Bremen (VBR). Heute, am 26. Juli 2024, beginnen die lang ersehnten Olympischen Spiele, ein Ereignis, das trotz der gegenwärtigen globalen Krisen und Konflikte als Symbol des „friedlichen Wettkampfs der Völker“ glänzen soll. Doch hinter dem sportlichen Glanz verbirgt sich eine düstere Geschichte von Gewalt und Krieg, die auch deutschen Olympioniken ihre Leben kostete.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erinnert an rund 150 deutsche Athleten, die durch Kriege und deren Folgen ums Leben kamen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Gräber zu pflegen und ihr Andenken zu bewahren.
Ein erschütterndes Beispiel bietet die Geschichte der Cousins Alfred und Gustav Felix Flatow. Diese herausragenden Kunstturner gewannen 1896 zahlreiche Medaillen. Jedoch endete ihr Leben tragisch: Alfred Flatow wurde 1936 aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Olympischen Komitee ausgeschlossen, und beide Sportler fanden später im Konzentrationslager Theresienstadt den Tod.
Auch Dorothea Köring, Siegerin im Tennis bei den Spielen 1912, fiel den Schrecken des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Im März 1945 starb sie in Dresden während eines Bombenangriffs. Der Skifahrer Roman Wörndle, Teilnehmer der Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, verstarb 1942 als junger Soldat an der Ostfront.
Andere Athleten wurden aufgrund ihrer politischen Überzeugungen verfolgt. Werner Seelenbinder, Ringer und überzeugter Kommunist, verweigerte 1933 während einer Siegerehrung den Hitlergruß. Nach Jahren der Haft und Folter wurde er 1943 hingerichtet. Sein Mut bleibt unvergessen.
Luz Long, ein weiterer Olympiaheld, zeigte bei den Olympischen Spielen 1936 nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch durch Menschlichkeit Größe. In Zeiten von Rassismus und Nationalsozialismus reichte er seinem Konkurrenten Jesse Owens, einem schwarzen Amerikaner, freundschaftlich die Hand. Diese legendären Bilder sind ein starkes Symbol der Fairness und Menschlichkeit. Luz Long fiel 1943 auf Sizilien im Krieg. Später bettete der Volksbund seine Gebeine auf die Kriegsgräberstätte Motta St. Anastasia um.
Viele dieser tapferen Sportler, deren Leben so tragisch endete, ruhen heute in verschiedenen Teilen Europas, darunter Ysselsteyn in den Niederlanden, Sewastopol auf der Krim und Przemysl in Polen.
Diese Schicksale mahnen uns daran, dass der Zwiespalt zwischen Sport und Politik oft mit gravierenden menschlichen Verlusten einhergeht. Die Pflege und der Erhalt ihrer Gräber durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. stellt sicher, dass ihre Geschichten und Opfer nicht vergessen werden. Dieser friedliche Wettkampf der Völker soll uns daran erinnern, für den Frieden zu kämpfen, damit solche Tragödien nie wieder geschehen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Pressesprecherin Diane Tempel-Bornett vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. unter Tel.: 0561-7009-139 oder per E-Mail an presse@volksbund.de.
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Volksbund erinnert an in Kriegen getötete Olympioniken
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Zitierte Personen und Organisationen
- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
- Alfred Felix Flatow
- Gustav Felix Flatow
- Olympisches Komitee
- Konzentrationslager Theresienstadt
- Dorothea Köring
- Dresden
- Roman Wörndle
- Ostfront
- Werner Seelenbinder
- Jesse Owens
- Luz Long
- Motta St. Anastasia (deutsche Kriegsgräberstätte)
- Ysselsteyn (Niederlande)
- Sewastopol (Krim)
- Przemysl (Polen)
Pressekontakt:
- Diane Tempel-Bornett (Pressesprecherin)
- Sonnenallee 1, 34266 Niestetal
- Tel.: 0561-7009-139
- presse@volksbund.de
Meldung einfach erklärt
Hier ist der Beitrag in leichter Sprache erklärt:
– Wann findet die Veranstaltung statt?
– Am 26.07.2024 um 05:00 Uhr.
– Was passiert heute?
– Die Olympischen Spiele beginnen.
– Warum sind die Olympischen Spiele wichtig?
– Sie gelten als „friedlicher Wettkampf der Völker“ und können aktuelle Krisen und Kriege kurzfristig überstrahlen.
– Wer ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.?
– Eine Organisation, die Gräber von deutschen Kriegsopfern pflegt.
– Wie viele deutsche Olympioniken sind durch Kriege gestorben?
– Rund 150 deutsche Olympioniken.
– Beispielhafte Olympioniken:
– Alfred und Gustav Felix Flatow: Beide waren Kunstturner und gewannen 1896 viele Medaillen. Alfred wurde 1936 aus dem Olympischen Komitee ausgeschlossen, weil er Jude war. Beide wurden im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.
– Dorothea Köring: Sie gewann 1912 im Tennis Gold und starb 1945 bei einem Bombenangriff auf Dresden.
– Roman Wörndle: Ein Skifahrer, der 1936 in Garmisch-Partenkirchen startete und 1942 als Soldat an der Ostfront starb.
– Werner Seelenbinder: Ein Ringer und Kommunist, der sich 1933 während der Siegerehrung weigerte, den Hitlergruß zu zeigen. Er wurde 1943 nach zwei Jahren Haft hingerichtet.
– Luz Long: Ein Weitspringer, der 1936 Freundlichkeit gegenüber seinem schwarzen Konkurrenten Jesse Owens zeigte. Er starb 1943 auf Sizilien und seine Gebeine wurden später auf eine deutsche Kriegsgräberstätte umgebettet.
– Wo sind andere Olympioniken begraben?
– In Ysselsteyn (Niederlande), Sewastopol (Krim) und Przemysl (Polen).
– Wer ist der Presseansprechpartner?
– Diane Tempel-Bornett vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Kontaktdaten:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Referat Kommunikation
Pressesprecherin Diane Tempel-Bornett
Sonnenallee 1
34266 Niestetal
Telefon: 0561-7009-139
E-Mail: presse@volksbund.de
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13 Antworten
Diese Geshichten zeigen wie wichtig Frieden ist. Keiner sollte den Krieg erleben müssen.
Richtig. Sport ist für zusammen bringen nicht für trennen.
Luz Long war ein echter Held, dass er Jesse Owens geholfen hat, wahre Sportgeist!
Ja, seine Geschichte ist unvergesslich, zeigt wahre menschlichkeit.
So eim Vorbild für uns alle, respekt!
Volksbund macht tolle Arbeit, sie pflegen die Gräber uns gibt Ehrung diesen Sportler.
Ja, wichtige arbeit, dass die erinnerung lebendig bleibt.
Dass so viele Sportler im Krieg sterben mussten, da bekommt man richtig Gänsehaut. Traurig.
Sport sollte doch friedliech sein, echt krass was alles passiert ist.
Ja, und sie waren so jung! Unfassbar, wie grausam der Krieg war.
Kannte die Geschichte von Werner Seelenbinder nicht, sehr mutiger Mann.
Er hat sein Leben riskiert um gegen Hitler zu protestieren. Riesen Mut.
Sollte mehr bekannt sein über solche Helden, viel Respekt.