ver.di nennt Angebot der Versicherer unzureichend – Warnstreiks drohen

Tarifverhandlungen im Versicherungssektor: ver.di kritisiert unzureichendes Angebot der Arbeitgeber

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der privaten Versicherungsbranche zeigt sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) enttäuscht. Trotz Rekordgewinnen der Versicherungsunternehmen bieten diese ihren Angestellten ein Gehaltsangebot, das nicht einmal die übermäßigen Teuerungsverluste ausgleicht. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Gehälter um zwölf Prozent und bessere Perspektiven für Nachwuchskräfte. Angesichts der unzureichenden Reaktionen der Arbeitgeberseite plant ver.di Warnstreiks, um die Ernsthaftigkeit ihrer Forderungen zu unterstreichen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 23. Mai in Düsseldorf statt.

Bremen (VBR).

Die jüngsten Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungsbranche haben bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für große Enttäuschung gesorgt. In einem mehrstündigen Gespräch in Frankfurt am Main äußerte Martina Grundler, die Verhandlungsführerin von ver.di, scharfe Kritik an den Arbeitgebern. „Die Versicherungsunternehmen streichen Rekordgewinne ein – und legen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Angebot vor, das noch nicht einmal die Einkommensverluste durch die Inflation wettmacht“, erklärte sie.

Die Gewerkschaft fordert eine spürbare Verbesserung der Gehälter, um die Teuerungsverluste auszugleichen und auch jungen Talenten Perspektiven zu bieten. Sie verlangt eine Erhöhung der Gehälter und Zulagen um jeweils zwölf Prozent und besonders hohe Erhöhungen für die unteren Lohngruppen, dazu eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Im Gegensatz dazu legte die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV), kein Angebot für Nachwuchskräfte vor und stellte eine Laufzeit des Tarifvertrags von 35 Monaten in den Raum. Das angebotene Gehalt von 3,6 Prozent im ersten Jahr ist aus Sicht von ver.di angesichts der geforderten Laufzeit inakzeptabel. Grundler betonte: „Das ist ein Beleg mangelnder Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten.“

Die Unzufriedenheit ist unübersehbar. In den kommenden Tagen wird ver.di zu Warnstreiks an verschiedenen Standorten aufrufen, um auf die Forderungen der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Diese haben bereits durch kreative Aktionen und hohe Beteiligung unter Beweis gestellt, dass sie die Verhandlungen ernst nehmen.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet am 23. Mai 2025 in Düsseldorf statt. Die Situation bleibt angespannt, doch die Beschäftigten stehen geschlossen hinter ihren Forderungen und hoffen auf ein gerechtes Ergebnis.


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Hintergründe und Perspektiven zu den Tarifverhandlungen in der Versicherungsbranche

Die aktuellen Tarifverhandlungen im Innendienst der privaten Versicherungsbranche werfen ein Schlaglicht auf die wachsenden Spannungen zwischen den 160.000 Beschäftigten und den Unternehmensführungen. Trotz der Rekordgewinne, die die Versicherungsunternehmen in den letzten Jahren realisieren konnten, zeigt die Angebotslage der Arbeitgeber eine besorgniserregende Diskrepanz zu den realen Bedürfnissen der Beschäftigten. Die Forderung von ver.di nach einer Erhöhung der Gehälter und Zulagen um zwölf Prozent ist nicht nur ein Ausdruck der Notwendigkeit, die Teuerungsverluste zu kompensieren, sondern auch ein Schritt zur Sicherstellung von langfristigen Perspektiven für Nachwuchskräfte in der Branche.

Der Umstand, dass die Arbeitgeberseite keinerlei Vorschläge zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen unterbreitet hat, stellt eine fatale verpasste Chance dar, den zukünftigen Herausforderungen in der Branche proaktiv zu begegnen. In einem zunehmend kompetitiven Arbeitsmarkt, in dem Fachkräfte dringend gesucht werden, ist es entscheidend, auch die Bedürfnisse junger Talente zu berücksichtigen. Ein unbefristetes Übernahmeangebot für Auszubildende könnte sich als ein Schlüsselfaktor in der Bindung und Rekrutierung von Talenten herausstellen.

Vergleichbare Situationen im öffentlichen Dienst und in anderen Industrien haben gezeigt, dass kreative Mobilisierungsmaßnahmen der Beschäftigten oft zu einem Umdenken bei den Arbeitgebern führen. Die bereits durchgeführten Aktionen in den letzten Wochen sind ein Zeichen der Entschlossenheit der Beschäftigten, ihre Stimme zu erheben. Die hohe Beteiligung zeigt, dass trotz der bestehenden Unsicherheiten ein starkes Bewusstsein für Respekt und Gerechtigkeit besteht.

Ein weiterer Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die zunehmende Inflation, die das wirtschaftliche Umfeld belastet. Die Forderungen von ver.di sind damit auch eine Antwort auf die sinkende Kaufkraft, die in vielen Branchen zunehmend spürbar ist. Analysten und Experten erwarten, dass diese Situation in den kommenden Monaten zu weiteren unabhängigen Tarifbewegungen führen könnte, nicht nur in der Versicherungsbranche.

Die anstehenden Warnstreiks und die nächste Verhandlungsrunde am 23. Mai 2025 in Düsseldorf werden entscheidend sein, um eine Lösung zu erarbeiten, die sowohl die monetären als auch die emotionalen Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigt. Die Branche steht an einem entscheidenden Punkt, und die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Arbeitgeber bereit sind, die nötigen Schritte für eine gerechtere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen zu unternehmen.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Tarifverhandlungen
  2. Gewerkschaften
  3. Inflation
  4. Lohnverhandlung
  5. Warnstreik

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10 Antworten

  1. Ich finde die Forderung nach einer Gehaltserhöhung um 12 Prozent gerechtfertigt! Die Inflation belastet uns alle sehr stark und wir sollten gehört werden.

  2. Es macht mich traurig zu sehen, wie wenig auf die Bedürfnisse der Beschäftigten eingegangen wird. Was können wir tun, um mehr Druck aufzubauen? Jeder sollte sich beteiligen!

  3. Es ist erschreckend zu hören, dass keine Vorschläge für Nachwuchskräfte gemacht wurden. Wie kann die Branche in Zukunft bestehen bleiben? Ich hoffe auf eine gerechte Lösung!

    1. Die Ausbildungsvergütung sollte unbedingt angehoben werden! Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

  4. Die Situation mit den Tarifverhandlungen ist wirklich besorgniserregend. Die geringe Gehaltserhöhung von 3,6 Prozent reicht nicht mal aus, um die Inflation auszugleichen. Wie können wir sicherstellen, dass unsere Stimmen gehört werden?

    1. Ich stimme zu! Es ist frustrierend zu sehen, wie wenig Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten da ist. Vielleicht könnten mehr kreative Aktionen helfen?

  5. Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen von ver.di eingehen. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter auch fair entlohnt werden, besonders bei so hohen Gewinnen. Was denkt ihr darüber?

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