– ISUV veranstaltet am 13. Juni 2024 um 19 Uhr Webinar zum Umgangsrecht und Sorge
– Praxisnahe Tipps für gemeinschaftliche Elternschaft trotz Trennung im besten Interesse der Kinder
– Diskussion von Wechselmodellen, Betreuungsregelungen und Rollen von Gericht, Jugendamt und Verfahrenspflegern
Wann darf ich mein Kind nach der Trennung sehen? Webinar hilft mit praxisnahen Antworten
Viele Eltern stellen sich nach einer Trennung die entscheidende Frage: „Wann darf ich mein Kind sehen?“ Um hier Klarheit zu schaffen, veranstaltet der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) am 13. Juni 2024 um 19:00 Uhr ein Webinar. Die erfahrene Fachanwältin für Familienrecht, Anja Kollmann, die zugleich als ISUV-Kontaktanwältin tätig ist, führt durch die Veranstaltung.
Anhand realer Fallbeispiele, etwa wie Melanie A. ihre Kinder in einen Loyalitätskonflikt zwischen Mutter und Vater bringt oder der Vater Daniel K., der wenig Interesse am Umgang zeigt, werden die vielfältigen Herausforderungen rund um das Thema Sorgerecht und Umgang verständlich gemacht. Dabei steht stets im Mittelpunkt, das Wohl der Kinder auch in konfliktreichen Situationen zu gewährleisten.
Das Webinar bietet praxisnahe Tipps zu elterlichen Sorgen, rechtlichen Wechselmodellen und Betreuungsregelungen. Zudem werden zentrale Themen wie die Rolle von Gericht, Jugendamt und Verfahrenspfleger angesprochen. Ziel ist es laut ISUV, das Prinzip „Getrennt, aber gemeinsam erziehen“ zu fördern.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die Anmeldung erfolgt per E-Mail an muenchen@isuv.de. Den Zugangslink erhalten alle Angemeldeten zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung.
Warum das Umgangsrecht so polarisiert – Herausforderungen und neue Wege der Elternschaft
Das Umgangsrecht ist ein Thema, das in vielen Familien und der Gesellschaft insgesamt immer wieder zu starken Konflikten führt. Grund dafür sind tiefgreifende Veränderungen in den Rollenbildern von Eltern und die vielfältigen Herausforderungen, die getrennte Familien heute bewältigen müssen. Im Zentrum aller Überlegungen steht das Kindeswohl, das jedoch in der Praxis häufig durch widersprüchliche Interessen und Loyalitätskonflikte erschwert wird. Kinder, die zwischen zwei Elternteilen leben, stehen oft unter dem Druck, sich nicht für einen Elternteil entscheiden zu wollen oder dabei sogar Schuldgefühle zu empfinden. Dies kann zu belastenden Situationen führen, die den gesamten Familienalltag prägen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen versuchen, diesen sensiblen Bereich zu steuern. Doch die herkömmlichen Vorstellungen von elterlicher Verantwortung stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Das Modell der gemeinsamen Elternschaft und insbesondere das sogenannte Wechselmodell nehmen an Bedeutung zu. Dieses Modell sieht vor, dass Kinder etwa gleich viel Zeit bei beiden Elternteilen verbringen, um so eine möglichst ausgewogene Beziehung zu beiden Seiten zu ermöglichen. Gleichzeitig stellt es hohe Anforderungen an die Kommunikation und Kooperation der Eltern, was nicht immer leicht umzusetzen ist.
Gesellschaftliche Trends und rechtliche Entwicklungen
Innerhalb der Gesellschaft ist ein Wandel spürbar: Elternrollen werden flexibler, gleichberechtigter, familiäre Lebensformen vielfältiger. Diese Entwicklungen setzen neue Impulse für die Ausgestaltung des Umgangsrechts. Es geht immer häufiger darum, nicht nur die rechtliche Verfügungsgewalt zu regeln, sondern die konkrete Alltagspraxis der geteilten Elternschaft zu fördern. Dabei stehen folgende Trends im Fokus:
- Stärkere Anerkennung der elterlichen Verantwortung beider Elternteile auch nach Trennung
- Förderung von kooperativen Lösungsansätzen statt konfrontativer Rechtsstreitigkeiten
- Berücksichtigung des Bedürfnisses der Kinder nach stabilen und kontinuierlichen Beziehungen zu beiden Eltern
Ausblick: Was sich beim Sorgerecht ändern könnte
Politisch und gesellschaftlich wird darüber diskutiert, wie das Umgangsrecht zeitgemäß weiterentwickelt werden kann. Beispielsweise sind Reformansätze denkbar, die das Wechselmodell als Regelfall fördern oder die Rechte der Kinder noch stärker in den Mittelpunkt stellen. Auch wird geprüft, wie Unterstützungsangebote für getrennte Eltern, etwa durch Mediation oder Familientherapie, ausgebaut werden können. Ziel ist es, Konflikte zu entschärfen und den Eltern eine gemeinsame Verantwortung zu ermöglichen, die das Wohl der Kinder höher gewichtet als alte Rollenklischees oder persönliche Differenzen.
Diese Entwicklungen bedeuten einen wichtigen Schritt hin zu neuen Formen der Elternschaft, die den komplexen Lebensrealitäten heutiger Familien besser gerecht werden.
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Webinar Probleme und Lösungen bei Umgang und Sorge nach Trennung: Betreuungsmodelle …
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