Bremen (VBR). Bauunternehmen müssen Personal abbauen – Politischer Befreiungsschlag bleibt aus
Die Bauindustrie in Deutschland steckt weiterhin in einer schweren Krise. Laut aktuellen Konjunkturindikatoren des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (BAUINDUSTRIE) verzeichnete die Branche im Oktober im Vergleich zum Vorjahr einen realen Auftragsrückgang von 5,1 Prozent im Wohnungsbau. Obwohl sich die Lage im Vergleich zu den zweistelligen Minusraten des Vorjahres etwas verbessert hat, ist noch keine Trendwende in Sicht. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, ist besorgt über die anhaltend negative Entwicklung: “Die Wohnungsbauunternehmen mussten bereits im Oktober 2022 einen Rückgang der Aufträge um 25 Prozent verkraften. Es ist frustrierend zu sehen, dass der politische Befreiungsschlag von Bund und Ländern ausbleibt und die Politik anscheinend schon gedanklich in den Weihnachtsferien ist. Die negativen Konsequenzen für den Wohnungsbau, die Unternehmen sowie für Millionen von Mietern können nicht wieder gutgemacht werden, wenn nicht sofort gegengesteuert wird. Bereits jetzt müssen Bauunternehmen Personal abbauen, und wenn diese Menschen am Arbeitsmarkt fehlen, können auch zukünftig nicht genügend Wohnungen gebaut werden.”
Die anhaltend schlechte Auftragslage im Wohnungsbau führt dazu, dass die Bauunternehmen gezwungen sind, Personal abzubauen. Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe von Gebäuden in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um 3,0 Prozent gesunken, wobei die Dynamik im September mit einem Rückgang von 4,7 Prozent besonders spürbar war. Auch für das Jahr 2024 wird mit einem weiteren Rückgang der Beschäftigung gerechnet. Laut einer aktuellen ifo-Konjunkturumfrage haben 57 Prozent der im Wohnungsbau tätigen Bauunternehmen angegeben, dass ihre Bautätigkeit durch Auftragsmangel beeinträchtigt ist – ein Rekordwert. “Es ist kein Wunder, dass mehr als die Hälfte der Bauunternehmen betroffen ist, schließlich stehen ihnen in den ersten zehn Monaten fast ein Viertel weniger Aufträge zur Verfügung als im Vorjahr”, erklärt Müller besorgt.
Die Auswirkungen der Krise machen sich auch in der Umsatzentwicklung bemerkbar. Der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe ist um 3,2 Prozent zurückgegangen. Müller warnt, dass zum ersten Mal seit 2008 ein Beschäftigungsrückgang in der Branche zu erwarten ist. Im Jahr 2023 wurde der Rückgang der Beschäftigung im Wohnungsbau noch durch einen Anstieg im Tiefbau ausgeglichen, insbesondere im Bahn- und Leitungstiefbau. Für das laufende Jahr wird jedoch eine Stagnation der Beschäftigung im gesamten Bauhauptgewerbe erwartet. Im kommenden Jahr wird der Ausgleich durch den öffentlichen Bau aufgrund der angespannten Haushaltslage jedoch wegfallen.
Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen seitens der Politik, um den Wohnungsbau und die Bauindustrie zu unterstützen. Es ist entscheidend, dass Bund und Länder sofort handeln, um den negativen Trend umzukehren und die negativen Auswirkungen auf Unternehmen und Mieter abzuwenden.
Quelle: Pressemitteilung des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (BAUINDUSTRIE)
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Schaden für den Wohnungsbau unumkehrbar
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