Umdenken beim Tag der Milch: Ausstieg aus tierischer Milchproduktion beginnt

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 01.06.2023
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Tierrechtsverband fordert Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion und Förderungen für Landwirt:innen

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte nimmt den Internationalen Tag der Milch am 1. Juni zum Anlass, um auf das massive Leid aufmerksam zu machen, das mit der Milchproduktion verbunden ist. Der Verband fordert einen Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion sowie Förderungen für Landwirt:innen, die auf den Anbau von pflanzlichen Rohstoffen umsteigen.

Deutschland ist der größte Milcherzeuger der EU, mit rund 4 Millionen “Milchkühen” in den Ställen. Während ein Kalb täglich nur etwa acht Liter benötigt, wurde die Milchleistung der “Hochleistungskühe” in den letzten hundert Jahren auf bis zu 50 Liter pro Tag gesteigert – mit gravierenden gesundheitlichen Folgen für die Tiere. Sie leiden unter Klauenproblemen, Stoffwechselstörungen, Problemgeburten, Labmagenverlagerungen sowie unter Gebärmutter- und Euterentzündungen.

Qualzucht Holstein-Friesian

“Da die unnatürlich hohe Milchleistung bei den Tieren lang anhaltende und erhebliche Schmerzen und Leiden verursacht, ist die sogenannte Milchkuhrasse Holstein-Friesian als Qualzucht anzusehen und damit tierschutzwidrig”, erläutert Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte. Hinzu komme, dass eine Kuh jedes Jahr ein Kalb gebären müsse, um weiter Milch zu geben. Dies führe dazu, dass etwa 40 Prozent der Milchkühe schon mit vier bis fünf Jahren ausgezehrt sind und geschlachtet würden. Dabei könne eine Kuh 20 Jahre und älter werden.

Das Leid der Bullenkälber

“Besonders schlecht ergeht es den männlichen Kälbern. Sie sind quasi ein „Abfallprodukt“ der Milchproduktion“, erläutert Ledermann. Da sich die Bullenkälber nicht zur Mast eigneten, sei es unwirtschaftlich sie aufzuziehen oder zu verkaufen. Die Konsequenz sei, dass sie teilweise nicht versorgt und behandelt würden. Schätzungen zufolge stürben deswegen bis zu 600.000 männliche Kälber jedes Jahr in Deutschland. Die Mast sei jedoch auch nicht besser: Da es sich nicht lohne, die Bullen in Deutschland zu mästen, würden sie über die Niederlande bis nach Spanien exportiert, wo sie gemästet würden. “Wenn sie Glück haben, werden sie danach in einem spanischen Schlachthof getötet. Besonders schlimm trifft es die, die in Drittländer exportiert werden. Nach leidvollen Transporten werden sie dann auch noch in muslimischen Schlachthöfen auf grausame Weise ohne Betäubung geschlachtet“, kritisiert Christina Ledermann.

Klimakiller Milch

Ein weiteres Argument für den Ausstieg aus der tierbasierten Milchproduktion sei, dass ein wesentlicher Teil der klimarelevanten landwirtschaftlichen Treibhausgase auf die Milchproduktion zurückgehe. Dabei entstünden erhebliche Mengen an Treibhausgasen, vor allem Methan, das rund 28-mal klimaschädlicher sei als Kohlendioxid (CO₂). Wissenschaftler:innen um Maria Olczak und Paul Balcombe von der Queen Mary University in London forderten kürzlich in der Fachzeitschrift “One Earth”, den Ausstoß von Methan durch strengere Vorgaben in den Bereichen Öl, Gas und Landwirtschaft zu regulieren.

Nötig: Maßnahmen für einen Ausstieg

Aus diesen Gründen spricht sich Menschen für Tierrechte für einen Umstieg auf den Anbau von pflanzlichen Alternativen wie Getreide, Soja, Lupine, Erbse und Bohne aus. Landwirt:innen, die umsteigen, müssten explizit gefördert werden. Doch auch der Verbraucher sei gefragt. Je mehr Menschen zu pflanzlichen Milch-Alternativen griffen, desto deutlicher sei das Zeichen an Handel und die Produzenten, auf eine gesunde sowie tier- und klimafreundliche Pflanzenmilch umzustellen.

Quelle: Bundesverband Menschen für Tierrechte

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