Bremen (VBR). Die jüngste Entscheidung des Bundeskabinetts sorgt für scharfe Kritik seitens der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). In einem leidenschaftlichen Appell bemängelt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle das Dritte Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das vergangene Woche verabschiedet wurde. Der Kern ihrer Kritik: Das neue Gesetz verpasst es, klare Verbesserungen in der personellen Situation der Kitas zu gewährleisten.
Mit den aktuellen landesrechtlichen Personalschlüsseln können vielerorts die Öffnungszeiten der Kitas nicht zuverlässig aufrechterhalten werden. Steigende Krankenstände unter den Mitarbeitenden erhöhen den Druck zusätzlich. Die psychische Belastung in den Einrichtungen ist enorm, was sich direkt in Krankentagen und Ausfällen widerspiegelt. Nach Angaben der DAK-Gesundheit führten Beschäftigte in Kindertagesstätten 2023 mit 534 Arbeitsunfähigkeitstagen je 100 Versicherte die Statistik der Krankheitstage an.
Besonders in Westdeutschland wächst die Fachkräftelücke kontinuierlich. Daten des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) zeigen einen Anstieg offener Stellen von 24.281 auf 30.311 innerhalb eines Jahres — ein Alarmzeichen für den gravierenden Mangel an qualifiziertem Personal. Diese Lücke zwingt viele Kitas dazu, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen, Gruppen zusammenzulegen und die kindgerechte Bildungsarbeit stark einzuschränken. Eine Abwärtsspirale aus Überlastung, Erkrankung, Arbeitszeitreduktion und Fluktuation ist die Folge, was Eltern, Kinder und letztlich auch die Wirtschaft empfindlich trifft.
Behle fordert dringende Nachbesserungen im Gesetzesentwurf. Konkret spricht sie sich für Maßnahmen aus, die eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels sicherstellen. Dabei sollen Zeiten für Vor- und Nachbereitung, Urlaub, Fortbildungen und Krankheitsfälle berücksichtigt werden. Zusätzlich soll der Bund sich dauerhaft am Kita-System beteiligen und gemeinsam mit den Ländern verbindliche Stufenpläne zur Erreichung von Standards im Personalschlüssel entwickeln. Nicht minder wichtig sei die Aufwertung des sozialpädagogischen Ausbildungssystems, um die Attraktivität dieses Berufs durch verbindliche Absprachen und eine Ausbildungsvergütung zu steigern.
Die drängenden Herausforderungen in den Kitas betreffen nicht nur das unmittelbare pädagogische Umfeld, sondern haben weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen. Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Betreuung ist essentiell für die Entwicklung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Krise in den Kitas: Ein Alarmsignal für Politik und Gesellschaft
Die jüngste Entscheidung des Bundeskabinetts sorgt für scharfe Kritik seitens der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). In einem leidenschaftlichen Appell bemängelt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle das Dritte Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung, das vergangene Woche verabschiedet wurde. Der Kern ihrer Kritik: Das neue Gesetz verpasst es, klare Verbesserungen in der personellen Situation der Kitas zu gewährleisten.
Ein Mangel mit Langzeitfolgen: Die Schattenseiten eines schlechten Personalschlüssels
Mit den aktuellen landesrechtlichen Personalschlüsseln können vielerorts die Öffnungszeiten der Kitas nicht zuverlässig aufrechterhalten werden. Steigende Krankenstände unter den Mitarbeitenden erhöhen den Druck zusätzlich. Die psychische Belastung in den Einrichtungen ist enorm, was sich direkt in Krankentagen und Ausfällen widerspiegelt. Nach Angaben der DAK-Gesundheit führten Beschäftigte in Kindertagesstätten 2023 mit 534 Arbeitsunfähigkeitstagen je 100 Versicherte die Statistik der Krankheitstage an. Besonders in Westdeutschland wächst die Fachkräftelücke kontinuierlich.
Daten des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) zeigen einen Anstieg offener Stellen von 24.281 auf 30.311 innerhalb eines Jahres — ein Alarmzeichen für den gravierenden Mangel an qualifiziertem Personal. Diese Lücke zwingt viele Kitas dazu, ihre Öffnungszeiten zu verkürzen, Gruppen zusammenzulegen und die kindgerechte Bildungsarbeit stark einzuschränken. Eine Abwärtsspirale aus Überlastung, Erkrankung, Arbeitszeitreduktion und Fluktuation ist die Folge, was Eltern, Kinder und letztlich auch die Wirtschaft empfindlich trifft.
Ein historischer Blick: Ähnliche Herausforderungen und die Antworten der Politik
Die Krise in der Kindertagesbetreuung ist kein neues Phänomen. Bereits in den 2000er Jahren gab es ähnliche Zustände, die die Regierung zu Maßnahmen wie dem “Tagesbetreuungsausbaugesetz” veranlassten. Dieses setzte wichtige Impulse, konnte jedoch die grundlegenden strukturellen Probleme nicht vollständig beheben. Auch damals zeigte sich, dass niedrige Personalschlüssel und mangelnde finanzielle Mittel die Qualität der Kinderbetreuung erheblich beeinträchtigten.
Betrachtet man ähnliche Systeme in anderen Ländern, stellt sich heraus, dass höhere Ausbildungsstandards und bessere Vergütungen in der Regel zu einer Verbesserung der Qualität führen. Skandinavische Länder wie Schweden und Norwegen, die auf gut ausgebildete Fachkräfte und staatliche Unterstützung setzen, zeigen deutlich bessere Ergebnisse in puncto Betreuungsqualität und Mitarbeiterzufriedenheit.
Prognosen und notwendige Konsequenzen: Die Zukunft der Kitas
Sollte sich an der derzeitigen Situation nichts ändern, prognostizieren Experten eine Verschärfung der Krise. Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen, was zu noch mehr Schließungen und Einschränkungen in der Betreuung führen kann. Diese Entwicklungen haben nicht nur unmittelbare Konsequenzen für die Kinder und ihre Familien, sondern auch langfristige gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Eine qualitativ hochwertige Betreuung ist essentiell für die Entwicklung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Christine Behle fordert daher dringende Nachbesserungen im Gesetzesentwurf. Konkret spricht sie sich für Maßnahmen aus, die eine deutliche Verbesserung des Personalschlüssels sicherstellen. Dabei sollen Zeiten für Vor- und Nachbereitung, Urlaub, Fortbildungen und Krankheitsfälle berücksichtigt werden. Zusätzlich soll der Bund sich dauerhaft am Kita-System beteiligen und gemeinsam mit den Ländern verbindliche Stufenpläne zur Erreichung von Standards im Personalschlüssel entwickeln.
Aufwertung und Attraktivität: Der Schlüssel zur Lösung?
Nicht minder wichtig sei die Aufwertung des sozialpädagogischen Ausbildungssystems, um die Attraktivität dieses Berufs durch verbindliche Absprachen und eine Ausbildungsvergütung zu steigern. Ohne eine konsequente Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der finanziellen Anreize wird die Abwärtsspirale weitergehen.
Die drängenden Herausforderungen in den Kitas betreffen nicht nur das unmittelbare pädagogische Umfeld, sondern haben weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen. Nur durch entschlossene und nachhaltige Maßnahmen kann die Qualität der Kindertagesbetreuung gesichert und die Zukunft unserer Kinder gewährleistet werden.
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ver.di-Medien-Info: ver.di kritisiert Kabinettsbeschluss: Bundesregierung versäumt …
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9 Antworten
Warum kann sich der Bund nicht mehr an den Kitas beteiligen? Eine gute Betreuung ist doch echt wichtig.
Sehe ich genauso, da könnte echt mehr gemacht werden. Das Geld muss einfach her.
Ja, aber woher soll das Geld kommen? Da muss man mal richtig planen.
Also wenn die Öffnungszeiten immer kürzer werden, bringt das niemandem was. Die müssen einen besseren Plan machen.
Ich verstehe nicht, warum die Regierung nicht mehr Geld in die Ausbildung steckt. In Skandinavien klappt das doch auch viel besser.
Die Fachkräftelücke ist ein großes Problem. Wenn niemand da ist, der die Kinder betreut, dann können Eltern auch nicht richtig arbeiten.
Genau, und die Kinder leiden auch drunter. Da muss die Politik echt mal was machen.
Das mit den Krankentagen ist echt krass. Die Leute in den Kitas haben wirklich viel Stress. Irgendwas muss da echt besser werden.
Ja, das stimmt. Vielleicht mehr Personal könnte helfen, aber wer will da noch arbeiten bei dem ganzen Stress?