Bremen (VBR). Die Bedeutung der Osteopathie in Deutschland wächst rasant: Laut einer aktuellen Erhebung vertrauen mittlerweile rund 19 Millionen Deutsche auf die heilende Kraft dieser ganzheitlichen Medizinform, bei der Diagnostik und Behandlung ausschließlich mit den Händen durchgeführt werden. Diese Zahl zeigt eine beeindruckende Entwicklung: Noch im Jahr 2018 waren es lediglich 11,5 Millionen Bürger, die osteopathische Behandlungen in Anspruch nahmen.
Osteopathie ist nicht nur Therapie, sondern auch Prävention und Rehabilitation – sie behandelt Menschen in ihrer Gesamtheit und geht tiefgründig den Ursachen von Beschwerden auf den Grund. In Deutschland gibt es derzeit über 10.000 Osteopathinnen und Osteopathen, die auf international anerkanntem Niveau praktizieren. Doch diese hohe Qualität ist in Gefahr.
“Immer mehr Schmalspur-Anbieter drängen auf den bislang unregulierten Ausbildungsmarkt und locken potenzielle Schüler mit Kurzzeit-Angeboten, die nicht den erforderlichen Standards entsprechen”, warnt der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD). Diese Angebote mögen auf den ersten Blick verlockend erscheinen, doch wer sich darauf verlässt, verspielt wertvolle Zeit und Geld. Patienten müssen künftig damit rechnen, nicht mehr die gewohnte Qualität vorzufinden, während unzureichend ausgebildete Osteopathen Schwierigkeiten haben werden, im freien Markt zu bestehen.
Die Ursache für diese Misere liegt klar auf der Hand: Es fehlt eine berufsgesetzliche Regelung für die Ausbildung und Ausübung der Osteopathie. Bisher gibt es weder eine Registrierungspflicht noch eine Kammer für diesen Beruf. Der VOD mit seinen 6.400 Mitgliedern setzt sich deshalb vehement für eine gesetzliche Regelung ein. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass Osteopathen eine fundierte und umfassende Ausbildung erhalten und Patienten in guten Händen sind.
Eine solide osteopathische Ausbildung dauert mindestens vier bis fünf Jahre, inklusive einer klinischen Prüfung vor einer unabhängigen Kommission. Ein vollständiges Curriculum und qualifizierte Dozenten sind dabei unerlässlich. Doch genau hier setzen viele unseriöse Anbieter an: Sie bieten verkürzte Ausbildungen an, die nicht den hohen Anforderungen gerecht werden und so dem Nachwuchs und den Patienten gleichermaßen schaden.
Es mangelt nicht an Versprechungen, insbesondere im Internet. Doch die Wahl der richtigen Ausbildung muss vorsichtig und überlegt getroffen werden. “Ohne Fahrprüfung kein Führerschein – was auf deutschen Straßen gilt, sollte auch für die osteopathische Ausbildung Standard sein”, betont der VOD. Und tatsächlich: Einige Anbieter versuchen, den Mangel an Regulierung auszunutzen, indem sie gleichzeitig mit der Ausbildung auch eine Mitgliedschaft in selbst gegründeten Berufsverbänden anbieten. Diese sind häufig nichts weiter als Briefkastenfirmen ohne jede politische Relevanz oder Qualitätsstandards.
Deshalb lautet die Botschaft des VOD klar und deutlich: Augen auf bei der Wahl der Ausbildungsstätte! Weitere Informationen und qualitätsgesicherte Möglichkeiten zur Osteopathie-Ausbildung finden Interessierte auf Deutschlands größtem Osteopathie-Portal unter www.osteopathie.de.
Hinter dem steigenden Vertrauen in die Osteopathie steht nicht zuletzt der älteste und größte Berufsverband Deutschlands. Der Verband der Osteopathen Deutschland e.V., gegründet im Jahr 1994, setzt sich mit Nachdruck für Patientensicherheit und Verbraucherschutz ein. Mit seinem Engagement für eine qualitativ hochwertige Ausbildung und seinen Bemühungen um eine gesetzliche berufliche Anerkennung trägt der Verband maßgeblich zum Schutz und zur Aufklärung der Patienten bei.
Osteopathie ist eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit. Wer sie ernsthaft erlernen möchte, muss sich auf eine umfangreiche und sorgsame Ausbildung einlassen. Nur so bleibt garantiert: Bei einem Besuch eines Osteopathen sind Patienten “in besten Händen”.
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Der steigende Bedarf nach Regulation und Qualität in der Osteopathie
Die alarmierenden Tendenzen im Bereich der osteopathischen Ausbildung lassen sich teilweise auf global beobachtete Entwicklungen anderer medizinischer Berufe übertragen. Insbesondere zeigt der derzeit aufstrebende Markt für komplementärmedizinische Behandlungen Parallelen zu Herausforderungen, die bereits bei alternativen Therapieformen wie Homöopathie, Akupunktur oder Chiropraktik bestehen. Hier wie dort führte eine gestiegene Akzeptanz und Nachfrage nach alternativen Behandlungsmethoden oft zu einer Zunahme von Schnellkursen und Anbietern unterschiedlichster Qualifikation.
Vergleichbare internationale Situation und Regulierungsbemühungen
International betrachtet zeigt sich, dass Länder mit klar regulierten Osteopathiesystemen, wie etwa Großbritannien oder die USA, insgesamt besser aufgestellt sind, um Qualität und Patientensicherheit zu gewährleisten. In diesen Ländern ist der Begriff "Osteopath" gesetzlich geschützt, und nur Fachkräfte mit entsprechender Hochschulausbildung dürfen ihn führen. Erfahrungen aus solchen Ländern könnte Deutschland als Vorbild für eine Gesetzesinitiative dienen, um sowohl Ausbildungsstandards als auch Patientenvertrauen langfristig zu sichern.
Prognosen und Trends
Angesichts des zunehmenden Interesses an Präventivmaßnamen und ganzheitlichen Gesundheitsansätzen scheint der Bedarf an qualifizierten Osteopathen in Deutschland weiterhin zu wachsen. Eine Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert, dass der Anteil der Bevölkerung, der regelmäßige osteopathische Behandlungen in Anspruch nimmt, in den nächsten zehn Jahren über 25 Millionen ansteigen könnte. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Sicherung der Ausbildungsqualität und zur Etablierung eines eigenständigen Berufsbildes zu ergreifen.
Mögliche Entwicklungen und zukünftige Maßnahmen
Es besteht ein starkes Potenzial, dass Verbände wie der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD) in Kooperation mit politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftseinrichtungen weitere Fortschritte erzielen könnten. Konkrete Schritte könnten die Einführung nationaler Register, die Zertifizierung von Ausbildungsstätten sowie die Entwicklung länderübergreifender Standards umfassen. Ein langfristiges Ziel könnte die Integration von Osteopathie in universitäre Medizincurricula sein, um eine durchgängige akademische und klinische Ausbildung zu gewährleisten.
Außerdem ist es möglich, dass neue Technologien und digitale Lehrmethoden zukünftig eine bedeutendere Rolle in der osteopathischen Ausbildung spielen werden. Diese könnten genutzt werden, um standardisierte Lernmodule und interaktive Fallstudien anzubieten, die den tatsächlichen klinischen Anforderungen entsprechen.
Fazit
Der zunehmende Zulauf und die damit verbundenen Risiken verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden Regulierung des Osteopathie-Berufs in Deutschland. Nur durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die verbindliche Qualitätsstandards festlegen und deren Einhaltung überwachen, kann die Osteopathie im Sinne der Patientensicherheit und wirksamen Behandlung weiterentwickelt werden. Der VOD e.V. setzt sich intensiv dafür ein und bietet bereits jetzt Informationen und Ratschläge, um Interessierte und Patienten über seriöse Ausbildungsmöglichkeiten und qualitativ hochwertige Behandlungen zu informieren. Damit leistet der Verband einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und Zufriedenheit der Patienten sowie zur Zukunftssicherung der Profession.
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Schnell und billig? Achtung, Schmalspuranbieter! / VOD: Risiken für Patienten wachsen …
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8 Antworten
Ich finde es gut, dass der Verband der Osteopathen sich für bessere Regelungen einsetzt. So kann man sicher sein, dass man in guten Händen ist.
Es ist echt schlimm, dass manche Leute mit wenig Ausbildung als Osteopath arbeiten dürfen. Das sollte wirklich geändert werden.
Ja genau, das verstehe ich auch nicht. Man muss doch sicherstellen, dass die Leute Ahnung haben.
Da hast du recht. Ohne richtige Ausbildung sollte niemand als Osteopath arbeiten dürfen.
Man sollte wirklich darauf achten, wo man seine Ausbildung macht. Ich denke, eine lange Ausbildung ist besser als so ein kurzer Kurs.
Ich wusste gar nicht, dass es so viele Osteopathen in Deutschland gibt. Aber wenn die Ausbildung nicht geregelt ist, könnte das ja gefährlich sein.
Also ich finde, dass eine gute Ausbildung wichtig ist. Wenn man schon zum Osteopathen geht, dann will man ja auch, dass der weiß, was er tut.
Da stimme ich zu. Man muss echt aufpassen, zu wem man geht. Sonst bringt das ja nichts.