Bremen (VBR). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat einen wegweisenden Schritt unternommen, um die Arbeitsbedingungen selbstständiger Kreativer in Deutschland zu verbessern. Mit der Einführung eines Honorarrechners auf der Webseite www.basishonorare.de wird nun eine größere Transparenz in der Bezahlung für Kulturschaffende gewährleistet. Dieses innovative Tool ermöglicht es Kreativen sowie Kulturschaffenden, ihre Honorare auf Basis des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) zu berechnen. Dabei werden nicht nur die direkten Arbeitsstunden eines Projekts berücksichtigt, sondern auch Zeitaufwände für Akquise, Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kosten für die Sozialversicherung, womit die besonderen Bedingungen der Selbstständigkeit in den Kultursektoren mit einfließen.
Die Initiative von ver.di stellt eine Reaktion auf die sich wandelnden Anforderungen in der Kulturlandschaft dar und adressiert die oft kritisierte Intransparenz und Unfairness bei der Vergütung von Kreativen. Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und für den Bereich Kunst und Kultur zuständig, unterstreicht die Wichtigkeit transparenter und fairer Honorargestaltung: „Wann immer die öffentliche Hand Kultur finanziert, müssen transparente Standards gelten. Dazu gehören faire und nachvollziehbare Honorare für Kulturschaffende.“
Die Debatte über angemessene Bezahlung in der Kulturförderung wird durch die Ankündigung der Kulturstaatsministerin Claudia Roth weiter angefacht. Mit einer geplanten Einführung von Honoraruntergrenzen in der Bundeskulturförderung ab Juli 2024 positioniert sich die Politik klar in Richtung einer gerechteren Entlohnung in diesem Sektor. Diese Entscheidung ist von besonderer Bedeutung, da sie alle Fördermaßnahmen betrifft, deren Finanzierung zu mindestens 50 Prozent aus Bundesmitteln stammt. Die TVöD-Basishonorare von ver.di, die branchenübergreifend Anwendung finden können, werden hierbei als ein standardisiertes Modell herangezogen, das sowohl von Kreativen als auch von Verantwortlichen in der Verwaltung leicht nachvollzogen und angewendet werden kann.
Dieser Schritt von ver.di ist nicht nur ein Gewinn für die direkt betroffenen Kreativen und Kulturschaffenden, sondern stärkt auch das Fundament des kulturellen Schaffens in Deutschland insgesamt. Durch die Schaffung von Transparenz und die Festlegung von Standards bei der Bezahlung fördert die Gewerkschaft nicht nur die Wertschätzung der künstlerischen Arbeit, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen gegen die Prekarisierung in der Kulturbranche. In einem Arbeitsumfeld, das durch hohe Unsicherheit und schwankende Einkommen geprägt ist, bieten klare Richtlinien eine wichtige Orientierungshilfe und Sicherheit.
Angesichts dieser Entwicklungen ist es klar, dass ver.di mit seinem Honorarrechner einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für selbstständige Kreative leistet. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahme als ein Vorbild für weitere Initiativen in anderen Branchen dient und damit einen langfristigen positiven Einfluss auf die Arbeitswelt der Selbstständigen in Deutschland hat.
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