Bremen (VBR). Am Rande eines jüngst in Antwerpen abgehaltenen Europäischen Industriegipfels haben führende Unternehmen aus über 20 energieintensiven Branchen, darunter signifikant auch Vertreter der deutschen Holzwerkstoffindustrie, eine bedeutende Initiative ergriffen. Indem sie die sogenannte Antwerpener Erklärung unterzeichneten, riefen sie zu einem umfassenden europäischen „Industrial Deal“ auf. Diese Initiative, die am 20. Februar 2024 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Europas in einer immer anspruchsvolleren globalen Wirtschaftslandschaft zu stärken.
„Wir brauchen einen Industrial Deal. Um Arbeitskräfte und Wirtschaftskraft in Deutschland, in Europa, halten zu können. Und um den Green Deal verwirklichen zu können“, erklärt Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie. Sie verweist damit auf die zunehmenden Herausforderungen, mit denen insbesondere energieintensive Industriezweige konfrontiert sind. Diese Herausforderungen umfassen nicht wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, steigende regulatorische Belastungen und einen spürbaren Konjunktureinbruch, alles Faktoren, die maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen.
Die Antwerpener Erklärung fordert eine Reihe von Maßnahmen, darunter die Sicherstellung der Rohstoffversorgung, die Gewährleistung global wettbewerbsfähiger Energiepreise sowie die Reduzierung widersprüchlicher Regulierungen und überbordender Dokumentationspflichten. Ein zentraler Vorschlag der Erklärung zielt auf die Ernennung eines verantwortlichen Vizepräsidenten der Europäischen Kommission ab, welcher die Umsetzung des „Industrial Deals“ koordinieren soll.
Diese Forderungen erkennen die essenzielle Rolle einer leistungsstarken und wettbewerbsfähigen europäischen Industrie als Grundlage für die erfolgreiche Realisierung des EU Green Deal an. „Eine wettbewerbsfähige europäische Industrie ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des EU Green Deal in Europa“, betont Strohmeyer. Die Holzwerkstoffindustrie exemplifiziert mit ihren kreislauffähigen Produkten, wie Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und Gesellschaft verwurzelt werden kann.
Die deutschen Unternehmen der Holzwerkstoffindustrie, als europäische Marktführer anerkannt, erwirtschafteten im Jahr 2023 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro und stehen für einen verantwortungsvollen sowie effizienten Umgang mit dem natürlichen Rohstoff Holz. Durch die Verarbeitung von Sägenebenprodukten und Altholz wird der Kohlenstoffspeicher Holz nicht nur effizient genutzt, sondern auch verlängert.
Die leitenden Industrievertreter sehen die Antwerpener Erklärung nicht nur als einen Weckruf, sondern als einen dringend benötigten Schritt, um die Herausforderungen anzugehen, vor denen energieintensive Industriezweige stehen. Der „Industrial Deal“ wird als Chance betrachtet, Arbeitsplätze zu sichern, die Wirtschaftskraft zu erhalten und eine grüne Transformation Europas voranzutreiben. Die Initiatoren dieser Bewegung, gekennzeichnet durch Erfahrung und Fachwissen, betonen die Dringlichkeit, den Sektor nicht nur zu erhalten, sondern auch fit für die Zukunft zu machen. Durch die Förderung der industriellen Basis Europas und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken kann die Vision einer grünen und prosperierenden europäischen Wirtschaft Wirklichkeit werden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressemitteilung: Wir verlieren unsere Wettbewerbsfähigkeit – Holzwerkstoffindustrie …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.