Ver.di erzielt Entlastungsdeal an der MHH für Klinikpersonal

In einem bedeutenden Schritt für das Gesundheitswesen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nach intensiven Verhandlungen und Warnstreiks eine richtungsweisende Vereinbarung mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erzielt. Diese neue Regelung verspricht Arbeitnehmern eine greifbare Entlastung und setzt wegweisende Standards für Kliniken bundesweit. Mit diesem Abkommen, das bereits ab Januar 2025 in Kraft tritt, werden verbindliche Personalvorgaben eingeführt und zusätzliche freie Tage als Ausgleich für übermäßige Arbeitsbelastung garantiert. Mehr als 27 Kliniken profitieren nun von der ver.di-Initiative, die Druck auf weitere Einrichtungen ausübt, um den dringend benötigten Wandel zur Entlastung des Klinikpersonals voranzutreiben.
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Bremen (VBR). Die Einigung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist ein bedeutender Schritt zur Entlastung des Krankenhauspersonals. Nach intensiven Tarifverhandlungen und unter dem Einfluss von Warnstreiks haben sich beide Parteien auf eine bahnbrechende Vereinbarung geeinigt, die bundesweit Relevanz besitzt. Bereits in 27 Kliniken konnten ähnliche Regelungen durchgesetzt werden, was zeigt, wie engagiert Beschäftigte ihre Anliegen verfolgen können.

„Die Bewegung für mehr Personal und Entlastung im Krankenhaus geht weiter“, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Denn was bei der MHH gelungen ist, könnte Vorbildcharakter für viele weitere Einrichtungen in Deutschland haben. („Zitat-Quelle: Pressemitteilung“)

Die Vereinbarung umfasst schuldrechtliche Regelungen, die jedem Mitarbeiter individuell einklagbare Rechte bieten. Überall dort, wo das Personal nicht ausreicht oder Arbeitsbedingungen unerträglich sind, gibt es als Ausgleich zusätzliche freie Tage – ein greifbarer Vorteil für die Arbeitnehmer. Diese Klauseln betreffen nicht nur Pflegekräfte, sondern auch andere Berufsgruppen wie den Krankentransport und die Therapie.

Die Festlegung der Mindestbesetzung orientiert sich an der PPR 2.0, einem neuen Standard für die Personalausstattung in Krankenhäusern, der im Juli eingeführt wurde. Dieses Modell soll sicherstellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal auf Stationen zur Verfügung steht, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Kugelpunkt der Kritik bleibt dennoch die schleppende Umsetzung dieser Vorschriften in vielen Kliniken.

„Wir bleiben dran und halten den Druck aufrecht“, kündigte Bühler entschlossen an. Die Entlastung des medizinischen Personals ist ein Thema, das nicht nur innerhalb der Branche, sondern gesamtgesellschaftlich hohe Wellen schlägt. Eine ausreichende Personalausstattung ist essenziell für die Gesundheit und Sicherheit sowohl der Patienten als auch der Beschäftigten.

Das Beispiel der MHH zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in der kollektiven Kraft der Belegschaft steckt. Eine leidenschaftliche Rundumunterstützung durch Gewerkschaften wie ver.di macht dies überhaupt erst möglich. Weiterhin fordern sie, dass die PPR 2.0 flächendeckend zur Anwendung kommt, um überall menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Die nächsten Jahre versprechen Veränderungen, die dringend notwendig sind, um den Gesundheitssektor nachhaltig zu stärken. Damit gewinnen nicht nur die Beschäftigten, sondern letztendlich auch jeder Einzelne in der Gesellschaft.


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Hintergrund und Ausblick: Die Bedeutung der Vereinbarungen für das Gesundheitswesen in Deutschland

Die jüngste Einigung zwischen ver.di und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zur Entlastung des Krankenhauspersonals ist ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen um bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor. Diese Entwicklung reiht sich in eine Serie von Tarifverhandlungen ein, die innerhalb der letzten Jahre immer mehr Aufmerksamkeit erlangten. Der Druck auf Krankenhäuser, ihren Mitarbeitern fairere Bedingungen zu bieten, hat durch Warnstreiks und öffentlichkeitswirksame Aktionen erheblich zugenommen. Tatsächlich haben die letzten pandemiegeprägten Jahre die strukturellen Defizite im Gesundheitssystem offengelegt und zu einer verstärkten Gewerkschaftsbewegung geführt.

Von besonderem Interesse ist die Einführung der PPR 2.0, eine Pflegepersonalregelung, die nicht nur die Mindestbesetzung festlegt, sondern auch die Grundlage für zukünftige Verhandlungen bietet. Obwohl diese Regelung schrittweise eingeführt wird, ist sie bereits jetzt ein bedeutender Erfolgsfaktor in den Gesprächen zwischen Mitarbeitern und Klinikleitungen. Durch die betonenden Fortschritte an insgesamt 27 Kliniken bundesweit zeigt sich ein klarer Trend: Es wächst der gesellschaftliche und politische Wille, die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen ernsthaft zu thematisieren und zu regulieren.

Die jüngsten Vereinbarungen sind nicht nur ein signalstarkes Zeichen für andere Beschäftigte, ähnliche Forderungen voranzutreiben, sie betonen auch die wesentliche Rolle von starken Gewerkschaften wie ver.di in diesem Prozess. Gewerkschaftliche Vertretung könnte in den kommenden Jahren noch wichtiger werden, da viele Kliniken aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen, demographischen Wandel und steigenden Patientenzahlen unter hohem Finanzdruck stehen.

Angesichts dieser Herausforderungen ist es wahrscheinlich, dass weitere Verhandlungen erforderlich sein werden, um nachhaltige Lösungen zur personellen Ausstattung in Krankenhäusern zu finden. Ebenso werden innovative Konzepte gefordert sein, wie flexible Arbeitszeitmodelle oder alternative Formen der Mitarbeitergewinnung und -bindung, um langfristig eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten. Die Einführung zusätzlicher freier Tage bei Personalengpässen oder belastenden Situationen, wie nun in Hannover vereinbart, könnte als Modell für andere Einrichtungen dienen.

Diese Entwicklungen deuten auf eine fortschreitende Transformation im deutschen Gesundheitswesen hin, die sowohl die Arbeitsbedingungen verbessern als auch die Qualität der Patientenversorgung sicherstellen soll. Wie effektiv diese Maßnahmen letztlich sind, wird sich jedoch erst in den kommenden Jahren zeigen, wenn sie vollständig umgesetzt werden und greifbare Ergebnisse für alle Beteiligten liefern.


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9 Antworten

  1. Warum spricht niemand über die finanziellen Aspekte dieser Vereinbarungen? Wie können Krankenhäuser das leisten ohne weitere kosten auf patienten abzuwälzen?

  2. Ich frage mich, ob diese neuen Regelungen wirklich helfen werden die Pflegekräfte auf lange sicht zu halten? Oder wird es wieder nur eine kurzfristige lösung sein.

  3. Die Gewerkschaften machen echt einen guten job hier! Wäre toll wenn wir mehr solche Erfolge überall sehen könnten.

  4. Ich finde die PPR 2.0 super! Aber wie wird sie den praktisch umgesetzen? Gibt’s da schon Erfahrungsberichte aus Hannover oder anderen Kliniken?

  5. Diese Einingung is echt gut, aber waas dauert so lange mit der umsetzung?? Es scheint ja schon an 27 kliniken zu klappen. Warum hinken andere hintennach?

    1. Galbers, ich frag mich das auch! Vielleicht liegt es an unterschiedlichen Managementstrukturen oder regionalen Gegebenheiten. Hast du darüber schon mal was gelesen?

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