Bremen (VBR). In einem aktuellen Appell bringen führende Vertreter des sozialen Wohnungsbaus in Norddeutschland ihre Besorgnis über die Entscheidung der Landesregierung zum Ausdruck, die Antragsannahme für sozialen Wohnungsbau bis September 2024 zu pausieren. Diese Ankündigung hat weitreichende Auswirkungen, vor allem für Menschen in prekären Lebenslagen, die sich zunehmend auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sehen.
Michael Saitner, vom PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein, und Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., heben die Dringlichkeit der Situation hervor: „Was ist das für ein fatales Signal? Gegen Wohnraummangel hilft vor allem eines: Bauen!“, bringt es Saitner auf den Punkt. Die temporäre Einstellung der Antragsbearbeitung für den sozialen Wohnungsbau stellt nach ihrer Meinung einen erheblichen Rückschlag dar, der insbesondere alleinerziehende Mütter, Menschen mit Behinderungen und Senioren trifft. Sie alle benötigen dringend eine bezahlbare Unterkunft, um in der Gesellschaft bestehen zu können.
Andreas Breitner unterstreicht zudem die finanziellen Aspekte der Problematik. Angesichts steigender Not bei Menschen mit mittleren Einkommen fordert er jährlich 190 Millionen Euro mehr für den sozialen Wohnungsbau sowie eine Anhebung der Einkommensgrenzen. Er betont, dass die bisherige Aufstockung der Fördermittel durch die Landesregierung zwar ein Schritt in die richtige Richtung sei, aber noch immer nicht ausreiche, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken. „Die Bezahlbarkeit des Wohnens ist die zentrale soziale Frage unserer Zeit“, erklärt Breitner und warnt vor den gesellschaftlichen Konsequenzen, sollte diese Frage nicht zufriedenstellend gelöst werden.
Die Brisanz dieses Themas wird durch den Umfang der vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen vertretenen Wohnungsunternehmen unterstrichen. Die 435 Mitgliedsunternehmen verwalten insgesamt 742.000 Wohnungen, in denen etwa 1,5 Millionen Menschen leben. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 6,41 Euro pro Quadratmeter unterstreichen die Unternehmen den sozialen Charakter ihres Engagements.
Das Engagement von Saitner und Breitner, die sich für den Ausbau des sozialen Wohnungsbaus einsetzen, ist nicht nur ein dringender Appell an die Landesregierung, sondern unterstreicht auch die grundlegende soziale Verantwortung, die der Staat gegenüber seinen Bürgern hat. Die Lösung der Wohnungsfrage ist essenziell, um soziale Gerechtigkeit und Teilhabe für alle Schichten der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Warnungen und Forderungen der Experten sollten somit als eine dringende Aufforderung betrachtet werden, Maßnahmen zu ergreifen, die langfristig zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse führen.
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PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein und Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. …
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