Wie am 16. September in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde, setzen sich Bundesseniorenministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach aktiv für die Entstigmatisierung von Demenz ein. Anlässlich des bevorstehenden Welt-Alzheimertages am 21. September rufen sie dazu auf, Betroffene nicht zu stigmatisieren und legen zudem einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor.
Paus betonte, dass Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit Demenz und Alzheimer nach wie vor präsent seien. Dies belastet Betroffene zusätzlich. Die Demenzstrategie biete jedoch die Möglichkeit, offen über Demenz zu sprechen und die Lebensbedingungen für betroffene Menschen zu verbessern. Inzwischen gebe es bundesweit mehr lokale Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke für Menschen mit Demenz sowie entwickelte Sport-, Kultur- und Bildungsangebote. Paus machte deutlich, dass sie an der Seite der Betroffenen und ihrer Angehörigen stehe.
Auch Lauterbach betonte die Herausforderungen, mit denen Erkrankte und ihre Angehörigen konfrontiert sind. Es sei die Aufgabe der Gesellschaft, die Betroffenen zu verstehen und gute Versorgungsangebote zu schaffen. Durch das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz wurden bereits Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erreicht und die finanziellen Belastungen begrenzt. Lauterbach äußerte die Hoffnung, dass Fortschritte in der Alzheimer- und Demenzforschung eine große Hilfe für die alternde Gesellschaft darstellen würden. Durch ein Medizinforschungsgesetz sollen die Voraussetzungen für klinische Studien in der Demenzforschung verbessert werden.
Die Nationale Demenzstrategie wurde im Jahr 2020 in Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz entwickelt. Ein Bündnis aus 74 Akteuren aus Bund und Ländern, Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft setzt sich dafür ein, die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz zu verbessern. Hierzu sollen bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt werden. Die Strategie umfasst unter anderem den Ausbau der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz, die systematische Verbesserung von Beratung und Unterstützung für Angehörige sowie die Weiterentwicklung der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Zudem wird die Demenzforschung gefördert.
Zur Halbzeit der Nationalen Demenzstrategie veröffentlichen das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Broschüre, in der die bisherige Arbeit und Fortschritte der nationalen Demenzpolitik zusammengefasst werden. Diese beinhaltet Ziele, Projektergebnisse und stellt die beteiligten Akteure vor. Zudem bietet sie einen Ausblick auf die kommenden drei Jahre. Interessierte können die Broschüre unter dem angegebenen Link herunterladen.
Insgesamt zeigt diese Initiative, dass Demenz und Alzheimer weiterhin ernstzunehmende gesellschaftliche Herausforderungen darstellen. Die Entstigmatisierung und Verbesserung der Lebensbedingungen für Betroffene sind entscheidende Schritte in die richtige Richtung. Zudem möchte man durch Forschung und medizinische Fortschritte die Situation der Betroffenen langfristig verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nationale Demenzstrategie in den kommenden Jahren weiterentwickelt und welche positiven Auswirkungen sie auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen haben wird. Der Welt-Alzheimertag am 21. September bietet eine Gelegenheit, weltweit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam zu machen.
Quelle: Welt-Alzheimertag und Woche der Demenz
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7 Antworten
Das ist doch nur Geldverschwendung, es gibt schon genug Strategien!
Also ich finde ja, dass Demenz einfach nur überbewertet wird. Was meint ihr so?
Ich finde es lächerlich, dass Paus und Lauterbach eine Demenzstrategie vorlegen. Was ist mit anderen wichtigen Themen?
Was bringt eine Demenzstrategie vor? Geldverschwendung oder echte Hilfe für Betroffene?
Eine Demenzstrategie bringt definitiv echte Hilfe für Betroffene! Es ist naiv zu denken, dass Geldverschwendung die Lösung ist. Wir müssen Ressourcen bündeln, um Forschung und Unterstützung voranzutreiben. Demenz betrifft Millionen Menschen und ihre Familien – wir können nicht einfach wegschauen!
Also ich finde, dass diese Demenzstrategie nicht ausreicht. Wir brauchen mehr Unterstützung für Betroffene!
Da muss ich widersprechen. Eine umfassende Demenzstrategie ist wichtig, aber wir sollten auch die Verantwortung der betroffenen Personen und ihrer Familien nicht ignorieren. Es ist ein gemeinsamer Kampf, bei dem alle Beteiligten ihre Rolle spielen müssen.