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Umfrage: 92% sagen Elterntaxis sind ein Verkehrschaos

TÜV-Verband-Umfrage | Bundesbürger:innen sind sich einig: Elterntaxis nehmen überhand
In einer aktuellen Umfrage des TÜV-Verbandes zeigt sich, dass 92 Prozent der Deutschen davon überzeugt sind, dass Eltern ihre Kinder zu oft mit dem Auto zur Schule bringen. Die Befragten plädieren für mehr Eigenständigkeit: Kinder sollten so früh wie möglich alleine den Schulweg meistern, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Zwar nutzen viele Familien bereits öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad, doch Elterntaxis sorgen weiterhin für Verkehrschaos und behindern die Mobilitätsentwicklung der Kinder. Der TÜV-Verband fordert daher einen entschlossenen Ausbau der Fußgänger- und Radverkehrsinfrastruktur, um eine sichere und selbstständige Fortbewegung der Jüngsten zu gewährleisten.

Bremen (VBR). In Deutschland sorgt das morgendliche Verkehrschaos vor Schulen zunehmend für Diskussionen. Der Grund? Die sogenannte „Elterntaxi“-Kultur, bei der Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, wird vielerorts als problematisch wahrgenommen. Eine neue Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands deckt auf: Ganze 92 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass dieser Trend umkehren sollte. Das Bild von Straßen, die von parkenden Autos blockiert werden und riskanten Wendemanövern geprägt sind, steht im krassen Gegensatz zum Ideal eines sicheren Schulwegs.

Fani Zaneta, Verkehrssicherheitsexpertin beim TÜV-Verband, beschreibt die Problematik treffend: „Das Elterntaxi ist oft gut gemeint, schafft aber mehr Risiken als Sicherheit.“ (Zitat-Quelle: ) Morgens herrscht vor vielen Schulen ein regelrechtes Gedränge, wenn Kinder schnell aus den Fahrzeugen steigen sollen. Dies führt nicht nur zu gefährlichen Situationen, sondern behindert auch die Entwicklung der Mobilitätskompetenz der Kinder.

Dabei plädieren neun von zehn Deutschen dafür, dass Kinder ihren Schulweg so früh wie möglich alleine meistern sollten. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln – die eigenständige Fortbewegung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit und verleiht den Jüngsten wertvolle Fähigkeiten für ihr späteres Leben. Trotz dieser Einstellung gibt nur eine Minderheit der befragten Eltern an, tatsächlich das Auto regelmäßig für den Schulweg zu nutzen.

Die Realität zeigt gemischte Transportmittel: Fast die Hälfte der Kinder nutzt öffentliche Verkehrsmittel oder den Schulbus, während ein bemerkenswerter Anteil auf das Fahrrad setzt oder zu Fuß geht. Doch trotz der geringen Zahl von nur 13 Prozent der Eltern, die ihre Kinder persönlich zur Schule fahren, bedeuten selbst diese wenigen Fahrzeuge morgens eine erhebliche Belastung im direkten Umfeld der Schulen.

Die eindringliche Botschaft des TÜV-Verbands: Fördern wir doch die Mobilitätsbildung von Kindern und beteiligen wir sie am Straßenverkehr so bald wie möglich! Eine gefestigte für Fußgänger und Radfahrer könnte hierbei helfen, einen sicheren Wechsel zu ermöglichen. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, um Investitionen in diesen Bereich zu beschleunigen und sicherzustellen, dass Kinder in einer geschützten Umgebung lernen können, sich selbstständig fortzubewegen.

Der Appell richtet sich also an Eltern und Kommunen gleichermaßen – mit einem klaren Fokus auf die Schaffung sicherer und zugänglicher Wege, die unseren Kindern eine unabhängige und sichere Teilnahme am ermöglichen. Diese Herausforderung erfordert gemeinschaftliches Engagement und Weitsicht, damit der Weg zur Schule wieder etwas Eigenes und Sicheres für die jungen Menschen wird.


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Veränderte Schulwegekultur: Potenzial und Herausforderungen in der Mobilitätsentwicklung von Kindern

In den vergangenen Jahren hat sich die Schulwegekultur in Deutschland merklich verändert. Der Trend weg von sogenannten Elterntaxis hin zu mehr Eigenständigkeit bei den Schüler:innen findet zunehmend Anklang. Diese Entwicklung birgt großes Potenzial für die Förderung von Mobilitätskompetenzen bei Kindern, ist jedoch nicht ohne Herausforderungen.

Ein Blick zurück zeigt, dass ähnliche Debatten bereits in anderen europäischen Ländern geführt wurden. In den Niederlanden beispielsweise galt seit jeher das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel. Dort wurde durch eine gezielte Infrastrukturpolitik das Fahrradfahren frühzeitig in den Alltag integriert. Diese kulturellen Unterschiede werfen die Frage auf, wie Deutschland von solchen Modellen lernen kann, um eine nachhaltige Mobilitätskultur auch hierzulande stärker zu etablieren.

Die Ergebnisse der aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbandes spiegeln wider, dass der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit schon bei den Jüngsten besteht. Doch trotz des gesamtgesellschaftlichen Konsenses gibt es strukturelle Hürden: Fehlende oder mangelhafte Radwege, unsichere Übergänge und komplizierte Verkehrsführungen machen es Kindern schwerer, Selbstvertrauen im Straßenverkehr aufzubauen. Für Kommunen bedeutet dies, in die Planung und Umsetzung sicherer Fuß- und Radwegnetzwerke zu investieren. Zugleich ist es wichtig, Verkehrsregelungen so anzupassen, dass Schulwege sicherer werden.

Auf einer größeren Skala sehen Expert:innen auch eine Verbindung zwischen der Mobilitätserziehung und der Förderung eines gesunden Lebensstils. Studien belegen, dass regelmäßige Bewegung – ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern hat. Eine selbstständig gestaltete Morgenroute zur Schule könnte zudem Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden der Kinder während des Schultages haben.

Zukünftige Entwicklungen könnten durch politische Maßnahmen gefördert werden, die derartige Initiativen unterstützen. Projekte, die Schulen und Gemeinden zusammenbringen, um sichere Schulwegpläne zu entwickeln, sind vielversprechende Ansätze. In einigen Regionen Deutschlands werden „Schulweg-Netzwerke“ bereits umgesetzt, bei denen Eltern gemeinsam alternative Fortbewegungsmöglichkeiten organisieren, die ihreservices stützen.

Fortschritte in Technologie und Urbanistik könnten ebenfalls interessante Lösungen bieten. Ansätze, bei denen Daten genutzt werden, um verkehrsreiche Zonen zu identifizieren und spezifische Maßnahmen abzuleiten, könnten helfen, die Schulweginfrastruktur zielgerichteter auszubauen.

Im Kontext dieser Trends erscheint es plausibel, dass das Bewusstsein für eine eigenverantwortliche beim Nachwuchs in den kommenden Jahren zunehmen wird. Doch letztlich benötigen solche gesellschaftlichen Transformationsprozesse das aktive Engagement aller Beteiligten – der Eltern, Schulen, Verkehrsexperten und politischen Entscheidungsträger:innen gleichermaßen. Nur so können Deutschlands Kinder zu kompetenten und sicheren Akteur:innen im Straßenverkehr heranwachsen, die zukünftige Generationen inspirieren.


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4 Antworten

  1. @Tino Berg Absolut richtig! Und weniger Autos vor Schulen könnte auch die Umweltverschmutzung reduzieren. Wir brauchen mehr grüne Initiativen in unserer Stadt.

  2. @Friedhelm89 Wenn Kinder mehr laufen oder Fahrrad fahren würden, wäre es auch besser für ihre Gesundheit! Bewegung ist wichtig und sollte gefördert werden.

  3. Warum fahren so viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule? Fühlt sich niemand sicher genug ohne Auto unterwegs? @Fani Zaneta, was denken Sie wie können wir das ändern?

  4. Ich stimme zu das Eltern taxis keine gute idee sind! Es blockiert die Strassen und macht es gefährlich für Kinder die zu fuss gehen. Vielleicht könnten wir mehr Schulbusse haben oder sichere Fahrradwege? [Link zur Diskussion über sichere Schulwege einfügen]

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