„Alles geht zusammen“: VdK startet bundesweite Ehrenamtsaktion für ein starkes Miteinander
Der Sozialverband VdK Deutschland hat am 12. Juni 2025 seine neue bundesweite Aktion „Alles geht zusammen“ ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative würdigt der Verband die Leistung von über 60.000 ehrenamtlich engagierten Mitgliedern und macht zugleich auf die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamts aufmerksam. Das Ziel ist es, die Vielfalt und den Spaß des freiwilligen Einsatzes sichtbar zu machen und Menschen zum Mitmachen zu motivieren.
VdK-Präsidentin Verena Bentele betont dabei die zentrale Rolle des Ehrenamts: „Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und unverzichtbar für eine lebendige Demokratie. Jeder Einsatz zählt – sei es für die Unterstützung der Mitglieder im Sozialverband VdK, in der Nachbarschaftshilfe, im Sportverein oder in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche.“ Das Spektrum des Engagements soll mit der Aktion stärkere Anerkennung erhalten und neue Freiwillige gewinnen.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Berlin diskutieren Verena Bentele und Katarina Peranić, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die Bedeutung des Ehrenamts und die notwendigen politischen Voraussetzungen für seine Förderung. Peranić sieht die Zivilgesellschaft als unverzichtbaren Akteur in Zeiten gesellschaftlichen Wandels: „Besonders in bewegten Zeiten sind wir auf eine vielfältige, kritische und eigensinnige Zivilgesellschaft angewiesen, die den gesellschaftlichen Wandel aktiv gestaltet. Das Ziel der Engagement-Förderung sollte entsprechend Befähigung zum gemeinsamen Wirken sein.“
Dem Engagement kommt in Deutschland zunehmend rechtliche Anerkennung zu: Einige Bundesländer, darunter Hessen und Bayern, haben das Ehrenamt bereits als Staatsziel in ihre Landesverfassungen aufgenommen. Für den VdK ist das nicht genug. Präsidentin Bentele fordert die Aufnahme des Ehrenamts ins Grundgesetz, um den Einsatz stärker zu würdigen und institutionell zu schützen: „Das würde nicht nur viele Menschen motivieren, sondern auch den Staat verpflichten, das Ehrenamt aktiv zu fördern und zu schützen.“
Eine weitere zentrale Forderung des VdK ist die Einführung einer flächendeckenden Ehrenamtskarte mit bundesweiten Vergünstigungen – zum Beispiel in Museen, Schwimmbädern, Theatern und Bibliotheken. Aktuell führen regionale Unterschiede bei solchen Angeboten noch zu Ungleichbehandlungen. Zudem weist der Verband auf die Bedeutung von Gleichstellung im Ehrenamt hin: Nur etwa jede fünfte engagierte Frau übernimmt eine Leitungs- oder Vorstandsposition, bei Männern ist es knapp jeder Dritte. Verena Bentele betont: „Hier müssen Angebote zur Förderung echter Gleichstellung in Leitungsfunktionen verstärkt werden. Die Schaffung guter Strukturen fürs Ehrenamt fördert so auch das Umdenken im beruflichen Umfeld.“
Die Aktion „Alles geht zusammen“ ist mehr als eine Würdigung – sie will das Ehrenamt bundesweit stärken, seine politischen Rahmenbedingungen verbessern und neue Unterstützerinnen und Unterstützer für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewinnen. Interessierte Medienvertreterinnen und -vertreter sind eingeladen zur Auftaktveranstaltung am 12. Juni 2025 um 11 Uhr im Kino „Delphi Lux“ in Berlin.
Ehrenamt unter Druck: Gesellschaftliche Relevanz und aktuelle Herausforderungen
Das ehrenamtliche Engagement bildet das Fundament vieler Gemeinschaften in Deutschland. Millionen Menschen setzen sich freiwillig ein – in Vereinen, Nachbarschaftshilfen, Bildungsprojekten oder sozialpolitischen Organisationen. Dieser Einsatz trägt entscheidend zur sozialen Stabilität, zum Zusammenhalt und zur Funktionsfähigkeit der demokratischen Gesellschaft bei. VdK-Präsidentin Verena Bentele betont dazu: „Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und unverzichtbar für eine lebendige Demokratie.“ Doch trotz dieser zentralen Bedeutung steht das Ehrenamt heute vor vielfältigen Herausforderungen, deren Wirkung sich bundesweit unterschiedlich bemerkbar macht.
Was bedeutet die Aktion für das Ehrenamt in Deutschland?
Mit der Aktion „Alles geht zusammen“ setzt der Sozialverband VdK ein starkes Zeichen für das Ehrenamt. Über 60.000 ehrenamtlich Tätige werden gewürdigt und ermutigt, das vielfältige Engagement fortzusetzen oder neu einzusteigen. Die Initiative soll besonders motivieren, den gesellschaftlichen Nutzen des Ehrenamts sichtbarer zu machen und Menschen aller Altersgruppen für freiwillige Aufgaben zu gewinnen. Gleichzeitig fordert der Verband strukturelle Verbesserungen: Unter anderem verlangt VdK-Präsidentin Bentele die Aufnahme des Ehrenamts ins Grundgesetz, um staatliche Förderung und Schutz zu verankern. Diverse Bundesländer wie Hessen und Bayern haben bereits das Ehrenamt als Staatsziel in ihre Landesverfassungen aufgenommen. Diese Entwicklung zeigt die bundesweite Relevanz, aber auch den ungleichen rechtlichen Rahmen, unter dem das Engagement heute stattfindet.
Welche Herausforderungen und Trends gibt es aktuell?
Die Lage des Ehrenamts ist komplex und von verschiedenen Faktoren geprägt. Besonders herausfordernd sind nach wie vor die Gewinnung neuer Engagierter und die nachhaltige Bindung bestehender Freiwilliger. Zusätzlich erschweren gesellschaftliche Veränderungen sowie demografische Entwicklungen den Fortbestand vieler Angebote. Wichtige Punkte, die die aktuelle Situation prägen, lassen sich so zusammenfassen:
- Nachwuchsgewinnung schwächelt, insbesondere junge Menschen finden erschwert Zugang zum Ehrenamt, auch aufgrund von Zeitmangel oder konkurrierenden Verpflichtungen.
- Ungleiche Unterstützung und Anerkennung sind besonders spürbar auf regionaler Ebene. So gibt es noch keine flächendeckende Ehrenamtskarte mit bundesweiten Vorteilen, die Freiwilligen Wertschätzung in Aussicht stellt.
- Frauen sind unterrepräsentiert in Führungspositionen: Nur etwa jede fünfte engagierte Frau übernimmt Leitungs- oder Vorstandsaufgaben, während es bei Männern knapp jeder Dritte ist. Dies zeigt, dass strukturelle Barrieren bestehen und gezielte Förderangebote fehlen.
- Soziale Diversität und Inklusion müssen verbessert werden, damit das Ehrenamt alle Bevölkerungsgruppen widerspiegelt und für unterschiedliche Lebenssituationen zugänglich ist.
- Demografischer Wandel führt zunehmend zu einem Ungleichgewicht zwischen älteren Engagierten und einem fehlenden Nachwuchs, der wichtige Aufgaben übernehmen kann.
Diese Spannungsfelder wirken sich auch auf die Vereine und Organisationen aus. Ohne ausreichend neue Ehrenamtliche drohen personelle Engpässe, die das Angebot und die Qualität der sozialen Dienste schwächen. Die Initiativen wie die vom VdK unterstützen deshalb nicht nur den Motivationsaufbau, sondern auch die Forderung nach besseren politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
Bedeutung für Gesellschaft und Demokratie
Das Ehrenamt ist mehr als bloße Freizeitbeschäftigung. Als „diverse, kritische und eigensinnige Zivilgesellschaft“ trägt es aktiv zur Gestaltung sozialer Prozesse bei und stärkt demokratische Werte. Freiwillige engagieren sich nicht nur für praktische Hilfe, sondern auch für gesellschaftliche Teilhabe und politische Mitbestimmung. Diese Rolle macht die Förderung und der Schutz des Ehrenamts zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.
Die Unterschiede zwischen Regionen verdeutlichen, wie wichtig eine bundesweit einheitliche Wertschätzung wäre. Ebenso erfordert die Verbesserung der Gleichstellung einen gesonderten Fokus, um Frauen gezielt für Leitungsrollen zu gewinnen und das Ehrenamt als Motor für gesellschaftliches Umdenken zu nutzen.
Mit der Kampagne „Alles geht zusammen“ eröffnet der Sozialverband VdK neue Chancen, das Ehrenamt sichtbarer zu machen und nachhaltig zu stärken. Dies umfasst sowohl die mediale Aufmerksamkeit als auch Forderungen nach politischen Instrumenten, die einen langfristigen Schutz und Förderung garantieren. Damit wird das Ehrenamt für die Zukunft besser aufgestellt – auch angesichts der vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Wohin entwickelt sich das Ehrenamt?
Das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern ist eine zentrale Säule für das Zusammenleben und die Demokratie in Deutschland. Initiativen wie die Aktion „Alles geht zusammen“ des Sozialverbands VdK zeigen, dass das Ehrenamt nicht nur vielfältig und lebendig, sondern auch zukunftsfähig ist. Mit über 60.000 ehrenamtlich aktiven Mitgliedern demonstriert der Verband, wie wichtig es ist, neue Impulse für freiwilliges Engagement zu setzen und dabei unterschiedliche Lebenswelten und Generationen einzubeziehen.
Die künftige Entwicklung des Ehrenamts hängt maßgeblich von gesellschaftlicher Unterstützung, passenden rechtlichen Rahmenbedingungen und innovativen Ideen ab. So fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele die Aufnahme des Ehrenamts ins Grundgesetz, um diese wichtige Form des Engagements verbindlich zu verankern und staatliche Förderungen zu gewährleisten: „Das würde nicht nur viele Menschen motivieren, sondern auch den Staat verpflichten, das Ehrenamt aktiv zu fördern und zu schützen.“ Darüber hinaus spricht sie sich für eine bundesweit einheitliche Ehrenamtskarte aus, die Vergünstigungen über Landesgrenzen hinweg garantiert und damit den Anreiz, sich freiwillig einzubringen, steigert.
Ein weiterer Entwicklungsaspekt betrifft die Gleichstellung im Ehrenamt: Frauen sind hier deutlich unterrepräsentiert in Leitungspositionen. Nur rund jede fünfte engagierte Frau übernimmt eine Führungsrolle – bei Männern ist es fast jede dritte. Für den Ausbau von echten Chancen auf Leitungsebenen sind gezielte Förderangebote und gute Strukturen erforderlich, die zugleich auch zu einer Umorientierung im beruflichen Umfeld beitragen können.
Die nächsten Jahre werden daher zeigen, wie sich die Kombination aus gesellschaftlichem Willen, politischem Rückenwind und kreativen Projekten auf das Ehrenamt auswirkt. Initiativen wie „Alles geht zusammen“ setzen mit ihrer Sichtbarmachung von Engagement und der Einbindung moderner Kommunikationsformen bereits heute wichtige Zeichen. Sie motivieren zum Mitmachen und fördern so eine kritische und selbstbewusste Zivilgesellschaft – genau das, was Katarina Peranić von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstreicht: „Besonders in bewegten Zeiten sind wir auf eine vielfältige, kritische und eigensinnige Zivilgesellschaft angewiesen, die den gesellschaftlichen Wandel aktiv gestaltet.“
Die Zukunft des Ehrenamts liegt also nicht nur in der Quantität des Engagements, sondern vor allem in seiner Qualität und Vernetzung. Nutzen, Anerkennung und eine starke gesellschaftliche Verankerung werden entscheidend sein, um das Ehrenamt als Motor des sozialen Zusammenhalts und der Demokratie dauerhaft zu stärken.
17 Antworten
‚Zivilgesellschaft als unverzichtbaren Akteur‘ – was bedeutet das genau? Ich finde es toll, dass der VdK das ehrenamtliche Engagement so in den Fokus rückt. Wie sieht die Unterstützung für neue Freiwillige aus?
[…] Das Engagement muss sichtbar gemacht werden! Vielleicht durch bessere Werbung oder Informationen über Möglichkeiten im Ehrenamt?
‚Alles geht zusammen‘ klingt nach einer tollen Aktion! Ich frage mich, wie der VdK konkret plant, mehr Frauen in Führungspositionen im Ehrenamt zu fördern. Was sind die nächsten Schritte?
[…] Manfred Menzel hat recht! Es gibt viel Potenzial für Veränderung im Ehrenamt und ich hoffe, dass mehr Frauen die Möglichkeit bekommen, ihre Stimme zu erheben.
[…] Ja genau! Wir brauchen dringend mehr Diversität in den Führungsetagen des Ehrenamts! Was könnte man tun, um diese Chancen zu schaffen?
‚Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft‘ – das sagt viel aus! Wie können wir mehr junge Leute dazu bringen, aktiv zu werden? Es scheint eine große Herausforderung zu sein.
Die Idee mit der Ehrenamtskarte ist super! Das würde sicher viele Leute anziehen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Aber wie wird das in den verschiedenen Bundesländern umgesetzt? Gibt es da Unterschiede?
Das ist eine gute Frage, Heinzdieter87! Ich denke, die Umsetzung könnte schwierig sein, weil nicht alle Länder gleich behandelt werden. Vielleicht sollten wir einen einheitlichen Ansatz fordern.
Ich finde die Initiative ‚Alles geht zusammen‘ wirklich wichtig. Ehrenamtliche Arbeit ist so wichtig für unsere Gesellschaft. Wie kann man mehr Menschen motivieren, sich zu engagieren? Gibt es schon Pläne dafür?
Das Ehrenamt hat so eine große Bedeutung für unsere Gesellschaft! Ich frage mich, wie wir mehr Gleichstellung erreichen können? Es wäre schön zu sehen, dass mehr Frauen in Führungsrollen sind.
‚Gleichstellung im Ehrenamt‘ klingt gut! Vielleicht könnte man spezielle Trainings oder Mentoren-Programme für Frauen anbieten? Das würde sicher helfen.
@Unger Meinhard, das ist eine klasse Idee! Solche Programme könnten Frauen motivieren und ihnen zeigen, dass sie auch in Leitungspositionen erfolgreich sein können.
Die rechtliche Anerkennung des Ehrenamts ist wirklich ein wichtiger Punkt! Es sollte einheitliche Regelungen geben. Mich interessiert, wie genau die Umsetzung aussehen soll und ob es schon Modelle gibt?
Ich habe gehört, dass einige Bundesländer schon Vorreiter sind. Vielleicht könnte man von deren Erfahrungen lernen und die besten Ansätze bundesweit umsetzen?
Das wäre auf jeden Fall hilfreich! Es gibt so viele unterschiedliche Herausforderungen in den Regionen. Einheitliche Standards könnten da viel bewirken.
Ich finde die Idee von der Aktion „Alles geht zusammen“ echt super! Es ist wichtig, das Ehrenamt zu fördern. Wie können wir mehr junge Leute motivieren, sich zu engagieren? Ich denke, da sollte man auch Schulen einbeziehen.
Ja genau, Caroline! Die Schulen könnten tolle Möglichkeiten bieten, um das Ehrenamt vorzustellen. Vielleicht könnten Schüler Projekte planen oder sogar Workshops organisieren?