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Viele Komplikationen: Knie-OPs in “Top-Kliniken” halb so sicher

Pressemeldung:Viele Komplikationen: Knie-OPs in “Top-Kliniken” halb so sicher
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Berlin (ots) – Berlin, 26.10.2023 – 09:30

Kniegelenkersatz: Qualität der Kliniken entscheidend für Komplikationsrate

Wenn es um den Kniegelenkersatz aufgrund von Gelenkverschleiß geht, sind die Ergebnisse der Operationen maßgeblich von der Qualität der Klinik abhängig. Der AOK-Bundesverband weist in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Ergebnisse aus dem Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) im Gesundheitsnavigator der AOK hin. Laut den Ergebnissen gab es bei Operationen zum Kniegelenkersatz im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen nur halb so hohe Komplikationsraten wie im Viertel mit den schlechtesten Ergebnissen.

Hohe Qualität führt zu weniger Komplikationen

Die Gesamt-Komplikationsrate lag im Viertel der Kliniken mit unterdurchschnittlichen Behandlungsergebnissen bei mindestens 6,1 Prozent, während sie im Viertel der Kliniken mit den besten Qualitätsergebnissen nur maximal 2,6 Prozent betrug. Im Durchschnitt waren es 4,1 Prozent. “Angesichts dieser Ergebnisse ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich vor planbaren Eingriffen wie dem Kniegelenkersatz über die Qualitätsergebnisse und Fallzahlen der Kliniken in der Umgebung zu informieren und sich erst dann für ein Krankenhaus zu entscheiden”, betont Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.

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Revisions-Operationen und Komplikationen

Besonders deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Auswertung zu den Revisionsoperationen innerhalb eines Jahres. Im Viertel der Kliniken mit den schlechtesten Ergebnissen mussten künstliche Kniegelenke in mindestens 4,3 Prozent der Fälle erneut operiert werden, während es im Viertel mit den besten Ergebnissen höchstens 1,7 Prozent betraf. Auch chirurgische Komplikationen nach der eigentlichen OP waren in den “Top-Kliniken” maximal bei 1,1 Prozent der operierten AOK-Versicherten zu verzeichnen, während es im Viertel der schlechtesten Kliniken mindestens 3,5 Prozent waren. Bei Sterbefällen im Zusammenhang mit der OP gab es ebenfalls Unterschiede, jedoch sind diese insgesamt sehr selten.

AOK fordert Anhebung der Mindestmenge von Operationen

Da das Kniegelenk zu den am stärksten beanspruchten Gelenken im Körper gehört, kommt es mit zunehmendem Alter häufig zu einer Abnutzung der Knorpelschicht (Arthrose). Oft sind starke Schmerzen die Folge, die nur durch eine Operation gelindert werden können. In diesem Zusammenhang hat der Gemeinsame Bundesausschuss seit 2015 eine Mindestmenge von 50 Kniegelenk-Totalendoprothesen pro Jahr und Krankenhaus-Standort beschlossen. Die AOK begrüßt die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, da eine qualitätsorientierte Konzentration von Klinikleistungen im Sinne der Patientensicherheit und Versorgungsqualität dringend geboten ist.

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Neben dem Kniegelenkersatz bietet der Gesundheitsnavigator auch Informationen zu weiteren Behandlungen

Im Gesundheitsnavigator der AOK sind nicht nur Informationen zur Qualität des Kniegelenkersatzes verfügbar, sondern auch zu weiteren Behandlungen und Operationen. Dazu zählen unter anderem Hüftgelenksersatz, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmentfernung, Mandeloperation, Operation bei Prostatavergrößerung und Prostataentfernung, Herzkatheter-Therapie und Aortenklappen-Implantationen. Die Informationen sind laienverständlich aufbereitet und ermöglichen einen direkten Klinikvergleich für Patienten.

Der Gesundheitsnavigator der AOK bietet eine umfassende und transparente Darstellung der Behandlungsqualität in den Kliniken. Weitere Informationen sind unter www.aok.de/gesundheitsnavigator abrufbar.

Pressekontakt:
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: presse@bv.aok.de

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

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13 Antworten

    1. Oh bitte, als ob man die Komplikationen bei Knie-OPs einfach so ignorieren könnte! Nur weil es Risiken gibt, heißt das nicht, dass man sie nicht ernst nehmen sollte. Jeder Eingriff sollte sorgfältig abgewogen werden, um das beste Ergebnis zu erzielen.

    1. Sorry, aber das ist Unsinn. Es gibt zahlreiche Berichte über fehlerhafte Knie-OPs und Komplikationen. Eine OP ist nie zu 100% sicher.

  1. Na klar, wer sich freiwillig unters Messer legt, sollte sich über die Risiken im Klaren sein. Aber das bedeutet nicht, dass man Komplikationen einfach hinnehmen sollte. Jeder hat das Recht auf eine sichere medizinische Behandlung.

  2. Ich finde, dass die Knie-OPs einfach überschätzt werden. Vielleicht sollten wir alternative Behandlungsmethoden in Betracht ziehen.

    1. Das ist absoluter Unsinn. Knie-OPs sind oft die einzige Lösung für ernsthafte Probleme. Alternative Behandlungsmethoden können hilfreich sein, aber sie können nicht die gleiche Wirkung erzielen wie eine Operation.

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