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Knapp zwei Jahre nach der Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zieht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Reißleine: Am 12. Juni 2025 wurde die Zulassung des umstrittenen Flufenacet-haltigen Pestizids Tactic mit sofortiger Wirkung widerrufen. Dies bedeutet, dass das Mittel ab sofort nicht mehr vertrieben oder verwendet werden darf. Ein wegweisender Schritt, der die Gefahren dieses hochgiftigen Stoffes in den Fokus rückt.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußert sich zu diesem Erfolg: "Obwohl die Risiken des Flufenacet-Pestizids Tactic seit Langem bekannt sind, blieb das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bislang untätig. Wir haben frühzeitig gewarnt, geklagt und nicht lockergelassen. Flufenacet ist einer der besonders schädlichen Pestizid-Wirkstoffe. Der nunmehr ausgesprochene Widerruf der Zulassung mit sofortiger Wirkung ist ein großer Erfolg für den Schutz der Gesundheit und des Grundwassers – und ein Beleg dafür, dass sich beharrlicher Einsatz lohnt." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Die Geschichte beginnt im August 2023, als die DUH Klage gegen die Zulassungen der Flufenacet-haltigen Pestizide Elipris und Tactic beim Verwaltungsgericht Braunschweig einreichte. Der Druck auf die Behörden nahm zu, als die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Ende September 2024 bestätigte, dass Flufenacet die Ausschlusskriterien für hormonell schädliche Stoffe erfüllt. Am 20. Mai 2025 weigerte sich die EU, die Flufenacet-Genehmigung zu erneuern, doch blieb es den Mitgliedstaaten überlassen, Übergangsfristen festzulegen, die eine Nutzung bis Ende 2026 theoretisch ermöglichen.
Die DUH fordert jedoch, dass die Zulassungen für Flufenacet-haltige Produkte ohne Übergangsfristen sofort widerrufen werden. Der Wirkstoff, der 2023 mit 683 Tonnen zu den absatzstärksten Pestiziden in Deutschland zählte und vor allem im Getreideanbau eingesetzt wird, hat nicht nur gesundheitliche Bedenken aufgeworfen. Sein Abbauprodukt, die als "Ewigkeitschemikalie" bekannte Trifluoressigsäure (TFA), hat sich als verheerend für die Umwelt erwiesen. Laut Umweltbundesamt ist TFA die Hauptursache für den pestizidbedingten Eintrag in Gewässer, was zu einer ernsthaften Belastung unserer natürlichen Wasserressourcen führt.
Die Entscheidung des BVL ist nicht nur ein Sieg für die DUH, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Menschen erfordert eine konsequente Auseinandersetzung mit den Risiken von chemischen Substanzen in der Landwirtschaft. Auch wenn der Weg noch lang ist, zeigt der Widerruf, dass sich zivilgesellschaftliches Engagement und Druck auf die Behörden auszahlen können.
Im Kontext einer immer intensiveren Debatte über den Einsatz von Pestiziden und deren Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Unternehmen wie die Adama Deutschland GmbH, die Herstellerin von Tactic, haben in dieser Hinsicht noch die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen, doch der Wind hat sich bereits gedreht. Die Zeichen stehen auf Veränderung, und die Nachfrage nach nachhaltigen Alternativen wird zweifellos wachsen.
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Pressezitat: Zulassung für Flufenacet-Pestizid Tactic widerrufen: Weiterer Erfolg der …
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Ein Wendepunkt im Kampf gegen schädliche Pestizide
Die Entscheidung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), die Zulassung für das Flufenacet-haltige Pestizid Tactic zu widerrufen, markiert einen entscheidenden Schritt in der langfristigen Bemühung, den Einsatz von schädlichen Chemikalien in der Landwirtschaft zu stark zu reduzieren. Mit einem jährlichen Absatz von 683 Tonnen war Flufenacet im Jahr 2023 einer der meistgenutzten Pestizid-Wirkstoffe in Deutschland. Diese Entwicklung ist nicht isoliert zu betrachten; sie folgt einem klaren Trend, der die Notwendigkeit des Schutzes von Gesundheit und Umwelt in den Vordergrund rückt.
Der Bescheid des BVL fiel in einen Kontext, in dem immer mehr Forschungsergebnisse die schädlichen Eigenschaften von Pestiziden wie Flufenacet belegen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte bereits im September 2024 festgestellt, dass Flufenacet die Kriterien für hormonell schädliche Substanzen erfüllt. Dies war Teil einer breiteren Diskussion über den Einsatz von Glyphosat und anderen umstrittenen Wirkstoffen in der Landwirtschaft. Die Antwort der Gemeinschaft auf solche Themen wird zunehmend beeinflusst von den Forderungen von Organisationen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die den Rückzug von gefährlichen Chemikalien fordern und durch rechtliche Maßnahmen vorantreiben.
Obwohl der Widerruf der Zulassung für Tactic als unmissverständliches Signal zu werten ist, bleibt abzuwarten, ob weitere Flufenacet-haltige Produkte ebenfalls aus dem Verkehr gezogen werden. Die Möglichkeit eines Widerspruchs seitens der Adama Deutschland GmbH könnte diese Entwicklungen verzögern. Dennoch unterstreicht der jüngste Erfolg der DUH die Bedeutung von beharrlichem Engagement in der Umweltpolitik. Die Diskussion um Ewigkeitschemikalien wie Trifluoressigsäure (TFA), ein Abbauprodukt von Flufenacet, gewinnt zusätzlich an Dringlichkeit, da sie langfristige Umweltverunreinigungen verursachen.
Diese Entwicklungen stößen auch auf eine growing awareness der Gesellschaft in Bezug auf nachhaltige Praktiken und den ökologischen Fußabdruck von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Prognosen zeigen, dass der Trend in der Landwirtschaft hin zu umweltfreundlicheren Methoden nicht nur aus regulatorischen Gründen, sondern auch durch das veränderte Konsumentenverhalten verstärkt wird. Verbraucher von heute fordern mehr Transparenz und Verantwortung von der Industrie, was die Rücknahme von Pestizidzulassungen zu einem wichtigen Bestandteil der zukünftigen Agenda für Umweltschutz und Gesundheit macht.
Insgesamt spiegelt der Widerruf der Zulassung für Tactic den wachsenden gesellschaftlichen Konsens wider, dass ein Umdenken in der Landwirtschaft unabdingbar ist, und setzt ein starkes Zeichen für alle Akteure, die sich für eine nachhaltigere Zukunft einsetzen. Der Erfolg der DUH könnte als Wegweiser fungieren, um auch andere riskante chemische Substanzen aus der Landwirtschaft zu verbannen und in der Praxis verantwortungsvollere Agrarwirtschaftsansätze zu etablieren.
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9 Antworten
‚Flufenacet-haltige Produkte‘ sind echt ein Problem! Ich habe gehört, dass viele Verbraucher sich dafür einsetzen sollten, Alternativen zu finden oder sogar selbst etwas anzubauen.
‚Ewigkeitschemikalien‘ wie TFA klingen echt beängstigend. Was können wir als Gesellschaft tun, um das Thema mehr in den Vordergrund zu bringen? Müssen wir da nicht alle zusammenarbeiten?
(…) ja, und ich denke eine Petition könnte helfen! Wir müssen laut sein und auf die Politiker Druck machen.
Das ist wirklich ein wichtiger Schritt! Aber was wird jetzt mit den Landwirten passieren, die Tactic benutzt haben? Gibt es Unterstützung für sie?
Gute Frage! Vielleicht sollten wir als Verbraucher mehr nachhaltige Produkte kaufen und so den Wandel unterstützen.
Ich denke auch, dass Unterstützung nötig ist! Es ist nicht einfach für Landwirte, ihre Methoden zu ändern.
Ich finde es super, dass die DUH für die Umwelt kämpft. Es ist wirklich wichtig, dass wir solche schädlichen Pestizide wie Flufenacet nicht mehr benutzen. Wer denkt da nicht an die Gesundheit von uns allen? Habt ihr weitere Infos über andere gefährliche Stoffe?
Ja, ich bin auch der Meinung, dass wir mehr über diese Themen reden sollten. Gibt es denn schon Alternativen zu Flufenacet, die weniger schädlich sind?
Ich hoffe, dass auch andere Pestizide so schnell verboten werden können. Es gibt doch schon viele Studien darüber, was sie anrichten!