– Am 20. Juli wird Weltraumforschungstag weltweit an Mondlandung 1969 und Viking-1 1976 erinnert.
– Erstflug der Ariane 6 und „New Space“-Branche versprechen kosteneffiziente, zuverlässige Satellitenlösungen für digitale Dienste.
– VDI fordert gezielte Forschungsförderung und nationale Aufträge für Produktionskapazitäten kleiner Satellitensysteme.
Weltraumforschungstag 2024: Innovation und Herausforderungen im „New Space“-Bereich
Am 20. Juli feiern Wissenschaftler und Raumfahrtbegeisterte weltweit den Weltraumforschungstag, ein Datum, das an bedeutende Meilensteine der Raumfahrtgeschichte erinnert. So markiert es die erste Mondlandung im Jahr 1969 und die erfolgreiche Marsmission der Viking-1-Sonde, die 1976 gestartet wurde. Diese Errungenschaften entfachten damals eine nie dagewesene Faszination für die Erforschung des Weltalls. Die Begeisterung von damals wirkt bis heute nach, doch auch die aktuelle Debatte konzentriert sich auf das Potenzial, das die Raumfahrt für technologische Innovationen bereithält.
Neue Impulse kommen insbesondere vom erfolgreichen Erstflug der Ariane 6-Rakete, der viele Hoffnungen weckt, dass Europa im globalen Wettkampf um technologische Führerschaft erneut eine stärkere Rolle spielen kann. Im Fokus steht dabei die junge und dynamische „New Space“-Branche, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung kosteneffizienter und hochtauglicher Satellitensysteme spielt. Solche Systeme sind unverzichtbar für eine Vielzahl digitaler Dienste, deren Bedeutung in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
„Eine gute Forschungsförderung stärkt die noch junge 'New Space'-Branche, um kosteneffiziente Lösungen für die Herausforderungen hochzuverlässiger Systeme zur Marktreife zu bringen. Speziell braucht es Forschung zu technischen Grundlagen und Methoden für die Herstellung von Kleinserien kleiner Satelliten sowie für Rendezvous und Docking von Kleinsatelliten im Orbit. Dies schützt kritischer Infrastruktur und ermöglicht das Aufbauen industrieller Produktionskapazitäten in diesem strategisch wichtigen Bereich.“* Deutschland verfügt zwar über ein immenses technisches Potenzial in diesem Sektor, doch es mangelt an ausreichenden Produktionskapazitäten. Angesichts der hohen Komplexität der Raumfahrt sind umfangreiche Investitionen in modernste Produktions- und Testeinrichtungen notwendig, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Das jüngst veröffentlichte Policy Factsheet des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) unterstreicht die Bedeutung nationaler Aufträge als unverzichtbare Grundlage für eine wettbewerbsfähige Raumfahrtindustrie. Dort wird unter anderem die Initiierung eines Forschungsprogramms zu sicheren Multi-Satellitensystemen empfohlen. Der VDI begleitet die technische Entwicklung bereits seit mehr als 165 Jahren und bietet mit rund 130.000 Mitgliedern ein bedeutendes Netzwerk. Seine Rolle als Impulsgeber, Wissensmultiplikator und Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist für die Zukunftsgestaltung der Branche zentral. Zudem stehen Regelwerke und Standards, die Nachhaltigkeit und Innovation fördern, im Mittelpunkt des VDI-Engagements.
Weitere Details und das vollständige Policy Factsheet „New Space für robuste Satellitennetze“ sind auf der VDI-Website abrufbar.
Neue Dynamik im All: Die Bedeutung von New Space für Europas Raumfahrt
Der Wandel in der Raumfahrt hin zu New Space markiert eine fundamentale Veränderung, die insbesondere für Deutschland und Europa wegweisend ist. Neue Technologien, flexible Herstellungsprozesse etwa bei Satelliten und das Streben nach europäischer Eigenständigkeit schaffen eine Ausgangslage, in der die Konkurrenzfähigkeit gegenüber globalen Raumfahrtprogrammen neu definiert wird. Die Entwicklung von Trägersystemen wie der Ariane 6 ist dabei ein zentraler Baustein, um den Zugang zum All zuverlässiger und effizienter zu gestalten. Diese Fortschritte sind nicht nur technologisch relevant, sondern verstärken auch die gesellschaftliche Bedeutung der Raumfahrt.
Was macht New Space so relevant für Europa?
New Space steht für eine neue Ära, die sich durch Innovationskraft, Flexibilität und Demokratisierung der Raumfahrt auszeichnet. Europas Herausforderung besteht darin, mit Programmen wie Ariane 6 und der Förderung flexibler Satellitenproduktionen eine starke und unabhängige Präsenz im All aufzubauen. Dieser Schritt ist entscheidend, um nicht länger in der Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern zu stehen und um auf einem zunehmend kompetitiven Weltmarkt zu bestehen. Der dynamische Wandel eröffnet die Möglichkeit, Raumfahrtdienstleistungen effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger anzubieten.
Auf gesellschaftlicher Ebene wirken diese Entwicklungen weit über die reine Technologie hinaus: Satelliten bilden etwa die Grundlage für digitale Infrastrukturen und sind ein Schlüssel für globale Kommunikation, Umweltbeobachtung und Sicherheit. Die eigenständige Kapazität Europas im All trägt somit maßgeblich zur digitalen Souveränität und Zukunftsfähigkeit bei.
Risiken und Chancen für Gesellschaft und Wirtschaft
Die rasante Verbreitung von Satelliten birgt Chancen, aber auch Risiken. So bieten neue Technologien die Möglichkeit, Daten in bisher unerreichter Qualität bereitzustellen und innovative Anwendungen zu fördern. Gleichzeitig wächst die Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur, was die Sicherheit und den Datenschutz zu zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen macht.
Auch wirtschaftlich ist die New-Space-Branche ein Schlüsselsektor: Europa kann mit einem kombinierten Ansatz aus Forschung, politischer Förderung und unternehmerischem Engagement eine starke Rolle einnehmen. Die Entwicklung könnte sich an den großen internationalen Programmen messen und neue Impulse für Arbeitsplätze, Innovationen und den Ausbau nachhaltiger Technologien setzen.
Chancen und Risiken im Überblick:
- Steigerung der europäischen Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit
- Ausbau digitaler Infrastruktur und Souveränität
- Innovationsförderung in Forschung und Technologie
- Risiko der Abhängigkeit von sensiblen Daten und Infrastrukturen
- Notwendigkeit für klare politische Rahmenbedingungen zur Sicherheit
Der Blick in die kommenden Jahre zeigt, dass Deutschlands Position im All von der Fähigkeit abhängt, konsequent in New Space zu investieren und mit internationalen Partnern zu kooperieren, ohne dabei die eigene strategische Unabhängigkeit zu gefährden. Diese Herangehensweise wird Europas Stellung in der globalen Raumfahrtlandschaft maßgeblich prägen.
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Weltraumforschungstag am 20. Juli: Forschung ist die Grundlage, um Deutschland im „New …
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9 Antworten
Ich hab leider nich so viel Ahnung, aber klingt dass nicht toll das wir wieder weiter ins All fliegen können?
Ja, Heinzwerner, das ist echt spannend. Ich hoffe, wir sehen mehr davon!
Wusste garnicht das wir so viele Ingenieure haben, die an sowas arbeiten. Gut zu wissen!
Endlich wird mal wieder was für die Forschung getan. Deutschland muss hier vorne dabei sein!
Die Investitionen in Raumfahrt sind immer teuer, aber notwendig für Fortschritt!
Absolut, Gerhard. Jede Investition in die Zukunft zählt!
Stimmt! Ohne Geld kann man nix erreichen.
Warum brauchen wir so viele kleine Satelliten? Das verstehe ich nicht so richtig.
Jkrug, die kleinen Satelliten helfen bei Kommunikation und Navigation. Sind sehr wichtig!