Bremen (VBR). Dieser ausführliche Beitrag ist Teil unseres täglichen VerbandsMonitor und beruht auf offiziellen Pressemitteilungen, die über das Presseportal von news aktuell veröffentlicht wurden.
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Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) hat eindringlich auf eine eskalierende humanitäre Krise hingewiesen. Im Jahr 2024 wurden weltweit etwa 120 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, während rekordverdächtige 120 Konflikte registriert wurden. Zu dieser alarmierenden Entwicklung kommt eine besorgniserregende Tatsache: Die weltweiten humanitären Hilfsgelder schmelzen drastisch ab.
Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland, äußert sich besorgt: „Kriege zwingen Familien zur Flucht, um ihr Leben zu retten. Doch während der Bedarf an Hilfe immer größer wird, schwindet die Unterstützung.“ Die Folgen sind verheerend: Ein Rückgang der finanziellen Mittel könnte Millionen von Menschen den Zugang zu grundlegenden lebenswichtigen Ressourcen wie Nahrung, Unterkunft, medizinischer Versorgung und Schutz verwehren. „Das ist ein verheerender Schlag gegen die Schwächsten dieser Welt. Die Geberländer müssen umsteuern, bevor sich diese Krise weiter verschärft,“ ergänzt sie.
Ein Bericht der Vereinten Nationen und führender NGOs, einschließlich Handicap International, mahnt, dass die Kluft zwischen dem zunehmenden Bedarf und den verfügbaren Mitteln dramatisch wächst. Jahrzehntelange Fortschritte im Bereich des Flüchtlingsschutzes, der Gesundheitsversorgung und der gesellschaftlichen Stabilität stehen auf der Kippe. Der bevorstehende Zusammenbruch lebenswichtiger Versorgungsstrukturen könnte zu einem Anstieg vermeidbarer Todesfälle führen – etwa durch Infektionskrankheiten, Komplikationen bei Geburten oder unbehandelte chronische Erkrankungen.
Die Hilfsorganisation fordert die Geberländer nachdrücklich auf, geplante Kürzungen zu überdenken und ihrer Verantwortung gegenüber geflüchteten und vertriebenen Menschen gerecht zu werden. Ein sofortiges Handeln sei notwendig, um weitere Menschenleben zu retten und die Gefahr von Hunger und Krankheiten für zahlreiche Kinder abzuwenden.
Im Flüchtlingslager Farchana im Tschad leisten Mitarbeiter von Handicap International wie der Physiotherapeut Mbaihodji Azor wertvolle Arbeit. Er kümmert sich um tausende geflüchtete Menschen aus dem Sudan und berichtet von schwersten Verletzungen: „Noch nie zuvor gab es so viele schwere Verletzungen: komplizierte Brüche, Kopftraumata, Lähmungen … Die Menschen leben unter extrem prekären Bedingungen, oft ohne Zugang zu medizinischer Hilfe. Sie haben alles verloren – ihr Zuhause, ihre Familien, ihre Kinder. Anfangs dachte ich, dass sich niemand von so viel Leid erholen könnte. Doch durch unsere Arbeit zeigen sich erste Fortschritte.“
Aktuell leben rund 50.000 Geflüchtete aus dem Sudan in diesem Lager. Handicap International hat bereits fast 2.000 Menschen mit Rehabilitationsmaßnahmen unterstützt und rund 600 Mobilitätshilfen wie Rollstühle, Krücken und Prothesen bereitgestellt. Unter den Betroffenen ist auch Djadah, eine Frau, die bei gewaltsamen Auseinandersetzungen schwer verletzt wurde. Dank der physiotherapeutischen und psychologischen Unterstützung von Handicap International hat sie die Möglichkeit zur Genesung und Hoffnung auf ein Leben in Würde gefunden.
Handicap International / Humanity & Inclusion (HI) ist eine gemeinnützige Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe, die in rund 60 Ländern aktiv ist. Ihr Ziel ist es, langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und gefährdete Gruppen zu verbessern. Zu ihrem Engagement gehört auch der Einsatz für eine Welt ohne Minen und Streubomben sowie der Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten. Die Organisation wurde 1997 zusammen mit anderen für ihren Einsatz und ihre Bemühungen um den Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Aufruf zur Verantwortung und Unterstützung scheint notwendiger denn je: Ohne angemessene Hilfe wird eine drohende humanitäre Katastrophe für Millionen von Menschen Realität.
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Zum Weltflüchtlingstag: verheerender Schlag gegen die Schwächsten / Geberländer …
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Verschärfung der humanitären Krise: Ein globaler Aufruf zur Mobilisierung
Die alarmierenden Zahlen, die Handicap International präsentieren, sind nicht isoliert zu betrachten. Rund 120 Millionen Menschen wurden 2024 weltweit gewaltsam vertrieben, ein besorgniserregender Rekord, der die globale Gemeinschaft vor eine massive humanitäre Herausforderung stellt. Solche Verhältnisse sind nicht neu, doch die aktuelle Dynamik wird durch einen dramatischen Rückgang der humanitären Hilfe verschärft. In historischem Kontext betrachtet, gab es in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte im Bereich des Flüchtlingsschutzes, die nun durch den Rückgang der finanziellen Mittel auf dem Spiel stehen.
Vergleichbare Krisen wie die in Syrien oder im Jemen zeigen, dass Konflikte nicht nur temporär sind, sondern oft langanhaltende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben. Der Rückzug internationaler Geberländer führt zu einer Destabilisierung von Gesellschaften, die ohnehin schon unter Druck stehen. Prognosen deuten darauf hin, dass ohne adäquate Intervention zusätzliche Tausende von Menschenleben verloren gehen könnten. Die Erfahrungen aus anderen Krisensituationen verdeutlichen die Notwendigkeit eines raschen und koordinierten Handeln: Bei unzureichender Hilfe sind gestiegene Raten an Infektionskrankheiten und Psychischen Problemen vorprogrammiert, was die Aufgabe humanitärer Organisationen weiter erschwert.
In den letzten Jahren war auch der Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Nahrung und Wasser bei vielen Konflikten stark eingeschränkt, was zu einem Anstieg der Unterernährung und damit verbundenen komorbiden Erkrankungen führte. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass die internationalen Geberländer über Kürzungen nachdenken und nachhaltige Lösungen finden, um die Nachfrage nach humanitärer Hilfe zu decken, anstatt sich zurückzuziehen.
Die mobile und beständige Unterstützung für Flüchtlinge, wie in Lagern in Tschad, ist ein Beispiel dafür, wie humanitäre Hilfe nicht nur Leben erhält, sondern auch Hoffnung und Selbstwertgefühl zurückgibt. Die Berichte von Mitarbeitern wie Mbaihodji Azor belegen eindrucksvoll: Veränderung ist möglich, wenn die richtigen Ressourcen zur Verfügung stehen.
Die Gestaltung der internationalen politischen Landschaft und die Verantwortung der Geberländer sollten daher im Vordergrund stehen, um sicherzustellen, dass die prekäre Lage der geflüchteten Menschen nicht weiter eskaliert, sondern langfristige Perspektiven geschaffen werden. Es ist Zeit zum Handeln, bevor weitere Menschen in den Strudel dieser Krise gezogen werden.
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8 Antworten
‚Das ist ein Weckruf für alle!‘ Ich finde es wichtig, dass solche Themen angesprochen werden! Es gibt so viele verletzte Menschen und sie verdienen unsere Hilfe! Wie können wir noch mehr Bewusstsein schaffen?
‚Wir sollten vielleicht Petitionen starten oder in sozialen Medien mehr Aufmerksamkeit schaffen.‘ Das könnte eine gute Idee sein! Welche Plattformen haltet ihr für am wirkungsvollsten?
‚Ich denke auch an Spendenaktionen!‘ Wir könnten Veranstaltungen organisieren oder einfach im Freundeskreis darüber sprechen, um das Thema präsenter zu machen.
Die Berichte über das Leid der Menschen sind herzzerreißend. Ich hoffe wirklich, dass die Geberländer ihren Kurs ändern und mehr Unterstützung bieten. Welche Maßnahmen haltet ihr für notwendig?
Die Situation ist wirklich schlimm! Ich frage mich, warum die Hilfsgelder so stark sinken. Gibt es da politische Gründe? Es ist doch wichtig, dass wir die Schwächsten unterstützen! Was haltet ihr von den Vorschlägen der Hilfsorganisationen?
Das ist ein guter Punkt! Ich denke auch, dass wir mehr für die Menschen tun sollten. Vielleicht könnten wir lokale Initiativen unterstützen? Hat jemand Erfahrungen damit?
Ja, genau! Oft sieht man nur die großen Organisationen, aber auch kleine Projekte können viel bewirken. Vielleicht sollte die Regierung mehr auf diese kleinen Initiativen hören.
Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen durch Kriege vertrieben werden. Die Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass wir dringend handeln müssen. Was denkt ihr, können wir als Gesellschaft mehr tun, um zu helfen?