Wärmepumpen im Neubau: 70% Marktanteil & aktuelle Entwicklungen 2025

Laut dem BDEW-Trendbarometer vom 22. Oktober 2025 zeigt der Heizungsmarkt im Neubau, dass die Wärmewende in Deutschland in der Praxis bereits funktioniert. *Wärmepumpen und Fernwärme machen gemeinsam gut 70 Prozent der gewählten Heizsysteme in neuen Wohnungen aus*. Der Anteil fossiler Energieträger wie Gas sinkt hingegen kontinuierlich.
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Inhaltsübersicht

– Wärmepumpen heizen drei Viertel aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser.
– Fernwärme ist die zweithäufigste Heizart in neu gebauten Wohnungen.
– Zusammen machen Wärmepumpen und Fernwärme über 70 Prozent der Neubau-Heizungen aus.

Wärmewende im Neubau: Wärmepumpen und Fernwärme dominieren

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt in seiner aktuellen Pressemitteilung vom 22. Oktober 2025 eindrucksvolle Entwicklungen im Heizungsmarkt: „Der Heizungsmarkt im Neubau zeigt, dass die Wärmewende in Deutschland in der Praxis bereits funktioniert.“ Die Zahlen belegen einen klaren Trend zu klimafreundlichen Heizsystemen.

Bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern haben sich Wärmepumpen als Standard etabliert – „diese werden mittlerweile zu 69,4 Prozent mit Wärmepumpen beheizt.“ Parallel etabliert sich Fernwärme als zweithäufigste Beheizungsart bei neu gebauten Wohnungen.* Insgesamt verdrängen diese Technologien fossile Energieträger wie Gas, deren Anteil kontinuierlich sinkt.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont: „Die Wärmewende ist im Neubau längst Realität: Immer mehr Eigentümerinnen und Eigentümer entscheiden sich bewusst für klimafreundliche Heizsysteme. Das zeigt, dass Veränderung möglich ist.“ Gleichzeitig mahnt sie politische Unterstützung an: „Damit dieser positive Trend weiter an Fahrt gewinnt, braucht es jetzt angemessene, stabile und verlässliche Förderprogramme sowie klare politische Signale für Investitionen in moderne und effiziente Heiztechnik.“

Diese Entwicklung im Neubau sendet wichtige Signale für den Gebäudebestand, wo Gas und Heizöl noch dominieren. Die erfolgreiche Umsetzung klimafreundlicher Heizlösungen in Neubauten demonstriert, wie die Wärmewende schrittweise auf den gesamten Gebäudesektor übertragen werden kann.

Wärmepumpen im Aufwind: Vom Nischenprodukt zur Standardlösung

Die Entwicklung der Wärmepumpe in Deutschland zeigt eine beeindruckende Dynamik: Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Technologie von einer Nischenlösung zum dominierenden Heizsystem im Neubau entwickelt. Der Anteil von Wärmepumpen in neu gebauten Wohnhäusern stieg von 31,8 Prozent im Jahr 2014 auf 69,4 Prozent im Jahr 2024 – mehr als eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren.*

Anteil Wärmepumpen im Zeitvergleich

Die Marktentwicklung folgt einer klaren Chronologie: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 356.000 Wärmepumpen verkauft. Allerdings brach der Markt im Folgejahr ein – 2024 wurden nur noch 193.000 Wärmepumpen abgesetzt. Die Trendwende zeichnete sich im ersten Halbjahr 2025 ab: Mit rund 139.500 verkauften Einheiten übertrafen Wärmepumpen erstmals die Anzahl installierter Gasheizungen (132.500 Einheiten). Dieser Meilenstein unterstreicht den anhaltenden Technologiewandel.*

Vertrieb & Gebäudetypen: Wer setzt auf Wärmepumpen?

Die Verbreitung von Wärmepumpen variiert deutlich nach Gebäudetyp. Während Ein- und Zweifamilienhäuser mit 74,1 Prozent Wärmepumpenanteil im Neubau 2024 die Vorreiterrolle einnehmen, liegt der Anteil bei Mehrfamilienhäusern bei 45,9 Prozent. Diese Differenz spiegelt unterschiedliche technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen wider.*

Im Gesamtkontext des Neubaujahres 2024 mit etwa 76.100 neuen Wohngebäuden verteilen sich die Heizsysteme wie folgt:

  • 69,4 Prozent Wärmepumpen
  • 15,0 Prozent Gasheizungen
  • 8,5 Prozent Fernwärme

Diese Entwicklung markiert einen strukturellen Wandel in der deutschen Wärmeversorgung.*

Bestand vs. Neubau: Warum die Lücke bleibt

Die Erfolgsmeldungen aus dem Neubau täuschen über ein grundlegendes Problem hinweg: Während Neubauten zunehmend klimafreundlich geplant werden, bleibt der Gebäudebestand in Deutschland weiterhin stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Diese Diskrepanz zwischen Neubau und Bestand stellt die eigentliche Herausforderung für die Wärmewende dar.

Millionen von Hausbesitzern und Mietern leben weiterhin in Gebäuden, die mit veralteter Heiztechnik ausgestattet sind. Die Sanierungsrate bleibt hinter den Erfordernissen zurück, und die hohen Investitionskosten für Heizungstausch und Gebäudedämmung bremsen den Fortschritt.

Die regionalen Unterschiede verschärfen die Situation zusätzlich. In Ballungsräumen wie Berlin und Hamburg werden durchschnittlich etwa 31 Prozent der Wohnungen mit Fernwärme versorgt (Stand: 2025)*. Diese städtischen Gebiete profitieren von vorhandener Infrastruktur und können vergleichsweise einfach auf klimafreundlichere Wärmequellen umstellen. Ganz anders stellt sich die Situation im ländlichen Raum dar: Hier dominieren Einzelheizungen, oft auf Gasbasis, und der Anschluss an Fernwärmenetze ist wirtschaftlich kaum darstellbar.

Die unterschiedlichen Ausgangslagen führen zu einer gespaltenen Entwicklung: Während Stadtbewohner von der Fernwärme-Infrastruktur profitieren, stehen Eigentümer im ländlichen Raum vor der komplexen Aufgabe, ihre fossilen Heizungen gegen moderne Systeme wie Wärmepumpen auszutauschen. Diese regionalen Gefälle zeigen, dass pauschale Lösungen nicht ausreichen – die Wärmewende muss differenziert und an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.

Wärmepumpen-Markt: Zwischen Boom und Volatilität

Die aktuellen Entwicklungen im deutschen Wärmepumpenmarkt zeigen ein differenziertes Bild: Während sich die Technologie im Neubau bereits als Standard etabliert hat, verläuft der Austausch im Gebäudebestand deutlich langsamer. Die Absatzzahlen der letzten Jahre offenbaren eine bemerkenswerte Volatilität. Mit 356.000 verkauften Wärmepumpen im Jahr 2023 (Stand: 2023)* erreichte der Markt einen vorläufigen Höhepunkt, bevor die Zahlen im Folgejahr auf 193.000 Einheiten (Stand: 2024)* zurückgingen. Im ersten Halbjahr 2025 setzte sich dieser Trend mit rund 139.500 installierten Wärmepumpen fort – eine Zahl, die erstmals in direkter Konkurrenz zu den 132.500 verkauften Gasheizungen im gleichen Zeitraum steht (Stand: erstes Halbjahr 2025)*.

Kurzfristiger Markttrend

Die eigentliche Stärke der Wärmepumpe zeigt sich im Neubaumarkt. Hier stieg der Anteil innerhalb eines Jahrzehnts von 31,8 Prozent im Jahr 2014 auf beeindruckende 69,4 Prozent im Jahr 2024 (Stand: 2014 bzw. 2024)*. Diese Entwicklung unterstreicht, dass die Wärmewende im Neubau bereits praktisch umgesetzt wird, während der Bestandsmarkt weiterhin Herausforderungen birgt. Die aktuellen Absatzzwischenwerte für 2025 deuten auf eine Konsolidierungsphase hin, in der die Wärmepumpe jedoch ihre Position als gleichberechtigte Heiztechnologie gefestigt hat.

Mögliche Tabelle zur schnellen Übersicht

Zur besseren Visualisierung der markanten Entwicklung bietet sich folgende tabellarische Darstellung an:

Jahr Indikator Wert Quelle/Stand
2014 Anteil Wärmepumpen im Neubau 31,8 % Statistiken zur Gebäudebeheizung (Stand: 2014)*
2023 Wärmepumpen-Absatz 356.000 Marktanalyse Paul Tech (Stand: 2023)*
2024 Wärmepumpen-Absatz 193.000 Marktanalyse Paul Tech (Stand: 2024)*
2024 Anteil Wärmepumpen im Neubau 69,4 % SHK-Fachverband (Stand: 2024)*
H1 2025 Wärmepumpen-Absatz 139.500 IKZ-Branchenreport (Stand: erstes Halbjahr 2025)*
H1 2025 Gasheizungen-Absatz 132.500 IKZ-Branchenreport (Stand: erstes Halbjahr 2025)*

Diese kompakte Chronologie macht die dynamische Marktentwicklung auf einen Blick nachvollziehbar. Für eine vertiefende Analyse der zugrundeliegenden Marktmechanismen und zukünftigen Perspektiven bieten sich Interviews mit Verbandsvertretern oder unabhängigen Marktforschern an.

Die in diesem Beitrag dargestellten Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW).

Weiterführende Quellen:

12 Antworten

  1. Die Statistiken zeigen wirklich einen positiven Trend bei Wärmepumpen im Neubau! Doch was denken wir über fossile Brennstoffe in der Zukunft? Werden wir irgendwann ganz ohne sie auskommen können? Das wäre interessant zu diskutieren.

    1. Ich glaube nicht sofort, aber je mehr wir auf alternative Energien setzen desto besser wird es für unsere Umwelt sein!

    2. Das stimmt schon! Manchmal frage ich mich jedoch auch: Was passiert mit den vielen Menschen, deren Jobs in dieser Industrie hängen?

  2. Es ist schön zu sehen, dass immer mehr Menschen auf klimafreundliche Heizsysteme umsteigen! Aber ich hoffe wirklich, dass auch ältere Gebäude bald modernisiert werden können. Das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung!

  3. Ich finde den Trend zu Wärmepumpen klasse! Aber wie wird das in den nächsten Jahren weitergehen? Glaubt ihr, dass der Markt stabil bleibt oder wird es wieder Rückgänge geben? Das interessiert mich sehr.

    1. Das ist eine gute Frage! Ich hoffe auf Stabilität, aber ich denke auch an Schwankungen im Markt aufgrund von Rohstoffpreisen und Technik.

    2. Ich sehe das auch so! Vielleicht sollten wir mehr Informationen über alternative Energien bekommen, damit jeder eine bessere Entscheidung treffen kann.

  4. Die Zahlen sind wirklich beeindruckend! Aber ich mache mir Sorgen um die ländlichen Gebiete. Dort haben viele Menschen keine gute Möglichkeit für Fernwärme oder Wärmepumpen. Was kann man da tun?

    1. Das stimmt! In der Stadt ist das viel einfacher als auf dem Land. Vielleicht sollten Politiker mehr über Lösungen für diese Regionen nachdenken?

  5. Ich finde es super, dass Wärmepumpen jetzt so häufig genutzt werden. Aber was ist mit den alten Häusern? Gibt es auch Programme, um die Heizungen da umzurüsten? Ich glaube, das wäre wichtig!

    1. Ja, das mit den alten Häusern ist ein gutes Thema. Ich habe gehört, dass die meisten noch Gasheizungen nutzen. Wie kann man die Leute überzeugen, umzusteigen? Das wäre echt spannend zu wissen.

    2. Ich denke auch, dass es wichtig ist. Vielleicht sollte man mehr Aufklärung machen über die Vorteile von Wärmepumpen! Es gibt sicher viele, die nicht wissen, wie gut die sind.

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