Wohnungsbau in der Krise: Bauindustrie im Abschwung – Wohnraummangel und soziale Folgen verschärfen sich

Die deutsche Wohnungsbaukrise dauert an: Im März fiel die Bautätigkeit um 2,3 % zum Vorjahr, im ersten Quartal insgesamt um 6,1 %. Die Bauindustrie steigerte ihre Aufträge um 2,2 %, verzeichnete aber zugleich Umsatzrückgänge von 8 % im März und 4 % im Quartal. Dabei verschärft sich der Wohnraummangel – 56 % der Bevölkerung fordern mehr Neubauten, während nur noch 25 % das Angebot als ausreichend ansehen. Ohne öffentliche Investitionen drohen Personalengpässe in der Branche und Einbußen bei der Verkehrsinfrastruktur.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Wohnungsbau im zweijährigen Abwärtstrend: März -2,3 %, erstes Quartal -6,1 % gegenüber Vorjahr.
– 56 % der Befragten fordern dringend neue Wohnungen, sozialer Druck deutlich angestiegen.
– Bauhauptgewerbe-Aufträge im März +2,2 % jählich, Umsatz jedoch März -8 % und Q1 -4 %.

Anhaltender Rückgang und gesellschaftlicher Druck im Wohnungsbau

Die Unruhe in der deutschen Bauindustrie wächst, denn der bereits seit fast zwei Jahren andauernde Rückgang im Wohnungsbau setzt sich weiterhin fort. Nach einem kurzen Aufschwung im Februar verzeichneten die Bauunternehmen im März einen Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was das Minus für das erste Quartal auf 6,1 Prozent ansteigen lässt. „Es ist leider immer noch kein Lichtblick im Wohnungsbau in Sicht. Angesichts der nach wie vor rückläufigen Baugenehmigungszahlen ist dies kein Wunder. Wo sollen die Aufträge auch herkommen?“ Trotz dieser Entwicklung herrscht schon heute großer Wohnraummangel. Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: 56 Prozent der Befragten fordern dringend den Bau neuer Wohnungen – ein Anstieg um 20 Prozentpunkte gegenüber 2015. Nur noch jeder Vierte findet das Wohnraumangebot ausreichend, während es vor neun Jahren noch jeder Zweite war. „Das ist sozialer Sprengstoff.“

Im Bauhauptgewerbe ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Im März stiegen die Aufträge um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 3,8 Prozent gegenüber Februar. Der Umsatz sank jedoch im selben Monat um 8 Prozent und im ersten Quartal um 4 Prozent, sodass die bessere Auftragslage den Umsatzrückgang bislang nicht ausgleichen kann. Der bisher mildernde Effekt durch öffentliche Investitionen könnte sich im kommenden Jahr verlieren und negative Folgen für die Personalkapazitäten haben. „Dies könnte im kommenden Jahr wegfallen und sich negativ auf die Personalkapazitäten in unserer Branche auswirken. Unternehmen können ihre Mitarbeiter nicht unbegrenzt halten.“ Auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur zeichnet sich Handlungsbedarf ab: Laut einer weiteren Umfrage bewerten 68 Prozent der Befragten die aktuelle Verkehrsinfrastruktur als schlecht oder sehr schlecht, während 91 Prozent eine gute Infrastruktur für essenziell für die wirtschaftliche Zukunft halten. „Dies sollte die Politik bei ihren Etatverhandlungen berücksichtigen.“

Wohnungsnot verschärft sich – Politik und Gesellschaft stehen vor großen Herausforderungen

Die aktuelle Wohnungsnot stellt Politik, Gesellschaft und Wirtschaft vor erhebliche Probleme. Ein anhaltender Genehmigungsstau bei Bauvorhaben sorgt dafür, dass der notwendige Wohnraum nicht in ausreichendem Tempo entsteht. Gleichzeitig führt eine Kostenexplosion bei Baumaterialien und Arbeitskraft zu einer Verteuerung des Wohnungsbaus, was Investitionen erschwert und Mieter belastet. Diese Faktoren werden durch politische Sparzwänge weiter verschärft, da öffentliche Mittel für den sozialen Wohnungsbau und Infrastrukturprojekte begrenzt sind.

Die soziale Dimension der Wohnraumknappheit ist ebenfalls gravierend: Für viele Menschen bedeutet der Mangel an bezahlbaren Wohnungen steigende Mietkosten und Verschlechterungen in der Lebensqualität. Kommunen kämpfen mit einem erhöhten Druck bei der Stadtentwicklung und müssen innovative Strategien finden, um Nachwuchs und Arbeitskräfte langfristig zu binden. Auch die Bauwirtschaft sieht sich vor Herausforderungen gestellt, weil sich verschärfte regulatorische Anforderungen und steigende Kosten gegenseitig verstärken.

Bedeutung des Wohnraummangels für den Alltag

Für Mieterinnen und Mieter steht oft die Frage nach erschwinglichem und angemessenem Wohnraum im Vordergrund. Wohnungsnot kann zu Verdrängung, lange Suchzeiten und soziale Isolation führen. Insbesondere in Ballungsräumen sind die Auswirkungen spürbar, weshalb sich die Problematik zunehmend zur gesamtgesellschaftlichen Herausforderung ausweitet.

Welche Lösungen sind jetzt gefragt?

Die Herausforderungen für Politik und Gesellschaft lassen sich in den folgenden Punkten zusammenfassen:

  • Auflösung des Genehmigungsstaus zur Beschleunigung von Bauprojekten
  • Bekämpfung der Kostenexplosion durch gezielte Förderprogramme und optimierte Bauprozesse
  • Erhöhung der Investitionen durch Beseitigung von politischen Sparzwängen und Priorisierung des Wohnungsbaus
  • Förderung von bezahlbarem und sozial verträglichem Wohnraum vor allem in wachstumsstarken Regionen
  • Schaffung von Rahmenbedingungen, die der Bauwirtschaft Planungssicherheit geben

Die Entwicklung bis zum Jahr 2025 wird entscheidend sein. Nur durch ein Zusammenspiel von politischem Handeln, wirtschaftlichen Anreizen und gesellschaftlichem Engagement kann die Situation entspannt und neue Impulse für den Wohnungsbau gesetzt werden. Somit bleibt Wohnraum ein zentrales Thema, das sowohl die Lebensqualität der Bürger als auch die Zukunftsfähigkeit der Städte maßgeblich beeinflusst.


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Kein Lichtblick im Wohnungsbau | Presseportal

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