Tarifabschluss Banken 2024: ver.di erzielt 10,5 % Gehaltserhöhung und wegweisende Arbeitszeitmodelle für private Banken

Ver.di und der Arbeitgeberverband privater Banken haben sich in der dritten Verhandlungsrunde auf eine Gehaltserhöhung von 10,5 % geeinigt, die ab 1. August 2024 stufenweise wirksam wird und eine Laufzeit von 28 Monaten hat. Nachwuchskräfte erhalten pauschal 250 € mehr. Warnstreiks hatten den Ausschlag für den Kompromiss gegeben, der zudem Gespräche über eine neue Lohnstruktur und lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle vorantreibt. Bis Ende Juli entscheiden die ver.di-Mitglieder per Abstimmung über das Verhandlungsergebnis.
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Inhaltsübersicht

– ver.di erzielt 10,5 Prozent Gehaltssteigerung für Beschäftigte privater Banken
– Erhöhung ab 1. August 2024, gestaffelt, inklusive 250 € mehr für Nachwuchskräfte
– Tarifvertrag läuft 28 Monate und setzt Reformen zu Lohnstruktur, Arbeitszeit fort

Erfolgreiche Gehaltssteigerungen für Beschäftigte privater Banken

Nach intensiven Verhandlungen haben sich ver.di und der Arbeitgeberverband in der dritten Verhandlungsrunde auf eine Erhöhung der Gehälter um insgesamt 10,5 Prozent verständigt. Diese Anpassung tritt ab dem 1. August 2024 stufenweise in Kraft und gilt auch für den Nachwuchs: Die Vergütung der Auszubildenden wird pauschal um 250 Euro erhöht. Die Vereinbarung sieht eine Laufzeit von 28 Monaten vor und beinhaltet zudem eine Fortsetzung der im Vorjahr begonnenen Reformen, die insbesondere Gespräche zu einer neuen Lohnstruktur sowie zu modernen, lebensphasenorientierten Arbeitszeitmodellen umfassen.

ver.di hatte ursprünglich eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent oder mindestens 500 Euro pro Monat gefordert sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro. Auch wurden Verhandlungen zur weiteren Entwicklung der Arbeitszeitregelungen verlangt. Trotz des Kompromisses bei den Gehaltsforderungen bewerten viele Beobachter das Ergebnis als signifikanten Gewinn für die Bankangestellten.

Das starke Engagement bei den Warnstreiks hat laut ver.di den entscheidenden Impuls für die Verhandlungen gegeben: „Das starke Engagement bei den Warnstreiks hat die entscheidende Bewegung in die Verhandlungen gebracht. Die Gehaltssteigerungen von über 10 Prozent sorgen für eine spürbare Entlastung bei den Gehältern.“ Die Einigung ist somit nicht nur eine materielle Verbesserung, sondern auch ein deutliches Zeichen der Solidarität und Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Arbeitgebern.

Nun liegt die Entscheidung über die Annahme des Verhandlungsergebnisses bei den ver.di-Mitgliedern. Bis Ende Juli haben sie die Möglichkeit, über das Paket abzustimmen und damit den Weg für die Umsetzung frei zu machen.

Warum die Einigung im Privatbankensektor Signalwirkung für den gesamten Arbeitsmarkt entfalten kann

Die aktuell erzielte Tarifvereinbarung im Privatbankensektor ist mehr als nur ein branchenspezifischer Abschluss. In einer Phase, in der die Arbeitswelt von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist – geprägt von Inflation, Fachkräftemangel und der kontinuierlichen Transformation von Arbeitsmodellen – gewinnt diese Einigung besondere Bedeutung. Sie zeigt auf, wie sich verhandelbare Arbeitsbedingungen in einem dynamischen Umfeld gestalten lassen und könnte so weitreichende Impulse für andere Branchen und die Gesamtgesellschaft liefern.

Arbeitsbedingungen und Tarifverträge im Wandel

Die Vereinbarung reflektiert die wachsenden Anforderungen, denen Beschäftigte heute ausgesetzt sind. Jenseits klassischer Entlohnungsfragen rücken flexible Arbeitszeitmodelle und die Balance zwischen Arbeitszeit und persönlichen Bedürfnissen immer stärker in den Fokus. Gerade in Zeiten, in denen Mitarbeitende zunehmend Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance legen und Unternehmen gezwungen sind, auf den Fachkräftemangel zu reagieren, werden solche Aspekte zu entscheidenden Verhandlungsthemen. Tarifverträge, die hier progressiv agieren, setzen somit ein starkes Zeichen für eine moderne, bedarfsgerechte Arbeitswelt.

Was die Vereinbarung für andere Branchen bedeuten kann

Die Relevanz der Einigung geht über den Bankensektor hinaus. Sie dient als Beleg dafür, dass konstruktive Tarifverhandlungen auch unter erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen möglich sind und dabei Beschäftigten reale Verbesserungen gebracht werden können. In einer Zeit, in der auch andere Branchen mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, könnten diese Verhandlungen als Modell für eine zukunftsfähige Tarifpolitik betrachtet werden. Gleichzeitig unterstreicht die Einigung, dass Tarifverträge ein wirksames Instrument sind, um den Strukturwandel sozialverträglich zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen mit den Bedürfnissen der Beschäftigten in Einklang zu bringen.

Der Abschluss im Privatbankensektor sendet ein deutliches Signal: Tarifverträge bleiben essenziell, um die Arbeitswelt nicht nur zu regulieren, sondern aktiv zu gestalten. Diese Entwicklung wird die laufenden und zukünftigen Tarifrunden prägen und weitreichenden Einfluss auf die Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen in unterschiedlichen Branchen haben.


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