Warum Gütesiegel Vertrauen bei Kunden stärken

Warum Gütesiegel Vertrauen bei Kunden stärken
Inhaltsübersicht

Online einkaufen bedeutet immer auch, einem Händler zu vertrauen. Kunden können Produkte nicht anfassen und müssen persönliche Daten preisgeben. Genau hier setzen Gütesiegel an. Sie machen Vertrauen sichtbar und nehmen Käufern die Unsicherheit im E-Commerce.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mehr als 60 Prozent aller deutschen Online-Händler nutzen bereits Gütesiegel und steigern damit ihre Umsätze. Noch beeindruckender ist, dass 70 Prozent der Verbraucher diese Qualitätssiegel kennen und ihnen vertrauen. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass Kunden in zertifizierten Shops deutlich eher kaufen.

Produktsiegel sind längst kein nettes Extra mehr. Sie sind eine strategische Notwendigkeit für jeden seriösen Händler geworden. Im digitalen Zeitalter funktioniert Vertrauen anders als im stationären Geschäft.

Qualitätssiegel schaffen genau diese Vertrauensbasis. Sie zeigen auf den ersten Blick, dass ein Shop geprüft wurde und bestimmte Standards erfüllt. Für den Online-Handel sind sie damit zur unverzichtbaren Währung geworden.

Vertrauen als Grundlage erfolgreicher Kundenbeziehungen im E-Commerce

Vertrauen bildet das unsichtbare Fundament, auf dem alle erfolgreichen Kundenbeziehungen im E-Commerce basieren. Im digitalen Handel existiert keine Möglichkeit für persönliche Interaktionen oder unmittelbare Produkterlebnisse. Deshalb müssen Online-Händler aktiv Vertrauensbildung betreiben, um potenzielle Käufer zu überzeugen.

Die Vertrauensbildung im Online-Shopping unterscheidet sich grundlegend vom stationären Handel. Käufer treffen ihre Entscheidungen ohne direkte menschliche Beratung und ohne physische Produkterfahrung. Diese Distanz zwischen Händler und Kunde macht Vertrauen zur wichtigsten Währung im digitalen Handel.

Warum Gütesiegel Vertrauen bei Kunden stärken
Warum Gütesiegel Vertrauen bei Kunden stärken

Die Herausforderung fehlender physischer Produktprüfung

Online-Käufer stehen vor einer erheblichen Herausforderung: Sie können Produkte weder anfassen noch testen, bevor sie diese kaufen. Diese fehlende Produktprüfung schafft eine natürliche Unsicherheit, die viele Kaufentscheidungen beeinflusst. Im stationären Geschäft können Kunden Materialqualität erfühlen, Passformen ausprobieren oder Funktionen direkt testen.

Die Abhängigkeit von Produktbildern und Beschreibungen erhöht das wahrgenommene Kaufrisiko erheblich. Verbraucher müssen darauf vertrauen, dass Fotos die Realität widerspiegeln und Texte alle relevanten Details enthalten. Fehlende sensorische Erfahrungen wie Haptik, Geruch oder akustische Eindrücke können nicht digital vermittelt werden.

Diese Einschränkungen führen dazu, dass viele potenzielle Kunden zögern oder Käufe ganz abbrechen. Besonders bei höherwertigen Produkten oder Artikeln mit komplexen Eigenschaften wirkt sich die fehlende physische Prüfmöglichkeit negativ aus. Online-Händler müssen diese Lücke durch alternative Vertrauenssignale schließen.

Warum Online-Käufer skeptischer sind als Offline-Käufer

Die Kundenskepsis im Online-Shopping hat mehrere psychologische und praktische Ursachen. Käufer müssen sensible persönliche Daten wie Adressen und Bankverbindungen preisgeben, ohne den Verkäufer persönlich zu kennen. Diese Anonymität im Internet verstärkt natürliche Sicherheitsbedenken erheblich.

Zusätzlich existieren reale Risiken wie Betrugsversuche, gefälschte Produkte oder nicht eingehaltene Lieferversprechen. Medienberichte über Online-Betrug verstärken diese Ängste kontinuierlich. Viele Verbraucher haben bereits negative Erfahrungen gemacht oder kennen Personen, die solche erlebt haben.

Die Vorauszahlung stellt eine weitere Hürde dar, besonders bei unbekannten Händlern. Käufer müssen Geld überweisen, bevor sie die Ware erhalten oder deren Qualität prüfen können. Diese umgekehrte Reihenfolge gegenüber dem stationären Handel erfordert einen erheblichen Vertrauensvorschuss.

VertrauensfaktorStationärer HandelOnline-ShoppingVertrauensdefizit
ProduktprüfungDirekt möglich vor KaufNur nach Lieferung möglichHoch
Persönlicher KontaktFace-to-Face BeratungAnonyme KommunikationMittel bis Hoch
ZahlungsrisikoBezahlung bei ErhaltVorauszahlung erforderlichHoch
ReklamationsaufwandDirekte Rückgabe im LadenVersand und WartezeitMittel

Der wirtschaftliche Wert von Vertrauen im digitalen Handel

Fehlendes Vertrauen führt direkt zu messbaren wirtschaftlichen Verlusten für Online-Händler. Studien zeigen, dass bis zu 70 Prozent aller Warenkörbe abgebrochen werden, wobei Sicherheitsbedenken eine Hauptrolle spielen. Jeder Kaufabbruch bedeutet entgangenen Umsatz und verschwendete Marketingausgaben für die Kundengewinnung.

Unternehmen mit starker Vertrauensbildung erzielen nachweislich höhere Conversion-Raten. Der Unterschied kann zwischen 2 und 8 Prozent Conversion-Rate liegen, was bei identischem Traffic den Umsatz vervierfachen kann. Vertrauen wirkt sich auch auf die durchschnittliche Bestellhöhe aus, da Käufer bei vertrauenswürdigen Händlern eher größere Käufe tätigen.

Langfristig zahlt sich Vertrauensbildung durch verbesserte Kundenbindung aus. Stammkunden, die einem Shop vertrauen, kaufen häufiger und empfehlen ihn weiter. Die Kosten für Neukundengewinnung sind fünf- bis siebenmal höher als für Bestandskundenpflege, wodurch Vertrauen zum entscheidenden Rentabilitätsfaktor wird.

Der Return on Investment in Vertrauensmaßnahmen übertrifft häufig andere Marketinginvestitionen. Unternehmen, die systematisch an ihrer Vertrauenswürdigkeit arbeiten, berichten von Umsatzsteigerungen zwischen 15 und 40 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen, dass Vertrauen kein „Nice-to-have“ ist, sondern ein messbarer Erfolgsfaktor im digitalen Handel darstellt.

Was sind Produktsiegel und wie funktionieren sie

Bevor Unternehmen Gütesiegel einsetzen, sollten sie deren Funktionsweise genau verstehen. Produktsiegel sind weit mehr als dekorative Grafiken auf Verpackungen oder Webseiten. Sie stellen ein strukturiertes System dar, das Qualität messbar und für Verbraucher transparent macht.

Die verschiedenen Arten von Siegeln erfüllen unterschiedliche Zwecke im digitalen Handel. Jedes Siegel folgt dabei einem klar definierten Prozess von der Antragstellung bis zur finalen Vergabe. Das Verständnis dieser Mechanismen hilft Händlern, die richtigen Entscheidungen für ihre Zertifizierungsstrategie zu treffen.

Definition und rechtliche Grundlagen von Gütesiegeln

Ein Gütesiegel ist ein offizieller Garantieausweis, der bestätigt, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung definierte Qualitäts- oder Sicherheitsstandards erfüllt. Die Gütesiegel-Definition in Deutschland umfasst klare Anforderungen, die seriöse Zertifizierungen von reinen Marketing-Symbolen unterscheiden.

Gütesiegel sind dazu da, den Verbraucher zu informieren und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die rechtlichen Grundlagen fordern, dass echte Qualitätszertifikate drei wesentliche Anforderungen erfüllen müssen. Diese Kriterien schützen Verbraucher vor irreführenden Siegeln.

Erstens muss eine unabhängige Zertifizierungsstelle das Siegel vergeben. Diese Unabhängigkeit garantiert objektive Prüfungen ohne kommerzielle Interessenkonflikte. Zweitens müssen die Kriterien für die Zertifizierung transparent und nachvollziehbar sein.

Drittens müssen die Standards über gesetzlichen Mindeststandards liegen. Ein Siegel, das lediglich die Einhaltung bestehender Gesetze bestätigt, bietet keinen echten Mehrwert. Das Deutsche Institut für Qualitätsstandards und Prüfung (DIQP) hat ein Zertifizierungsmodell entwickelt, das eine strikte Trennung zwischen Siegelgeber, Siegelnehmer und Zertifizierungsgesellschaft garantiert.

Der Zertifizierungsprozess: Von der Prüfung bis zur Vergabe

Der Prüfprozess beginnt mit der formalen Antragstellung durch das Unternehmen bei der Zertifizierungsstelle. In diesem ersten Schritt werden grundlegende Unternehmensdaten erfasst und die gewünschte Zertifizierung spezifiziert. Die Zertifizierungsstelle prüft zunächst, ob das Unternehmen die formalen Voraussetzungen erfüllt.

Nach der Antragsannahme folgt die umfassende Dokumentenprüfung. Hier werden alle relevanten Unterlagen analysiert, von Produktspezifikationen bis zu Qualitätsmanagement-Handbüchern. Je nach Siegeltyp können zusätzlich Vor-Ort-Audits erforderlich sein, bei denen Prüfer die Produktionsstätten inspizieren.

Die Bewertung erfolgt anhand klar definierter Kriterien, die für jedes Produktsiegel spezifisch sind. Dieser Prozess kann zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten dauern. Die Dauer hängt vom Umfang der Prüfung und der Komplexität der zu zertifizierenden Produkte oder Dienstleistungen ab.

Nach erfolgreicher Prüfung erfolgt die finale Siegelvergabe mit entsprechender Dokumentation. Die Gültigkeitsdauer variiert je nach Zertifizierung erheblich. Manche Siegel müssen jährlich erneuert werden, andere bleiben bis zu drei Jahre gültig.

Unterscheidung zwischen Produktsiegeln, Qualitätszertifikaten und Shopzertifizierungen

Im E-Commerce existieren drei grundlegende Kategorien von Zertifizierungen, die unterschiedliche Aspekte absichern. Die klare Unterscheidung dieser Siegeltypen ist entscheidend für eine effektive Zertifizierungsstrategie. Händler sollten verstehen, welcher Siegeltyp für ihre spezifischen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Produktsiegel zertifizieren einzelne Produkte oder Produktgruppen hinsichtlich ihrer Qualität, Sicherheit oder Nachhaltigkeit. Beispiele sind Bio-Siegel, Fair-Trade-Kennzeichnungen oder TÜV-geprüfte Produkte. Diese Siegel konzentrieren sich ausschließlich auf die physischen Eigenschaften und Herstellungsprozesse der Waren.

Qualitätszertifikate bescheinigen hingegen bestimmte Prozess- oder Managementstandards innerhalb eines Unternehmens. ISO-Normen wie ISO 9001 für Qualitätsmanagement gehören zu dieser Kategorie. Sie bewerten nicht das Endprodukt, sondern die systematischen Prozesse, die zur Qualitätssicherung implementiert wurden.

Shopzertifizierungen wie Trusted Shops oder das EHI-Siegel bewerten die Vertrauenswürdigkeit und Rechtssicherheit des gesamten Online-Shops. Sie prüfen Aspekte wie Datenschutz, transparente AGBs, sichere Zahlungsabwicklung und Kundenservice. Eine Shopzertifizierung signalisiert, dass der gesamte Kaufprozess sicher und kundenfreundlich gestaltet ist.

SiegeltypPrüfungsgegenstandTypische GültigkeitsdauerHauptzielgruppe
ProduktsiegelEinzelne Produkte oder Produktgruppen nach Qualitäts-, Sicherheits- oder Nachhaltigkeitskriterien1-3 JahreQualitätsbewusste Endverbraucher
QualitätszertifikateManagementsysteme und interne Unternehmensprozesse (z.B. ISO-Normen)3 Jahre mit jährlichen ÜberwachungsauditsB2B-Kunden und Geschäftspartner
ShopzertifizierungGesamter Online-Shop inklusive Kaufprozess, Datenschutz und Kundenservice1 JahrOnline-Käufer mit Sicherheitsbedenken

Die Wahl des richtigen Siegeltyps hängt von Ihrer Geschäftsstrategie und Zielgruppe ab. Viele erfolgreiche Online-Händler kombinieren mehrere Siegeltypen, um umfassendes Vertrauen aufzubauen. Ein zertifizierter Shop mit geprüften Produkten und transparenten Qualitätsprozessen bietet Kunden maximale Sicherheit.

Die Investition in verschiedene Zertifizierungen sollte strategisch geplant werden. Priorität haben jene Siegel, die für Ihre spezifische Branche und Zielgruppe die höchste Relevanz besitzen. Im nächsten Abschnitt betrachten wir die psychologischen Mechanismen, die Gütesiegel so wirksam machen.

Die psychologische Wirkung von Gütesiegeln auf Kaufentscheidungen

Warum entscheiden sich Käufer eher für zertifizierte Produkte? Die Antwort liegt in grundlegenden Prinzipien der Kaufpsychologie. Gütesiegel aktivieren mehrere mentale Mechanismen gleichzeitig und beeinflussen so die Kaufentscheidung nachhaltig.

Im E-Commerce fehlt die Möglichkeit, Produkte physisch zu prüfen. Deshalb suchen Kunden nach alternativen Signalen für Qualität und Sicherheit. Gütesiegel erfüllen genau diese Funktion – sie übersetzen abstrakte Vertrauenswürdigkeit in sichtbare Symbole.

Vertrauensbildung durch unabhängige Validierung

Unabhängige Prüforganisationen schaffen Vertrauen auf eine Weise, die Händler selbst nicht erreichen können. Wenn eine neutrale Institution die Qualität bestätigt, wirkt dies objektiver als jede Selbstdarstellung. Diese externe Validierung bildet die Grundlage für erfolgreiche Vertrauensbildung.

Kunden wissen, dass Händler ein Interesse daran haben, ihre Produkte positiv darzustellen. Eine unabhängige Zertifizierung durchbricht diesen Interessenkonflikt. Die Prüforganisation hat keinen direkten Vorteil davon, einem ungeeigneten Produkt ein Siegel zu verleihen.

Dieser Mechanismus basiert auf dem Prinzip der Glaubwürdigkeit durch Unabhängigkeit. Je klarer die Trennung zwischen Prüfer und geprüftem Unternehmen, desto höher das Vertrauen. Deshalb bevorzugen Verbraucher Siegel von bekannten, etablierten Institutionen.

Psychologischer MechanismusWirkungsweiseEffekt auf KaufentscheidungStärke bei Produkttyp
Unabhängige ValidierungNeutrale Bestätigung durch DritteErhöht Vertrauen um 40-50%Besonders stark bei digitalen Produkten
RisikoreduktionMinimiert wahrgenommene KaufunsicherheitSteigert Conversion um bis zu 33%Stärker bei höherpreisigen Produkten
Social ProofOrientierung an Bewertungen andererBeschleunigt Kaufentscheidung um 25%Gleichmäßig über alle Kategorien
Halo-EffektTransfer positiver ReputationVerbessert Markenwahrnehmung um 35%Besonders wertvoll für neue Shops

Reduktion von Kaufunsicherheit und wahrgenommenem Risiko

Kaufunsicherheit stellt eines der größten Hindernisse im Online-Handel dar. Kunden fragen sich: Ist der Shop seriös? Entspricht das Produkt der Beschreibung? Sind meine Zahlungsdaten sicher? Gütesiegel beantworten diese Fragen visuell und sofort.

Die Risikoreduktion funktioniert auf mehreren Ebenen. Erstens signalisiert ein Siegel, dass der Shop gewisse Standards erfüllt. Zweitens vermittelt es, dass eine Kontrollinstanz existiert. Drittens deutet es auf Rechtskonformität und Verbraucherschutz hin.

Experimentelle Untersuchungen zeigen beeindruckende Zahlen. Ein Onlineshop mit Gütesiegel kann die Anzahl der Einkäufe um bis zu einem Drittel erhöhen. Je vertrauenswürdiger der Anbieter des Zertifikates, desto größer der Effekt.

Bei digitalen Produkten wirkt ein Gütesiegel sogar stärker als bei physischen Waren. Der Grund: Digitale Produkte können vor dem Kauf noch schwerer beurteilt werden. Die Unsicherheit ist hier besonders hoch, und entsprechend größer ist das Bedürfnis nach Sicherheitssignalen.

Der Preis spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Kaufpsychologie. Je höher der zu zahlende Betrag, desto wichtiger wird die Sicherheit. Bei teuren Produkten steigt das wahrgenommene Risiko überproportional. Hier entfalten Gütesiegel ihre stärkste Wirkung auf die Kaufentscheidung.

Das Prinzip des Social Proof bei Qualitätssiegeln

Menschen orientieren sich instinktiv am Verhalten anderer. Dieses Phänomen nennt man Social Proof – ein fundamentales Konzept der Kaufpsychologie. Wenn viele andere einem Shop vertrauen, fällt es uns leichter, ebenfalls zu vertrauen.

Gütesiegel nutzen dieses Prinzip auf clevere Weise. Sie signalisieren: Dieser Shop wurde geprüft und für gut befunden. Andere Instanzen haben bereits ihre Zustimmung gegeben. Diese soziale Bestätigung reduziert die individuelle Entscheidungslast erheblich.

Der Social Proof wirkt besonders stark bei bewertungsbasierten Siegeln. Wenn ein Zertifikat auf tausenden positiven Kundenbewertungen basiert, entsteht ein doppelter Effekt. Erstens die Masse der Zustimmung, zweitens die offizielle Anerkennung durch die Prüforganisation.

Wie Siegel Autorität und Glaubwürdigkeit vermitteln

Autorität entsteht durch Kompetenz und Anerkennung. Gütesiegel übertragen die Autorität der Prüforganisation auf den zertifizierten Shop. Dieser Mechanismus funktioniert automatisch und unbewusst beim Betrachter.

Die Glaubwürdigkeit eines Siegels hängt direkt von der Reputation der vergebenden Institution ab. Ein TÜV-Siegel vermittelt sofort Autorität, weil die Marke TÜV seit Jahrzehnten für strenge Prüfungen steht. Diese etablierte Glaubwürdigkeit wird zum Kapital des zertifizierten Shops.

Kleine oder unbekannte Online-Shops profitieren besonders stark von diesem Autoritätstransfer. Sie können die jahrelange Reputation einer Prüforganisation für sich nutzen. Das Siegel wird zum Vertrauensanker in einem sonst unbekannten digitalen Umfeld.

Der Halo-Effekt von bekannten Prüforganisationen

Der Halo-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen: Eine positive Eigenschaft strahlt auf andere Bereiche aus. Bei Gütesiegeln bedeutet dies: Die positive Reputation der Prüforganisation überträgt sich automatisch auf den Shop.

Wenn Kunden das Logo von Stiftung Warentest oder TÜV sehen, aktiviert dies positive Assoziationen. Begriffe wie Qualität, Zuverlässigkeit und Gründlichkeit entstehen im Kopf. Diese Assoziationen werden unbewusst auch dem zertifizierten Produkt zugeschrieben.

Dieser Halo-Effekt verstärkt sich mit der Bekanntheit der Prüforganisation. Je mehr Menschen die Institution kennen und respektieren, desto stärker die Übertragungswirkung. Deshalb investieren erfolgreiche Online-Händler gezielt in Siegel von renommierten Organisationen.

Die Vertrauensbildung durch den Halo-Effekt geschieht in Sekundenbruchteilen. Kunden müssen nicht bewusst über die Bedeutung des Siegels nachdenken. Die positive Wirkung auf die Kaufentscheidung erfolgt intuitiv und beschleunigt den gesamten Kaufprozess messbar.

Relevante Gütesiegel und Zertifizierungen für den deutschen Markt

Im deutschen E-Commerce haben sich verschiedene Zertifizierungen etabliert, die Händlern helfen, Vertrauen aufzubauen und sich von Mitbewerbern abzuheben. Die Wahl des richtigen Siegels hängt von Ihrer Branche, Zielgruppe und den spezifischen Qualitätsmerkmalen ab, die Sie kommunizieren möchten. Ein fundiertes Verständnis der wichtigsten Optionen ermöglicht strategische Entscheidungen für Ihr Geschäft.

TÜV-Siegel und ihre Bedeutung für Verbraucher

TÜV-Siegel gehören zu den bekanntesten und vertrauenswürdigsten Zertifizierungen in Deutschland. TÜV SÜD steht dabei besonders für Sicherheit und technische Qualität. Deutsche Verbraucher verbinden diese Siegel mit strengen Prüfstandards und unabhängiger Kontrolle.

Der Zertifizierungsprozess bei TÜV SÜD besteht aus drei wesentlichen Schritten. Zunächst erfolgt ein gründliches Audit vor Ort, bei dem Geschäftsprozesse und Sicherheitsmaßnahmen geprüft werden. Anschließend führen Online-Experten eine detaillierte Bewertung durch.

Der dritte Schritt umfasst einen umfassenden Online-Servercheck, der technische Sicherheitsaspekte validiert. Die TÜV-Siegel müssen alle zwei Jahre erneuert werden, was kontinuierliche Qualitätsstandards gewährleistet. Die Kosten richten sich individuell nach Shopgröße und Prüfaufwand.

Stiftung Warentest und Öko-Test: Die vertrauenswürdigsten Testinstitute

Stiftung Warentest genießt in Deutschland das höchste Vertrauen unter allen Testinstituten. Verbraucher schätzen die unabhängigen und wissenschaftlich fundierten Prüfungen. Für Online-Händler bietet die Organisation spezielle Zertifizierungsmöglichkeiten an.

Das Siegel von Stiftung Warentest können Shop-Betreiber bereits ab 9,90 Euro monatlich erwerben. Die Prüfung erfolgt durch spezialisierte Anwälte, die rechtliche und qualitative Aspekte bewerten. Eine Besonderheit ist die unbegrenzte Gültigkeit bei monatlicher Kündigungsmöglichkeit.

Öko-Test hat sich als zweites führendes Testinstitut etabliert, mit besonderem Fokus auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Beide Institute ergänzen sich ideal und sprechen unterschiedliche Käufersegmente an. Ihre Testsiegel erhöhen nachweislich die Glaubwürdigkeit von Produkten und Shops.

Testsiegel für Amazon Seller und ihre wachsende Relevanz

Die Bedeutung von Qualitätszertifikaten für Amazon-Händler wächst kontinuierlich. Mit der zunehmenden Konkurrenz auf der Plattform suchen Verkäufer nach Differenzierungsmöglichkeiten. Testsiegel für Amazon Seller  bieten hier einen messbaren Wettbewerbsvorteil.

Amazon dominiert den deutschen Online-Handel mit einem Marktanteil von über 50 Prozent. Zertifizierungen helfen Händlern, sich in dieser überfüllten Umgebung abzuheben. Die richtige Amazon-Zertifizierung kann Conversion-Raten signifikant steigern.

Besonderheiten von Testsiegeln auf Amazon-Produktseiten

Testsiegel auf Amazon unterliegen spezifischen Darstellungsrichtlinien. Sie müssen entweder in Produktbilder integriert oder in der Beschreibung klar gekennzeichnet werden. Amazon erlaubt nur verifizierbare Zertifikate von anerkannten Prüfinstituten.

Die visuelle Platzierung erfordert strategisches Vorgehen. Siegel sollten gut sichtbar sein, ohne die Produktdarstellung zu dominieren. Viele erfolgreiche Seller platzieren sie im zweiten oder dritten Produktbild.

Anerkannte Testinstitute für Amazon-Händler im deutschsprachigen Raum

Mehrere Institutionen haben sich auf die Zertifizierung von Amazon-Sellern spezialisiert. Neben etablierten Anbietern wie TÜV und Trusted Shops entstehen neue Anbieter. Diese fokussieren sich speziell auf die Anforderungen von Marketplace-Händlern.

Trusted Shops ist eines der bekanntesten Gütesiegel für Online-Shops. Die Kosten betragen 60,00 Euro pro Monat bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Kunden erhalten damit eine Geld-zurück-Garantie, was Kaufbarrieren deutlich reduziert.

Integration von Testsiegeln in Amazon-Listings

Die technische Integration erfordert sorgfältige Planung. Siegel müssen in der richtigen Auflösung und Größe hochgeladen werden. Amazon empfiehlt eine Mindestgröße von 1000 x 1000 Pixeln für alle Produktbilder.

In der Produktbeschreibung sollten Sie die Bedeutung des Siegels kurz erklären. Verlinken Sie nach Möglichkeit auf die Zertifizierungsseite, um Glaubwürdigkeit zu verstärken. Nutzen Sie auch die A+ Content-Funktion für eine professionelle Präsentation.

GütesiegelMonatliche KostenGültigkeitBesondere Vorteile
TÜV SÜDIndividuell nach Shopgröße2 Jahre (Erneuerung erforderlich)Höchste Vertrauenswürdigkeit, dreistufiger Prüfprozess
Stiftung WarentestAb 9,90 EuroUnbegrenzt (monatlich kündbar)Juristisch geprüft, größte Bekanntheit
Trusted Shops60,00 Euro12 MonateGeld-zurück-Garantie für Kunden
Öko-TestProduktabhängigNach TestergebnisFokus auf Gesundheit und Umwelt

Branchenspezifische Siegel: Bio, Fair Trade und Nachhaltigkeit

Branchenspezifische Zertifikate gewinnen zunehmend an Bedeutung. Verbraucher achten verstärkt auf ethische und ökologische Aspekte beim Einkauf. Diese Entwicklung eröffnet neue Chancen für verantwortungsbewusste Händler.

Das EU-Bio-Siegel ist das bekannteste Öko-Zertifikat in Deutschland. Für höhere Ansprüche existieren Bioland und Demeter als strengere Alternativen. Bio-Siegel sind besonders im Lebensmittel- und Kosmetikbereich unverzichtbar geworden.

Fair Trade-Zertifikate signalisieren faire Handelsbedingungen und gerechte Bezahlung. Sie sind besonders bei Kaffee, Schokolade und Textilien relevant. Studien zeigen, dass 70 Prozent der deutschen Verbraucher Fair Trade positiv bewerten.

Nachhaltigkeitssiegel wie „Klimaneutrales Unternehmen“ oder Zertifizierungen nach DIQP adressieren Umweltbewusstsein. Diese Siegel dokumentieren messbare Anstrengungen im Klimaschutz. Sie sprechen eine wachsende Zielgruppe umweltbewusster Käufer an, die bereit sind, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen.

So wählen Sie die richtigen Gütesiegel für Ihr Unternehmen aus

Nicht jedes Gütesiegel passt zu jedem Online-Shop – die richtige Auswahl entscheidet über den Erfolg. Eine durchdachte Zertifizierungsstrategie berücksichtigt sowohl die Bedürfnisse Ihrer Kunden als auch die wirtschaftliche Realität Ihres Unternehmens. Weniger ist dabei oft mehr.

Zu viele Siegel auf einer Website können sogar kontraproduktiv wirken. Verbraucher empfinden eine übermäßige Anzahl an Zertifikaten als unglaubwürdig. Experten empfehlen, sich auf 2 bis 4 wirklich relevante Gütesiegel zu konzentrieren.

Kriterien für die strategische Siegelauswahl

Die Siegelauswahl sollte niemals zufällig erfolgen. Eine fundierte Zielgruppenanalyse bildet die Grundlage für jede Entscheidung. Nur wenn Ihre Kunden ein Siegel kennen und ihm vertrauen, entfaltet es seine volle Wirkung.

Bekanntheit und Vertrauen der Zielgruppe

TÜV-Siegel und Trusted Shops genießen in Deutschland eine außergewöhnlich hohe Bekanntheit. Diese Zertifikate erkennen die meisten Online-Käufer sofort. Spezialisierte Branchensiegel hingegen sind oft nur in ihrer Nische bekannt.

Untersuchen Sie, welche Siegel Ihre Zielgruppe tatsächlich schätzt. Eine Umfrage unter Bestandskunden kann wertvolle Einblicke liefern. Regionale Unterschiede spielen ebenfalls eine Rolle.

Ein Bio-Siegel ist für Lebensmittelhändler unverzichtbar, für Elektronikhändler jedoch völlig irrelevant. Die Produktkategorie bestimmt maßgeblich, welche Zertifizierungen Sinn ergeben. Fair-Trade-Siegel passen zu Textilhändlern und Kaffeeanbietern.

Prüfen Sie, welche Standards in Ihrer Branche als Qualitätsmerkmal gelten. Ein Händler für Kinderspielzeug sollte auf Sicherheitszertifikate setzen. Online-Shops für technische Geräte profitieren von CE-Kennzeichnungen und Prüfsiegeln.

Analysieren Sie auch Ihre Wettbewerber. Welche Siegel nutzen erfolgreiche Händler in Ihrer Produktkategorie? Diese Marktbeobachtung hilft bei der strategischen Positionierung.

Der Weg zur Zertifizierung: Aufwand und Anforderungen

Der Zertifizierungsaufwand variiert erheblich zwischen verschiedenen Anbietern. Einfache Online-Shop-Zertifizierungen wie ONTRUST oder SICHER-SHOPPEN.INFO erfordern oft nur wenige Tage. Die Prüfung erfolgt weitgehend digital.

Umfassende TÜV-Zertifizierungen können mehrere Monate in Anspruch nehmen. Diese beinhalten ausführliche Dokumentenprüfungen und teilweise Vor-Ort-Audits. Sie müssen Betriebsabläufe transparent darlegen.

Folgende Schritte sind typischerweise erforderlich:

  • Antragstellung mit grundlegenden Unternehmensinformationen
  • Einreichung relevanter Dokumente (Impressum, AGB, Datenschutzerklärung)
  • Prüfung Ihrer Website auf technische und rechtliche Standards
  • Gegebenenfalls Nachbesserungen und erneute Prüfung
  • Siegelvergabe und Integration in Ihren Shop

Planen Sie ausreichend Zeit für die Vorbereitung ein. Viele Unternehmen unterschätzen den administrativen Aufwand. Eine lückenlose Dokumentation beschleunigt den Prozess erheblich.

Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Gütesiegel

Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse ist für jede Investitionsentscheidung unerlässlich. Die monatlichen Kosten für Gütesiegel variieren stark. Günstige Optionen starten bereits ab unter 4 Euro monatlich.

Die folgende Tabelle zeigt aktuelle Preisspannen verschiedener Anbieter:

AnbieterMonatliche KostenBekanntheitsgradZertifizierungsdauer
ONTRUSTab 3,90€Mittel3-5 Tage
SICHER-SHOPPEN.INFOab 7,99€Mittel5-7 Tage
Händlerbundab 8,90€Hoch1-2 Wochen
Trusted Shopsab 60,00€Sehr hoch2-3 Wochen
EHIca. 69,00€Hoch4-6 Wochen
eKomiab 99,00€Hoch1-2 Wochen

Diese Investitionen amortisieren sich in der Regel schnell. Studien zeigen, dass vertrauenswürdige Gütesiegel die Kaufwahrscheinlichkeit um bis zu 33 Prozent steigern können. Bei einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 100 Euro und 1.000 monatlichen Besuchern bedeutet dies erhebliche Mehrumsätze.

Berechnen Sie Ihre individuelle Kosten-Nutzen-Relation. Ein Shop mit hohem Traffic und großem Warenkorbwert rechtfertigt auch teurere Premium-Siegel. Kleinere Shops starten besser mit kosteneffizienteren Lösungen.

Berücksichtigen Sie auch langfristige Effekte. Gütesiegel reduzieren nicht nur die Abbruchrate im Checkout. Sie senken auch die Retourenquote, da Kunden besser informierte Kaufentscheidungen treffen.

Messbare Vorteile von Gütesiegeln für Ihr Geschäft

Gütesiegel wirken sich direkt auf die wichtigsten Erfolgskennzahlen Ihres Online-Geschäfts aus. Die Investition in Qualitätszertifikate zahlt sich durch konkrete, messbare Verbesserungen in verschiedenen Bereichen aus. Unternehmen können den ROI ihrer Siegelstrategie präzise nachvollziehen und optimieren.

Die folgenden Abschnitte zeigen, welche spezifischen Vorteile Sie erwarten können. Wissenschaftliche Studien und Marktdaten belegen diese Effekte eindeutig.

Signifikante Steigerung der Conversion-Rate

Experimentelle Untersuchungen haben ergeben, dass Gütesiegel die Anzahl der Einkäufe um bis zu einem Drittel erhöhen können. Dies bedeutet konkret: Von 100 Shop-Besuchern schließen deutlich mehr einen Kauf ab, wenn vertrauenswürdige Siegel präsent sind. Die Conversion-Rate steigt messbar an.

Der Effekt ist besonders stark bei bestimmten Produktkategorien. Höherwertige Artikel, digitale Güter und komplexe Dienstleistungen profitieren überproportional. Kunden benötigen bei größeren Investitionen mehr Sicherheit vor dem Kaufabschluss.

Die Platzierung der Siegel spielt eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit. Durchgängige und auffällige Darstellung auf allen relevanten Seiten maximiert den Effekt. Homepage, Produktseiten und Checkout-Bereich sollten Siegel strategisch integrieren.

Neue und unbekannte Online-Shops profitieren besonders stark von dieser Wirkung. Während etablierte Marken auf ihre Reputation zurückgreifen können, bieten Siegel kleineren Händlern einen schnellen Wettbewerbsvorteil. Das Vertrauen wird sofort durch unabhängige Zertifizierung aufgebaut.

Gütesiegel führen zu mehr Kaufabschlüssen und zu weniger Kaufabbrüchen. Das Vertrauen der Kunden gegenüber einem Online-Shop spielt bei der Kaufentscheidung eine erhebliche Rolle.

Reduzierung der Retourenquote durch klare Qualitätserwartungen

Gütesiegel setzen klare Qualitätserwartungen, die bei Erfüllung zu weniger Enttäuschungen führen. Kunden, die aufgrund von Siegeln kaufen, haben realistischere Vorstellungen vom Produkt. Die Retourenquote sinkt dadurch messbar.

Dieser Effekt reduziert nicht nur die Kosten für Retouren-Handling. Er verbessert auch die Gesamtrentabilität und Ressourcenplanung deutlich. Weniger Rücksendungen bedeuten geringere Logistikkosten und weniger Warenverlust.

Die finanzielle Auswirkung ist erheblich. Jede vermiedene Retoure spart durchschnittlich zwischen 10 und 20 Euro an direkten Kosten. Bei tausenden Bestellungen summieren sich diese Einsparungen zu beträchtlichen Beträgen.

Zufriedene Kunden, die das erwartete Qualitätsniveau erhalten, geben seltener negative Bewertungen ab. Die Retourenquote korreliert direkt mit der Kundenzufriedenheit. Gütesiegel schaffen hier eine Win-Win-Situation für Händler und Käufer.

Langfristige Kundenbindung und erhöhte Markenloyalität

Die langfristigen Effekte von Gütesiegeln übertreffen oft die kurzfristigen Conversion-Vorteile. Kundenbindung und Markenloyalität entwickeln sich zu wertvollen Unternehmensassets. Der Customer Lifetime Value steigt deutlich an.

Käufer, die positive Erfahrungen in zertifizierten Shops machen, kehren mit höherer Wahrscheinlichkeit zurück. Sie entwickeln Vertrauen in die Marke und werden zu Stammkunden. Diese Loyalität ist schwer zu quantifizieren, aber immens wertvoll.

ErfolgskennzahlOhne GütesiegelMit GütesiegelVerbesserung
Wiederkaufrate18-22%28-35%+10-13%
Customer Lifetime Value250-300€380-450€+50%
Empfehlungsrate12-15%24-30%+100%
Durchschnittliche Bestellhäufigkeit2,1 pro Jahr3,4 pro Jahr+62%

Positive Auswirkungen auf Kundenbewertungen

Zufriedene Kunden in zertifizierten Shops hinterlassen häufiger positive Bewertungen. Diese Kundenbewertungen ziehen wiederum neue Käufer an – ein selbstverstärkender Kreislauf entsteht. Die durchschnittliche Bewertungsnote verbessert sich messbar.

Gütesiegel führen oft zu speziellen Bewertungssiegeln wie „Kundenempfehlung“. Diese basieren auf echten, verifizierten Kundenmeinungen. Die Kombination aus Qualitätssiegel und positiven Bewertungen verstärkt die Vertrauenswirkung erheblich.

Plattformen wie Trusted Shops integrieren Kundenbewertungen direkt in ihre Siegel. Dies schafft zusätzliche Transparenz und Authentizität. Neue Besucher sehen sofort die Erfahrungen anderer Käufer.

Wettbewerbsvorteile gegenüber nicht-zertifizierten Anbietern

In einem überfüllten Markt differenzieren Gütesiegel erfolgreiche Händler von unseriösen Anbietern. Die Zertifizierung signalisiert Professionalität und Zuverlässigkeit. Dieser Wettbewerbsvorteil ist besonders in preissensitiven Segmenten entscheidend.

Kleine und unbekannte Shops können trotz fehlender Markenbekanntheit neue Kunden gewinnen. Gütesiegel helfen bei der Gewinnung von Neukunden sowie bei der Bindung bereits bestehender Kunden. Die Eintrittsbarriere in den Markt sinkt deutlich.

Käufer vergleichen zunehmend nicht nur Preise, sondern auch Vertrauenssignale. Bei ähnlichen Angeboten entscheiden sie sich bevorzugt für zertifizierte Shops. Kundenbewertungen und Conversion-Rate zeigen diesen Trend eindeutig.

Die Bereitschaft, einen kleinen Preisaufschlag zu zahlen, steigt bei zertifizierten Anbietern. Kunden bewerten Sicherheit und Qualität höher als minimale Preisunterschiede. Dieser Preisspielraum verbessert die Marge und stärkt die Wettbewerbsposition nachhaltig.

Fazit

Im modernen Online-Handel sind Gütesiegel kein optionales Extra mehr. Sie stellen eine strategische Notwendigkeit für jeden Händler dar, der langfristigen E-Commerce-Erfolg anstrebt. Die Zertifizierung durch anerkannte Prüfinstitute schafft jene Vertrauensbasis, die in der digitalen Verkaufsumgebung fehlt.

Für kleinere und weniger bekannte Shops wirken Produktsiegel als entscheidendes Trustelement. Sie signalisieren Sicherheit und Zuverlässigkeit in einem Markt, wo Kunden keine physische Produktprüfung durchführen können. Die messbare Steigerung der Conversion-Rate um bis zu 33 Prozent belegt eindrucksvoll die Wirksamkeit dieser Vertrauenssignale.

Der Vertrauensaufbau durch Gütesiegel führt direkt zu reduzierten Retourenquoten und gestärkter Kundenbindung. Händler sollten strategisch zwei bis vier relevante Siegel auswählen, die bei ihrer Zielgruppe bekannt sind. TÜV, Trusted Shops und Stiftung Warentest genießen im deutschen Markt besonders hohes Ansehen.

Die Investition in die richtige Zertifizierung amortisiert sich schnell durch verbesserte Geschäftsergebnisse. Wer jetzt in eine durchdachte Siegelstrategie investiert, positioniert sich als vertrauenswürdiger Partner und sichert sich Wettbewerbsvorteile in einem zunehmend kritischen Marktumfeld.

FAQ

Was sind Gütesiegel und warum sind sie im E-Commerce so wichtig?

Gütesiegel sind Garantieausweise, die von unabhängigen Zertifizierungsstellen vergeben werden und bestimmte Qualitäts- oder Sicherheitsstandards bestätigen. Im E-Commerce sind sie unverzichtbar, weil Online-Käufer Produkte nicht physisch prüfen können und persönliche Daten preisgeben müssen. Gütesiegel fungieren als Vertrauensanker, reduzieren Kaufunsicherheit erheblich und können die Kaufwahrscheinlichkeit um bis zu 33% steigern. Über 60% der deutschen Online-Händler setzen bereits auf Zertifizierungen, und 70% der Verbraucher kennen die Bedeutung von Qualitätssiegeln und vertrauen ihnen.

Welche Gütesiegel sind für den deutschen Markt am relevantesten?

Für den deutschen Markt sind TÜV-Siegel (TÜV SÜD, TÜV Süd) besonders vertrauenswürdig und bekannt. Stiftung Warentest und Öko-Test gelten als die angesehensten Testinstitute. Weitere wichtige Siegel sind Trusted Shops (60,00€/Monat), EHI (ca. 69,00€/Monat), Händlerbund (ab 8,90€/Monat) und ONTRUST (ab 3,90€/Monat). Für Amazon-Händler gewinnen spezielle Testsiegel für Amazon Seller zunehmend an Bedeutung. Branchenspezifisch sind Bio-Zertifikate (EU-Bio-Siegel, Bioland, Demeter), Fair-Trade-Siegel und Nachhaltigkeitszertifizierungen wichtig.

Wie viel kosten Gütesiegel und lohnt sich die Investition?

Die Kosten variieren stark: ONTRUST ab 3,90€/Monat, SICHER-SHOPPEN.INFO ab 7,99€/Monat, Händlerbund ab 8,90€/Monat, Stiftung Warentest ab 9,90€/Monat, Trusted Shops 60,00€/Monat, EHI ca. 69,00€/Monat, Ekomi ab 99,00€/Monat. TÜV-Siegel richten sich individuell nach Shopgröße. Die Investition lohnt sich fast immer: Studien zeigen Conversion-Rate-Steigerungen von bis zu 33%, reduzierte Retourenquoten und verbesserte Kundenbindung. Bei höheren Warenkorbwerten amortisiert sich die Investition schnell und mehrfach.

Wie funktioniert der Zertifizierungsprozess für Gütesiegel?

Der typische Zertifizierungsprozess umfasst mehrere Schritte: Antragstellung, Dokumentenprüfung, gegebenenfalls Vor-Ort-Audits, Bewertung anhand definierter Kriterien und finale Siegelvergabe. Die Dauer variiert von wenigen Tagen (bei einfachen Prüfungen wie SICHER-SHOPPEN.INFO oder ONTRUST) bis zu mehreren Monaten (bei umfassenden Zertifizierungen wie TÜV). TÜV-Siegel beispielsweise durchlaufen einen dreistufigen Prozess (Vor-Ort-Audit, Online-Experten-Bewertung, Servercheck) und müssen alle zwei Jahre erneuert werden. Die Gültigkeitsdauer variiert zwischen jährlicher Erneuerung und bis zu drei Jahren.

Warum erhöhen Gütesiegel die Conversion-Rate?

Gütesiegel erhöhen die Conversion-Rate durch mehrere psychologische Mechanismen: Sie schaffen Vertrauen durch unabhängige Validierung von Drittorganisationen, reduzieren das wahrgenommene Kaufrisiko erheblich und nutzen das Social-Proof-Prinzip – Menschen orientieren sich daran, was andere für vertrauenswürdig halten. Besonders wirksam ist der Halo-Effekt bekannter Prüforganisationen wie TÜV oder Stiftung Warentest, deren positive Reputation sich automatisch auf den zertifizierten Shop überträgt. Der Effekt ist besonders stark bei höherwertigen Produkten, digitalen Gütern und bei unbekannten Shops ohne etablierte Markenreputation.

Welche Gütesiegel sind für Amazon Seller besonders wichtig?

Für Amazon Seller gewinnen Testsiegel zunehmend an Bedeutung, da sie in Produktbildern oder Beschreibungen integriert werden können und Amazons spezifischen Richtlinien unterliegen. Anerkannte Testinstitute für Amazon-Händler im deutschsprachigen Raum umfassen etablierte Organisationen wie Stiftung Warentest, TÜV sowie spezialisierte Anbieter, die sich auf Amazon-Seller-Zertifizierungen konzentrieren. Die Integration erfolgt durch Einbindung in Produktbilder, erweiterte Produktbeschreibungen (A+ Content) und Brand Store-Seiten. Wichtig ist die Beachtung von Amazons Anforderungen an Bildqualität und die Einhaltung der Richtlinien zur Darstellung von Testsiegeln.

Wie viele Gütesiegel sollte ein Online-Shop haben?

Experten empfehlen eine Fokussierung auf 2-4 wirklich relevante Zertifizierungen. Zu viele Siegel können kontraproduktiv wirken und Misstrauen erzeugen, da sie künstlich oder übertrieben erscheinen. Die Auswahl sollte strategisch erfolgen: Siegel müssen bei der spezifischen Zielgruppe bekannt und vertraut sein sowie zur Produktkategorie passen. Bio-Siegel sind beispielsweise für Lebensmittelhändler essentiell, für Elektronikhändler jedoch irrelevant. Die durchgängige und auffällige Darstellung auf allen relevanten Seiten (Homepage, Produktseiten, Checkout) maximiert die Wirkung der ausgewählten Siegel.

Was ist der Unterschied zwischen Produktsiegeln, Qualitätszertifikaten und Shopzertifizierungen?

Produktsiegel zertifizieren einzelne Produkte oder Produktgruppen hinsichtlich Qualität, Sicherheit oder Nachhaltigkeit (z.B. Bio-Siegel, Öko-Test-Bewertungen). Qualitätszertifikate bescheinigen bestimmte Prozess- oder Managementstandards eines Unternehmens (wie ISO-Normen) und betreffen die gesamte Organisation. Shopzertifizierungen bewerten die Vertrauenswürdigkeit, Rechtssicherheit und Servicequalität des gesamten Online-Shops (z.B. Trusted Shops, TÜV-Siegel für Online-Shops). Diese Unterscheidung ist wichtig, damit Händler die richtigen Zertifizierungen für ihre spezifischen Bedürfnisse auswählen können – oft ist eine Kombination aus verschiedenen Siegeltypen am wirkungsvollsten.

Welche langfristigen Vorteile bieten Gütesiegel über die Conversion-Rate hinaus?

Neben der Conversion-Rate-Steigerung bieten Gütesiegel mehrere langfristige Vorteile: Reduzierte Retourenquoten, da klare Qualitätserwartungen gesetzt werden und Kunden realistischere Erwartungen haben. Zufriedene Kunden hinterlassen positivere Bewertungen, was einen selbstverstärkenden Kreislauf schafft und neue Kunden anzieht. Die Kundenbindung steigt erheblich, da Käufer bei positiven Erfahrungen wiederkommen und zu loyalen Stammkunden werden, was den Customer Lifetime Value deutlich erhöht. Gütesiegel schaffen Wettbewerbsvorteile gegenüber nicht-zertifizierten Anbietern und helfen besonders kleinen und unbekannten Shops, trotz fehlender Markenbekanntheit durch vertrauenswürdige Siegel Neukunden zu gewinnen.

Warum sind Online-Käufer skeptischer als Offline-Käufer?

Online-Käufer sind aus mehreren psychologischen Gründen skeptischer: Sie können Produkte weder anfassen noch testen, bevor sie kaufen, was eine erhebliche Unsicherheit schafft – ein fundamentaler Unterschied zum stationären Handel. Sie müssen sensible persönliche Daten und Zahlungsinformationen preisgeben, oft ohne den Verkäufer persönlich zu kennen. Hinzu kommen Risiken von Betrug, gefälschten Produkten oder nicht eingehaltenen Lieferversprechen. Die Anonymität des Internets verstärkt diese Bedenken zusätzlich. Fehlendes Vertrauen führt direkt zu Kaufabbrüchen, niedrigeren Conversion-Raten und entgangenen Umsätzen, weshalb Vertrauensbildung im digitalen Handel ein messbarer und unverzichtbarer Erfolgsfaktor ist.

3 Antworten

  1. Ich finde es sehr interessant, wie wichtig Gütesiegel heutzutage sind. Sie geben einem ein gewisses Vertrauen beim Online-Einkaufen. Wer hat schon negative Erfahrungen gemacht? Mich würde interessieren, welche Siegel am meisten Vertrauen schaffen.

    1. Ich stimme dir zu, Nikolaus! Gerade bei teuren Produkten schaue ich immer nach Gütesiegeln. Was denkt ihr über das TÜV-Siegel? Ist das wirklich so vertrauenswürdig?

      1. Ich finde es nicht gut recherchiert.. Das TÜV S@fer Shopping Siegel für Online-Shops existiert seit 2021 nicht mehr. Ebenfalls ist es fahrlässig zu behaupten, dass es Trusted Shops ab 60 EUR gibt. Hier fängt es bei 119 EUR im Monat an.

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