Bremen (VBR). Das Pfandkreditgeschäft – eine schnelle und unbürokratische Hilfe bei Liquiditätsengpässen
Das Prinzip ist so alt wie einfach: Tausche Wertgegenstände gegen Bargeld. Bereits seit Jahrtausenden nutzen Menschen die Pfandleihe, um kurzfristig finanzielle Engpässe zu überbrücken. Doch während früher alles Mögliche verpfändet wurde, hat sich heute eine klare Regel herausgebildet: Je wertvoller das Pfand, desto höher der Kreditbetrag.
Im Fokus dieses Beitrags steht Susanne Rothfuss-Wamsler, 1. Vorsitzende des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP). Sie verdeutlicht die wichtigen Aspekte des Pfandsystems: „Das Prinzip Geld gegen Pfand funktioniert seit Jahrtausenden. Jeder Gegenstand kann dabei als Pfand eingesetzt werden. Nein, sicher nicht. Entscheidend ist, dass das eingesetzte Pfand tatsächlich auch einen Wert besitzt.“
Es kommen diverse Wertsachen für den Pfandkredit in Betracht. Überwiegend findet man in den Beständen der Pfandhäuser Gold- und Silberschmuck sowie Goldmünzen. Aber auch Markenuhren, Luxus-Accessoires, Antiquitäten, Musikinstrumente und Kunstgegenstände eignen sich. Dabei hängt der Kreditbetrag vom geschätzten Wert der Sicherheit ab. „Wie hoch der Pfandkredit ist, hängt jeweils entscheidend davon ab, welchen Wert das als Sicherheit dienende Pfand besitzt“, erklärt Rothfuss-Wamsler.
Pfandleiher haben ihr Angebot erweitert: Neben klassischen Wertsachen beleihen spezialisierte Betreiber Fahrzeuge wie Pkws, Wohnwagen und landwirtschaftliche Maschinen. Bekannte Ausnahme sind verderbliche Waren; diese eignen sich keinesfalls als Pfandobjekte.
Wer unsicher ist, ob sein Eigentum in ein Darlehen umgewandelt werden kann, sollte vorab telefonischen Rat von einem Mitgliedsbetrieb des ZdP einholen. Besonders bei Fahrrädern und E-Bikes empfiehlt Rothfuss-Wamsler eine gezielte Nachfrage.
Trotz moderner Technik bleiben die Regeln traditionell: Elektronische Geräte müssen funktionstüchtig und vollständig sein – inklusive Originalverpackung und Zubehör. Wenn also der nächste Handy-Kauf ansteht, könnte das alte Modell noch bares Geld einbringen, solange es gut erhalten ist.
Der Ablauf beim Pfandleiher ist unkompliziert: Nach einer Begutachtung des Gegenstands wird schnell ein unverbindliches Darlehensangebot gemacht. Grundlage dafür ist der aktuelle Marktwert und die langfristige Wertbeständigkeit des Pfands. Das positive dabei: Anders als bei herkömmlichen Krediten haftet hier nur der Pfandgegenstand – persönliche und finanzielle Verhältnisse des Kunden bleiben unerheblich und bedürfen keiner detaillierten Prüfung.
Nach Vertragsabschluss erhält der Kunde einen Pfandschein mit allen wesentlichen Angaben zu Laufzeit, Zinsen und Gebühren. Mit Vorlage eines Ausweises fließt das Geld unverzüglich. Die gesamte Abwicklung dauert meist nur wenige Minuten.
Sollte der Kunde seine beliehene Wertsache nicht zurückkaufen, wird das Pfand nach Ablauf der Auslösefrist versteigert. In weniger als zehn Prozent der Fälle kommt es jedoch überhaupt dazu. Selbst wenn ein Pfandobjekt nicht verkauft wird oder der Erlös nicht ausreicht, um die Ansprüche des Pfandleihers abzudecken, bleibt der Kunde durch den Ausschluss persönlicher Haftung geschützt.
Weitere Informationen zur Funktionsweise der Pfandleihe und eine Liste der nächstgelegenen Pfandhäuser finden Interessierte auf der Website des ZdP unter www.pfandkredit.org.
Gegründet 1950, vertritt der ZdP heute rund 80 Prozent aller deutschen Pfandleihbetriebe sowie zwei kommunale Pfandhäuser. Die strengen staatlichen Vorschriften, geregelt in der bundeseinheitlichen Pfandleiherverordnung von 1961, gewährleisten faire und transparente Bedingungen für alle Beteiligten. Durch ihre unbürokratische Natur bilden Pfandhäuser eine stabile Kreditquelle, unabhängig von Bankenkrisen, und stellen eine wichtige Säule des deutschen Kreditwesens dar.
Für weiterführende Fragen oder Interviewanfragen stehen Susanne Rothfuss-Wamsler und Wolfgang Schedl zur Verfügung. Kontaktdetails können über iris albrecht finanzenkommunikation GmbH eingeholt werden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressemeldung des ZdP e.V.: „Je wertvoller das Pfand, desto mehr Geld gibt es”
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Modernisierung und Trends im Pfandkreditgewerbe
In den letzten Jahren hat sich das Pfandkreditgewerbe in Deutschland bemerkenswert weiterentwickelt, getragen von technologischen Fortschritten und sich verändernden wirtschaftlichen Realitäten. Die Digitalisierung hat dabei einen erheblichen Einfluss auf die Branche gehabt. Viele Pfandleiher haben ihre Dienstleistungen mittlerweile online zugänglich gemacht. Dies ermöglicht es Kunden, Bewertungen ihrer Wertsachen bequem von zu Hause aus vorzunehmen und erste Angebote digital einzuholen, bevor sie physisch in ein Pfandhaus gehen. Diese digitale Transformation sorgt für mehr Transparenz und eine schnellere Abwicklung, was den modernen Erwartungen an Bequemlichkeit und Effizienz gerecht wird.
Ein weiterer Trend ist die verstärkte Spezialisierung der Pfandleihhäuser. Neben herkömmlichen Gegenständen wie Schmuck und Elektronik etablieren sich nun auch Nischenmärkte, etwa für hochwertige Fahrräder, seltene Musikinstrumente und sogar Kunstwerke. Diese Spezialisierung erlaubt es den Leihhäusern, Expertenwissen zu entwickeln, was zu präziseren Bewertungen und besseren Konditionen für die Kunden führt.
Von internationaler Relevanz ist das Phänomen "Green Pawnbroking", bei dem umweltfreundliche und nachhaltige Aspekte des Pfandkreditgewerbes stärker betont werden. In Ländern wie Großbritannien und den USA setzen einige Pfandleiher darauf, als umweltbewusste Option für kurzfristige Kredite wahrgenommen zu werden. Sie heben hervor, dass der Kauf von gebrauchten Gegenständen nicht nur finanziell sinnvoll, sondern auch ökologisch vorteilhaft ist. Auch deutsche Pfandleiher zeigen Interesse an diesem Trend und könnten in naher Zukunft ähnliche Initiativen starten.
Prognosen zufolge könnte das Pfandkreditwesen durch die anhaltende Unsicherheit in der globalen Wirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen. Während Banken immer strengere Kreditvergabekriterien anlegen, bleibt das Pfandkreditgewerbe eine flexibel zugängliche Finanzierungsquelle, unabhängig von der Bonität oder den Einkommensverhältnissen der Antragsteller. Dies macht die Pfandkredite besonders attraktiv für Kleinunternehmer und Selbstständige, die schnell und unbürokratisch Liquidität benötigen.
Auf regulatorischer Ebene gibt es ebenfalls bekannte Entwicklungen. Die EU diskutiert derzeit über mögliche Änderungen der Verbraucherschutzbestimmungen, wodurch auch der Bereich der Pfandkredite betroffen sein könnte. Ziel ist es, umfassendere Richtlinien zum Schutz der Kreditnehmer zu verabschieden, ohne dabei die unkomplizierte Natur des Pfandkredits zu beeinträchtigen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Pfandkreditgewerbe nicht nur ein Relikt vergangener Zeiten ist, sondern sich dynamisch den aktuellen Anforderungen und gesellschaftlichen Trends anpasst. Mit den richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen und einem weiterhin hohen Maß an Flexibilität und Innovation hat diese Branche das Potenzial, ihre Bedeutung im Finanzsektor weiter auszubauen und einer breiten Kundenschicht wertvolle Dienste zu bieten.
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4 Antworten
Aber wieso kann man nicht alles verpfanden? Ich habe viel alte sachen aber keiner will sie nehmen. Nur gold und so was wird akzeptiert.
Das system is gut weil man braucht keine kreditprüfung wie bei banke. Einfach pfand geben und geld kriegen, fertig. Das gefällt mir!
Ich fande das artiekel sehr interesant, aber was ist wenn man hat keine wertvoll sachen? Dann kann mann auch kein Kredit kriegen. Das ist schade fur leute die arm sind.
Ja, das stimmt. Man mus erst mal was teures haben um geld zu bekommen. Aber pfandhaus hilft schon viele leute die schnell geld brauchen.