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Umwelthilfe klagt: Städte blockieren Infos zu Parken

In einem alarmierenden Schritt hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rechtliche Schritte gegen die Städte Saarbrücken, Lübeck und Dessau-Roßlau eingeleitet. Der Grund: Eine hartnäckige Verweigerung der gesetzlich vorgeschriebenen Herausgabe von Parkraummanagement-Informationen seit mehr als sechs Monaten. Trotz bestehendem Recht auf Informationsfreiheit haben nur 41 von 105 befragten Städten fristgerecht geantwortet. Die DUH verurteilt diese Verschleppung deutlich und warnt vor den hohen Gebühren für Umweltinformationsanfragen, die potenziell abschreckend wirken können. Die Organisation fordert ein Umdenken hin zu kostenloser, öffentlich zugänglicher Transparenz bei Umweltdaten, um die Rechenschaftspflicht von Politik und Verwaltung sicherzustellen.
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Bremen (VBR).

Berlin – Der Kampf um und Informationsfreiheit spitzt sich in Deutschland zu. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einer eindringlichen Aktion Klage gegen die Städte Saarbrücken, Lübeck und Dessau-Roßlau eingereicht. Ihnen wird vorgeworfen, seit über sechs Monaten wichtige Informationen zum Parkraummanagement zurückzuhalten. Solche Informationen sind nach deutschem frei zugänglich, doch die Umsetzung lässt vielerorts zu wünschen übrig.

Im September 2024 verschickte die DUH einen Fragenkatalog an 105 Städte, doch nur 39 Prozent antworteten innerhalb der vorgegebenen Frist von einem Monat. Ein Paradebeispiel für Reaktionsschnelligkeit ist die Stadt Moers, die bereits nach acht Tagen mit einer Antwort aufwartete. Dieses Versäumnis wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die betroffenen Städte, sondern unterstreicht auch die Notwendigkeit für durchgreifende Maßnahmen zur Durchsetzung der Gesetzeslage.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, verleiht seiner Entrüstung Ausdruck: „Das Recht auf Informationsfreiheit zu brechen, ist kein Kavaliersdelikt. […] Diese Verweigerungshaltung werden wir nicht durchgehen lassen.“ (Zitat-Quelle: )

Unterdessen nehmen einige Städte die Informationsfreiheitsgesetze offenbar auf die leichte Schulter. Koblenz, Essen, Chemnitz und Mainz sind Beispiele für besonders langsame Kommunen, deren Antwortfristen teils die 100-Tage-Marke überschreiten. Frankfurt an der Oder bildet das Schlusslicht mit einer traurigen Rekordantwortzeit von 185 Tagen.

Doch der Missbrauch endet nicht bei Verzögerungen: Mehrere Städte haben die DUH mit teils drakonischen Gebühren bedroht oder sogar belastet. Magdeburg forderte 1.000 Euro, senkte diese Summe später jedoch auf 168,25 Euro. Auch Städte wie St. Ingbert, Lutherstadt Wittenberg, Zwickau und Berlin erhoben Forderungen, die die Bemühungen der Zivilgesellschaft erheblich belasten können.

Für Robin Kulpa, stellvertretender Leiter des Bereichs und Luftreinhaltung bei der DUH, steht fest: „Einzelne Städte missbrauchen die Möglichkeit, Gebühren zu erheben und schüchtern damit die Zivilgesellschaft ein.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Die Situation verdeutlicht die Hürden beim Zugang zu Umweltinformationen und ruft nach Reformen im Umgang mit öffentlichen Daten. Umweltdaten sollten standardmäßig und kostenlos online verfügbar sein, fordert die DUH – eine Maßnahme, die zur Verbesserung der Transparenz und Beteiligung der Bürger führen könnte. Die Evaluation des umfangreichen Fragenkatalogs der DUH läuft derzeit noch, erste Auswertungen zeigten bereits Daten zu Anwohnerparkbereichen. In kommenden Veröffentlichungen sind weitere Einsichten zu erwarten.

Diese Entwicklungen könnten als Katalysator für Veränderungen dienen, die neben den betroffenen Städten die gesamte Gesellschaft in punkto Offenheit und Mitsprache bereichern würden.


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Gesetzlicher Anspruch auf Umweltinformationen ignoriert: Deutsche Umwelthilfe klagt …

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Herausforderungen und Perspektiven der Informationsfreiheit in Deutschland

Die Herausforderung, die die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hinsichtlich der Informationsfreigabe durch einige deutsche Städte erlebt, spiegelt ein größeres Problem im Umgang mit der Informationsfreiheit wider. Während das Recht auf Zugang zu relevanten Daten gesetzlich verankert ist, zeigt die Weigerung oder Verzögerung von Städten wie Saarbrücken, Lübeck und Dessau-Roßlau, dass es noch erhebliche Defizite in der Umsetzung gibt. Diese Defizite untergraben nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit, sondern auch die nach außen kommunizierte Transparenz und Verantwortlichkeit der Verwaltungen.

Mit der zunehmenden Komplexität urbaner Umweltfragen steigt der Bedarf an niedrigschwelligen Zugängen zu Informationen. Öffentliche Behörden stehen daher vor der dringlichen Aufgabe, Informationsportale zu entwickeln, die nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch zuverlässig aktuell sind. Vergleiche mit Ländern, die in Sachen Transparenz als fortschrittlicher gelten, zeigen, dass die Integration digitaler Plattformen zur Bereitstellung von Umweltdaten Standard werden sollte. Der Trend geht klar in Richtung einer umfassenderen Digitalisierung öffentlicher Dokumente, um Bürokratie abzubauen und Bürgerbeteiligungen zu erleichtern.

Zukünftige Entwicklungen könnten in der Einführung verbindlicher Richtlinien für Gebührenverordnungen bei Informationsanfragen liegen. Die Abschaffung solch hoher Gebührenschwellen, wie sie Städten wie Magdeburg praktizieren, ist notwendig, um den Rückzug der Zivilgesellschaft aus öffentlichen Diskursen zu verhindern. Vorbilder könnten etwa jene Länder sein, die auf eine kostenlose Bereitstellung solcher Daten setzen, um Bürgerschaftsengagement zu fördern.

Angesichts globaler Klimaziele wird es für deutsche Städte immer wichtiger, vorbildlich in Sachen Umwelttransparenz zu agieren. Die Forderungen der DUH könnten einen Katalysator darstellen, um notwendige Reformprozesse anzustoßen, die längst überfällig erscheinen. Letztlich kann dies nicht nur zu einer Verbesserung des Verwaltungsklimas führen, sondern auch das Vertrauen in demokratische Prozesse stärken.

Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Thematik könnte langfristig zeigen, dass der Weg zur Erreichung der Ziele der Aarhus-Konvention und der entsprechenden EU-Direktiven in greifbare Nähe rückt, sofern der politische Wille vorhanden ist. Stimmen von Experten prognostizieren eine verstärkte Kooperation zwischen NGOs und staatlichen Stellen als entscheidendes Element, um diese Transformationsprozesse zu unterstützen und nachhaltiger zu gestalten.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Deutsche Umwelthilfe
  2. Informationsfreiheit
  3. Aarhus-Konvention
  4. Umweltinformationsgesetz
  5. Klage

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Gesetzlicher Anspruch auf Umweltinformationen ignoriert: Deutsche Umwelthilfe klagt ...

6 Antworten

  1. Die DUH macht einen guten Job, aber ich frage mich, ob die Städte überhaupt hören wollen, was wir denken? Wer sieht das ähnlich?

  2. Ich hab von den hohen Gebühren gehört, die einige Städte verlangen. Das macht es schwer für Bürger, sich zu informieren. Wieso kann das nicht kostenlos sein? Hat jemand Vorschläge?

    1. Ich denke auch, dass Gebühren abschreckend wirken. Vielleicht sollten wir mehr Druck auf die Politik ausüben? Was meint ihr?

  3. Ich finde es echt unverständlich, warum viele Städte so lange brauchen, um auf Anfragen zu antworten. Informationen sollten für alle zugänglich sein! Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

    1. Ja, das ist wirklich frustrierend! Gerade in einer Zeit, in der Transparenz wichtig ist. Vielleicht könnten wir gemeinsam eine Petition starten?

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