. Jetzt kaufen weniger Leute Elektroautos, das ist doch schlecht für die Umwelt.

  5. Ohne neue politische Maßnahmen geht das mit der E-Mobilität nicht weiter. Wir brauchen eine kluge Förderungspolitik.

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