Bremen (VBR). In Deutschland steht das Thema Kinderarmut sowie deren Bekämpfung erneut im Zentrum einer wichtigen gesellschaftspolitischen Debatte. Ein Zusammenschluss aus 20 Verbänden, angeführt vom Sozialverband Deutschland (SoVD), hat eine dringliche Forderung gestellt – die Notwendigkeit, bürokratische Hürden aus der Perspektive der Familien neu zu denken und zu vereinfachen. Diese Initiative hebt die Schwierigkeiten hervor, mit denen Familien konfrontiert sind, wenn sie versuchen, staatliche Unterstützung zu erhalten, und unterstreicht das Ziel, Kinder- und Familienfreundlichkeit in den Vordergrund zu stellen.
Der Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands zeigte auf, dass mehr als jedes fünfte Kind und jeder/jede Jugendliche in Deutschland von Armut betroffen ist. Als Reaktion darauf betonte Michaela Engelmeier, die Vorstandsvorsitzende des SoVD, die Dringlichkeit einer umfassenden Reform für die Einführung einer echten Kindergrundsicherung, die insbesondere auf armutsbetroffene Familien abzielt. Engelmeier erklärte, dass es entscheidend ist, dass eine Kindergrundsicherung implementiert wird, die ihren Namen zu Recht trägt und die aktuelle prekäre Situation adressiert.
Verena Bentele, Sprecherin des Bündnisses Kindergrundsicherung, beschrieb die momentane Situation als Bürokratie-Wahnsinn, der die Bekämpfung von Kinderarmut unnötig erschwert. Eltern mit niedrigem Einkommen stehen vor der Herausforderung, bis zu vier verschiedene Behörden aufsuchen zu müssen, um finanzielle Unterstützung für ihre Kinder zu beantragen. Diese Anträge müssen oft erneuert werden, wobei die Verrechnungslogik der Leistungen variiert und Menschen mit schwankendem Einkommen sich einer ständig verändernden Zuständigkeit der Behörden gegenübersehen. Dies führt dazu, dass viele Familien aus reiner Überforderung auf die Unterstützungsangebote verzichten.
Daniel Grein, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderschutzbundes und Koordinator des Bündnisses Kindergrundsicherung, betonte, dass der Staat eine Verantwortung gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern hat. Er forderte eine Vereinfachung des Prozesses, um direkte und unkomplizierte Hilfe zu ermöglichen und den Weg für eine automatische Auszahlung der Unterstützung zu ebnen. Grein mahnte zudem, dass der derzeitige Stillstand und die politischen Auseinandersetzungen keine Fortschritte im Kampf gegen Kinderarmut bieten.
Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG setzt sich seit 2009 für eine Reform ein, die darauf abzielt, Leistungen für Kinder zu bündeln, automatisch auszuzahlen und in ausreichender Höhe zu sichern. Mit mittlerweile 20 Mitgliedsverbänden und dem Rückhalt von 12 wissenschaftlichen Unterstützer*innen demonstriert das Bündnis eine starke und vereinte Front im Kampf gegen Kinderarmut.
Diese Forderungen und das Engagement der Verbände sind ein wichtiges Signal, dass es Zeit für eine grundlegende Reform ist, um Kindern und deren Familien in Deutschland eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Es verdeutlicht, wie essenziell es ist, die aktuellen Herausforderungen und komplexen bürokratischen Prozesse zu überwinden und eine Gesellschaft zu schaffen, die allen Kindern gerechte Chancen bietet.
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