...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...
Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Bremen (VBR). Am 11. Oktober 2024 fanden sich Vertreter der im Bundesministerium des Innern ein, um ihre deutliche Kritik an dem neuesten Entwurf des sogenannten Bundesbesoldungs- und -Versorgungsangemessenheitsgesetzes (BBVAngG) zum Ausdruck zu bringen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verurteilten den Entwurf als unzureichend. Statt einer grundlegenden Reform bietet er lediglich punktuelle Änderungen, die neue Ungerechtigkeiten schaffen könnten.

„Offenbar haben die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts und die knappen Kassen des Bundes dazu geführt, dass Flickschusterei betrieben wird“, sagte Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di. Sie kritisierte insbesondere die Vorschläge zu alimentativen Ergänzungszuschlägen als intransparent und ungerecht. (Zitat-Quelle: )

Die Kritik der Gewerkschaften ist nicht neu; bereits in schriftlichen Stellungnahmen hatten ver.di und der DGB ihre Bedenken geäußert. Insbesondere stoßen geplante Maßnahmen wie Abschmelzbeträge und Änderungen am Modell der Alleinverdienerfamilie auf Widerstand. Beide Organisationen fordern eine umfassende Lösung statt isolierter Eingriffe in Besoldungsstrukturen.

Trotz einer angespannten Haushaltslage und der Tatsache, dass viele Bundesländer ähnliche Gesetze verabschiedet haben, bleiben die Erwartungen an den Bundesgesetzgeber hoch. Ein transparentes und rechtlich einwandfreies Konzept soll verhindern, dass die Anpassungen auf Kosten von Beamtinnen und Beamten sowie Soldatinnen und Soldaten gehen.

Der Entwurf soll Anfang November vom Kabinett geprüft werden. Wenn das parlamentarische Verfahren zügig vorangeht, könnte das Gesetz im Mai 2025 in Kraft treten. Diese Entwicklungen sind für die betroffenen Berufsgruppen von entscheidender Bedeutung. Eine reformierte Besoldungsstruktur würde nicht nur ihr tägliches Leben direkt beeinflussen, sondern auch signalisieren, wie der Bund die Leistung seiner Beschäftigten künftig wertschätzt.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund – ver.di und DGB äußern …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.




*Tiefere Einblicke und Zukunftsperspektiven zur Reform der Beamtinnenbesoldung**

Die aktuelle Debatte um die angestrebte Besoldungsreform im Bundesdienst spiegelt eine langjährige Diskussion wider, die sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene geführt wird. Der Druck, den die Urteile des Bundesverfassungsgerichts von 2020 ausüben, resultiert aus der Forderung nach einer amtsangemessenen Alimentierung, die sich nicht nur an traditionellen Modellen orientiert, sondern die modernen Lebensrealitäten der Beamtinnen und Beamten berücksichtigt.

Historisch gesehen, hat sich das Besoldungsrecht in Deutschland über Jahrzehnte hinweg eher träge entwickelt. Zahlreiche kleine Anpassungen führten selten zu grundlegenden strukturellen Änderungen, was in der jetzigen Kritik des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) seinen Ausdruck findet. Die geforderte Abkehr vom Modell der Alleinverdienerfamilie spiegelt beispielsweise wider, wie sich Rollenbilder und Aufgabenverteilungen gewandelt haben. Ebenso zeigt die Skepsis gegenüber den geplanten Ergänzungszuschlägen die Komplexität und Vielschichtigkeit eines gerechteren Besoldungssystems auf.

Während wirtschaftliche Überlegungen und eine schwierige Haushaltslage dem Bund enge Grenzen setzen, müssen diese Aspekte gegen die verfassungsrechtlichen Verpflichtungen abgewogen werden. Ein bedeutendes Beispiel bietet dabei der Blick in einige Bundesländer, die bereits eigene Gesetze verabschiedet haben: Diese könnten als wertvolle Modelle oder zumindest Anhaltspunkte dienen. Doch trotz regionaler Vorstöße ist eine bundesweite Lösung nötig, die kohärent und vor allem akzeptabel für alle Beteiligten ist.

Auch die zukünftigen Demographie-Entwicklungen stellen Herausforderungen dar. Die Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst, insbesondere in spezialisierten Bereichen, wird zunehmend schwieriger, wenn nicht konkurrenzfähige und attraktive Besoldungsstrukturen geschaffen werden. Dies betont die Notwendigkeit, nicht nur kurzfristig fiskalische Sparnotwendigkeiten zu adressieren, sondern strategisch in die Langfristigkeit zu denken.

In diesem Kontext erscheint es essenziell, dass die bald einsetzende parlamentarische Diskussion nicht lediglich ein Abnicken der aktuellen Entwürfe darstellt, sondern Raum für Erweiterungen und Modifizierungen bietet, die die Kritiken ernst nehmen. Sollte das Gesetz tatsächlich im Mai 2025 in Kraft treten, wie prognostiziert, bleibt abzuwarten, ob es auf lange Sicht den Erfordernissen gerecht wird oder ob es erneut Anpassungen bedarf.

Der Ausgang dieser Entwicklungen könnte wegweisend sein, nicht nur für Deutschlands öffentlich Bedienstete, sondern auch als Signal an andere Staaten, wie eine moderne Justierung von Staatsdienervergütungen gestaltet werden kann, indem neue Standards gesetzt und soziale Fairness in den Mittelpunkt gestellt werden.


Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

10 Antworten

  1. Bin gespannt ob das Gesetz wirklich im Mai 2025 kommt oder ob wir wieder Jahre warten müssen… Hoffe es wird gut durchdacht.

  2. Würde gern wissen ob dieser Entwurf wirklich die modernen Lebensrealitäten berücksichtigt? Klingt eher nach altem Denken mit neuem Anstrich.

    1. Gute Frage Siglinde! Denke auch es spiegelt nicht unsere heutige Gesellschaft wieder. Wäre wichtig dass alle Rollenbilder miteinbezogen werden.

    2. Seh ich auch so Siglinde und Julius! Man kann doch nicht mehr nur von Alleinverdienerfamilien ausgehen heutzutage.

  3. Kanns kaum glauben dass nach all den Jahren immer noch so wenig passiert in sachen Besoldungsreform. Der DGB hat echt gute Punkte angesprochen.

    1. Stimmt Minna, und wenn man bedenkt dass das Bundesverfassungsgericht schon 2020 klare Forderungen gemacht hat… warum dauert das alles so lang?

  4. Also dieser Entwurf zeigt echt wie wenig der Bund auf die Bedürfnisse von Beamten eingeht. Wenn die nicht bald was ändern wirds sicher Probleme bei der Nachwuchsgewinnung geben!

    1. Bianka, absolut deiner Meinung! Ohne attraktive Besoldung werden weniger junge Leute in den Dienst wollen. Die sollen mal bei anderen Ländern schauen wie’s besser gemacht wird.

  5. Ick finds ja krass wie die Gewerkschaften sich gegen das Gesetz wehren. Christine Behle hat recht, wenn sie sagt das es ungerecht is! Warum machen die keine richtige Reform?

    1. Ja, Marga, seh ich auch so! Die Ergänzungszuschläge sind mega verwirrend. Warum nicht einfach mal was transparentes machen? Ich frag mich ob das wirklich was für die Beamten bringt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Das könnte Sie auch interessieren