Bremen (VBR). In Hamburg verschärft sich die Lage für viele Mieterinnen und Mieter aufgrund steigender Indexmieten. Einer aktuellen Umfrage der Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz zufolge sind inzwischen 17 Prozent der Mietverträge in der Hansestadt indexgebunden. Diese orientieren sich an den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten, was bei hohen Inflationsraten zu erheblichen finanziellen Belastungen führt.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), äußert sich besorgt über diese Entwicklung: „Hohe Inflationsraten sind inzwischen (wieder) Realität – und wir werden noch eine Weile damit leben müssen. Angesichts dieser Entwicklung werden Indexmieten, die sich an der jährlichen Inflation ausrichten, für eine Mieterin bzw. einen Mieter zu einem unkalkulierbaren Risiko. Jährliche Mietsprünge bergen die Gefahr, dass selbst Gutverdiener ihre Miete nicht mehr bezahlen können und die Wohnung aufgeben müssen.”
Breitner erkennt zwar an, dass Mieterinnen und Mieter in der Vergangenheit von niedrigen Inflationsraten profitiert haben. Auch sieht er ein, dass Vermieter nun einen gewissen Nachholebedarf haben könnten. Dennoch betont er die Wichtigkeit einer planbaren Mietentwicklung: „Letztlich aber ist eine Planbarkeit von Mietsteigerungen sowohl für den Vermieter als auch für die Mieter sinnvoller. Dafür bieten die aktuellen gesetzlichen Regelungen einen guten Rahmen. Sie berücksichtigen die Interessen beider Seiten.“
Die Abhängigkeit der Wohnkosten von der schwankenden Inflationsrate stellt laut Breitner keine geeignete Grundlage zur Bestimmung der Mieten dar. Wohnen sei ein Grundbedürfnis, das eine gewisse Planungssicherheit erfordere. „Grundsätzlich sollte bei einem Grundbedürfnis wie das Wohnen eine gewisse Planungssicherheit herrschen. Die von vielen ‚wohnungsfernen‘ Einflüssen abhängige Entwicklung der Inflationsrate ist daher keine geeignete Grundlage zu Bestimmung der Wohnungsmiete. Deshalb wäre es sinnvoll, das Instrument abzuschaffen. Wenn das nicht geht, sollte der Anstieg von Indexmieten auf drei bis vier Prozent pro Jahr gedeckelt werden.“
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. Unter seiner Verwaltung stehen rund 742.000 Wohnungen, in denen etwa 1,5 Millionen Menschen leben. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen aktuell bei 6,41 Euro. Der Verband setzt sich nach eigenen Angaben für faire Mietbedingungen und soziale Verantwortung ein: „Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.“
Mit einer klaren Positionierung gegen die unberechenbare dynamische Anpassung von Mieten an die Inflationsrate gibt der VNW eine Richtung vor, die Sicherheit und Stabilität im Wohnungsmarkt priorisiert. Für viele Mieter könnte dies ein Hoffnungsschimmer sein, um in Zeiten hoher Inflation nicht zusätzlich unter Druck zu geraten.
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Soziale Vermieter: Indexmieten abschaffen | Presseportal
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Meldung einfach erklärt
Hier ist der Beitrag in einfacher Sprache und in Form von Aufzählungen sowie Fragen und Antworten:
– Datum des Beitrags: 31.05.2024 – 14:49
– Wer spricht?
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
– Worum geht es?
Laut einer Umfrage der Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sind viele Mieter in Hamburg wegen Indexmieten belastet.
– Was sind Indexmieten?
Bei Indexmieten orientiert sich die Miethöhe an den Lebenshaltungskosten, die im Verbraucherindex gemessen werden.
– Wie viele Mietverträge sind betroffen?
17 Prozent der Mietverträge in Hamburg sind Indexmietverträge.
– Was sagt Andreas Breitner, der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)?
• Hohe Inflationsraten sind Realität und sie werden noch eine Weile bestehen bleiben.
• Indexmieten, die sich jedes Jahr an der Inflation ausrichten, sind ein Risiko für Mieter.
• Jährliche Mieterhöhungen können dazu führen, dass auch Menschen mit hohem Einkommen ihre Miete nicht mehr zahlen können.
• Früher haben Mieter von niedrigen Inflationsraten profitiert, aber jetzt sehen manche Vermieter Nachholbedarf bei den Mieterhöhungen.
• Planbare Mietsteigerungen sind besser für Mieter und Vermieter.
• Die aktuellen gesetzlichen Regelungen bieten einen guten Rahmen für beide Seiten.
• Wohnen ist ein Grundbedürfnis und sollte planbar sein.
• Die Inflationsrate ist keine gute Grundlage zur Bestimmung der Miete.
• Am besten wäre es, Indexmieten abzuschaffen.
• Wenn das nicht möglich ist, sollten Indexmieten maximal um drei bis vier Prozent pro Jahr steigen dürfen.
– Wer ist der VNW?
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete bei den VNW-Unternehmen beträgt 6,41 Euro pro Quadratmeter.
– Kontakt für weitere Informationen:
Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation
Telefon: +49 40 52011 226
Mobil: +49 151 6450 2897
E-Mail: schirg@vnw.de
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