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Weinbau vor existenziellen Herausforderungen in Deutschland

Fachausschuss-Vorsitzender Frank Jentzer: "Weinbau steht vor großen ...
Unter dem funkelnden Kronleuchter des Französischen Doms in Berlin versammelten sich am 18. Oktober 2024 führende Köpfe der Weinbranche zum traditionellen DRV-Weinempfang. Frank Jentzer, Vorsitzender des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft, schlug Alarm: Die deutschen Winzer sind mit erheblichen Kostensteigerungen konfrontiert, die ihre Existenz bedrohen. In Anwesenheit von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wurde deutlich, dass Lösungen dringend benötigt werden, um den Fortbestand dieser traditionsreichen Branche zu sichern. Während Özdemir finanzielle Unterstützung versprach, appellierte Jentzer an die Politik für mehr Planungs- und Rechtssicherheit im Weinsektor, um den deutschen Weinbau zukunftsfähig zu gestalten.

Bremen (VBR). Bei einem renommierten Weinempfang des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) in Berlin äußerten führende Stimmen der Weinwirtschaft deutliche Sorgen um die Zukunft des deutschen Weinbaus. Frank Jentzer, Vorsitzender des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft, griff die brisanten Herausforderungen auf, mit denen Winzer derzeit konfrontiert sind. Steigende Betriebskosten drücken auf die Schultern der weinbautreibenden Familienbetriebe und erschweren kostendeckendes Wirtschaften. „Wir brauchen einen umfassenden Imagewandel unseres Produkts“, forderte Jentzer leidenschaftlich in Anwesenheit von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Zudem appellierte er an die , die Kampagne zum verantwortungsvollen Weingenuss, „Wine in Moderation“, zu unterstützen, die darauf abzielt, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu stärken. Jentzers Rede fand in der beeindruckenden Kulisse des Französischen Doms statt und zog rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft an.

DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp mahnte ebenfalls mehr Wertschätzung für deutsche Genossenschaftsweine an. Diese seien nicht nur qualitativ hochwertig, sondern ein wesentlicher Beitrag zur deutschen Kultur- und Naturlandschaft. Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen seien für die Winzer unabdingbar. Jentzer hob hervor, dass unbeständige Pflanzenschutzvorgaben und Diskussionen um den Mindestlohn die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnten.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stützte diese Ansicht und kritisierte Eingriffe in die Arbeit der Mindestlohnkommission: „Entweder man macht eine Mindestlohnkommission, oder nicht“, sagte er und versicherte finanzielle Hilfen aus EU-Agrarreserven für Frostgeschädigte Winzer. Die diesjährige Ernte fiel fünf Prozent geringer aus; in manchen Regionen gab es verheerende Verluste durch Spätfröste.

Einhellig wurde die Bedeutung der Genossenschaften betont. Özdemir lobte deren Rolle in den ländlichen Räumen als unverzichtbar für den Wohlstand. Die amtierende deutsche Weinkönigin Charlotte Weihl bekräftigte diesen Optimismus: „Die Weinbranche war schon immer innovativ und zukunftsorientiert.“ Ihre Worte hoben die Hoffnung auf Lösungen für gegenwärtige Herausforderungen.

Der Deutsche Raiffeisenverband vertritt als Spitzenverband zahlreiche genossenschaftliche Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit Hunderten von Mitgliedern bildet er ein Rückgrat der deutschen , die eine starke Tradition wahrt und zugleich vor modernen Umbrüchen steht. Der DRV bleibt fest entschlossen, Veränderungen zu navigieren und Fortschritte zu fördern – im Einklang mit einer Politik, die die Anliegen der Winzer ernst nimmt.


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Zukunftsperspektiven des deutschen Weinbaus: Herausforderungen und Chancen

Der deutsche bewegt sich gegenwärtig in einem Spannungsfeld aus finanziellen Engpässen, klimatischen Unsicherheiten und politischem Druck. Die Herausforderungen sind zahlreich und erfordern kreative Lösungen sowie Unterstützung auf verschiedenen Ebenen. In den vergangenen Jahren hat der Klimawandel die Winzer vor erhebliche Probleme gestellt. Die Zunahme von Extremwetterlagen wie Spätfröste, Überschwemmungen und Trockenperioden hat nicht nur die Ernteerträge verringert, sondern auch die Qualität gefährdet. Diese Bedrohungen betonen die Notwendigkeit neuer Strategien zur Risikominimierung und Anpassung an veränderte Umweltbedingungen.

Dabei könnte die Digitalisierung im Weinbau einen bedeutenden Beitrag leisten. Präzisionslandwirtschaft und innovative Technologien ermöglichen effizientere Anbaumethoden und eine optimierte Ressourcenverwendung. Gleichzeitig bietet die Technologie Chancen für eine verbesserte Vermarktung: Digitale Plattformen können helfen, gezielt jüngere Zielgruppen anzusprechen und das Interesse am heimischen Wein zu steigern. Der Trend zu nachhaltigem und lokalem Konsum spielt der Branche hierbei durchaus in die Karten, sofern sie es schafft, ihr Image weiter zu modernisieren.

Eine stärkere Verknüpfung von Tourismus und Weinwirtschaft ermöglicht darüber hinaus eine Diversifizierung der Einnahmequellen. Regionen mit einer reichen Weinkultur könnten durch verstärkte touristische Angebote profitieren und so nicht nur den Absatz von Weinen steigern, sondern auch zusätzliche Einnahmen generieren. Kooperationen zwischen Winzern, Tourismusverbänden und lokalen Behörden könnten helfen, diese Potentiale auszuschöpfen.

Zwar bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt, doch bieten Innovationskraft und strukturelle Wandlungsfähigkeit dem deutschen Weinbau durchaus Chancen, gestärkt aus der aktuellen Krise hervorzugehen. Es liegt nun bei Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, zusammenzuarbeiten und die Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung in der Weinbranche zu schaffen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob und wie sich die deutsche Weinwirtschaft in einem global umkämpften Markt positionieren kann.


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9 Antworten

  1. @Charlotte Weihl klingt optimistisch und innovativ, aber welche konkreten Pläne gibt es wirklich um Weinbau zu modernisieren? Digitalisierung allein reicht nicht aus oder?

    1. @Gunter Fritz Digitalisierung kann viel helfen! Präzisionslandwirtschaft könnte Kosten senken und Erträge steigern.

    2. @Gunter Fritz ja Innovation is wichtig, aber was ist mit traditionelle Methoden, sollten sie nicht erhalten bleiben als teil unserer Kultur?

  2. @Cem Özdemir hat recht mit der Kritik an der Mindestlohnkommission, aber warum gibt es keine klare Lösung dafür? Und was ist mit den Frostschädenhilfen, sind sie genug?

  3. Deutsche weine sind teil unserer kultur! Was denkt ihr über Genossenschaftsweine? Sieht ihr auch die Bedeutung wie Herr Holzenkamp?

    1. @Sesser Genossenschaften sind so wichtig, sie stützen viele lokale Gemeinschaften. Mehr Unterstützung könnte helfen, oder?

    2. @Sesser stimme dir zu! Aber wie kann man sie besser vermarkten? Vielleicht durch Events oder mehr Kooperation mit Tourismus?

  4. Interessant wie Herr Jentzer über die Image des Weins redet. Wie kann man das Image ändern? Digitale Plattformen sind sicher gut, aber was ist mit den Tourismus. Gibt es Ideen dazu?

  5. Ich frage mich ob die Winzer wirklich genug Unterstützung bekommen von der politik? Klimawandel macht es nicht einfach und das mit die Mindestlohn auch. Vielleicht sollten mehr Förderungen für nachhaltige Weinbau kommen.

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