Bremen (VBR). In einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der der Klimawandel täglich spürbarer wird, stehen wir vor der Herausforderung, unseren Lebensraum nachhaltig zu gestalten, ohne dabei die sozialen Grundbedürfnisse zu vernachlässigen. Ein zentraler Aspekt dieser Debatte betrifft die Bezahlbarkeit von Wohnraum – ein Thema, das der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) jetzt mit Nachdruck in die öffentliche Diskussion bringt.
Am 20.03.2024 hat Andreas Breitner, Direktor des VNW, eine klare Botschaft von der VNW-Regionalkonferenz in Rostock gesendet: Die Integration von Klimaschutzmaßnahmen in die Wohnungswirtschaft darf nicht zulasten bezahlbaren Wohnraums gehen. Der „Bezahlbares-Wohnen-Vorbehalt“, den Breitner fordert, zielt darauf ab, gesetzliche Regelungen, die Klimaschutzauflagen für die Wohnungswirtschaft beinhalten, im Vorfeld einer Verabschiedung auf deren Auswirkungen auf die Wohnkosten zu prüfen.
Die Notwendigkeit eines solchen Vorbehalts unterstreicht Breitner mit der gewaltigen Investitionssumme, die erforderlich ist, um die energetische Sanierung von Wohngebäuden in Mecklenburg-Vorpommern voranzutreiben. Bis 2045 sollen rund 40 Milliarden Euro fließen, um 931.000 Wohngebäude klimaneutral zu gestalten – eine Herkulesaufgabe, die ohne umfassende öffentliche Förderprogramme schwer zu bewältigen scheint. Ähnlich hohe Summen werden auch für Schleswig-Holstein prognostiziert.
Breitner betont, dass das bezahlbare Wohnen eine zentrale Säule des sozialen Friedens in den Wohnquartieren darstellt. Er warnt davor, den sozialen Aspekt des Wohnens zu vernachlässigen, und plädiert für eine ausgewogene Berücksichtigung von Klimaschutz und Wohnkosten. Der Wohnraum muss nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch für Mieter sowie Vermieter bezahlbar bleiben. Ein balanceorientierter Weg ist notwendig, um sowohl dem Klimaschutz als auch der sozialen Gerechtigkeit gerecht zu werden.
Der VNW, der in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 435 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften vertritt, steht mit dieser Position auch für die etwa 1,5 Millionen Menschen, die in den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 6,41 Euro pro Quadratmeter positioniert sich der VNW als ein Vermieterverband, der sich den Werten eines sozialverträglichen Wohnraumangebots verpflichtet fühlt.
Die Debatte um die Integration von Klimaschutzmaßnahmen in die Wohnungswirtschaft ist ein Spiegelbild der größeren gesellschaftlichen Herausforderung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. Der Ansatz des VNW unterstreicht die Notwendigkeit, politische Entscheidungen ganzheitlich zu betrachten und dabei sowohl ökologische als auch soziale Perspektiven zu berücksichtigen. Denn Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist ein Grundrecht, dass es zu schützen und bezahlbar zu halten gilt.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Soziale Vermieter: „Wir brauchen einen ‚Bezahlbares-Wohnen-Vorbehalt‘“
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.