Bremen (VBR).
In einem glanzvollen Augenblick der Berlinale 2025 wird ein bedeutender Schritt in Richtung Fairness in der Festivalbranche gefeiert. Der Fair Festival Award 2025, verliehen von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), geht an das Kurzfilm Festival Hamburg. Diese Anerkennung strahlt Licht auf die Herausforderungen und Erfolge innerhalb der oft prekären Arbeitsbedingungen in der Festivalwelt. Die Verleihung erfolgt inmitten des Kurzfilmempfangs des Bundesverbandes Deutscher Kurzfilm.
„Mit dem Fair Festival Award wollen wir faire Bedingungen in der Festivalbranche herausheben und strukturelle Probleme öffentlich machen“, betont Christoph Schmitz-Dethlefsen, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Seine Worte spiegeln die tieferliegenden Probleme wider, mit denen viele Festivalbeschäftigte konfrontiert sind. Eine aktuelle ver.di-Umfrage zeigt: Von den Teilnehmern, die überwiegend weiblich und hochgebildet sind, empfinden nur 32% die Bezahlung als fair. Fast 70% arbeiten ohne feste Anstellung, was sie zwingt, ihre Existenz durch zusätzliche Jobs zu sichern.
Zusätzlich zum Hauptpreis wurden weitere Festivals für deren Engagement ausgezeichnet. Diese tragen nun stolz das Prädikat Faires Festival. Darunter befinden sich Hamburgs junger Film, das Internationale Frauen Film Fest Dortmund+Köln, sowie renommierte Veranstaltungen in Mannheim-Heidelberg, Braunschweig und München.
Die umfassende Bewertung basierte auf Umfragen unter deutschen Festivalbeschäftigten. Sie berücksichtigten Kategorien wie Arbeitsbedingungen, Transparenz und Chancengleichheit. Diese Kategorisierungen sind entscheidend, um respektable Standards in einer Branche zu setzen, die traditionell von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen geprägt ist.
Dieser Preis unterstreicht die Notwendigkeit wirtschaftlicher Stabilität und fairer Bedingungen in kulturellen Veranstaltungen und hebt gleichzeitig die wertvolle Arbeit der Beteiligten hervor. Hoffnungsvoll schaut man auf eine Zukunft, in der mehr Festivals diesen ehrenvollen Weg beschreiten werden.
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ver.di-Medien-Info: ver.di ehrt Kurzfilm Festival Hamburg mit Fair Festival Award 2025
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Die Rolle und Herausforderungen der Festivalbranche in Deutschland
Die Auszeichnung des Kurzfilm Festivals Hamburg mit dem Fair Festival Award 2025 unterstreicht sowohl die Anerkennung für herausragende Arbeitsbedingungen als auch die wachsenden Herausforderungen, vor denen die Festivalbranche in Deutschland steht. In den letzten Jahren hat ver.di verstärkt den Fokus auf faire Arbeitsbedingungen in der Kulturbranche gelegt. Diese Initiativen spiegeln einen breiteren Trend wider, der sich in vielen Bereichen der Arbeitswelt abzeichnet: Mitarbeiter fordern nicht nur gerechte Bezahlung, sondern auch sichere Arbeitsverhältnisse und ein respektvolles Arbeitsumfeld.
Ein Blick auf die Struktur der Festivalbranche zeigt, dass viele Festivals von hohen Fluktuationsraten und einer prekären Beschäftigungslage geprägt sind. Fast 70 Prozent der Festivalbeschäftigten sind ohne Festanstellung und müssen häufig andere Jobs annehmen, um über die Runden zu kommen. Dies ist ein Symptom struktureller finanzieller Engpässe, da viele Festivals von knappen Budgets und unzureichender institutioneller Unterstützung abhängig sind.
Die Preisverleihung an das Kurzfilm Festival Hamburg sowie die Auszeichnung weiterer Festivals wie "Auch abgedreht! – Hamburgs junger Film" und "DOK.fest München" verdeutlicht die Bemühungen, diese strukturellen Probleme anzugehen. Trotz der ausgeprägten Qualifikation der Beschäftigten – hauptsächlich Frauen mit hohem Bildungsgrad – bleibt eine langfristige Lösung vielfach aus. Stattdessen wird versucht, durch Initiativen wie den Fair Festival Award Sensibilität und Bewusstsein innerhalb der Branche und in der Öffentlichkeit zu schaffen.
In Zukunft wird erwartet, dass der Druck auf die Politik und Förderinstitutionen wächst, mittels gezielter Unterstützungsprogramme und Reformen finanzielle Entlastungen für Festivalveranstalter zu schaffen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Nur durch systematische Förderung kann sichergestellt werden, dass die kulturelle Vielfalt Deutschlands erhalten bleibt und weiter gedeiht. Solche Entwicklungen könnten ein Vorbild für andere Länder sein, die ähnliche Hindernisse überwinden müssen, um ihre Kulturschaffenden angemessen zu unterstützen.
Die Arbeit von ver.di und anderen Gewerkschaften in diesem Bereich stellt sicher, dass die Diskussion über faire Arbeitspraktiken nicht nur sichtbar gemacht wird, sondern auch konkrete Veränderungen angestoßen werden können. Auf diese Weise können Festivals letztlich zu Orten werden, die nicht nur kulturell bereichern, sondern auch fair und nachhaltig für alle Beteiligten gestaltet sind.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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7 Antworten
„Fairness“ sollte nicht nur ein Schlagwort sein! Ich bin froh über die Auszeichnung des Kurzfilm Festivals Hamburg und hoffe auf mehr Transparenz in dieser Branche. Was denkt ihr über die Rolle von Sponsoren?
Die Initiative von ver.di ist lobenswert! Ich hoffe wirklich, dass mehr Festivals für ihre guten Arbeitsbedingungen anerkannt werden. Gibt es weitere Studien zu den Arbeitsbedingungen in der Kulturbranche?
Ja, das wäre spannend! Solche Studien könnten uns helfen zu verstehen, wie wir die Situation verbessern können. Ich frage mich auch, wie das internationale Vergleich aussieht.
Es ist traurig zu hören, dass so viele Mitarbeiter im Festivalbereich ohne feste Anstellung arbeiten müssen. Der Preis ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber was sind die nächsten Schritte für echte Veränderungen?
Ich stimme dir zu, Georg! Die Politik muss da wirklich aktiv werden. Es wäre interessant zu erfahren, welche konkreten Vorschläge ver.di hat, um diese Probleme langfristig anzugehen.
Ich finde es wirklich toll, dass das Kurzfilm Festival Hamburg den Fair Festival Award bekommt. Es ist wichtig, dass die Arbeitsbedingungen in der Festivalbranche verbessert werden. Wie können wir als Zuschauer helfen, um mehr Bewusstsein zu schaffen?
Das ist ein guter Punkt, Ilona! Vielleicht könnten wir auch mal an Veranstaltungen teilnehmen, die faire Praktiken fördern. Ich frage mich, wie viele andere Festivals diesem Beispiel folgen werden.