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Umweltschäden: DUH fordert Absage des LNG-Terminals Rügen

Neugenehmigung des LNG-Terminals Rügen erforderlich: Deutsche Umwelthilfe fordert ...
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern fordern eine Neugenehmigung des umstrittenen LNG-Terminals auf Rügen. Grund sind wiederholte Verstöße des Betreibers Deutsche Regas gegen Genehmigungsauflagen, darunter ein unerlaubter Schiff-zu-Schiff-Umschlag und die verzögerte Inbetriebnahme der Landstromversorgung. Trotz seiner offiziellen Eröffnung trägt das Terminal kaum zur deutschen Energieversorgung bei – mit einer Auslastung von weniger als zehn Prozent zählt es zu den ineffektivsten Projekten seiner Art im Land. Die DUH pocht nun auf eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung und zieht eine Projektabsage in Betracht.

Bremen (VBR). In der jüngsten Entwicklung um das LNG-Terminal auf Rügen hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern eine deutliche Position bezogen. Sie unterstützt die Auffassung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hinsichtlich der Notwendigkeit einer Neugenehmigung des Terminals. Diese Entscheidung kommt inmitten erheblicher Kontroversen um den Betreiber, Deutsche Regas, der unter anderem wegen eines unerlaubten Schiff-zu-Schiff-Umschlags sowie Verzögerungen bei der Landstromversorgung in der Kritik steht.

Die Situation ist durchaus besorgniserregend. Unmittelbare Folgen zeigen sich in einer drohenden erhöhten Umweltbelastung durch Schadstoffemissionen, da die versprochene Landstromanbindung noch aussteht. Diese Thematik wurde von der DUH bereits im Oktober aufgegriffen und seither weiterverfolgt. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte klare Worte zur Gesamtlage: „Rügen ist das Pleiten-, Pech- und Pannen-Projekt unter den LNG-Terminals.“ Er macht deutlich, dass fortwährende Verstöße gegen Genehmigungsauflagen das Vertrauen der Anwohner erschüttert haben. Zudem fordert er nachdrücklich eine sorgfältige Prüfung der Neugenehmigung und sieht letztlich nur eine Absage des Projekts als Konsequenz. (Zitat-Quelle: )

Besonders überraschend ist die geringe Auslastung des Terminals. Nach Informationen der DUH, gestützt durch Daten von Gas Infrastructure Europe, lag diese seit der offiziellen Inbetriebnahme bei gerade einmal neun Prozent. Ein Ergebnis, das nicht nur enttäuschend ist, sondern auch Fragen zur Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Projekts aufwirft. Constantin Zerger, Leiter und bei der DUH, stellte fest: „Statt wie versprochen zur Energieversorgung beizutragen, liegt das LNG-Terminal Rügen im Winterschlaf.“ Er wies darauf hin, dass wirtschaftliche Probleme offenbar Investitionen in die notwendige behindern. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Das LNG-Terminal in Mukran sollte ursprünglich einen bedeutenden Beitrag zur Diversifizierung der Energiequellen in Deutschland leisten. Die aktuelle Situation zeigt jedoch ein anderes Bild – eines, das von strukturellen Schwächen und ökologischen Herausforderungen geprägt ist. Für die Landesregierung und die DUH liegt nun die Dringlichkeit darin, die zugrunde liegenden Probleme zu beheben und die künftige Nutzung genau zu prüfen. Diesen Entwicklungen wird sowohl für die Energiewirtschaft als auch für Umweltinteressen richtungsweisende Bedeutung beigemessen. Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Zukunft des Projekts sein.


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Ausbleibende Investitionen und Herausforderungen im Kontext europäischer Energiestrategien

Die Diskussion um das LNG-Terminal Rügen reiht sich in eine größere Debatte über die Rolle von Flüssigerdgas (LNG) in der europäischen Energieversorgung ein. Mit Blick auf die Klimaziele Europas und die angestrebte Reduzierung von CO2-Emissionen bis 2050 stehen LNG-Projekte zunehmend auf dem Prüfstand. Die Kritikpunkte, die von der Deutschen Umwelthilfe geäußert werden, beleuchten nicht nur spezifische Probleme dieses Projekts, sondern werfen auch allgemeinere Fragen zur Zukunft solcher Infrastrukturen in Deutschland und darüber hinaus auf.

Eines der zentralen Probleme des Rügener Terminals ist die mangelnde Rentabilität, die sowohl auf unzureichende LNG-Lieferungen als auch auf technische Verzögerungen zurückzuführen ist. Dies spiegelt eine europaweite Herausforderung wider: Trotz ihrer potenziellen Beiträge zur Energiesicherheit stellen LNG-Terminals hohe Investitionsrisiken dar. Die Betriebskosten sind beträchtlich, während die Marktnachfrage volatil bleibt. Zudem sind wirtschaftliche Hemmnisse für Betreiber, wie sie bei Deutsche Regas beobachtet werden, keine Seltenheit. Häufig scheitern solche Projekte an einer Kombination aus wirtschaftlichen, ökologischen und politischen Risiken.

Ein weiteres Element, das nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die geopolitische Dimension der Energieversorgung. Die angespannte internationale Lage hat den Druck auf europäische Länder erhöht, unabhängiger von traditionellen Energieimporten zu werden. Dennoch müssen nachhaltige Ansätze bevorzugt werden, wenn Europa seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern will. Hierbei könnten alternative Energien wie Wind-, Solar- und Wasserstoffprojekte, welche ebenfalls technologische und finanzielle Voraussetzungen benötigen, zukunftsweisender sein.

In ähnlicher Weise zeigt das Beispiel Norwegens, dass der Übergang zu Landstromlösungen bei Schiffsanlegestellen erfolgreich gemeistert werden kann. Der verzögerte Ausbau des Landstromsystems beim Terminal Rügen verdeutlicht jedoch, dass ein solches Umdenken Zeit und erhebliche Investitionen erfordert.

Blickt man in die nahe Zukunft, könnten ökologische Richtlinien und striktere Emissionsvorschriften dazu führen, dass laufende LNG-Projekte, wie das in Mukran, umfangreicher überarbeitet oder gar eingestellt werden. Für die beteiligten Gemeinden bedeutet dies möglicherweise sowohl wirtschaftliche Einbußen als auch Chancen zur Entwicklung alternativer Infrastrukturprojekte, die besser mit klimatischen Zielen in Einklang stehen.

Der Fall des LNG-Terminals Rügen wirft somit ein Schlaglicht auf die Komplexität heutiger Energiefragen. Zugleich eröffnet er Raum für weiterführende Diskussionen über neue Investitionsstrategien und den Spagat zwischen Versorgungssicherheit und dem Verpflichtungsdruck, – und Klimaziele einzuhalten. Dabei kommt es auf ein ausgewogenes Zusammenspiel politischer Entscheidungen, technologischer Innovationen und gesellschaftlicher Überzeugungsarbeit an.


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2 Antworten

  1. Uff. Enttäuschend das Terminal nur 9% Auslastung hat. Frage mich, wie das wirtschaftlich tragbar sein soll. Vielleicht lieber in erneuerbare Energien investieren als in solche Projekte?

  2. LNG-Terminal auf Rügn scheint wohl mehr Problem als Lösung zu sein! Warum keine Investitionen? Wo bleibt die versprochene Landstromversorgung? Ich denke, Umweltschäden könnten gravierend sein wenn es so weitergeht!

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