– Gewerkschaft ver.di und ITF-Inspektionen dokumentieren auf der „Cosco Tengfei“ drastisch niedrige Löhne und mangelhafte Unterbringung, da Cosco Tarifverträge mit der ITF ablehnt und stattdessen einen Dumping-Tarifvertrag mit einer chinesischen Seeleutegewerkschaft anwendet.
– Weitere Berichte, u. a. zu unklaren Zuständigkeiten bei der Ladungssicherung auf der „Baltic Shearwater“ im Hamburger Hafen, verweisen auf sicherheitsgefährdende und gesetzeswidrige Praktiken von Cosco.
– Deutsche Partner wie Volkswagen, Porsche und Volvo riskieren Verstöße gegen das Lieferkettengesetz, da sie verpflichtet sind, in ihren Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards sicherzustellen und hiergegen bei Cosco aktuell verstoßen wird.
Forderungen und Kritik an Arbeitsbedingungen auf Cosco-Schiffen
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) macht aktuell auf Missstände bei den Arbeitsbedingungen auf Schiffen des chinesischen Unternehmens Cosco aufmerksam. Im Fokus steht dabei insbesondere die „Cosco Tengfei“, die gestern im Hafen von Bremerhaven eintraf. Dort soll sie mit Fahrzeugen von Volkswagen und Porsche für den asiatischen Markt beladen werden, später folgen Fahrzeuge der Marke Volvo. ver.di mahnt deutsche Unternehmen wie Volkswagen, bei ihrer Zusammenarbeit mit Cosco auf die Einhaltung internationaler Standards und der Verpflichtungen aus dem Lieferkettengesetz zu achten*.
Inspektionen der Internationalen Transportarbeiterföderation (ITF) deckten auf, dass die Besatzung der „Cosco Tengfei“ weit unter den Mindeststandards entlohnt wird und die Lebensbedingungen an Bord teilweise kritikwürdig sind*. Bemerkenswert ist, dass die Reederei Cosco sich „weigere, Tarifverträge mit der ITF abzuschließen“. Stattdessen wurde für die Besatzung der „Cosco Tengfei“ „lediglich ein Dumping-Tarifvertrag mit einer chinesischen Seeleutegewerkschaft geschlossen, der nicht internationalen Standards entspreche*“.
Darüber hinaus weist die ITF auf weitere Vorwürfe gegen Cosco hin. Sie berichtet von Rechtsverstößen bei der Ladungssicherung auf der „Baltic Shearwater“ im Hamburger Hafen, die „die Sicherheit der Menschen an Bord und während der Fahrt gefährde“. Die Handlungen von Cosco verstoßen nach Ansicht der ITF und ver.di auch gegen das deutsche Lieferkettengesetz. Dieses verpflichtet „deutsche Geschäftspartner von Cosco“, in ihren Lieferketten „die Einhaltung von Menschenrechten und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten sicherzustellen*“.
Diese kritischen Berichte geben Anlass, die bestehenden Arbeitsbedingungen und die Verantwortung der beteiligten Unternehmen genau im Blick zu behalten. Weitere Hintergründe und Details zu den Forderungen finden sich in der Medien-Info: ver.di mahnt Einhaltung von Arbeitsrechten an Bord von Cosco-Schiffen an.
Globale Lieferketten im Fokus: Verantwortung und Kontrolle in Zeiten wachsender Ansprüche
Die Bedeutung von Menschenrechten und Arbeitsstandards in globalen Lieferketten gewinnt zunehmend an gesellschaftlicher und unternehmerischer Relevanz. Nicht zuletzt spiegeln sich diese Entwicklungen in neuen gesetzlichen Regelungen wider, die Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen, soziale und ökologische Mindeststandards entlang internationaler Frachtrouten zu garantieren. Die Kontrolle dieser komplexen Lieferketten ist dabei eine wesentliche Herausforderung. Schlechte Arbeitsbedingungen oder Verstöße gegen Arbeitsrechte können nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigten weltweit haben, sondern auch das gesellschaftliche Vertrauen und die Reputation von Unternehmen sowie das Kaufverhalten der Verbraucher beeinflussen.
Lieferkettengesetz: Auswirkungen auf deutsche Unternehmen
Das seit Kurzem geltende Lieferkettengesetz verpflichtet deutsche Unternehmen, ihre gesamte Zuliefererkette auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltstandards zu überprüfen und Verantwortung für die Einhaltung zu übernehmen. Diese gesetzlichen Vorgaben zielen darauf ab, systematische Missstände frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Für Unternehmen bedeutet dies, ihre Beschaffungsprozesse neu zu strukturieren, Risiken sorgfältig zu bewerten und transparente Berichtspflichten einzuhalten. Die Folgen für den wirtschaftlichen Erfolg sind dabei vielfältig: Neben potenziellen Haftungsrisiken kann eine Missachtung der Vorgaben zu Reputationsverlusten und Absatzrückgängen führen. Das Lieferkettengesetz setzt somit einen klaren Rahmen, der Unternehmen zu nachhaltigem Handeln verpflichtet und gleichzeitig Verbrauchern stärkeres Vertrauen in die Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Produkte ermöglicht.
Arbeitsrechte und internationale Seeschifffahrt
Besonderes Augenmerk gilt der internationalen Seeschifffahrt, die als entscheidender Pfeiler globaler Lieferketten gilt. Arbeitsbedingungen auf Frachtschiffen sind häufig geprägt von langen Einsätzen, unzureichendem Schutz und eingeschränkten Mitbestimmungsrechten. Diese Missstände stehen im Fokus internationaler Initiativen und Abkommen, die darauf abzielen, die Rechte der Seeleute zu stärken und faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Die Einhaltung solcher Standards wirkt sich direkt auf das Wohlbefinden der Beschäftigten aus und beeinflusst zugleich die Zuverlässigkeit und Kontinuität globaler Warenströme. Unternehmen und Verbraucher sind gleichermaßen auf funktionierende Kontrollmechanismen angewiesen, um die Bedingungen in einem der sensibelsten Bereiche globaler Lieferketten transparent und verantwortungsvoll zu gestalten.
Die globalen Herausforderungen in der Sicherstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten sind vielfältig und komplex – sowohl für die beteiligten Unternehmen als auch für die Konsumenten und die gesamte Gesellschaft. Gesetzliche Rahmenwerke wie das Lieferkettengesetz und internationale Abkommen sind dabei entscheidende Instrumente, um Verantwortlichkeiten klar zu definieren und die Einhaltung grundlegender Rechte durchzusetzen.
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Medien-Info: ver.di mahnt Einhaltung von Arbeitsrechten an Bord von Cosco-Schiffen an
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