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Verbraucher gegen Wartefrist bei Restkreditversicherungen

Verbraucherstudie zur Restkreditversicherung / Gesetzliche Wartefrist ab Anfang 2025 ...
Ab Januar 2025 tritt in Deutschland eine neue Regelung in Kraft, die für Unruhe unter Verbrauchern sorgt: Eine 7-tägige Wartefrist zwischen dem Abschluss eines Kreditvertrags und der dazugehörigen Restkreditversicherung (RKV) wird eingeführt. Eine aktuelle Umfrage des Bankenfachverbandes e.V., durchgeführt von Ipsos, zeigt, dass 70 Prozent der Nutzer von Ratenkrediten diese Entscheidung ablehnen und ihre Vertragsfreiheit wahren möchten. Besonders im Krisenfall wie Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit spielt die RKV eine entscheidende Rolle, da sie die ausstehenden Kreditraten absichert – eine Sicherheit, auf die viele nicht verzichten wollen.

Bremen (VBR).

Die neue 7-tägige Wartefrist zwischen Abschluss eines Kreditvertrages und einer Restkreditversicherung (RKV), die ab Anfang 2025 in Kraft tritt, stößt bei Verbrauchern auf wenig Begeisterung. Eine Studie, die der Bankenfachverband beim Marktforscher Ipsos in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass 70 Prozent der Nutzer von Krediten mit RKV selbst bestimmen möchten, ob sie den Kredit und die Versicherung gleichzeitig abschließen können.

Im Ernstfall, etwa bei Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit, übernimmt die RKV die ausstehenden Kreditraten. "Konsumenten schätzen ihre Vertragsfreiheit. Dies gilt selbstredend auch für den Abschluss von Versicherungen" (Zitat-Quelle: ), so Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Er weist darauf hin, dass Kunden unweigerlich unversichert sind, wenn innerhalb der ersten Woche nach Kreditabschluss ein Versicherungsfall eintritt. Aus diesem Grund hatte der Verband die europarechtswidrige Einführung der Wartefrist kritisiert.

Ein Blick auf das Ausmaß der Nutzung dieser Finanzprodukte zeigt, dass etwa 24 Prozent der Privathaushalte Ratenkredite für private Investitionen verwenden, wobei 27 Prozent davon eine RKV abgeschlossen haben. Die Mehrheit der Befragten erachtet die Absicherung mindestens eines Risikos als sinnvoll: Mit einem Anteil von 72 Prozent erwarten viele weiterhin, bereits bei Vertragsabschluss über Absicherungsoptionen informiert zu werden.

Diese Zahlen verdeutlichen das hohe Informations- und Absicherungsbedürfnis der Verbraucher – ein Trend, der auch zukünftig bestehen bleibt. Die neue Regelung der Wartefrist wirft Fragen hinsichtlich der Flexibilität und Bedürfnisse der Kreditnehmer auf und könnte sowohl für die Finanzbranche als auch für die Gesamtgesellschaft bedeutende Auswirkungen haben.

Für detaillierte Informationen und statistische Einblicke stehen weitere Materialien zur Verfügung, darunter die Infografik 2024 zur Restkreditversicherung und die Marktstudie Konsumfinanzierung 2024. Bei Rückfragen verweist der Bankenfachverband auf Stephan Moll, Referatsleiter Markt und PR, erreichbar unter stephan.moll@bfach.de.


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Verbraucherstudie zur Restkreditversicherung / Gesetzliche Wartefrist ab Anfang 2025 …

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Die Herausforderung der Wartefrist: Eine europäische Perspektive auf die Restkreditversicherung

Die Einführung einer 7-tägigen Wartefrist für den Abschluss von Restkreditversicherungen (RKV) ab 2025 hat in Deutschland Bedenken unter Verbrauchern und Fachverbänden hervorgerufen. Ein Rückblick auf ähnliche Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union zeigt, dass sich solche regulatorischen Veränderungen häufig aus umfassenderen Bemühungen um Verbraucherschutz ergeben. In einigen EU-Ländern wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Transparenz und Fairness bei Finanzprodukten zu erhöhen, was gelegentlich auch auf Widerstand stieß, insbesondere wenn dadurch die Flexibilität der Verbraucher eingeschränkt wurde.

Die Befürchtungen des Bankenfachverbandes e.V. spiegeln sich in der Kritik wider, dass Kunden im Fall eines plötzlichen Versicherungsbedarfs, beispielsweise durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit, während der Wartefrist ungeschützt dastehen könnten. Dieser Aspekt könnte beispielsweise besonders relevant sein für Haushalte ohne ausreichende finanzielle Rücklagen. Die Befragung von Ipsos, die aufzeigt, dass 70 Prozent der befragten Kreditnutzer die Freiheit bevorzugen, ihre finanziellen Angelegenheiten ohne Verzögerungen zu regeln, unterstreicht den Wert, den viele Verbraucher ihrer Vertragsfreiheit beimessen.

Ein Blick in die Zukunft könnte vermuten lassen, dass die Einführung der Wartefrist dazu führen wird, neue Produkte oder Ergänzungen zum bestehenden Angebot zu entwickeln, um diese Lücke zu füllen. Es ist möglich, dass Banken und Versicherungsgesellschaften innovative Lösungen finden, um kurzfristig Schutz zu bieten, oder alternative Risikomanagement-Strategien für Kunden präsentieren. Darüber hinaus könnte die Entwicklung elektronischer Plattformen zur Unterstützung der Verbraucherberatung und Informationsvermittlung an Bedeutung gewinnen, um die Konsumenten besser über die Vor- und Nachteile der Restkreditversicherung aufzuklären.

Es bleibt abzuwarten, ob die Regelung letztendlich eine Richtungsänderung in der Art und Weise bewirken wird, wie Kredit- und Versicherungsprodukte kombiniert angeboten und wahrgenommen werden. Nicht zuletzt wird das Zusammenspiel von Regulierung, Marktanpassungen und Verbrauchererwartungen eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie sich dieser Bereich der Konsumfinanzierung in der Zukunft entwickeln wird.


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12 Antworten

  1. Jens Loas Argument gegen die Wartefrist klingt vernünftig . Ein plötzlicher Jobverlust ohne Versicherungsschutz kann dramatisch sein ! Welche Alternativen gibt’s denn schon jetzt in der Praxis ? Eure Gedanken dazu?

    1. Dieter gute Frage ! Vielleicht gäbe es Möglichkeit für eine Art Sofortversicherung ? Oder könnten Banken zeitweise Darlehensraten stunden während der ersten Woche?

    2. Lechner Dieter das Problem liegt klar auf der Hand … Banken müssen reagieren vielleicht durch flexiblere Produkte… Oder evtl Partnerschaften mit Versicherern eingehen ?

  2. Verbraucherschutz ist wichtig aber dieser Ansatz scheint etwas übereilt . Ipsos Umfrage zeigt klar was Kunden wünschen! Werden Banken neue Produkte entwickeln um Wartezeit-Problem zu lösen ? Hoffe auf Innovation hier.

  3. Die Studie zeigt klar: Verbraucher möchten Wahlfreiheit bei Krediten und Versicherungen. Das muss man respektieren! Aber wie können wir gleichzeitig sicherstellen, dass alle ausreichend informiert sind über mögliche Risiken? Ideen sind willkommen!

    1. Alexander du hast Recht! Bildung und Informationen sind entscheidend hier.. Vielleicht sollten wir mehr Infokampagnen starten oder digitale Plattformen nutzen?

    2. Alexander Kirsch das sehe ich genauso… Bildung kann helfen Risiken besser zu verstehen… Eventuell könnten interaktive Online-Workshops eine Lösung sein um Kunden aufzuklären?

  4. Interessant wie viele Leute die Freiheit beim Kreditabschluss wichtig finden. Aber wenn es um Sicherheit geht, sollte man nicht auch ein wenig Geduld aufbringen können? Hat jemand Erfahrung mit den Regelungen in anderen EU-Ländern?

    1. Antonio, das ist ein guter Punkt! In einigen Ländern gibt’s ähnliche Regeln schon und die Verbraucher haben sich angepasst. Aber jedes Land hat seine Eigenheiten – vielleicht könnte uns das helfen.

    2. Gobel Antonio, Geduld ist wichtig, aber was ist mit denjenigen ohne Rücklagen? Die könnten während der Wartezeit in echte Schwierigkeiten geraten. Mehr Infos zur Absicherung wären hier nützlich.

  5. Die 7-tägige Wartefrist scheint wirklich eine Herausforderung für viele Kreditnehmer zu sein. Jens Loa hat Recht, wenn er sagt, dass diese Regelung die Flexibilität einschränken könnte. Glauben Sie, dass es Alternativen gibt, um diese Lücke zu schließen?

    1. Ich stimme Henning zu, die Wartefrist ist problematisch. Vielleicht könnten Banken kurzfristige Lösungen anbieten? Was haltet ihr von der Idee, spezielle Übergangsversicherungen für diese erste Woche einzuführen?

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