Bremen (VBR).
Am kommenden Montag, dem 10. März 2025, sind erhebliche Einschränkungen im Flugverkehr an nahezu allen deutschen Flughäfen zu erwarten. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Sowohl Angestellte, die unter den TVöD fallen, als auch die etwa 23.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister beteiligen sich an diesem Arbeitskampf.
Dieser massive Streikaufruf resultiert aus stagnierenden Tarifverhandlungen. „Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen“, erklärt Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Besonders betroffen sind die Flughäfen in Städte wie München, Stuttgart, Frankfurt/Main und viele mehr.
Ver.di untermauert seine Forderungen nach einer Lohnerhöhung von acht Prozent bzw. mindestens 350 Euro monatlich. Zusätzlich sollen höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten eingeführt und die Ausbildungsvergütungen um 200 Euro erhöht werden. Ziel ist auch die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Zeitsouveränität. Diese Maßnahmen sollen die Arbeitsbelastungen und die damit verbundene Verdichtung der Arbeit eindämmen.
Für Branchenexperten symbolisiert dieser Streik eine längst überfällige Reaktion auf die seit Jahren andauernde Drangsalierung durch die Unternehmen. Trotz eines zuletzt geschlossenen Branchentarifvertrags, der eine Anpassung an die öffentliche Tarifentwicklung vorsieht, bleibt die Unzufriedenheit groß.
„Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die dieser Streik für die Fluggäste mit sich bringt. Doch ohne den Druck durch Arbeitskampfmaßnahmen wird es keine Bewegung in den Verhandlungen geben“, so Behle weiter (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Obwohl der Streik frühzeitig angekündigt wurde, bleibt Fluggästen wenig Spielraum. Einige Flughäfen beginnen die Arbeitsniederlegungen bereits am Abend des 9. März, in anderen dauert der Streik bis in die Morgenstunden des 11. März. Für Pendler und Geschäftsreisende bedeutet dies Planungschaos, das ursprünglich vermieden werden sollte.
Die breite Unterstützung der Gewerkschaft ver.di zeigt, dass es beim Thema Arbeitsbedingungen dringend Konsequenzen braucht. Das Augenmerk richtet sich nun auf die Arbeitgeberseite, deren Reaktionsfähigkeit im Schatten schwelender sozialer Spannungen steht. Die Hoffnung liegt auf schnellen und konstruktiven Lösungen, um den Luftverkehr in Deutschland wieder reibungslos zu gestalten.
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Medien-Info: ver.di ruft Beschäftigte an den deutschen Flughäfen zum ganztägigen …
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Auswirkungen und Zukunftsperspektiven des Warnstreiks an deutschen Flughäfen
Der für den 10. März 2025 angekündigte ganztägige Warnstreik im Luftverkehrssektor ist das jüngste Beispiel eines anhaltenden Trends zu Arbeitskämpfen in der Dienstleistungsbranche. Die an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaften, insbesondere ver.di, sind motiviert, erhebliche Verbesserungen für die rund 23.000 Beschäftigten bei den Bodenverkehrsdienstleistern durchzusetzen. Diese Entwicklung spiegelt eine breitere Bewegung wider, die in den letzten Jahren in Reaktion auf stagnierende Löhne und zunehmende Arbeitsbelastung in verschiedenen Sektoren stattfindet.
Die Hauptforderungen von ver.di umfassen eine deutliche Lohnerhöhung von mindestens 350 Euro monatlich sowie zusätzliche freie Tage zur Entlastung der Arbeitnehmer. Diese Forderungen sind nicht nur Ausdruck der wirtschaftlichen Bedürfnisse der Beschäftigten, sondern auch ein Signal an die Arbeitgeber, dass die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen als unzulänglich wahrgenommen werden. Die Verknüpfung der Tarifentwicklung von privatwirtschaftlichen Unternehmen mit jener des öffentlichen Dienstes im vergangenen Jahr zeigt zudem, dass Gewerkschaften bestrebt sind, langfristig stabile und gerechte Arbeitsbedingungen durchzusetzen.
Im globalen Kontext der Luftfahrtindustrie stehen deutsche Flughäfen vor besonderen Herausforderungen. Während internationale Flugreisen wieder zunehmen, haben Pandemie-bedingte Einsparungen und Umstrukturierungen die Branche verändert. Viele Flughäfen sind nach wie vor mit Personalengpässen konfrontiert, was die Forderungen der Gewerkschaften verstärkt. Zudem könnte der Trend zu mehr Automatisierung und digitaler Transformation längerfristige Veränderungen für Beschäftigte bedeuten, wobei diese Entwicklungen möglicherweise die Vorteile von gewerkschaftlichen Garantien und sicheren Tarifverträgen relativieren.
Vergleichbare Konflikte gab es in den letzten Jahren auch in anderen Teilen Europas, wie beispielsweise in Frankreich und Spanien, wo Flughafenbeschäftigte ebenfalls höhere Löhne und bessere Bedingungen forderten. Solche Streiks sind oft erfolgreich darin, öffentliche Aufmerksamkeit auf die Anliegen der Arbeiter zu lenken und Druck auf die Arbeitgeber auszuüben.
In den kommenden Monaten bleibt zu beobachten, ob und wie die Arbeitgeberverbände, wie die VKA und ABL, reagieren werden. Ein erfolgreicher Abschluss könnte Vorbildcharakter für ähnliche Auseinandersetzungen in anderen Branchen haben und das Gleichgewicht zwischen ökonomischen Zwängen und den Rechten von Arbeitnehmern beeinflussen. Ungeachtet dessen wird die Fähigkeit der Gewerkschaften, ihre Mitglieder zu mobilisieren, entscheidend für die Dynamik der weiteren Verhandlungen sein.
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8 Antworten
… ich finde es gut, dass ver.di sich für uns einsetzt! Aber was passiert nach dem Streik? Gibt es Pläne für weitere Verhandlungen? Ich bin neugierig auf eure Meinungen dazu!
Die Notwendigkeit eines Warnstreiks ist wirklich besorgniserregend! Der Druck auf die Arbeitgeber muss größer werden. Was denkt ihr über die Ausbildungskosten? Sie sollten erhöht werden – schließlich investieren wir in unsere Zukunft!
… ja Kirsten! Ausbildungsvergütungen sind wichtig! Viele junge Leute gehen sonst gar nicht ins Berufsleben. Wo seht ihr denn das größte Problem bei den aktuellen Tarifverhandlungen?
… ich sehe das auch so! Es gibt einfach nicht genug Wertschätzung für Arbeit im öffentlichen Dienst. Wir müssen unbedingt mehr darüber diskutieren!
Die Situation an den Flughäfen zeigt deutlich, wie wichtig es ist, dass wir für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Ich finde die Forderungen nach mehr Zeit und besserer Bezahlung total gerechtfertigt. Glaubt ihr, dass der Streik auch etwas bewirken kann?
Hansjorg14, ich hoffe es sehr! Die Arbeitgeber müssen erkennen, dass die Beschäftigten mehr verdienen. Vielleicht sollten wir auch darüber sprechen, wie ähnliche Kämpfe in anderen Ländern abgelaufen sind.
Es ist wirklich traurig zu sehen, wie wenig die Arbeitgeber bereit sind, für die Menschen zu zahlen, die hart arbeiten. Ich finde es gut, dass die Gewerkschaft ver.di den Streik organisiert. Wer hat denn noch Erfahrungen mit solchen Warnstreiks gemacht?
Ich stimme dir zu, Hubertus23! Es ist wichtig, dass wir unsere Stimmen erheben. Die 8% Lohnerhöhung scheinen mir das Mindeste zu sein. Hat jemand von euch schon mal an einem Streik teilgenommen? Wie war das?