Bremen (VBR).
Der digitale Wandel im Gesundheitswesen: Unwissen bei Millionen Versicherter
Die digitale Transformation erreichte mit dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) am 15. Januar 2025 einen bedeutenden Meilenstein in Deutschland. Dennoch zeigt eine aktuelle Umfrage von Pharma Deutschland eine alarmierende Wissenslücke auf: Etwa 2 Millionen gesetzlich Versicherte in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind völlig uninformiert über diese Neuerung.
Trotz des Fortschritts offenbart die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, dass lediglich 75 Prozent der erwachsenen Versicherten aus den genannten Regionen mit dem Begriff ePA vertraut sind. Hochgerechnet bedeutet dies, dass circa 15 Millionen Menschen bundesweit noch nichts von der elektronischen Patientenakte gehört haben.
Laut Dr. Gabriela Soskuty, Vorsitzende des Pharma-Deutschland-Landesverbandes Mitte, ist der Handlungsbedarf enorm: "Angesichts der Umfrageergebnisse für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland muss festgestellt werden, dass es auch einen Monat nach dem Start der ePA bei den Versicherten noch erheblichen Informationsbedarf gibt. 2 Millionen Versicherte in unserer Region sind über die enormen Chancen, die die ePA für die persönliche Gesundheit und die Gesundheitsversorgung bietet, noch nicht ausreichend informiert. Das muss sich schnell ändern" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Dieser Mangel an Aufklärung hat weitreichende Folgen. Die ePA verspricht mehr Transparenz bei Gesundheitsdaten, die Vermeidung unnötiger Doppeluntersuchungen und eine Entlastung der Arztpraxen. Doch ohne das notwendige Wissen bleiben viele dieser Vorteile ungenutzt. Damit steht nicht nur die individuelle Gesundheitsversorgung auf dem Spiel, sondern auch ein effizienteres Gesundheitswesen insgesamt.
Als Reaktion fordert der Landesverband Mitte von Pharma Deutschland gezielte Informationskampagnen in den betroffenen Bundesländern. Diese sollen nicht nur über die Funktionalität der ePA aufklären, sondern auch deren Vorteile für die Versicherten hervorheben. Nur durch eine differenzierte und regionale Aufklärung lassen sich die noch bestehenden Wissenslücken schließen und die Akzeptanz der ePA erhöhen.
Das Thema bleibt ein bedeutender Prüfstein für die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen und wirft Fragen bezüglich der Aufklärungsstrategien im Zeitalter der digitalen Revolution auf. Der Weg zur vollständigen Akzeptanz und Nutzung der elektronischen Patientenakte scheint lang, doch die positiven Auswirkungen auf Patienten und das Gesundheitssystem könnten diesen Aufwand rechtfertigen.
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Aktuelle Umfrage: 2 Millionen Versicherte in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland …
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Unterschätzte Herausforderung: Die digitale Transformation im Gesundheitswesen und ihre Auswirkungen auf die Patientenerfahrung
Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) markiert einen entscheidenden Meilenstein in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems. Der Ansatz, medizinische Daten zentral und digital zu speichern, um sie für Ärzte, Apotheker und Patienten flexibel zugänglich zu machen, birgt erhebliche Chancen. Gleichzeitig offenbart der bisherige Verlauf jedoch auch signifikante Herausforderungen.
Ein wesentlicher Aspekt ist die diskrepante Informationslage unter den gesetzlich Versicherten. Trotz eines hohen Bekanntheitsgrades von 75 Prozent in Regionen wie Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, bestehen weiterhin deutliche Wissenslücken: Rund 2 Millionen Versicherte in diesen Bundesländern und insgesamt etwa 15 Millionen Versicherte bundesweit sind noch unzureichend über die ePA informiert. Diese Wissenslücke gefährdet nicht nur die effektive Nutzung der ePA, sondern könnte auch das Vertrauen in digitale Gesundheitslösungen schwächen.
Rückblickend auf vergleichbare Entwicklungen zeigt sich, dass bei der Implementierung neuer Technologien im Gesundheitswesen oftmals Übergangsprobleme existieren. Ein Beispiel hierfür sind die Anfänge der elektronischen Gesundheitskarten, die ebenfalls eine umfangreiche Aufklärungskampagne erforderte, um Akzeptanz zu schaffen. Solche Erfahrungen betonen die Notwendigkeit einer intensiven Kommunikationsstrategie, um Missverständnisse auszuräumen und die Vorteile der digitalen Lösungen klar zu kommunizieren.
In Anbetracht der regionalen Unterschiede und spezifischen Anforderungen könnte ein differenzierter Ansatz hilfreich sein. Gezielte Informationskampagnen sollten den Fokus auf die jeweiligen Bedürfnisse der Versicherten legen und personalisierte Medienkanäle nutzen, um effektiv zur Zielgruppe durchzudringen. Dies setzt voraus, dass auch medizinisches Fachpersonal umfassend geschult wird, um als Multiplikatoren zu fungieren.
Prognosen zufolge könnten stetige Verbesserungen der Usability und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Datenanalyse zukünftig die Attraktivität und Funktionalität der ePA weiter steigern. Jedoch hängt der Erfolg maßgeblich davon ab, die Bevölkerung schon jetzt umfassend aufzuklären und das Vertrauen in diese digitale Innovation zu festigen. Nur so kann der Schritt zu einem ganzheitlich vernetzten Gesundheitssystem erfolgreich sein und letztendlich zu einer höheren Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung führen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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6 Antworten
Es ist erstaunlich zu sehen, wie langsam sich Veränderungen im Gesundheitswesen verbreiten. Ich finde es schade, dass die Menschen nicht mehr darüber wissen. Welche Strategien könnten helfen, das Bewusstsein zu schärfen?
Ich kann kaum glauben, dass es immer noch so viele Uninformierte gibt! Die ePA hat das Potenzial, unser Gesundheitssystem zu revolutionieren. Was denkt ihr über die Rolle der Ärzte in dieser Aufklärung? Sollten sie nicht proaktiver sein?
Absolut! Ärzte sollten eine Schlüsselrolle spielen und ihren Patienten helfen, die Vorteile zu verstehen. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen einfach überfordert sind von all den neuen Technologien.
Genau! Und vielleicht könnte auch das Pflegepersonal in Arztpraxen mehr Informationen geben? Ein Teamansatz könnte effektiver sein!
Ich finde es besorgniserregend, dass so viele Menschen über die ePA nicht informiert sind. Was könnten die Gründe für diese Wissenslücke sein? Vielleicht sollten mehr Bildungskampagnen gestartet werden, um die Vorteile der ePA zu erklären. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit der Nutzung gemacht?
Ja, ich denke auch, dass Aufklärung sehr wichtig ist. Viele Leute wissen einfach nicht, wie sie ihre Daten schützen können oder was genau in der ePA steht. Es wäre hilfreich, wenn Ärzte mehr darüber sprechen würden.