Olympische Spiele, Kriegsgräberfürsorge und Sportgeschichte: Gefallene Athleten mahnen zum Frieden

Am 26. Juli 2024 eröffnen die Olympischen Spiele, und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. nutzt dieses Symbol des „friedlichen Wettkampfs der Völker“, um an rund 150 deutsche Athleten zu erinnern, die in Kriegen ihr Leben verloren. Zu den Schicksalen gehören die Kunstturner-Cousins Alfred und Gustav Felix Flatow, die 1896 Medaillen gewannen und später im Konzentrationslager Theresienstadt ums Leben kamen, ebenso wie Tennis-Olympiasiegerin Dorothea Köring und Ringer Werner Seelenbinder. Die Aktion mahnt, dass Sport und Politik oft tragisch verknüpft sind, und ruft dazu auf, sich für den Frieden einzusetzen, damit sich solche Verluste nie wiederholen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Olympische Spiele beginnen am 26. Juli 2024 als Symbol friedlichen Wettkampfs der Völker.
– Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ehrt rund 150 deutsche Olympioniken, die im Krieg starben.
– Schicksale wie Flatow-Brüder, Dorothea Köring, Werner Seelenbinder verdeutlichen Sport-Politik-Verflechtung.

Olympische Spiele 2024: Erinnerung an gefallene Athleten und die Botschaft des Friedens

Heute, am 26. Juli 2024, beginnen die lang ersehnten Olympischen Spiele – ein Ereignis, das trotz der aktuellen globalen Krisen und Konflikte als Symbol des „friedlichen Wettkampfs der Völker“ strahlen soll. Diese Zeremonie erinnert nicht nur an sportliche Höchstleistungen, sondern auch an die tragische Geschichte von Gewalt und Krieg, die viele deutsche Olympioniken das Leben kostete. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. gedenkt rund 150 deutscher Athleten , die durch Kriege oder deren Folgen ums Leben kamen.

Das Schicksal der Cousins Alfred und Gustav Felix Flatow zeigt eindrücklich, wie sehr Sport und Geschichte miteinander verflochten sind: Die beiden herausragenden Kunstturner waren bereits 1896 Olympiasieger, doch Alfred Flatow wurde 1936 aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Olympischen Komitee ausgeschlossen, und beide fanden später im Konzentrationslager Theresienstadt den Tod. Auch Dorothea Köring, Gewinnerin im Tennis bei den Spielen 1912, starb 1945 während eines verheerenden Bombenangriffs in Dresden.

Militärische Konflikte forderten weitere Opfer unter den Sportlern: Der Skifahrer Roman Wörndle, der 1936 in Garmisch-Partenkirchen antrat, fiel 1942 an der Ostfront. Politische Verfolgung traf den Ringer Werner Seelenbinder, der 1933 den Hitlergruß verweigerte, jahrelang Haft und Folter ertrug und 1943 hingerichtet wurde. Sein Einsatz für Überzeugung und Mut bleibt ein bleibendes Vermächtnis.

Ein anderes Beispiel für gelebte Menschlichkeit in Zeiten von Intoleranz ist Luz Long: Bei den Olympischen Spielen 1936 zeigte er nicht nur sportliche Klasse, sondern reichte seinem afroamerikanischen Konkurrenten Jesse Owens die Hand – ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Nationalsozialismus. Luz Long fiel 1943 im Krieg auf Sizilien; der Volksbund bestattete seine Gebeine später auf der Kriegsgräberstätte Motta St. Anastasia.

Viele dieser tapferen Athleten, deren Leben auf so tragische Weise endeten, ruhen heute an verschiedenen Orten Europas, etwa in Ysselsteyn in den Niederlanden, Sewastopol auf der Krim und Przemysl in Polen. Die Pflege und der Erhalt ihrer Gräber durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sichern, dass diese Geschichten und Opfer nicht in Vergessenheit geraten. Gerade im Kontext der Olympischen Spiele erinnert dieser Einsatz daran, dass der friedliche Wettkampf der Völker ein Aufruf ist, den Frieden zu bewahren und zukünftige Tragödien zu verhindern.

Sport, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Verantwortung

Die Erinnerung an gefallene Athletinnen und Athleten ist weit mehr als ein geschichtliches Gedenken: Sie stellt eine fortwährende Mahnung dar, die die Gesellschaft herausfordert, sich mit den politischen und moralischen Dimensionen des Sports auseinanderzusetzen. Sport hat über Jahrzehnte hinweg nicht nur als Wettkampf, sondern auch als politisches und kulturelles Symbol fungiert. Dabei zeigen sich immer wieder Spannungsfelder zwischen der idealisierten Vorstellung vom fairen Wettstreit und der Realität von Konflikten, politischen Einflüssen und menschlichem Leid. Das Bewahren der Geschichten derjenigen, die im Einsatz für ihre Länder auf dem Spielfeld oder im Ausdauerwettkampf ihr Leben verloren, ruft uns dazu auf, diese Verantwortung bewusst wahrzunehmen – heute ebenso wie für die Zukunft.

Olympische Spiele – Symbolik und Realität

Die Olympischen Spiele symbolisieren weltweit Frieden, Völkerverständigung und olympische Werte – sie sind ein internationales Forum für Begegnung und Respekt. Doch seit jeher sind sie auch Schauplatz politischer Spannungen und gesellschaftlicher Umbrüche. Das Erinnern an gefallene Olympioniken zeigt auf, wie eng Sport und Politik historisch verflochten sind. Diese Athleten tragen nicht nur eine sportliche, sondern auch eine tiefergehende politische Bedeutung: Ihr persönliches Schicksal veranschaulicht, wie der weltumspannende Sport zugleich Geschichte erzählt und menschliche Tragödien sicht- und fühlbar macht. Das Bewahren dieser Erinnerung unterstreicht, dass Sport nicht isoliert von seiner gesellschaftlichen Einbettung betrachtet werden kann.

Friedensbotschaft, Verantwortung & Ausblick

Die Geschichten gefallener Athletinnen und Athleten wirken als Mahnung und Auftrag zugleich. Sie erinnern uns daran, wie fragil Frieden und Freiheit sind und dass gesellschaftliche Verantwortung stets auch im Sport verankert sein muss. Die Erinnerungskultur im Sportumfeld bleibt deshalb hochaktuell – gerade in einer Welt, in der politische Konflikte und gesellschaftliche Herausforderungen weiterhin eine Rolle spielen. Sie fordert dazu auf, Sport nicht nur als Unterhaltung oder Leistungsschau zu begreifen, sondern als eine Plattform, die Werte vermittelt, die Gesellschaft prägen und Zusammenhalt fördern kann. Das bewusste Gedenken an die Opfer öffnet den Blick für zukünftige Generationen und ruft dazu auf, die verbindende Kraft des Sports zu bewahren und weiterzugeben.


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Volksbund erinnert an in Kriegen getötete Olympioniken

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