...

Alt und engagiert – Warum Senior:innen das Rückgrat der Gesellschaft sind

Alt und engagiert – Warum Senior:innen das Rückgrat der Gesellschaft sind
Inhaltsübersicht
Werbung auf Nachrichtenseiten nervt dich auch? Uns genauso.
Leider ist sie für viele Plattformen überlebenswichtig – aber wir wollen einen anderen Weg gehen. Bei uns steht der Inhalt im Fokus, nicht blinkende Banner oder störende Pop-ups. Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und du unsere werbefreie Arbeit unterstützen möchtest, freuen wir uns riesig über einen Kaffee. Mit deiner Unterstützung hilfst du uns, auch in Zukunft unabhängig, leserfreundlich und voller Mehrwert zu bleiben.

Ohne ältere Menschen würde in Deutschlands Zivilgesellschaft vieles stillstehen: Sie leiten Chöre, reparieren Spielplätze, begleiten Geflüchtete, schlichten Nachbarschaftskonflikte oder fahren Menschen zum Arzt. Ihr Wissen, ihre Geduld, ihre Haltung – all das ist unbezahlbar. Und doch werden sie in der Engagementpolitik viel zu oft übersehen.

Der Koalitionsvertrag 2025 räumt mit diesem Missstand auf. Er erkennt an, wie unverzichtbar das Engagement älterer Menschen ist – und setzt an den Stellen an, wo es bisher hakte: bei digitaler Teilhabe, fairer Entlohnung und gesellschaftlicher Anerkennung. Das Ziel: ein Ehrenamt, das nicht fragt, wie alt man ist – sondern was man bewegen will.

Das Wichtigste zusammengefasst: Wie Senior:innen besser eingebunden werden sollen

HerausforderungLösung laut Koalitionsvertrag
Digitale KluftDigitalpakt Alter, Schulungen, niedrigschwellige Hilfe
Fehlende StrukturenMehrgenerationenhäuser und neue Beteiligungsformate für Senior:innen
AltersdiskriminierungAufklärungskampagnen, altersfreundliche Arbeitsmodelle

Erfahrung, Zeit, Haltung – Warum ältere Menschen so wichtig fürs Ehrenamt sind

Senior:innen sind die stille Mehrheit im Ehrenamt. Sie bringen ein, was immer knapper wird: Zeit, Zuverlässigkeit, Lebenserfahrung. Viele von ihnen haben jahrzehntelange Berufserfahrung, Netzwerke, Führungskompetenz – und die Lust, sich sinnvoll einzubringen.

Ein ungenutztes Potenzial

Und dennoch: Ihr Engagement wird oft zu wenig gesehen oder gefördert. Warum?

  • Weil digitale Hürden Zugänge erschweren.
  • Weil Vorurteile über das Alter noch immer mitspielen.
  • Weil Beteiligungsformate selten auf ihre Lebensrealität zugeschnitten sind.
  • Statt gezielter Angebote für Menschen im Ruhestand gibt es oft nur abstrakte „Seniorenbeiräte“ oder überfordernde Ehrenamtsrollen ohne echte Unterstützung.


    Die demografische Chance nutzen

    Dabei zeigt der Blick auf die Zahlen: Deutschland wird älter – und engagierter. Die Generation 60+ ist nicht nur gesund, gebildet und vernetzt wie nie zuvor – sie ist auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Was sie braucht, sind:

    • flexible Formate,
  • niedrigschwellige Zugänge,
  • und echte Anerkennung.
  • Im nächsten Abschnitt schauen wir auf die konkreten Maßnahmen, die der Koalitionsvertrag 2025 vorsieht – vom Digitalpakt Alter bis zur Förderung generationenübergreifender Orte.

    Gesellschaftliche Teilhabe im Alter stärken

    Der Koalitionsvertrag 2025 macht deutlich: Engagement älterer Menschen ist kein Zufall, sondern politische Gestaltungsaufgabe. Es braucht gezielte Maßnahmen, damit Senior:innen ihre Erfahrungen aktiv einbringen können – digital, analog und generationenübergreifend.

    Der „Digitalpakt Alter“ – Brücke zur Teilhabe

    Ein zentrales Vorhaben ist die Fortführung und Stärkung des Digitalpakts Alter. Damit sollen:

    • digitale Barrieren abgebaut,
  • Zugänge zu Online-Diensten erleichtert,
  • und digitale Kompetenzen niedrigschwellig vermittelt werden.
  • Kurse, Anlaufstellen und technische Unterstützung helfen dabei, dass ältere Menschen nicht nur mitmachen können – sondern selbstbestimmt digital handeln.


    Mehrgenerationenhäuser – Orte der Begegnung, nicht nur der Betreuung

    Der Vertrag sieht außerdem eine gezielte Förderung von Mehrgenerationenhäusern vor. Diese sind nicht nur Treffpunkte – sie sind:

    • Brücken zwischen Alt und Jung,
  • Orte für gemeinsames Lernen, Austausch und Beteiligung,
  • lebendige Zentren für niedrigschwellige Engagementformen.
  • Hier kann Begegnung wachsen – jenseits von Altersklischees oder Rollenbildern.


    Gegen Altersdiskriminierung – durch Aufklärung und Regelungen

    Ob im Berufsleben oder im Ehrenamt: Altersdiskriminierung wirkt oft subtil, aber tief. Der Koalitionsvertrag setzt hier auf:

    • Sensibilisierungskampagnen,
  • altersfreundliche Arbeits- und Ehrenamtsmodelle,
  • und klare rechtliche Regelungen gegen Benachteiligung.
  • Denn Engagement funktioniert nur dann, wenn sich alle willkommen, gebraucht und gesehen fühlen – egal, wie alt sie sind.

    Digitales Engagement fördern – neue Chancen auch für Ältere

    Lange galt die digitale Welt als Spielwiese der Jüngeren. Doch das Ehrenamt von morgen ist hybrid – und das Engagement älterer Menschen findet zunehmend auch online statt. Der Koalitionsvertrag 2025 greift diesen Wandel auf und stellt klar: Digitale Teilhabe ist ein zentrales Ziel – für alle Generationen.

    Digitales Engagement fördern – neue Chancen auch für Ältere
    Alt und engagiert – Warum Senior:innen das Rückgrat der Gesellschaft sind

    Civic Tech – Technik für mehr Beteiligung

    Ein wichtiger Fokus liegt auf der Förderung von Civic Tech: also digitalen Werkzeugen, die bürgerschaftliches Engagement ermöglichen oder verbessern – etwa:

    • barrierearme Mitmachplattformen,
  • digitale Ehrenamtsbörsen,
  • Tools für partizipative Haushaltsplanung oder
  • Plattformen für Nachbarschaftshilfe.
  • Mit gezielter Förderung sollen solche Tools weiterentwickelt und breit verfügbar gemacht werden – auch für ältere Zielgruppen.


    Schulung statt Frustration

    Was es dafür braucht:

    • Schulungsangebote, die auf Augenhöhe vermitteln,
  • Begleitung beim Einstieg,
  • und Plattformen, die einfach, sicher und vertrauenswürdig sind.
  • Denn viele ältere Menschen wollen digital mitgestalten – sie brauchen nur die passenden Rahmenbedingungen. Das Ziel: digitale Selbstwirksamkeit statt technischer Überforderung.


    Digitale Zivilgesellschaft stärken – für alle Generationen

    Die Einbindung der Zivilgesellschaft in digitalpolitische Prozesse wird ebenfalls gestärkt. Das bedeutet:

    • mehr Mitsprache bei digitalen Gesetzen,
  • mehr Ressourcen für digitale Infrastruktur in Vereinen,
  • und mehr Sichtbarkeit für gute Beispiele digitaler Beteiligung.
  • Kurz: Digitalisierung soll kein Auswahlkriterium mehr sein – sondern ein gemeinsamer Gestaltungsraum, in dem auch ältere Engagierte aktiv mitwirken.

    Aufwandsentschädigungen – fair und altersgerecht

    Engagement braucht Motivation – und manchmal auch ein bisschen finanzielle Entlastung. Doch gerade für Rentner:innen und erwerbsgeminderte Personen galt bislang: Wer sich engagiert und eine kleine Aufwandsentschädigung erhält, riskiert Abzüge bei der Grundsicherung. Ein unhaltbarer Zustand – und für viele ein echter Hinderungsgrund.

    Der neue Freibetrag – ein echtes Signal

    Der Koalitionsvertrag 2025 bringt die Wende:

    Ein eigener Freibetrag für Aufwandsentschädigungen wird eingeführt, speziell für:

    • Rentnerinnen und Rentner,
  • Erwerbsgeminderte Personen.
  • Damit wird sichergestellt, dass kleine Zahlungen nicht mehr auf Sozialleistungen angerechnet werden – und das Engagement im Alter endlich finanziell fair behandelt wird.


    Klarheit und Abgrenzung wichtig

    Damit die Regelung wirkt, braucht es:

    • klare Kommunikation zur Höhe und Anwendung des Freibetrags,
  • Abgrenzung zu bestehenden Pauschalen (Ehrenamtspauschale, Übungsleiterpauschale),
  • und Informationskampagnen, die Betroffene dort erreichen, wo sie sind – etwa über:
    • Rentenstellen,
  • Sozialberatungen,
  • Seniorenbüros und lokale Engagementzentren.
  • Denn ein Freibetrag, der nicht bekannt ist, nützt niemandem.


    Anerkennung in Euro – ohne die Seele zu verkaufen

    Der Freibetrag ist kein Preisgeld für Ehrenamt. Aber er ist ein Zeichen:

    Du gibst etwas Wertvolles – und wir machen es dir leichter. Gerade für Menschen mit kleinem Einkommen bedeutet das oft mehr als Geld: Es bedeutet Respekt.

    Fazit – Engagement kennt kein Alter

    Ob digital oder analog, spontan oder langfristig, beratend oder zupackend: Ältere Menschen engagieren sich auf unzählige Arten – und halten unsere Gesellschaft mit am Laufen. Was ihnen oft fehlte, war nicht Wille oder Fähigkeit, sondern der passende Rahmen.

    Der Koalitionsvertrag 2025 setzt an den richtigen Stellen an:

    • mit dem Digitalpakt Alter, der Teilhabe ermöglicht,
  • mit der Förderung generationenübergreifender Orte, die Begegnung schaffen,
  • mit der Anerkennung durch einen Freibetrag, der Gerechtigkeit schafft,
  • und mit der gezielten Stärkung digitaler Zivilgesellschaft, die neue Räume für Mitwirkung öffnet.
  • Jetzt kommt es auf die Umsetzung an: Barrierefreie Angebote, echte Ansprache, politische Sichtbarkeit. Denn das Potenzial älterer Menschen ist riesig – wir müssen es nur freilegen.

    Nicht als Geste. Sondern weil unsere Demokratie Erfahrung, Gelassenheit, Haltung und Herz gut gebrauchen kann.

    • 💬 Deine Meinung zählt!: Was denkst du über die Pläne der Bundesregierung für das Ehrenamt?
      Diskutiere mit anderen, teile deine Erfahrungen – und hilf uns, die Debatte sichtbar zu machen.
  • 📣 Teile diesen Beitrag mit deinem Netzwerk, deinem Verein oder deinen Kolleg:innen.
    So erfahren mehr Menschen, was sich jetzt für das Ehrenamt wirklich ändert.
  • 🌐 Du hast eine eigene Website?: Du bist Teil eines Vereins oder Verbands?
    Dann freuen wir uns riesig, wenn du diesen Beitrag auf deiner Seite verlinkst. Jeder Link hilft dabei, das Thema dorthin zu bringen, wo es hingehört: in die Mitte der Gesellschaft.
  • 🔎 Weiterführende Informationen

    Wenn du tiefer einsteigen möchtest – hier findest du zentrale Quellen und weiterführende Analysen zum Koalitionsvertrag 2025:

  • 📰 FAQ & Analyse bei tagesschau.de
  • 🏛️ Stellungnahme der deutschen Wirtschaft (BDI)
  • 👥 Verbraucherschutz im Fokus (vzbv)
  • 💬 Einordnung der Volksbanken & Raiffeisenbanken (BVR)
  • Jetzt unseren Newsletter abonnieren!

    Starten Sie Ihren Tag informiert! Mit unserem täglichen Newsletter erhalten Sie jeden Morgen die neuesten Meldungen und spannende Einblicke auf einen Blick. Abonnieren Sie jetzt und bleiben Sie immer am Puls der Zeit!

     

    Bei der Anmeldung zu unserem Newsletter haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Listen, die genau auf Ihre Interessen abgestimmt sind:

    Tagesrückblick:
    Mit dem „Tagesrückblick“-Newsletter erhalten Sie jeden Morgen eine Übersicht über alle Beiträge, die wir am Vortag veröffentlicht haben. So bleiben Sie täglich informiert und verpassen keine wichtigen Neuigkeiten und Updates.

    Vorteilswelt:
    Unser wöchentlicher Newsletter aus der „Vorteilswelt“ liefert Ihnen exklusive Angebote, Rabatte und hilfreiche Tipps, die Sie in Ihrem Alltag unterstützen. Dieser Newsletter erscheint einmal pro Woche und ist speziell für alle, die von unseren exklusiven Vorteilen profitieren möchten.

    Picture of Über den Autor
    Über den Autor

    Die Redaktion von Verbandsbüro besteht aus vielen unterschiedlichen Experten aus der Verbands- und Vereinswelt. Alle Beiträge beruhen auf eigene Erfahrungen. Damit wollen wir Ihnen unsere professionellen Leistungen für Ihre Organisation präsentieren. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.​

    9 Antworten

    1. Es ist ermutigend zu sehen, dass ältere Menschen nicht mehr nur als Belastung angesehen werden. Was denkt ihr über die Finanzierung solcher Projekte? Könnte es da Probleme geben?

    2. Die Idee eines Freibetrags für Aufwandsentschädigungen ist ein wichtiger Schritt! Aber wird dies wirklich alle Betroffenen erreichen? Wie wird darüber informiert?

    3. Es freut mich zu hören, dass der Koalitionsvertrag das Ehrenamt älterer Menschen stärker in den Fokus rückt. Mich interessiert besonders, welche Arten von digitalen Werkzeugen entwickelt werden sollen, um das Engagement zu fördern.

      1. Ja genau! Ich denke auch an die Möglichkeiten von Civic Tech und wie diese Plattformen älteren Menschen helfen können.

    4. Der Punkt mit der Altersdiskriminierung ist echt zentral. Ich hoffe wirklich, dass die geplanten Aufklärungskampagnen einen Unterschied machen. Wer kümmert sich um die Umsetzung dieser Kampagnen?

      1. Ich glaube, dass wir auch als Gesellschaft mehr tun müssen, um Vorurteile abzubauen. Vielleicht sollte das Thema in Schulen thematisiert werden.

    5. Ich finde es sehr wichtig, dass ältere Menschen in der Gesellschaft mehr Anerkennung bekommen. Der Koalitionsvertrag scheint einige gute Ansätze zu haben, aber wie werden diese in der Praxis umgesetzt? Gibt es schon konkrete Pläne für die Schulungen?

      1. Das sehe ich auch so! Ich frage mich, ob die Mehrgenerationenhäuser wirklich genügend Ressourcen bekommen, um ihre Arbeit effektiv zu machen.

      2. Die digitale Teilhabe ist wichtig, aber wie können wir sicherstellen, dass alle älteren Menschen auch Zugang zu den notwendigen Technologien haben?

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


    Weitere Beiträge