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Ver.di gegen Gesellschaftswechsel und Sonntagsarbeit bei Galeria

Galeria: ver.di kritisiert geplante neue Gesellschaftsform und Sonntagsöffnungen
In einer neuerlichen Welle der Kontroverse um die Zukunft von Deutschlands Traditionswarenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, erhebt ver.di schwere Vorwürfe gegen die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen. Insbesondere die Umwandlung in eine neue Gesellschaftsform und die Einführung regelmäßiger Sonntagsöffnungen stößt bei der Gewerkschaft auf heftigen Widerstand. Mit dem Schatten dreier Insolvenzen im Rücken, streiten sich jetzt Investoren, Gewerkschaften und Beschäftigte um den richtigen Kurs, während eine bedeutsame Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter unmittelbar bevorsteht.

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Bremen (VBR). In einem jüngsten Paukenschlag steht die Warenhausikone Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) erneut im Brennpunkt tiefgreifender Kontroversen. Bekannt geworden durch Medienberichte, hat der Insolvenzplan der neuen Investoren bei GKK eine Welle der Entrüstung seitens der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ausgelöst. Der Kern des Konflikts: Eine geplante Umstrukturierung in eine neue Gesellschaftsform, die Société à responsabilité limitée (S.à.r.l.), und die Absicht, einmal monatlich sonntags die Türen zu öffnen, was als direkte Herausforderung an bestehende gesellschaftliche Normen und rechtliche Vorgaben interpretiert wird.

Silke Zimmer, ein für den Handel verantwortliches Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, bringt die Sorge der Gewerkschaft klar zum Ausdruck. Sie betont, dass gerade nach einer dritten Insolvenzwelle es unabdingbar sei, auf die reichhaltige Erfahrung und das Know-how der langjährigen Mitarbeitenden zurückzugreifen. Gerade sie seien es gewesen, die die direkten Folgen früherer Managementfehler zu tragen hatten und bereit sind, ihr Wissen einzubringen, um helfen zu können. Die Befürchtung liegt schwer in der Luft: Die Umwandlung in eine Gesellschaft ohne Aufsichtsrat – und damit ohne die unternehmerische Mitbestimmung der Beschäftigten – könnte ein Schritt in die falsche Richtung sein.

Zudem gilt die Idee der Sonntagsöffnung einmal im Monat als besonders brisant. “Der arbeitsfreie Sonntag ist grundgesetzlich geschützt”, erklärt Zimmer, eine Tatsache, die den Plänen der neuen Investoren entgegensteht. Diese Haltung spiegelt nicht nur eine gesetzliche Realität wider, sondern auch eine tiefe gesellschaftliche Überzeugung, welche die Sonntagsruhe als Teil des gesellschaftlichen Gefüges sieht. ver.di’s Postion hierzu ist klar: Es braucht bedeutende Investitionen, nicht nur finanzielle, um GKK zukunftssicher zu machen. Was die Belegschaft laut Zimmer fordert, sind Sicherheit und Qualität in ihren Arbeitsbedingungen – Dinge, die mit kontinuierlicher Unsicherheit und der prospectiven Last von Sonntagsarbeit schwer zu vereinen sind.

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Die Entscheidung über den Insolvenzplan und somit über die Zukunft der noch 92 Filialen steht bevor: Am 28. Mai haben die Gläubiger das Wort. Hintergrund dieser erneuten Zuspitzung ist der dritte Insolvenzantrag von GKK seit Juli 2020, gestellt am 9. Januar. Dieser kam nur wenige Wochen, nachdem neue Investoren die Schließung von weiteren 16 Filialen ankündigten, um das Ruder herumzureißen.

Diese Ereignisse künden von mehr als nur einer Unternehmenskrise; sie markieren einen entscheidenden Moment im Kampf um die Rechte und die Würde der Arbeitnehmenden im Einzelhandelssektor. Doch die Fragen, die sich hier auftun, gehen tiefer und berühren Grundwerte unserer Gesellschaft: Wie viel Mitbestimmung gewähren wir den Menschen hinter unserem Konsum? Und welche Rolle spielen Tradition und Ruhe in einer immer rastloser werdenden Welt? Diese Debatte, angefacht durch die aktuellen Entwicklungen bei Galeria Karstadt Kaufhof, steht stellvertretend für weitreichende Diskussionen um soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt.


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Galeria: ver.di kritisiert geplante neue Gesellschaftsform und Sonntagsöffnungen

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Meldung einfach erklärt

Ver.di, eine wichtige Gewerkschaft in Deutschland, hat Kritik an den Plänen für die Firma Galeria Karstadt Kaufhof geäußert. Hier sind die Hauptpunkte:

– Die Firma plant eine Änderung ihrer Rechtsform in S.à.r.l. und möchte einmal im Monat sonntags öffnen.
– Ver.di ist besonders besorgt über:
– Die Umwandlung in eine S.à.r.l., weil diese Form keine Aufsichtsorgane wie einen Aufsichtsrat vorsieht. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter weniger Möglichkeiten haben, bei Entscheidungen mitzuwirken.
– Die Idee, Geschäfte einmal monatlich an Sonntagen zu öffnen. In Deutschland ist der Sonntag normalerweise ein Ruhetag ohne Arbeit.

Wichtige Punkte aus der Mitteilung:

– Silke Zimmer von ver.di betont die Wichtigkeit der Erfahrungen von langjährigen Mitarbeitern für einen erfolgreichen Neustart nach drei Insolvenzen.
– Sie erklärt, dass der Sonntag als arbeitsfreier Tag rechtlich geschützt ist und fordert Investitionen in die Zukunft der Firma, um Jobsicherheit und bessere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
– Eine Entscheidung über den neuen Plan wird bald von den Gläubigern erwartet.

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Fragen und Antworten:

Frage: Warum ist die Umwandlung in eine S.à.r.l. problematisch?
Antwort: Es gibt Bedenken, weil diese Gesellschaftsform weniger Mitspracherechte für die Mitarbeiter bietet, was bei wichtigen Unternehmensentscheidungen negativ sein kann.

Frage: Was sagt ver.di zur Sonntagsöffnung?
Antwort: Ver.di kritisiert die Idee, da es gegen das Gesetz zum arbeitsfreien Sonntag verstößt und mehr Stress für die Mitarbeiter bedeuten könnte.

Frage: Wie steht es aktuell um Galeria Karstadt Kaufhof?
Antwort: Nach drei Insolvenzen sucht das Unternehmen nach Wegen, sich neu aufzustellen. Dabei spielen die Pläne zur Umstrukturierung und die Frage der Sonntagsöffnungen eine wichtige Rolle.

Frage: Was will ver.di erreichen?
Antwort: Ver.di möchte, dass die Mitarbeiter angemessen in den Erneuerungsprozess einbezogen werden und dass die Arbeitsbedingungen und die Jobsicherheit verbessert werden.

Diese Informationen sollen helfen, die Situation besser zu verstehen und die Bedeutung von Mitarbeiterrechten und Unternehmensverantwortung zu erkennen.

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