Bremen (VBR).
Schwere Neubaukrise in Norddeutschland: Alarmierende Rückgänge in Hamburg
Hamburg steht vor einem gravierenden Problem: Die Fertigstellung neuer Wohnungen ist nahezu zum Erliegen gekommen. Besonders alarmierend ist die Situation in Hamburg, wo die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen im vergangenen Jahr um beeindruckende 39,8 Prozent auf nur noch 1.927 gesunken ist. Auch die Aussichten für die Zukunft sind trüb, da nur wenige Baubeginne geplant sind.
Laut dem aktuellen Neubaumonitoring des BFW Landesverbands Nord zeichnen sich düstere Zeiten für den Wohnungsbau in der Region ab. In Schleswig-Holstein zeigt sich ein leichter Hoffnungsschimmer mit einem geringen Anstieg von 3,7 Prozent bei den Fertigstellungen, während in Mecklenburg-Vorpommern traurige 58 Wohnungen bezugsfertig wurden.
Die positive Nachricht der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen über steigende Baugenehmigungen erweist sich als wenig relevant. Kay Brahmst, Vorstandsvorsitzender des BFW Landesverbands Nord, warnt: „In Baugenehmigungen kann man nicht wohnen. Es kommt darauf an, was tatsächlich gebaut wird – und das ist sehr wenig." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Das Bild wird deutlich düsterer, wenn man die realisierten Baubeginne betrachtet. 2023 erlebte die Region einen dramatischen Rückgang, und in Hamburg setzte sich dieser Abwärtstrend fort, wobei im letzten Jahr nur 553 Bauprojekte gestartet wurden. Hingegen konnten Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine moderate Erholung verzeichnen.
Dabei spielt die Förderung des Wohnbaus eine Rolle: Schleswig-Holstein profitiert von guter Wohnungsbauförderung und einem neuen Standard, die eine attraktive Alternative für Investoren darstellen, die früher in Hamburg aktiv waren. Mecklenburg-Vorpommern hingegen profitierte von einem speziellen Einzelprojekt.
Doch die Hoffnungen auf Besserung schwinden erneut, wenn man die geplanten Baubeginne für 2025 betrachtet: In Hamburg sollen lediglich 1.009 neue Wohnungen ihren Baubeginn erleben. Der Wert liegt in Schleswig-Holstein bei 1.194 und in Mecklenburg-Vorpommern bei erbärmlichen 246.
Kay Brahmst macht kein Geheimnis daraus, dass es Jahre dauern wird, um wieder auf angemessene Fertigstellungszahlen zu kommen. „Bis wir in Norddeutschland wieder auf die gewünschten Wohnungsbauzahlen kommen, werden viele Jahre vergehen“, erklärt Brahmst. Geförderter Wohnungsbau könne nicht alleine die Lösung sein: „Wir brauchen aber unbedingt gemischte Quartiere und ausreichende Angebote für unterschiedliche Zielgruppen." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Größere Bauprojekte, die für eine Mischung aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen stehen, stagnieren momentan. Deshalb begrüßt der BFW Landesverband Nord Initiativen wie den neuen kostenreduzierten Hamburg-Standard für Bauvorhaben. Dies könnte potenziell positive Impulse setzen – vorausgesetzt, die Umsetzung gelingt. Kay Brahmst betont, dass die Unterstützung der Wohnungsunternehmen gewiss ist.
Trotz der umfassenden Expertise und dem Engagement der BFW-Mitgliedsunternehmen, die über 60 Prozent des Neubauvolumens in Hamburg generieren, bleibt die Situation herausfordernd. Ohne grundlegende Änderungen wird die erwartete Trendwende lange auf sich warten lassen.
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Neubauflaute in Norddeutschland | Presseportal
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Herausforderungen und Chancen im norddeutschen Wohnungsbau
Der aktuelle Zustand des Wohnungsmarktes in Norddeutschland, insbesondere in Hamburg, verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die Bauwirtschaft gegenübersieht. Die dramatische zurückgehende Zahl an Fertigstellungen und geplanten Baubeginnen in der Region ist nicht nur das Resultat der jüngsten wirtschaftlichen Einflüsse, sondern auch ein weiteres Beispiel für einen übergeordneten Trend in vielen deutschen Großstädten: Der anhaltende Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Trotz positiv gestiegener Baugenehmigungszahlen, wie von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung berichtet, bleibt der tatsächliche Baufortschritt deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Dieser Missstand wirft ein Schlaglicht auf strukturelle Probleme. Oftmals bleiben Baugenehmigungen unausgeschöpft, da finanzielle und technische Hindernisse bei der Umsetzung größere Projekte verzögern oder sogar verhindern. So befindet sich der private Wohnungsbau, der bisher einen Großteil der Neubauten ausmachte, in einer Zwickmühle: Die Baukosten steigen kontinuierlich, während Gewinnmargen schrumpfen, was viele Investoren davon abhält, neue Projekte zu initiieren. Zusätzlich wird deutlich, dass die Förderung von gemischten Quartieren unabdingbar ist, um sowohl sozialen Wohnungsbau als auch frei finanzierte Projekte zu unterstützen.
Ein weiterer Aspekt ist die Veränderung im Investitionsverhalten. In Schleswig-Holstein zeigt sich eine leichte Erholung der Bauaktivität, unterstützt durch Förderinitiativen und die Implementierung neuer Bauvorschriften. Dies könnte ein Modell für andere Regionen darstellen, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen. Gleichzeitig steigt in den ländlicheren Gebieten von Mecklenburg-Vorpommern das Interesse an Einzelprojekten, was wiederum kleinere Marktverschiebungen nach sich zieht.
Ein entscheidender Punkt für die Zukunft des Wohnungsbaus in Norddeutschland könnten innovative Ansätze zum kostenreduzierten Bauen sein. Hierbei spielt der sogenannte Hamburg-Standard eine wegweisende Rolle. Durch die Reduktion unnötiger Auflagen und effizientere Bauverfahren soll dies helfen, die Rentabilität zukünftiger Wohnprojekte zu steigern und langfristig zur Entspannung des Wohnungsmarkts beizutragen.
Prognosen deuten darauf hin, dass ohne eine gezielte Anpassung politischer Förderungsprogramme und regulatorische Erleichterungen der angespannte Zustand am Wohnungsmarkt in Norddeutschland noch länger bestehen bleiben wird. Die bevorstehenden Jahre könnten jedoch auch eine Chance sein, den Grundstein für nachhaltige und zukunftssichere Lösungen zu legen, die sowohl den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung als auch den Anforderungen moderner Stadtplanung gerecht werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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12 Antworten
Ich bin gespannt darauf wie sich der Wohnungsbau entwickeln wird in Norddeutschland. Vielleicht sollten wir alle mal zur Stadtplanung gehen und unsere Ideen teilen?
Gute Idee Mlinke! Jeder sollte seine Stimme hören lassen!
Ich denke auch! Wenn wir nicht aktiv werden bleibt alles beim Alten.
Die Situation ist echt kritisch in Hamburg! Wir brauchen innovative Lösungen für den Wohnungsbau – der neue Hamburg-Standard könnte da ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Ja Hansjurgen, ich hoffe wirklich das dieser Standard funktioniert und nicht wieder nur ein leeres Versprechen ist.
‚Gemischte Quartiere‘ sind echt wichtig! Ich habe oft das Gefühl, dass nur der Profit im Vordergrund steht und nicht die Menschen. Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum!
Ich finde es toll, dass Schleswig-Holstein eine kleine Erholung hat! Aber warum sieht Hamburg so düster aus? Liegt es an den hohen Kosten? Ich hoffe wirklich, dass sich da bald was tut.
Das stimmt Wally! Die Preise für Baumaterialien steigen und das macht es schwerer für Investoren. Vielleicht sollte die Stadt Anreize schaffen?
‚Anreize schaffen‘ klingt gut! Aber ich denke auch, dass wir mehr gemischte Wohnprojekte brauchen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Statistik über die Neubauten in Hamburg ist wirklich besorgniserregend. Ich frage mich, was genau die Regierung plant, um diese Krise zu bekämpfen. Gibt es konkrete Maßnahmen oder bleibt alles nur bei schönen Worten?
Ich sehe das auch so, Inga! Es ist frustrierend zu sehen, wie viele Baugenehmigungen erteilt werden, aber nichts daraus wird. Die Stadt sollte mehr Druck auf die Bauträger ausüben!
Vielleicht sollten wir auch über alternative Bauformen nachdenken? Ich habe gehört, dass Containerwohnungen eine gute Lösung sein könnten. Was denkt ihr darüber?