Bremen (VBR). Die angespannte Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt verschärft sich weiter. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind alarmierend: Im September wurden lediglich 15.300 neue Wohnungen genehmigt, ein drastischer Rückgang von 23,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Entwicklung, die nicht ohne Folgen bleiben kann. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) ruft die neue Bundesregierung eindringlich dazu auf, den Wohnungsbau als Priorität anzuerkennen.
„Es muss eine der Top-Aufgaben für die neue Regierung werden, den Wohnungsbau anzukurbeln“, betont Iris Schöberl, Präsidentin des ZIA. Sie kritisiert gleichzeitig die hohen staatlichen Abgaben, die ihrer Meinung nach etwa 37 Prozent der Herstellungskosten ausmachen und den Neubau erheblich verteuern. Die „Staatsquote muss unbedingt runter“ fordert Schöberl in ihrem Statement. Auch Länder und Kommunen seien gefordert, beispielsweise durch die Ausweisung neuer Baugebiete ihren Beitrag zu leisten (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Zahlen sind bezeichnend: Von Januar bis September 2024 sank die Anzahl der genehmigten Wohnungen um fast 20 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Die Immobilienspezialisten schätzen die Neubaulücke derzeit auf satte 600.000 Wohnungen. Ohne rasche und entschlossene Maßnahmen drohe diese Zahl bis 2027 gar auf 830.000 Einheiten anzuwachsen.
Der ZIA agiert als bedeutende Stimme der Branche und vertritt über seine Mitglieder rund 37.000 Unternehmen in Deutschland und Europa. Seine Forderungen sind mehr als ein Appell – sie sind ein Weckruf an alle beteiligten Akteure. Es steht außer Frage, dass die Herausforderungen im Wohnungsbau immense wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben.
Mit dieser Botschaft appelliert der Verband nicht nur an die politische Ebene, sondern verdeutlicht auch die Dringlichkeit einer umfassenden Strategie zur Ankurbelung des Wohnungsbaus. Alle Beteiligten müssen an einem Strang ziehen, um diese Krise erfolgreich zu meistern.
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ZIA zu neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes: „Wohnungsbau anzukurbeln muss …
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Wohnungsbau in Deutschland: Herausforderungen und Perspektiven
Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeichnen ein klares Bild über die angespannte Lage im deutschen Wohnungsbaumarkt. Dieser Rückgang bei den Baugenehmigungen ist symptomatisch für eine komplexe Problematik, die durch einen Mix aus regulatorischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren geprägt ist. Bereits seit einigen Jahren wird in der Branche darüber diskutiert, wie die hohen Baukosten, die sich stark auf die Erschwinglichkeit des Wohnraums auswirken, gesenkt werden können.
Ein wesentlicher Faktor sind die staatlichen Auflagen und Abgaben, die laut Schätzungen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) einen erheblichen Anteil an den Gesamtherstellungskosten ausmachen. Die Forderung nach einer Reduktion dieser Staatsquote könnte dabei helfen, das Bauen kostengünstiger zu gestalten, was letztendlich auch dem Mieter zugutekommen würde. Dabei stehen nicht nur der Bund, sondern auch Länder und Kommunen in der Verantwortung; während aus Sicht von Städten und Gemeinden mehr Bauland bereitgestellt werden sollte, liegt es an den Ländern, effizientere Genehmigungsprozesse zu fördern.
Parallel dazu wächst die Nachfrage nach nachhaltigem und energieeffizientem Wohnraum stetig. Dies stellt Bauherren vor die Herausforderung, innovative Technologien und Materialien zu integrieren, ohne dabei die Baukosten ins Unermessliche steigen zu lassen. Hier könnten technologische Fortschritte, beispielsweise in der Modulbauweise oder durch den verstärkten Einsatz digitaler Planungsinstrumente wie Building Information Modeling (BIM), entscheidende Impulse liefern.
Warum jetzt Handeln gefragt ist, zeigt auch eine Prognose bezüglich der steigenden Nachfrage nach Wohnraum bis 2027. Ohne weitere Maßnahmen könnte die Neubaulücke bis zu 830.000 Wohnungen erreichen, was bestehende soziale Spannungen verschärfen könnte. Eine zusammenhängende Strategie, die sowohl die bestehenden regulatorischen Hürden abbaut als auch neue Ansätze in der Nachhaltigkeit fördert, könnte den Weg bereiten, um den zukünftigen Wohnungsbedarf abzudecken.
Zukunftsszenarien zeigen, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Bauwirtschaft essenziell ist. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann der Wohnungsbau in Deutschland wieder Fahrt aufnehmen und einem breiten Spektrum der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum sichern. Nachhaltigkeit und Innovation könnten hierbei Schlüsselbegriffe sein, um die Branche zukunftssicher zu machen.
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