VerbandsMonitor – Der 13.05.2025 zusammengefasst

VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Neustart für Kinderrechte: Mehr Teilhabe und Chancengleichheit gefordert

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerks.

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert eine engagierte Kinder- und Jugendpolitik der neuen Bundesregierung. Die neueste Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt deutliche Bedarfe von Kindern und Jugendlichen auf. Soziale Teilhabe müsse endlich unbürokratisch und gerecht abgesichert werden.
„Die heute von der Bertelsmann Stiftung vorgelegte Studie zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen für ein gelingendes Aufwachsen zeigt eindrücklich, dass es an vielen Stellen dicke Bretter zu bohren gilt. Insbesondere bei der Sicherstellung der sozialen Teilhabe aller Kinder brauchen wir nicht weniger als einen Neustart. Es muss endlich gelingen, die gesellschaftliche Teilhabe jedes Kindes sozial gerecht und unbürokratisch abzusichern. Dafür braucht es eine an den tatsächlichen Bedarfen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Neubemessung des kindlichen Existenzminimums, vor allem aber den politischen Willen der neuen Bundesregierung, für die daraus resultierenden höheren Sozialleistungen die finanziellen Mittel bereitzustellen“, sagt Kai Hanke. Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Das Kinderhilfswerk fordert eine Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums. Es solle sich künftig an der Mitte statt am unteren Fünftel orientieren. Kinderarmut koste unsere Gesellschaft langfristig Milliarden. Wenn Appelle nicht von finanzpolitischen Taten begleitet werden, bleibe es bei leeren Versprechen.

„Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ist für bessere Entwicklungschancen aller Kinder ein Zusammenspiel nötig aus finanzieller Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit einer gleichzeitigen Absicherung ihrer Bildungs- und Teilhabebedarfe durch ein chancengerechtes, leicht zugängliches und armutspräventives Angebot in ihrem Lebensumfeld. Alle Kinder und Jugendlichen haben gemäß Artikel 26 und 27 der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf ein gutes Aufwachsen, bestmögliche Entwicklungschancen und soziale Sicherheit. Gleichzeitig sehen wir, dass laut Statistischem Bundesamt reiche Familien dreimal mehr für den Lebensunterhalt und die Teilhabe ihrer Kinder ausgeben als arme. Chancengerechtigkeit sieht anders aus. Deshalb sollten die Leistungen der Grundsicherung auf Basis eines neu berechneten kindlichen Existenzminimums, das sich zukünftig an der Mitte statt am unteren Fünftel der Gesellschaft orientieren sollte, erhöht werden. Sowohl kinderrechtlich als auch volkswirtschaftlich sind die ungleichen Entwicklungschancen von Kindern in Deutschland ein massivesProblem. Wenn wir wohlfeilen Willensbekundungen nicht auch finanzpolitische Taten folgen lassen, kommen wir hier keinen Zentimeter weiter“, so Hanke weiter. Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Kinderrechte leben auch von Beteiligung. Das Kinderhilfswerk verlangt verbindliche gesetzliche Regelungen für Mitbestimmung in Schulen und Kommunen. Frühe Beteiligung bereitet Kinder auf demokratische Prozesse vor und durchbricht Armutskreisläufe.
„Das muss einhergehen mit einem Ausbau der Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen, auch und insbesondere in den Schulen. Denn auch die Beteiligung ist ein über die UN-Kinderrechtskonvention normiertes Kinderrecht, und nicht nur irgendein Kinderrecht, sondern eins von vier Grundprinzipien der Konvention. Kinder und Jugendliche werden durch frühe Beteiligungserfahrungen in ihren sozialen Kompetenzen gestärkt, gleichzeitig durchbricht die frühe Beteiligung von Kindern den Kreislauf der Vererbung von Armut. Zudem leistet sie einen fundamentalen Beitrag zur langfristigen Stärkung unserer Demokratie. Deshalb müssen Mitbestimmungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit verbindlichen gesetzlichen Regelungen und nachprüfbaren Qualitätsstandards bei allen Angelegenheiten, die sie betreffen und auf allen Ebenen zum Standard werden“, betont Kai Hanke. Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Hintergrund

Kinderarmut bleibt in Deutschland ein drängendes Thema. Short-Fact: Über 2,8 Millionen Kinder leben unter armutsgefährdeten Bedingungen. Viele Initiativen fordern lokale Beteiligungsräte und wohnortnahe Angebote. Wie kann Politik praxisnahe Beteiligungschancen schaffen? Internationale Studien belegen: Frühzeitige Mitbestimmung stärkt schulische Leistungen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Länder-Schlüssel bei der Finanzierung von Kita- und Schulplätzen bleibt dabei kritisch. Trotz steigender Ausgaben klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Breitere Koalitionen aus Zivilgesellschaft, Kommunen und Bildungsträgern könnten hier neue Impulse liefern. Klar ist: Ohne finanzielle und strukturelle Reformen bleiben viele Kinder am Rand.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Familientag als Chancen-Tag: Caritas fordert Ausbau der Kinderbetreuung

Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbands. Am Tag der Familie stellte Ministerin Karin Prien ihre Pläne für Bildung und Familie vor. Der Verband ruft dazu auf, den heutigen Chancen-Tag entschlossen zu nutzen.

Eine interne Umfrage unter 338 Caritas-Führungskräften zeigt alarmierende Defizite. 93 Prozent beobachten gestiegene Belastungen, 43 Prozent fühlen sich stark belastet. 56 Prozent der Einrichtungen mussten ihr Angebot bei Betreuung und Beratung einschränken.

Die Caritas-Präsidentin betont die Bedeutung verlässlicher Kinderbetreuung für eine faire Startchance.

Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa erklärt:
“Gleiche Teilhabechancen für alle von Anfang an können nur dann gelingen, wenn familiäre Erziehung und formale Bildung gemeinsam gestärkt werden: Verlässliche Betreuungsangebote im Kleinkind- und im Grundschulalter legen den Grundstein für eine Kultur guten Aufwachsens. Sie entlasten Eltern und fördern die Entwicklungschancen der Kinder. Frau Ministerin Prien muss ihre landespolitischen Erfahrungen in die Waagschale werfen, um für die Generationen- und Zukunftspolitik ihres Ressorts ein breites Bündnis der Unterstützung zu organisieren. Die Zeiten, in denen das Konsonantenministerium als Gedöns-Ressort in die zweite Reihe gesetzt wurde, müssen endgültig der Vergangenheit angehören.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Auch frühkindliche Integration leidet, wenn Betreuung scheitert. Sie fordert Kitas mit Armutssensibilität und interkultureller Öffnung. “Der Umgang mit Vorurteilen will von Anfang an gelernt sein,” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Abschließend betont Welskop-Deffaa:
“Ganz in diesem Sinne bieten wir Ministerin Prien unsere Unterstützung an. Glückliches Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und ein gutes Miteinander der Generationen sind Kernversprechen einer Politik, für die wir als Caritas der Ministerin den ganzen Erfahrungsschatz unserer Einrichtungen und Dienste anbieten.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext

Deutschland investiert weniger als die meisten OECD-Staaten in frühe Bildung. Das wirkt sich besonders auf Frauen aus. Studien belegen, dass fehlende Kitas die Erwerbsquote von Müttern um bis zu 10 Prozentpunkte senken können. Internationale Vorreiter wie Finnland garantieren Ganztagsbetreuung ab dem dritten Lebensjahr. Kommunale Initiativen in Leipzig und Mannheim zeigen, wie flexible Öffnungszeiten Engpässe mindern. Zivilgesellschaftliche Akteure, von Sportvereinen bis Schülerpatenschaften, entlasten Familien zusätzlich. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel erfordern innovative Konzepte zur Fachkräftebindung. Nur durch transparente Evaluation bleibt Integration mehr als ein Schlagwort.


AWO zum Tag der Familie: Bildung als Schlüssel zur Chancengerechtigkeit

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der AWO.

Am Internationalen Tag der Familie fordert die AWO mehr Chancengerechtigkeit für Kinder. Bildung dürfe sich nicht an kurzfristigen Wirtschaftsinteressen orientieren.
“Bildung stellt die Weichen für ein erfolgreiches Leben. Bildung ist so viel mehr als die Fähigkeit, bestimmte Leistungen zu erbringen, sie darf sich nicht an kurzfristigen Erfordernissen der Wirtschaft orientieren. Wir treten für ein Bildungsverständnis ein, das Wohlergehen und Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern in den Fokus nimmt. Nur auf diese Weise ist Bildung eine Investition nicht nur in die Biografien einzelner Kinder, sondern in die Zukunft unserer Gesellschaft.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Die Zusammenlegung von Bildung und Familie in einem neuen Superministerium eröffnet laut AWO neue Potenziale. Familien sollen so gestärkt und Bildungssysteme verbessert werden.

Frühkindliche Bildung bleibt ein zentrales Thema.
“Noch immer hängen Bildungschancen stark vom soziökonomischen Status der Familien und dem Bildungshintergrund der Eltern ab. Das ist nicht nur ungerecht, es ist auch gesellschaftspolitisch unklug. Es gilt, Familien durch verlässliche und lebensweltnahe Angebote der Bildung, Beratung und Begegnung frühzeitig in ihren Erziehungs- und Bildungsaufgaben zu stärken. Kitas brauchen gute Rahmenbedingungen – dazu gehört z. B. ein guter Fachkraft-Kind-Schlüssel oder Zeit für die Kitaleitung. Nur so können am Kindeswohl orientierte Bildungs- und Betreuungsangebote geschaffen werden, die den Fachkräften attraktive Arbeitsbedingungen ermöglichen und den Familien eine verlässliche und vertrauenswürdige Kinderbetreuung versprechen kann.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Zudem pocht die AWO auf Investitionen aus dem Sondervermögen Infrastruktur. Kitas, Ganztagsangebote und Familienzentren sollen ausgebaut und saniert werden.

“Für gute Bildung braucht es auch angemessene Räume, in denen gearbeitet und der Tag verbracht wird. Die Gebäudestruktur vieler Kindertageseinrichtungen entspricht weder den Bedürfnissen der Kinder, noch kann von einem klimagerechten Gebäudebestand die Rede sein. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Schließlich ruft die AWO nach neuen familienpolitischen Instrumenten.
“Neben Investitionen in Bildung brauchen wir endlich auch zeit-, familien- und gleichstellungspolitische Instrumente, die die Bedarfe und Bedürfnisse der Familien ernstnehmen und gute Rahmenbedingungen für Familienleben schaffen. Dabei müssen wir die Vielfalt der Familien in unserer Gesellschaft beachten – nicht jede Familie braucht das Gleiche. Entsprechend vielfältig muss Unterstützung ausgestaltet werden.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext

In Deutschland investiert der Staat vergleichsweise wenig in frühkindliche Bildung. Laut OECD-Daten fließen nur etwa 0,8 % des BIP in Kitas – unter dem EU-Durchschnitt von 1,0 %. Gleichzeitig fehlt es vielerorts an Fachkräften. Studien zeigen, dass ein guter Fachkraft-Kind-Schlüssel nicht nur Betreuung sichert, sondern auch Erzieherinnen entlastet und die Qualität hebt. International fordern Expertinnen längst, Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Wird Deutschland diesem Anspruch gerecht? Angesichts des demografischen Wandels und steigender Armutsrisiken rückt die Frage nach gerechten Bildungschancen weiter in den Fokus. Aktuelle Debatten um klimaeffiziente Schulgebäude und inklusive Lernräume belegen: Bildungspolitik ist heute mehr Ebenenarbeit denn je.


Streit um Klimagerät in WEG: BGH setzt klare Grenzen

Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Verbraucherschutzverbands Wohnen im Eigentum.

In einem aktuellen Urteil hat der BGH entschieden, dass die Sorge vor künftigem Lärm kein ausreichender Grund ist, um die Installation eines Split-Klimageräts in einer Wohnungseigentümergemeinschaft zu verhindern. Der Beschluss erlaubte einem Penthouse-Besitzer, sein Außengerät auf Dämpfsockeln montieren zu lassen. Eine Miteigentümerin im vierten Obergeschoss fürchtete tieffrequenten Schall – und scheiterte vor allen Instanzen.

Der BGH stellte klar: Unmittelbare Auswirkungen einer baulichen Veränderung sind entscheidend. Kernbohrung und Montage fallen darunter. Mögliche spätere Störungen spielen keine Rolle, solange sie nicht bereits bei der Gestattung zwangsläufig unzumutbar sind. “Nur wenn bei der Gestattung bereits evident ist, dass der spätere Gebrauch zwangsläufig einen oder mehrere Eigentümer unbillig benachteiligt, muss die WEG den Beschluss ablehnen.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung.

Doch macht das betroffene Urteil Miteigentümer nicht wehrlos. Gegen tatsächliche Störungen bieten sich Direktansprüche gemäß WEG-Gesetz und BGB an. Betroffene können eine Unterlassungsklage gegen den Lärmverursacher erheben, ohne die gesamte Gemeinschaft anzurufen.

Dr. Sandra von Möller, Vorständin des Verbraucherschutzverbands WiE, begrüßt das Urteil: “Das Urteil ist positiv zu sehen. Wohnungseigentümer müssen – wenn sie Sorge vor einer Beeinträchtigung durch ein Klimagerät haben – nicht den Beschluss anfechten, sondern können sich auch später noch direkt gegen Störungen wehren, falls diese tatsächlich auftreten.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung.

Wer heute ein Klimagerät oder andere bauliche Veränderungen plant, sollte seinen Beschlussantrag deshalb sorgfältig vorbereiten. Konkrete Angaben und Einhaltung der TA Lärm erhöhen die Akzeptanz und reduzieren spätere Rechtsstreitigkeiten.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext

Hitzeperioden und steigende Temperaturen machen Klimaanlagen in Wohnanlagen immer wichtiger. Gleichzeitig wachsen Konflikte zwischen Nachbarn, wenn technische Lösungen nicht transparent geplant werden. Wohnungseigentümergemeinschaften stehen heute vor großen Herausforderungen: Sie müssen Klimaschutz, Wohnkomfort und rechtliche Vorgaben miteinander in Einklang bringen.

Short-Fact: In Deutschland steigen die durchschnittlichen Sommertemperaturen seit den 1980er Jahren um etwa 0,3 Grad pro Jahrzehnt.

Die Frage nach dem Verhältnis von Gemeinschaftsinteressen und Individualrechten gewinnt an Bedeutung – nicht nur bei Klimageräten, sondern auch bei Solaranlagen oder Lademöglichkeiten für E-Autos. Urteile wie das aktuelle BGH-Urteil schaffen wichtige Orientierung. Sie zeigen, dass klare Regelungen und frühzeitige Kommunikation Konflikte eindämmen können. Immer mehr WEGs beschäftigen sich daher mit eigenen Lärm- und Nutzungsrichtlinien. Heute entscheidet nicht nur das Recht, sondern auch das gute Miteinander über den Wohnkomfort von morgen.


Wenn Hitzeschutz zum Gesundheitsschutz wird

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von Physio Deutschland. Am 4. Juni 2025 signalisiert der bundesweite Hitzeschutz-Aktionstag Alarmstufe Rot für unsere Gesundheit. Die Sonne brennt, der Asphalt flimmert – und wer denkt an die Folgen für Körper und Kreislauf? Physio Deutschland bringt es auf den Punkt: Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten stärken nun Betroffene mit gezielten Bewegungsprogrammen und Hitzekrisen-Beratung. Short-Fact: Deutschland zählte 2023 über 30 Hitzetage, Tendenz steigend. Die Fachorganisation fordert entschlossene politische Maßnahmen für klimafeste Einrichtungen. Nur so bleiben Städte lebenswert und Menschen gesund.

Hintergrund und Handlungsspielräume

Der Klimawandel beschert uns häufigere Extremtemperaturen und neue Gesundheitsrisiken. Städte müssen dringend mehr Grünflächen und Trinkwasserspender in der Innenstadt installieren. Studien zeigen: Rund 70 % der Hitzetoten in Europa sind über 65 Jahre alt. Pflegeheime und Krankenhäuser fehlen vielerorts Klimaanlagen und Hitzeschutzkonzepte. Kommunale Gesundheitsämter entwickeln inzwischen Strategien, doch bundeseinheitliche Standards fehlen. Wie wollen wir uns auf kommende Rekordtemperaturen einstellen? Jetzt sind Investitionen in Infrastruktur und professionelle Betreuung gefragt.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Deutschland muss Blockade in Gaza beenden und humanitäres Völkerrecht wahren

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von VENRO.

Seit dem 18. März blockiert Israel vollständig die Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza. Hilfsorganisationen mussten die Lebensmittelausgabe einstellen, während Hunger und Krankheiten sich ausbreiten. Ein neuer Plan sieht vor, Hilfslieferungen über private Sicherheitsdienste der Gaza Humanitarian Foundation zu verteilen. VENRO warnt vor einem Bruch des humanitären Völkerrechts und einer möglichen Zwangsumsiedlung von Zivilist_innen.

Anica Heinlein, VENRO-Vorstandsmitglied, kritisiert den Entwurf scharf: „Der ausgearbeitete Plan zur Verteilung von Hilfsgütern durch die neu gegründete Gaza Humanitarian Foundation entspricht nicht den humanitären Prinzipien und wirkt, als stünde die Durchsetzung israelischer Interessen im Gazastreifen im Vordergrund.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Die vier geplanten Verteilzentren könnten in Gebieten liegen, in die Israel die Zivilbevölkerung drängen will. Logistische Strukturen fehlen, ebenso die nötige Expertise. Heinlein betont: „Hilfsorganisationen haben ausreichend Personal vor Ort, um die Menschen zu versorgen. Sie haben aber schlicht nichts mehr zu verteilen.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

VENRO fordert die neue Bundesregierung auf, das Vorhaben klar abzulehnen und sich für die Wiederaufnahme der bislang funktionierenden Verteilnetzwerke einzusetzen. „Deutschland muss sich deutlich zum humanitären Völkerrecht bekennen, den Vorschlag ablehnen und Israel auffordern, die Blockade zu beenden.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Short-Fact: Über 2 Millionen Menschen leben in Gaza, mehr als 80 Prozent sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Hintergründe und Ausblick

Die humanitäre Krise in Gaza dauert seit Jahren an. UN-Agenturen berichten regelmäßig von katastrophaler Ernährungslage und maroder Infrastruktur. Deutschland zählt zu den wichtigsten Geldgebern für UNRWA und andere Hilfsorganisationen. Im Auswärtigen Amt wächst der Druck, striktere Bedingungen an finanzielle Zuwendungen zu knüpfen. Gleichzeitig warnen humanitäre Experten vor einem Präzedenzfall, sollten private Sicherheitsdienste die Verteilung übernehmen. Die Debatte berührt grundsätzliche Fragen: Wie viel politischen Einfluss darf Deutschland bei der Hilfegewährung ausüben? Und welche Rolle spielt das humanitäre Völkerrecht in geopolitischen Krisen? Die nächste Sitzungswoche im Bundestag dürfte entscheidend sein, um Deutschlands Haltung in dieser humanitären Notlage klar zu definieren.


PropTechs beflügeln digitale Transformation der Immobilienwirtschaft

Basierend auf einer Pressemitteilung des ZIA und des Instituts der deutschen Wirtschaft stellt eine Sonderauswertung des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindexes aktuelle Zahlen vor. Trotz angespannter Marktlage investieren 60 Prozent der befragten Immobilienunternehmen in Forschung und Entwicklung. 45 Prozent kooperieren bereits mit PropTechs, weitere 12 Prozent planen eine solche Partnerschaft. Sogar 41 Prozent der Unternehmen ohne eigene F&E-Ausgaben setzen auf PropTech-Kollaborationen. PropTechs leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Transformation der Immobilienwirtschaft.

Zitat-Quelle: Pressemitteilung
“Diese Innovationsbereitschaft ist sehr erfreulich“, ordnet Aygül Özkan, ZIA-Hauptgeschäftsführerin, die Zahlen ein.
“Die Transformation der Immobilienwirtschaft schreitet voran – und PropTechs spielen dabei eine zentrale Rolle. Angesichts der ambitionierten Klimaziele Deutschlands bis 2045 sowie des steigenden Digitalisierungsdrucks wird der Innovationsbeitrag junger Technologieunternehmen immer relevanter.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Prof. Dr. Michael Voigtländer ergänzt:
“Für eine Branche, die gemeinhin eher als träge gilt, ist die relativ hohe Forschungsbereitschaft erfreulich. Forschung und Entwicklung ist das A und O für den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Das Rekordjahr 2024 brachte 1.300 aktive Start-ups und 200 Neugründungen im PropTech-Sektor. Der Schwerpunkt liegt auf Energie, Nachhaltigkeit sowie digitalem Planen, Bauen und Sanieren. PropTech-Mitglieder des ZIA decken den gesamten Immobilienlebenszyklus ab und integrieren immer öfter Künstliche Intelligenz. Am 4. Juni 2025 vergibt der ZIA den PropTech of the Year Award live vor mehr als 2.500 Zuschauern.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Hintergrund

PropTechs eröffnen Chancen weit jenseits von Rendite und Baukosten. Smarte Sensoren und digitale Zwillinge optimieren den Energiebedarf realer Gebäude. Können solche Technologien die CO2-Bilanz im Gebäudebestand nachhaltig verbessern?

Die EU-Renovationswelle fordert umfassende digitale Dokumentation. Dänemarks digitale Gebäudeakte zeigt, wie Politik und Technologie zusammenwirken. Wann folgt Deutschland diesem innovativen Vorbild?


Neues DLG-Merkblatt: Wasser schützen, Pflanzenschutz sichern

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der DLG.
Abbauprodukte von Präparaten für den Pflanzenschutz werden immer wieder in Oberflächengewässern, aber auch in Grund- bzw. Trinkwasser nachgewiesen. Zitat-Quelle: Pressemitteilung
Das neue DLG-Merkblatt 413 „Pflanzenschutz, ohne Wasser zu gefährden“ wurde von führenden Experten und unter Mitarbeit des DLG-Ausschusses für Pflanzenschutz überarbeitet. Zitat-Quelle: Pressemitteilung
Kurz und prägnant wird auf die wichtigsten Maßnahmen hingewiesen, mit deren Hilfe sich Wirkstoffeinträge in Oberflächengewässer, Grund- und Trinkwasser grundsätzlich vermeiden bzw. deutlich verringern lassen. Zitat-Quelle: Pressemitteilung
Mit Pufferstreifen, angepasster Spritztechnik und zeitlichen Sperrfristen zeigt das Merkblatt konkrete Wege auf, wie Gewässerschutz und Pflanzenschutz im Einklang stehen können. Landwirtinnen und Landwirte finden praxisnahe Tipps, um Wirkstoffe gezielter einzusetzen – und damit Wasserressourcen zu schonen.

Ergänzender Kontext

Gewässerschutz ist in aller Munde: Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verlangt saubere Flüsse bis 2027. Wie gelingt das unter steigendem Nahrungsmittelbedarf? Studien des Umweltbundesamts belegen, dass in über 50 % der Flussabschnitte Pestizidrückstände nachgewiesen werden. Short-Fact
Öffentliche Debatten fordern strengere Vorgaben – gleichzeitig stehen viele Betriebe unter hohem Produktionsdruck. Innovationen wie Drohnentechnik und Sensoren könnten in Zukunft dafür sorgen, dass Wirkstoffe nur punktuell ausgebracht werden. So ließe sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter senken. Die Balance zwischen Ertragssicherung und Ressourcenschutz bleibt eine der zentralen Herausforderungen moderner Landwirtschaft.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Warum Wildtierjunge oft keine Hilfe brauchen

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von VIER PFOTEN.

Im Frühling begegnen uns häufig scheinbar verlassene Wildtierkinder. Viele Menschen möchten helfen, doch oft ist Hilfe überflüssig. Die Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt warnt:
“Gerade im Frühjahr ist die Versuchung groß, einem allein wirkenden Jungtier zu helfen, aber nicht jedes Tier ist wirklich in Not.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Wildtiermütter wie jene von Rehen oder Feldhasen zehren auf Tarnung. Sie kehren nur kurz zum Säugen zurück und vermeiden jeden Eigengeruch, der Fressfeinde anlockt. Verweilt man zu nahe, bleibt das Junge unversorgt. Abstand kann Leben retten.

Auch junge Vögel, die bereits das Nest verlassen haben, werden von ihren Eltern weiter gefüttert. Lindenschmidt betont:
“Nur bei offensichtlichen Verletzungen oder akuter Gefahr darf man einen Jungvogel vorsichtig umsetzen.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Ein großes Risiko für Wildtierjunge sind freilaufende Hunde. Jeder Frühling führen unangeleinte Vierbeiner zu Verletzungen bei Kitzen und Nestlingen. Hundehalter sollten während der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den Wegen bleiben und die Leine verwenden.

Wer wirklich Hilfe leisten möchte, sollte Experten kontaktieren. Wildtierstationen, Förster oder Jäger wissen, wann ein Tier tatsächlich verwaist oder verletzt ist. Falsch verstandene Fürsorge verursacht oft mehr Stress als Heilung.

Ergänzender Kontext

Unsere Naturschutzkompetenz wächst, wenn wir die Verhaltensbiologie heimischer Tiere verstehen. Wussten Sie, dass ein Rehkitz in den ersten Tagen einen schier geruchslosen Pelz trägt? So entgeht es natürlichen Feinden. Wer sein Handy zückt, um jedes Jungtier zu filmen, stört naturgegebene Rückzugsstrategien.

Citizen-Science-Apps wie iNaturalist ermöglichen es, Fundorte anonym zu melden. Forscher nutzen solche Daten, um Schutzmaßnahmen lokal anzupassen. Gleichzeitig sensibilisieren Umweltbildungsprogramme Spaziergänger für Rücksicht und Achtsamkeit.

Wie können wir die Koexistenz von Mensch und Wildtier fördern? Ein bewusster Umgang mit der Natur schont Ressourcen und bewahrt Artenvielfalt. Jeder Schritt abseits der Wege, jede ablenkende Kamera beeinflusst das Überleben eines Jungtiers – oft unbemerkt und doch entscheidend.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


EU-Verordnung droht zur Farce zu werden: AGDW fordert Null-Risiko-Kategorie

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung.

Die EU-Kommission plant nach Medienberichten ein Benchmarking der Entwaldungsrisiken, das zahlreiche Hochrisiko-Staaten falsch einstufen könnte. Prof. Andreas Bitter, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, warnt: “Die EU-Kommission gefährdet mit einer unverständlichen Risikobewertung von Staaten die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland ebenso wie den globalen Waldschutz.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Die aktuelle Einstufung ordnet nur wenige Länder als hoch gefährdet ein. Gleichzeitig landen stark entwaldete Staaten nur im mittleren Risikobereich. Damit drohe aus einem ambitionierten Vorhaben ein bürokratischer Bumerang zu werden. “Die Pläne der EU-Kommission zur Umsetzung der EUDR sind in ihrer jetzigen Form eine Farce.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Auch Deutschland fiele in die unterste Risikokategorie. Dennoch müssten Waldeigentümer ab Ende dieses Jahres neue Informationspflichten erfüllen – ohne Nutzen für den heimischen Wald. “Der Wald in Deutschland wird nachhaltig bewirtschaftet, seine Fläche wächst, Entwaldung findet anerkanntermaßen nicht statt.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Die AGDW fordert deshalb eine Null-Risiko-Kategorie, um unnötige Bürokratie zu vermeiden. Das Europaparlament unterstützte diese Lösung bereits im November. Zur Umsetzung regen die Waldeigentümer eine Omnibus-Verordnung mit verschobenem Geltungsbeginn an. “Zur Einführung einer solchen, sachlich gebotenen Null-Risiko-Kategorie sollte auf dem Wege einer ‚Omnibus-Verordnung‘ ein ausreichendes Zeitfenster durch eine weitere Verschiebung des EUDR-Geltungsbeginns geschaffen werden.” Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Hintergrund und Bedeutung

Der EUDR-Ansatz zielt darauf ab, globale Entwaldung bis 2030 zu stoppen. Dafür müssen Unternehmen ihre Lieferketten lückenlos nachverfolgen. Kritik kommt nicht nur von Waldbesitzern, sondern auch von Umwelt-NGOs, die schärfere Sanktionen fordern. Die Regulierung könnte indirekt Kleinbauern in Entwicklungsländern belasten, wenn Risikokategorien falsch gesetzt werden. Eine realistische Einstufung ist entscheidend, um Klimaziele und Biodiversitätsschutz zu erreichen, ohne bestehende Initiativen zu überfrachten.

Short-Fact: Mehr als zwei Drittel der deutschen Waldfläche stehen unter privater oder kommunaler Verwaltung – ein wichtiger Baustein für nachhaltigen Klimaschutz.


365 Tage kraftvolle Familienpolitik gefordert

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Sozialverbands VdK Deutschland.

Am Internationalen Tag der Familie am 15. Mai fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele 365 Tage kraftvolle Familienpolitik. Wo bleiben die großen Visionen für den Alltag jenseits dieses einen Tages? „Das reicht nicht“ lautet ihr Urteil zum Koalitionsvertrag. Bentele spricht sich für einen echten Systemwechsel aus. „Was es braucht, ist ein echter Systemwechsel, um das Leben von Familien spürbar zu verbessern.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung. Statt Bürokratie fordert sie unkomplizierte Leistungen für Betroffene. 2,3 Millionen Mitglieder stehen hinter ihren Forderungen.

Im Zentrum stehen Familien mit Kindern mit Behinderungen. Pflege, Betreuung und finanzielle Sicherheit müssten besser verzahnt werden. „Mehr Unterstützung für Familien mit Kindern mit Behinderungen notwendig.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung. Tagespflegeplätze und inklusive Angebote sollen bundesweit wachsen. Damit Eltern Familie und Beruf besser vereinbaren können. Ein verlässlicher Pflegelohn und Lohnersatzleistungen sollen Teil der Lösung werden. Bentele bringt ihre Expertise ein, um gemeinsam Konzepte zu entwickeln.

Kontext

In vielen EU-Staaten fließen bis zu 3 Prozent des BIP in Familienförderung. Deutschland liegt momentan darunter. Familienpolitik beeinflusst Geburtenraten und Beschäftigungsquoten. Studien belegen, dass inklusive Betreuung Lebensqualität deutlich steigert. Inklusion gilt als Motor für eine gerechte Gesellschaft. Digitalisierung von Anträgen könnte den Alltag spürbar erleichtern. Die Debatte um langfristige Finanzierung von Pflegeleistungen gewinnt an Tempo.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Kognitiver Abbau setzt erst ab 40 ein – Studie unterstreicht Schutz durch lebenslanges Lernen

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des DIW Berlin. Eine neue Langzeitstudie zeigt: Lesefähigkeiten bleiben bis etwa Mitte 40 stabil, Rechenkompetenzen bis knapp Anfang 40. Erst danach zeichnen sich erste Rückschritte ab – deutlich später als bisherige Querschnittsstudien vermuteten.

Die Forschenden vom DIW Berlin, ifo Institut und Stanford University werteten einzigartige deutsche PIAAC-Daten aus. Die Ergebnisse widerlegen die Annahme eines frühen geistigen Abbaus schon ab dem 30. Lebensjahr. Wer Sprache und Zahlen im Alltag oder Beruf aktiv nutzt, bremst den Rückgang weiter aus.

Kurzfact: Im Durchschnitt wachsen die Lesefähigkeiten bis Mitte 40 und die Rechenkompetenzen bis Anfang 40.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass lebenslanges Lernen der Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten sein kann“, sagt Studien-Mitautorin Lavinia Kinne. Zitat-Quelle: Pressemitteilung Wer regelmäßig liest, rätselt oder neue Themen erschließt, investiert also direkt in sein Denkvermögen.

Wie können Politik und Wirtschaft diese Kraft des Lernens nutzbar machen? Branchenübergreifende Weiterbildungsprogramme und altersgerechte Lernangebote gehören auf die Agenda. Denn länger geistig fit zu bleiben stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern unsere gesamte Volkswirtschaft.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext: Bildung als Puffer in der alternden Gesellschaft

Die deutsche Bevölkerung wird immer älter, zugleich schrumpft die Erwerbsbevölkerung. In diesem Spannungsfeld gewinnt lebenslanges Lernen enorme Bedeutung: Es hilft Älteren, im Job flexibel zu bleiben, und sichert wertvolles Erfahrungswissen. Unternehmen, die Weiterbildung für Senior*innen fördern, stärken ihre Innovationskraft. Gleichzeitig sind gezielte Lernangebote in Kultur, Sport und Ehrenamt ein sozialpolitischer Hebel, um freiwilliges Engagement und Teilhabe zu erhöhen. Studien wie diese unterstreichen, dass eine bildungsoffensive, die alle Generationen einbezieht, langfristig den Wohlstand und sozialen Zusammenhalt sichert.


25 Jahre Deutsche Kinderhilfe: Eine laute Feier für leise Kämpfer

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Kinderhilfe.

Die Deutsche Kinderhilfe lädt am 23. Mai 2025 zu einer Jubiläumsfeier unter dem Motto „25 Jahre und kein bisschen leise“ ein. Auf dem Gelände der Arche in Berlin-Hellersdorf erwartet rund 350 Besucherinnen und Besucher ein buntes Bühnenprogramm mit Quiz, Tanz und Gesang. Um 16:00 Uhr überreicht die Deutsche Kinderhilfe einen Scheck über 25.000 Euro an Arche-Gründer Bernd Siggelkow – eine starke Geste für Bildungsförderung vor Ort.

Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich die Organisation für den Schutz und die Rechte von Kindern ein. Durch intensive Lobbyarbeit wurde das Neugeborenen-Hörscreening in die Regelversorgung aufgenommen und sexueller Missbrauch als Verbrechen anerkannt. In der Corona-Pandemie sorgte die Deutsche Kinderhilfe für bundesweite Essensausgaben für bedürftige Kinder.

Die Arche in Hellersdorf zeigt eindrucksvoll, wie konkrete Hilfe aussieht. Hier finden Kinder nicht nur ein warmes Mittagessen, sondern auch gezielte Hausaufgabenbetreuung. „Bildung muss mehr“ lautet die jüngste Kampagne der Deutschen Kinderhilfe. Short-Fact: Auf einer neuen Webseite informiert die Initiative über eine umfassende Bildungsstrategie und präsentiert einen 10-Punkte-Plan an die Politik. Wie können wir langfristig Chancengerechtigkeit sichern? Diese Frage treibt die Kinderhilfe weiter an.

Ein Highlight der Feier ist die Kuscheltierverlosung für Kinder. Am Ende erhält jedes teilnehmende Kind ein kleines Geschenk – ein persönliches Zeichen der Wertschätzung. Ziel ist es, Kindern im sozialen Brennpunkt neue Perspektiven zu eröffnen und sie in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken. Die Organisation fordert: mehr Investitionen in Bildung, besseren Kinderschutz und flächendeckende Präventionsangebote.

Zitat-Quelle: Pressemitteilung
„25 Jahre und kein bisschen leise“
Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext: Kinderrechte und Gesellschaft im Wandel

Kinderarmut bleibt in Deutschland ein brisantes Thema. Fast jedes fünfte Kind wächst an oder unter der Armutsgrenze auf. Solche Zahlen fordern uns alle heraus. Schulen und Kitas stoßen oft an ihre Kapazitätsgrenzen, um Lernrückstände aufzufangen. Lokale Initiativen wie die Arche leisten wichtige Pionierarbeit – doch die Lücke zum nationalen Standard ist groß. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind gefragt, Ressourcen gerecht zu verteilen und frühzeitige Prävention zu stärken. Nur so entsteht ein Bildungssystem, das alle Kinder wirklich erreicht.


Erster bundesweiter Forschungsbericht deckt Missstände in Kinderkurheimen auf

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von Deutschem Roten Kreuz, Caritas, Diakonie und Deutscher Rentenversicherung . Ein Forschungsteam der Humboldt-Universität zu Berlin hat erstmals das bundesdeutsche Kinderkurwesen von 1945 bis 1989 umfassend untersucht. Rund 11,4 Millionen Kinder verbrachten in diesem Zeitraum Aufenthalte in Erholungsheimen – viele berichteten später von mangelhaften hygienischen Bedingungen, Kontrolle und Demütigung.
„Auch wenn Kinder und Jugendliche positiv oder neutral von ihren Kuren berichten, war die Realität in den Heimen häufig eine andere. Das Kinderkurwesen erwies sich bis in die 1980er Jahre hinein als sehr beständiges Massenphänomen. Umso schwerer wiegt, dass sich erhebliche strukturelle Missstände ausmachen lassen, unter denen zahlreiche Kurkinder zu leiden hatten.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung
Die beteiligten Verbände sprechen ihr tiefergehendes Bedauern aus und betonen ihre Verantwortung für Aufklärung und Wiedergutmachung. Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, mahnt:
„Bei allen Fortschritten mahnen uns die Ergebnisse eindringlich, für die Zukunft wachsam zu bleiben.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung
Christian Reuter, Generalsekretär des DRK, fügt hinzu:
„Auch wenn unsere Einrichtungen heute nach komplett anderen Standards arbeiten, sind die damaligen Missstände auch eine Mahnung, alles dafür zu tun, dass so etwas nie mehr passiert.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Kontext und gesellschaftliche Relevanz

Die Aufarbeitung dieser Vorfälle erfolgt in einer Zeit, in der Kinderschutz und Traumaprävention zentrale öffentliche Debatten prägen. In Schweden etwa wurde bereits in den 1990ern ein staatlicher Entschädigungsfonds für Heimkinder eingerichtet. Aktivist:innen der Initiative Verschickungskinder fordern auch in Deutschland langfristige Begleitung und Anerkennung des erlittenen Leids. Short-Fact: Rund 70 Prozent aller betroffenen Heimkinder erleben noch heute gesundheitliche oder psychische Langzeitfolgen. Dieser Bericht kann als Impuls für weitere Reformen in Kinder- und Jugendhilfe dienen.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Pflegebedürftigkeit und Versorgungsqualität im Fokus

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Medizinischen Dienstes.

Immer mehr Menschen in Deutschland gelten als pflegebedürftig. Short-Fact: Über 3 Millionen Begutachtungen im Jahr 2024 bestätigen diesen Trend. Die Pflegereform 2017 hat den Zugang zu Leistungen erleichtert – doch die Zahlen steigen weiter.

Am Dienstag, den 27. Mai, stellt der Medizinische Dienst den Report Pflegebedürftigkeit vor. Zeitgleich werden zentrale Erkenntnisse des 8. Pflegequalitätsberichts präsentiert. Wer ist von Pflege abhängig? Wie entwickeln sich die ambulante Pflege und die stationäre Pflege? Welche Impulse setzt der Medizinische Dienst, um künftige Versorgung sicherzustellen?

Die Hybrid-Pressekonferenz beginnt um 11 Uhr im Tagungszentrum der Bundespressekonferenz in Berlin. Carola Engler, Dr. Tatjana Hardes und Verena Bentele diskutieren live und im Stream. Anmeldungen für die Präsenzteilnahme sind bis zum 23. Mai möglich. Online-Registrierung ist erforderlich, Fragen können per Chat gestellt werden.

Wer den Blick auf die Zukunft der Pflege richten will, sollte teilnehmen. Pflegebedürftigkeit bleibt eine zentrale gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Kontext

Der demografische Wandel treibt den Bedarf in der Pflege weiter an. Bis 2040 könnte jede*r Vierte in Deutschland älter als 65 Jahre sein. Zugleich fehlt qualifiziertes Personal: Schätzungen sprechen von über 150.000 unbesetzten Pflegestellen. Innovative Konzepte wie Telepflege und Community-Nursing gewinnen an Bedeutung. Neben staatlichen Reformen fordern Experten mehr Beteiligung der Kommunen und gezielte Fachkräfteförderung. Nur so lässt sich die Balance zwischen steigender Nachfrage und knappen Ressourcen langfristig sichern.


EU-Kommission verpasst Trendwende bei der Retail Investment Strategy

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung.

Die EU-Kommission hat ihre Retail Investment Strategy vorgestellt. Sie zielt auf mehr Schutz und Beteiligung privater Anleger ab. Doch Experten sehen darin zu wenig Veränderung. Die aktuellen Vorschläge dürften den Investitionsstau nicht auflösen. „Die EU-Kommission verpasse mit Ihren unzureichenden Vereinfachungsvorschlägen die Trendumkehr.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Zentral bleiben Informationspflichten und Produktkennzeichnungen. Doch sie wirken nach wie vor komplex. Bleibt Raum für echte Vereinfachungen? Kritiker fordern digitale Lösungen und kürzere Dokumente. Kleinere Anbieter brauchen mehr Flexibilität. Sonst droht Europas Finanzinnovation weiter ins Hintertreffen zu geraten.

Kontext

30 Prozent der EU-Bürger besitzen derzeit Aktien oder Fondsanteile. Europa steht vor dem demografischen Wandel. Die Gesellschaft altert, und private Altersvorsorge gewinnt an Bedeutung. In Großbritannien haben vereinfachte Sparerträge den Aktienmarkt beflügelt. In Frankreich fördert eine App Investitionen in erneuerbare Energien. Entsprechende Impulse könnten Europa helfen, seine Kapitalmärkte zu beleben. Gleichzeitig drängen Fintech-Start-ups auf den Markt. Sie zeigen, wie Nutzerfreundlichkeit und Transparenz effektiv zusammengehen. So lässt sich möglicherweise doch noch eine echte Trendwende erreichen.

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.


Klimaschutz als Innovations- und Konjunkturbooster nutzen

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Der Expertenrat für Klimafragen hat seinen Prüfbericht zu Treibhausgasemissionen für 2024 vorgelegt. Das Emissionsbudget bis 2030 bleibt voraussichtlich eingehalten. Ab dann droht jedoch eine drastische Zielverfehlung in Gebäude und Verkehr. Der BEE will genau hier mit klaren Klimaschutzvorgaben ansetzen, um Innovation und industrielle Fertigung zu stärken.

„Es ist ein Signal zur richtigen Zeit, dass der Expertenrat heute vor einer deutlichen und im Zeitverlauf zunehmenden Zielverfehlung für die Jahre nach 2030, also bereits in 5 Jahren, warnt. Die neue Regierung stellt jetzt die Weichen für ihre Energie- und Klimapolitik, die diese Prognosen ernst nehmen und dabei Klimaschutz als Innovations- und Konjunkturbooster für Technologien ‚made in Germany‘ nutzen sollte.“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Das Klimaschutzgesetz verlangt ein Programm bis spätestens März 2026. Es soll Versäumnisse bis 2040 in den Sektoren Gebäude und Verkehr ausgleichen. Wärmewende, e-Autos und Wärmepumpen versprechen Unabhängigkeit von teuren Energieimporten und schaffen Jobs bei Planung, Bau und Betrieb sauberer Anlagen.

„Die gute Nachricht ist: Wärme- und Mobilitätswende hin zu heimischen Erneuerbaren Energien, e-Autos und Wärmepumpen machen uns nicht nur unabhängiger von teuren Energieimporten, sondern kurbeln auch Wachstum und Beschäftigung bei Herstellung, Planung, Bau und Betrieb von sauberen Wärme-Anlagen in Gebäuden und Netzen sowie Fahrzeugen an“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Ein Mix aus Ordnungsrecht, Förderung und Marktanreizen wie dem CO₂-Preis schafft den Rahmen. Die Reform des Gebäudeenergiegesetzes muss zügig starten. Der Verkehr braucht mehr Elan bei Ladeinfrastruktur und heimischen Kraftstoffen.

Die Transformation des Energiesektors zeigt: Klimaschutz ist eine Win-Win-Situation. Doch weitere Reformen und mehr Sektorenkopplung bleiben nötig.

„Der Bericht macht auch die hohe Relevanz von negativen Emissionen zur Zielerreichung deutlich. Hier gilt es die Lösungen u.a. in der Nutzung von Bioenergie mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (BECCS) zu nutzen, um bis zu 60 Prozent der unvermeidbaren Restemissionen auszugleichen“ Zitat-Quelle: Pressemitteilung

Weitere Informationen in der vollständigen Pressemitteilung.

Ergänzender Kontext

Deutschland ist Vorreiter im globalen Ausbau Erneuerbarer Energien. Wie lassen sich diese Erfolge auf Gebäude und Verkehr übertragen? Short-Fact: Der Sektor Verkehr verursacht rund 20 % der deutschen CO₂-Emissionen. Industrie 4.0 und digitale Tools könnten Pakete aus Förderprogrammen und CO₂-Handel verknüpfen. Klimaschutz kann soziale Gerechtigkeit fördern, wenn gut qualifizierte Fachkräfte in strukturschwache Regionen wechseln. Gleichzeitig fordert die EU bis 2050 Klimaneutralität – das bietet deutschen Technologieherstellern enorme Exportchancen. Wie gelingt der Spagat zwischen ambitionierten Zielen und realistischer Umsetzungsplanung? Eine enge Verknüpfung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird dabei entscheidend sein.

8 Antworten

  1. Es freut mich zu hören, dass Kinderrechte im Mittelpunkt stehen sollten! Wir sollten alle daran arbeiten, ein unterstützendes Umfeld für unsere Kinder zu schaffen. Was denkt ihr über lokale Initiativen?

    1. Ich bin auch dafür! Lokale Initiativen können sehr effektiv sein und bieten oft direkte Lösungen für spezifische Probleme in unseren Gemeinden.

  2. Die Idee einer aktiven Mitbestimmung für Kinder klingt vielversprechend! Wenn sie frühzeitig lernen, Verantwortung zu übernehmen, stärkt das unsere Demokratie. Was sind weitere Wege, um dies zu fördern?

  3. Ich finde es toll, dass das Thema Chancengleichheit jetzt mehr Beachtung findet. Bildung ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Armut und Ungerechtigkeit. Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor?

  4. Die Forderung nach einer besseren Kinderbetreuung ist so wichtig! Jedes Kind sollte die gleiche Chance auf Bildung haben, unabhängig von den finanziellen Mitteln der Eltern. Wie kann jeder Einzelne hier aktiv werden?

  5. Ich finde den Ansatz zur Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums sehr wichtig! Es ist entscheidend, dass wir die Bedürfnisse von Kindern in den Mittelpunkt stellen. Wie können wir sicherstellen, dass diese Veränderungen tatsächlich umgesetzt werden?

    1. Ich stimme Susann zu! Es wäre wirklich hilfreich, mehr Informationen über die Umsetzung zu erhalten. Was sind die nächsten Schritte? Auch die Mitbestimmung der Kinder in Schulen ist ein wichtiger Punkt.

    2. Es ist ermutigend zu sehen, dass Kinderrechte so ernst genommen werden. Ich frage mich, wie die Politik diese Forderungen umsetzen möchte und ob es Unterstützung von der Gesellschaft gibt.

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