Deutsche Umwelthilfe fordert Stopp geplanter Gasbohrungen vor Borkum
Ein Öl- und Gaskonzern plant Testbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum – doch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert einen sofortigen Stopp der Pläne. Die DUH beruft sich auf schwere Verfahrensfehler auf Seiten der Niederländer und mangelnde deutsche Beteiligung. Die deutschen Behörden wurden bei der Genehmigung der Testbohrungen nicht einbezogen, obwohl diese zu jeweils einer Hälfte auf niederländischem und deutschem Gebiet stattfinden sollen. Das betroffene Gasfeld liegt vollständig im Naturschutzgebiet Borkum Riffgrund und wird durch die Testbohrungen direkt bedroht.
Die DUH fordert das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen (LBEG) auf, die eigene Beteiligung unverzüglich einzufordern. Ebenso wird ein sofortiger Bohrungsstopp bis zum Abschluss der Beteiligung gefordert. Die DUH kritisiert zudem den offensichtlich mangelhaften Informationsstand der niedersächsischen Regierung, die zuvor volle Transparenz im Genehmigungsverfahren um die Gasbohrungen versprochen hatte.
Bereits Ende April hatte die DUH gemeinsam mit der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, der Stadt Borkum und der niederländischen Umweltorganisation “Mobilisation for the Environment” vor Gericht in Den Haag eine einstweilige Verfügung gegen die Bauarbeiten und Bohrungen im Erdgasfeld N05a erwirkt, die über eine Plattform durchgeführt werden sollten. Der Konzern beantragte kurz darauf bei der niederländischen Seite, mit der gleichen Plattform nun Testbohrungen in dem benachbarten Gasfeld N04 durchführen zu dürfen. Die niederländische Behörde genehmigte dies am 8. Mai 2023.
Die DUH appelliert an die niedersächsischen Minister Christian Meyer und Olaf Lies, den geplanten Gasbohrungen vor Borkum ein für alle Mal ein Ende zu setzen. Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz, betont: “Die Genehmigung für weitere Gasbohrungen in unmittelbarer Nähe des sensiblen Naturschutzgebiets Borkum Riffgrund ist äußerst alarmierend. Die Niederlande dürfen nicht einfach über deutsche Bedenken hinwegsehen und geltende Beteiligungsrechte außer Acht lassen.” Die DUH werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um dem Gaswahn Einhalt zu gebieten.
Link zur DUH-Pressemitteilung: https://l.duh.de/p230607
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