Hamburg, 18.07.2023 – 09:42
Mieterinnen und Mieter bei einem Hamburger VNW Wohnungsunternehmen mussten im vergangenen Jahr im Durchschnitt eine monatliche Nettokaltmiete von 7,22 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Gegenüber dem Jahr 2021 ist das ein Anstieg um 2,7 Prozent – 19 Cent pro Quadratmeter.
Mieten im Vergleich zur allgemeinen Preissteigerungsrate moderat
Damit liegt der Anstieg deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate von 7,9 Prozent und die Durchschnittsmiete mehr als zwei Euro unter dem mittleren Wert des Hamburger Mietenspiegels. Dieser beträgt derzeit 9,29 Euro pro Quadratmeter.
Bei öffentlich geförderten Wohnungen, die von VNW-Unternehmen angeboten wurden, stieg die Durchschnittsmiete im Vergleich zu 2021 um 1,7 Prozent auf 6,47 Euro. Bei den frei finanzierten Wohnungen stieg die durchschnittliche Nettokaltmiete um 2,9 Prozent auf 7,44 Euro pro Quadratmeter.
Investitionen in bezahlbaren Wohnraum leicht gesunken
Insgesamt investierten die VNW-Unternehmen 2022 rund 1,26 Milliarden Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von bezahlbarem Wohnraum. Das waren fast 13 Prozent weniger als im Jahr 2021.
Für den Bau von Wohnungen wurden rund 646,7 Millionen Euro ausgegeben. 44,7 Prozent aller Investitionen der VNW-Unternehmen flossen in den Neubau. Im Jahr 2021 waren es 50,7 Prozent. Auch die Investitionen in die Instandhaltung und die Modernisierung sanken im Vergleich zum Vorjahr.
Deutlicher Anstieg öffentlich geförderter Wohnungen
Insgesamt übergaben die VNW-Unternehmen im vergangenen Jahr für 2095 Wohnungen die Schlüssel. 2021 waren es 2243 gewesen. Die Zahl der Baubeginne sank von 1991 (2021) auf 1619 im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 140 Wohnungen von VNW-Unternehmen abgerissen.
Deutlich mehr als zwei Drittel der fertig gestellten Wohnungen – 71 Prozent – wurden öffentlich gefördert. Gegenüber dem Jahr 2021 stieg dieser Anteil um sieben Prozentpunkte. Bei den Baubeginnen sank dagegen der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen von 76 Prozent (2021) auf 62 Prozent (2021).
VNW-Mitgliedsunternehmen bleiben Garant für bezahlbares Wohnen
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 415 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro.
VNW-Direktor Andreas Breitner betont die Bedeutung der VNW-Mitgliedsunternehmen für bezahlbares Wohnen in Hamburg. “Die VNW-Mitgliedsunternehmen bleiben auch in schwieriger Zeit der Garant des bezahlbaren Wohnens in Hamburg. Bei ihnen liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete mehr als zwei Euro unter dem Wert des Hamburger Mietenspiegels. Zudem lag der Anstieg der Mieten bei Hamburgs sozialen Vermietern mit 2,7 Prozent deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate von 7,9 Prozent.”
Herausforderungen beim Wohnungsneubau
VNW-Direktor Andreas Breitner weist auf die Herausforderungen hin, mit denen die VNW-Unternehmen beim Wohnungsneubau konfrontiert sind. In Folge des beispiellosen Anstiegs von Bau- und Grundstückspreisen sowie Zinsen gerät die Errichtung und Unterhaltung bezahlbarer Wohnungen ins Wanken. Breitner betont: “VNW Unternehmen, die sich dem bezahlbaren Wohnen verpflichtet fühlen, können die Preissteigerungen und Belastungen nicht so einfach verkraften wie Vermieter, die Spitzenmieten verlangen können. Diese Entwicklung wirkt sich bereits negativ auf den Wohnungsbau aus und wird sich in Zukunft noch stärker bemerkbar machen.”
Appell an Hamburger Bezirksverwaltungen und seriellen Wohnungsbau
VNW-Direktor Andreas Breitner fordert die Hamburger Bezirksverwaltungen auf, auf zusätzliche Auflagen beim Wohnungsneubau zu verzichten, um den Bau bezahlbarer Wohnungen zu erleichtern. Er betont die Bedeutung des modernen seriellen Wohnungsbau für eine kosteneffiziente Bauweise und mahnt: “Die Lage ist wirklich ernst. Wer immer noch nicht begriffen hat, dass beim Wohnungsbau ein dramatischer Einbruch droht, dem ist nicht zu helfen. Was heute nicht gebaut wird, fehlt in zwei, drei Jahren.”
Fehlende Bundesförderung beim Neubau
VNW-Direktor Andreas Breitner kritisiert das Fehlen einer Bundesförderung beim Neubau und betont die Notwendigkeit eines Ausbaus bezahlbaren Wohnraums. Er warnt vor steigender Nachfrage, einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum und sprunghaft steigenden Mieten. Die deutliche Erhöhung der Hamburger Fördermittel könne den Wegfall der Bundesförderung nicht wettmachen. Breitner hält die Aussichten für den Wohnungsmarkt für besorgniserregend und verweist auf die Folgen fehlenden Wohnungsbaus in den kommenden Jahren.
Kontakt
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte den VNW-Referatsleiter für Kommunikation, Oliver Schirg, unter der Telefonnummer +49 40 52011 226 oder per E-Mail an schirg@vnw.de.
Über den Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 415 Wohnungsgen
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel VNW-Unternehmen bleiben in Hamburg Garant des bezahlbaren Wohnens
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