Bremen (VBR).
Der Deutsche Altersvorsorge-Index (DIVAX) zeigt alarmierende Entwicklungen in der Altersvorsorge der Deutschen. Im Frühjahr 2025 sank der Index erneut auf -2,3, was eine kontinuierliche Abwärtstendenz signalisiert. Besonders die älteren Jahrgänge zeigen sich skeptisch gegenüber ihrer finanziellen Zukunft. Die Unsicherheit ist spürbar: Seit den weltpolitischen Umbrüchen, insbesondere der Wahl von Donald Trump und dem Ukrainischen Krieg, hinterfragen viele Bürger in Deutschland ihre Altersvorsorge.
Die Bewertung der aktuellen Lage ist besonders pessimistisch. Der Teilindex "Aktuelle Lage" bleibt mit -5,9 im signifikanten Minusbereich. Im Vergleich zeigen die ostdeutschen Bundesländer mit -10,3 eine deutlich schlechtere Stimmung als die westlichen, wo der Wert bei -0,9 liegt. Besonders betroffen sind die 50- bis 65-Jährigen mit einem Index von -19,0, was auf die Sorgen um steigende Lebenshaltungskosten und die Unsicherheit hinsichtlich einer ausreichenden Rente hinweist.
Professor Dr. Michael Heuser, der wissenschaftliche Direktor des DIVA, erklärt: "Sicher spielt der anhaltende Kaufkraftverlust durch den starken Inflationsschub der Jahre 2022 und 2023 eine Rolle für die eher pessimistisch gestimmten Werte." Die steigenden Preise belasten das tägliche Leben der Menschen erheblich und werfen die Frage auf: Wie soll das im Rentenalter reichen?
Besonders auffällig ist der Rückgang des Altersvorsorge-Indexes bei den 40- bis 49-Jährigen, deren Wert binnen fünf Jahren von +12,4 auf -3,6 gefallen ist. "In dieser Altersgruppe fangen viele an, sich ernsthaft mit dem Thema Rente auseinanderzusetzen," so Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. Die fehlenden Impulse für die private Altersvorsorge in den letzten zwei Jahrzehnten belasten diese Generation besonders stark.
Die politische Landschaft zeigt bisher wenig Entgegenkommen. Im Koalitionsvertrag sollen die Rahmenbedingungen der gesetzlichen Rente nahezu unverändert bleiben. Rentenniveau, Renteneintrittsalter und Beitragssatz stehen demnach nicht zur Debatte. Viele Bürger, besonders über 50, lehnen Veränderungen wie eine Erhöhung des Renteneintrittsalters kategorisch ab. Wie Umfragen zeigen, empfindet mehr als die Hälfte dieser Altersgruppe eine solche Maßnahme als unerwünscht.
Der DIVA warnt eindringlich vor den möglichen Konsequenzen, falls keine Reformen folgen. Wissenschaftler sind sich einig: Reformen der sozialen Sicherungssysteme sind unvermeidbar. Ohne entsprechende Maßnahmen könnte der Beitragssatz für die gesetzliche Rente auf über 22 Prozent steigen, während die Sozialabgaben auf 50 Prozent zusteuern. "Es ist bedauerlich, dass auch die neue Regierung einen großen Bogen um eine Rentenreform macht," so Heuser.
Im Hinblick auf diese unsichere Zukunft wird die private Vorsorge immer wichtiger. Wirth betont die Notwendigkeit, dass vor allem die jüngeren Arbeitnehmer ihre Eigenvorsorge ernst nehmen. Es sei entscheidend, die Politik müsse mehr Anreize zur privaten Altersvorsorge schaffen.
Die vorliegende Umfrage macht deutlich, dass die Sorgen um die Altersvorsorge nicht mehr nur eine akademische Debatte sind: Sie sind Teil der Lebensrealität einer zunehmend verunsicherten Bevölkerung. Ein schnelles Handeln ist gefordert, um den Menschen die Zuversicht für ihre finanzielle Zukunft zurückzugeben.
Diese Erkenntnisse stammen aus der aktuellen Frühjahrs-Ausgabe des Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX Altersvorsorge), bei der mehr als 2.000 Personen in Deutschland befragt wurden.
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Deutscher Altersvorsorge-Index Frühjahr 2025 / Vertrauen in die Rente weiter im Abschwung
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Tiefgreifende Veränderungen in der Altersvorsorge: Ein Blick auf die Zukunft
Die Ergebnisse des Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX) zeigen eine besorgniserregende Tendenz: Ein weiterhin negativer Indexwert von -2,3 deutet auf eine tiefe Skepsis der Bevölkerung hinsichtlich ihrer Altersvorsorge hin. Diese Stimmung ist nicht nur ein Abbild der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, sondern auch das Ergebnis jahrzehntelanger stagnierender Reformen im Rentensystem. Insbesondere vor dem Hintergrund der Inflation und der wirtschaftlichen Unsicherheit, die durch globale Ereignisse wie den Ukraine-Konflikt und die politische Lage in den USA verstärkt wird, wird die Dringlichkeit von Reformen deutlich.
Besonders ältere Jahrgänge, insbesondere die Gruppe der 50- bis 65-Jährigen, zeigen mit einem Indexwert von -19,0 eine ausgeprägte Pessimismus. Diese Einschätzung verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen viele Menschen stehen, wenn es darum geht, sich eine finanzielle Basis für das Rentenalter aufzubauen. Die sinkende Kaufkraft und die damit verbundenen Fragen zur Rentenabsicherung führen zu einem spürbaren Druck auf die Beratungsdienste, die in den letzten Jahren vermehrt mit Verunsicherungen seitens der Klienten konfrontiert wurden.
In der Diskussion um mögliche Rentenreformen wird erneut festgehalten, dass eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema Altersvorsorge notwendig ist. Die Politik hat es versäumt, auf die demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen angemessen zu reagieren. Der aktuell vorliegende Koalitionsvertrag gilt als stagnierend, da er eine grundlegende Überarbeitung oder Anpassung der gesetzlichen Rentenstruktur ausschließt. Diese Geringfügigkeit könnte langfristig nicht nur die Ansprüche der Erwerbstätigen, sondern auch die Solidarität zwischen den Generationen belasten.
Sowohl Experten als auch das DIVA mahnen an, dass kurzfristige finanzielle Entlastungen nicht die Antwort auf die drängenden Probleme der Alterssicherung sein können. Der Ruf nach einer Riester-Reform, die klassische Altersvorsorgemodelle stärken könnte, wird immer lauter. Der Fokus sollte auf der Prävention liegen: Jüngeren sollte die Bedeutung der eigenen Vorsorge bewusst gemacht werden, um sie zu motivieren, aktiv Verantwortung für ihre Altersversorgung zu übernehmen.
Schnelle und substantielle Reformen sind also nicht nur wünschenswert, sondern müssen dringend angegangen werden. Angesichts der Tatsache, dass die gesetzliche Rente unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht ausreichen wird, um auch nur die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken, bleibt die Verantwortung beim Staat, eine nachhaltige und generationengerechte Altersvorsorge zu gewährleisten. Nur durch gemeinsames Handeln, das unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse berücksichtigt, kann das Vertrauen der Bevölkerung in die Altersvorsorgesysteme zurückgewonnen werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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8 Antworten
[…] Es ist wirklich wichtig jetzt was zu tun für unsere Zukunft! […] Wo sind die Politiker wenn man sie braucht? […]
Es macht mir Angst zu sehen, wie der Altersvorsorge-Index sinkt! Besonders der Wert für die Ostdeutschen ist schockierend. Was können wir tun, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen? Gibt es Initiativen dazu?
Ich bin ganz deiner Meinung, Grimm! Vielleicht sollten wir lokale Treffen organisieren, um das Thema mehr ins Bewusstsein zu rücken? Wer wäre dabei?
[…] Ich habe viele Leute gehört die sich in dieser Frage nicht sicher sind! […]
Die aktuelle Situation ist wirklich besorgniserregend. Ich stimme zu, dass die Politik endlich handeln muss! Die Unsicherheit betrifft uns alle und wir müssen unsere Stimmen erheben für eine bessere Altersvorsorge!
Ich finde die Zahlen über den Altersvorsorge-Index echt erschreckend. Besonders der Rückgang bei den 50- bis 65-Jährigen ist alarmierend. Wie denkt ihr, kann die Politik hier endlich handeln? Vielleicht sollten wir mal mehr Druck aufbauen?
Das ist eine gute Frage, Prothe. Ich frage mich auch, ob es nicht an der Zeit wäre, dass wir als Bürger uns lauter äußern und für Veränderungen eintreten. Was denkt ihr über mögliche Lösungen?
Ich denke auch, dass wir mehr Anreize brauchen! Die Riester-Rente könnte ein Ansatz sein, aber das Vertrauen in solche Modelle ist gering. Wer hat Erfahrungen damit gemacht?